Nicht nur die Zeugen Jehovas schwören Stein auf Bein, dass JESUS nicht an einem Kreuz, sondern an einem Pfahl gestorben sei. Sie berufen sich auf den griechischen Grundtext im Neuen Testament, wo das Wort STAUROS steht und STAUROS heißt nach Langenscheidts Wörterbuch ja auch tatsächlich nicht nur Kreuz, sondern auch „Pfahl“ oder „Palisade“.
Sie übersetzen STAUROS aber vorzüglich mit „Pfahl“ wegen des Missbrauchs, den die katholische Kirche mit dem Kreuz treibt und einen Abgott daraus gemacht hat. Für die Katholiken hat das Kreuz eine magische Kraft (z. B. bei einem katholischen Exorzismus, d. h. der Teufel muss „ausfahren“, wenn der „Besessene“ ein Kreuz sieht), besonders wenn es durch „Weihung“ aufgeladen ist. So machen die „Besessenen“ beim Exorzismus viel Lärm um nichts, aber es fährt kein Teufel aus, im Gegenteil, sie führen den „Exorzisten“ mit dem ganzen Zinnober an der Nase herum. Ausfahren muss der Geist nur durch den schlichten Austreibungsbefehl eines im Namen JESU Beauftragten und damit Bevollmächtigten. Das Kreuz hat keine magische, sondern nur Symbolkraft, d. h. es erinnert den Dämon daran, dass er auf der Verliererseite steht.
Dennoch hing der HERR an einem Kreuz. Wer den Vorgang der Kreuzigung kennt, wie er auch von antiken außerbiblischen Schriftstellern beschrieben wird und durch die Altertumswissenschaft nachgewiesen ist, der weiß, dass dass zwischen Kreuz und Pfahl überhaupt kein Widersprich besteht. Gemäß dem römischen Strafvollzug musste der Verurteilte den Querbalken (Furca) zur Hinrichtungsstätte hinaustragen, wo schon der senkrechte Pfahl stand. Der Verurteilte wurde dann am Boden liegend mit den Händen an den Querbalken festgenagelt oder gebunden und dann am Pfahl hochgezogen und befestigt, sodass am Ende sich die Form eines Kreuzes ergab.
Überliefert ist zudem eine Abbildung der Kreuzigung JESU aus dem 2 Jahrhundert. Es ist zwar ein Spottbild auf JESUS (siehe Anhang, rechtes Bild), aber es zeigt sehr deutlich, dass der HERR nicht wie der letzte Mohikaner an einem Marterpfahl starb, sondern gekreuzigt wurde.
Einen speziell biblischen Beweis liefert uns auch Johannes 20,25, wo im griechischen Grundtext von den Wundmalen der Nägel in Seinen Händen die Rede ist, d.h. dass die beiden Hände JESU nicht von einem Nagel durchbohrt wurden, wie es bei einer reinen Pfählung mit übereinandergelegten Händen nötig gewesen wäre (siehe Anhang, linkes Bild), sonder von Nägeln (Plural), für jede Hand einen. Und das ist ein sicherer Beweis dafür, dass ER am Kreuz hing.
Quellen: Glaubensnachrichten 09-1998, S. 3; 06-2023, S. 2f.
Bildnachweis:
Pfahl: Seymour, William Wood: The Cross in Tradition, History, and Art, New York/London 1898, S. 65
Spottkruzifix: Rienecker, Fritz: Lexikon zur Bibel, 16. Gesamtaufl. (R. Brockhaus), Wuppertal 1983, Sp. 813
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