Die Inflation der „Gottesmänner“

Die Gottesmänner werden heute durch die christlichen Verlage am Fließband produziert wie die Schoko-Weihnachtsmänner an Weihnachten. Vergleichbar auch mit dem Papst, der serienmäßig „Heilige“ produziert per Heiligsprechung. Früher las ich gerne Biographien namhaftiger Prediger. Aber bald merkte ich, dass es sich meist nur um geschönte und zurechtfrisierte Lebensläufe von Predigern handelt, die zu Gottesmännern gemacht wurden, damit sie besser über den Ladentisch gehen. Da verdienen sie alle dran: Der Autor, der Verlag, die Druckerei. Heute wird bald jeder Pfeifenkopf zum Gottesmann erklärt. Es gibt eben auch hier nur wenig Echtes.

Wer ist ein Gottesmann? War Luther wirklich ein Gottesmann? Oder Zinzendorf? Niemals, auch wenn noch so viele und noch so dicke Bücher das behaupten! Luther ließ wiedergeborene Christen verfolgen und hinrichten (Täufer). Und Zinzendorf? Er war schon von Kind auf mit einer homo-erotischen Abartigkeit in die Seitenwunde CHRISTI verliebt. Hier eine Kostprobe:

„Werdet nur recht niedlich,
und dem Lamm gemütlich,
an dem Kreuzharz klebende, lebende, durchgeschwitzte Hühnelein,
nahe Leichnamsbienelein“
(Gesangbuch Jg. 1747, Nr. 2283).

„Leute, die der heilige Leichnam berochen, angefasst, denen der Heiland die Vorhaut ihres Herzens zerrissen, die der blutige Mund geküsset, die der Leichnam Jesu umfangen hat, auf die sich der Leichnam Glied für Glied gebreitet hat und sie erkannt hat“ (Synode von Zeyst 1746).

„Wenn ich Ihn essen kann, so ist mir’s am gesündesten
und wenn mein lieber Mann sein Öl läßt in mich dünsten“
(Gesangbuch Jg. 1745, Nr. 2085)

„Für Wunden-Würmelein verliebt in seine vier Nägelein,
für Kreuz-Luft-Vögelein,
kränkelnd vor Liebespein
nach Jesu Seitenschrein.
Seid Kreuz-Luft-Vögelein und Taucherlein,
fahrt ins Loch hinein,
das ihm der Speer geritzet.“
Gesangbuch Jg. 1746, Nr. 2275)

„Ihr heiligen Löcher, macht Sünder heilig, aus Heiligen Schächer. Wie wunderlich! So nass, so blutig, blut’t mir aufs Herz so bleib ich mutig und wundenhaft“ (Jahr 1747)

„Ach wäre noch der Tag, da man mit Staupen-Schlägen, mit Stöck- und Pflöcken sich an deinen Gliedern riebe, und sie den Schafen gleich aufs Mordgerüste trieb; so würde sich mein Gram mit leichter Mühe legen: Denn Herr! das weißt du, ich küsse Rad und Pfahl um deinetwillen gern, ich jauchze bei der Qual“
(Zinzendorfs Tagebuch, Jahr 1721, Seite 22).

„Wehetun ist bei der Liebe
einer der gewohnt’sten Triebe;
wer dem HERRN am Herzen lieget,
wird nicht allezeit gewieget.“
(Zinzendorfs Tagebuch, Jahr 1726, Seite 134)

„Geheimnisvolles Glied! Das die Ehelichen salben Jesus halben heilig gibt und keusch empfäht im Gebet … Sei gesegnet und gesalbt mit dem Blut, das unsrem Manne dort entrann; fühle heiße Zärtlichkeit, zu der Seit die für Lamms Gemahlin offen, seit Speer hineingetroffen, das Objekt der Eheleut“ (Gesangbuch Jg. 1743, Nr. 2010).

„So niedlich, blutig, seliglich, so lammhaft, turteltäubelich soll uns das Lamm erhalten bis zum Kuss seiner Spalten“ (Gesangbuch Jg. 1746, Nr. 2251) usw. usw.

Soweit das Zinzendorf’sche sado-maso-Blutgelalle! Sogar minderjährige Kinder mussten die perversen Lieder singen. Dieses Treibens wegen (z. B. Chorbegleitung des Geschlechtsverkehrs bei Brautleuten u.a.) wurde die Zinzendorfsekte 1736 aus Sachsen ausgewiesen und konnte erst wieder zurück, als sie das Treiben dieser „Sichtungszeit“ gezwungenermaßen einstellten. Dass Zinzendorf seine Abartigkeiten als Sünde bereut hätte, ist nicht bekannt.

Du sagst, aber Zinzendorf hat doch so im Segen gewirkt, hat viele Missionsgemeinden und Werke gegründet. Wäre das ein Maßstab dafür, ob einer ein Gottesmann ist, wäre der Papst der größte Gottesmann aller Zeiten; denn so viele „Gemeinden“ und Werke die die Katholische Kirche hat keine andere Kirche vorzuweisen.

Gut, es steht uns nicht zu, über einen Menschen ein abschließendes Urteil zu fällen, auch nicht über Zinzendorf und Luther. Jeder Prediger steht und fällt seinem HERRN. Auch weiß kein Biograph, was einer noch im Verborgenen am Sterbebett an Schächergnaden erlebt. GOTT allein ist ihr Richter. Aber zu Kritik an ihrem Wirken, wenn sie damit Schaden über die Gemeinde bringen/brachten, sind wir im Rahmen des biblischen Wächteramtes nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet. Gewiss tat Zinzendorf auch Gutes – das tut auch der Papst – aber ein Gottesmann? Das ist ein Gütesiegel, das nicht jeder tragen darf. Wer einen abartigen Prediger wie Zinzendorf oder einen Brudermörder wie Luther zum Gottesmann macht, der versündigt sich aufs schwerste gegen alles, was heilig ist. Immerhin repräsentiert ein Gottesmann das Reich GOTTES. Macht man solche bösen Arbeiter (Philipper 3,2) zu Repräsentanten des Reiches GOTTES, wird das Reich GOTTES in den Schmutz gezogen und erscheint genauso unheilig wie ihre heillosen Repräsentanten. Und das ist Gotteslästerung! Was unheilig ist, darf nicht für heilig erklärt werden. Einzig darum geht es, für die Heiligkeit GOTTES einzutreten:

Geheiligt werde DEIN Name!

Quelle: Glaubensnachrichten 12-2012, S. 2f.

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Kommentare

2 Antworten zu „Die Inflation der „Gottesmänner““

  1. Avatar von Claudio Mattiazzo
    Claudio Mattiazzo

    Gottesmänner haben zu jeder Zeit auch böses und schlechtes getan……
    Nehmen wir König David, der hat ALLE 10 Gebote gebrochen!!!
    Und was steht über seinem Leben?
    „Ein Mann nach dem Herzen GOTTES“ Uns steht kein Urteil zu…….

    1. Es geht auch nicht darum, diese sog. „Gottesmänner“ zu verurteilen. Unsere Aufgabe ist es, sie und ihre Tätigkeiten zu beurteilen. Dieser Aufgabe dürfen wir uns nicht entziehen und müssen ggfs. auch andere Geschwister warnen.

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