extra ecclesiam nulla salus

Der größte Unterschied zwischen der Kirche Roms und Luther sei das Kirchenverständnis gewesen, wird gerne behauptet. Und in der Tat, bei den Katholiken ist das Seelenheil ganz an die Kirche gebunden, die Kirche allein ist die Heilsvermittlerin wie schon ihr Kirchenvater Augustinus lehrte „extra ecclesiam nulla salus“ (außerhalb der Kirche kein Seelenheil). Nun aber habe der Reformator Martin Luther diese Kirchenknechtschaft abgeschüttelt und das Heil allein von JESUS solus christus abhängig gemacht.

Schön wäre es gewesen! Das wäre auch für mich echte Reformation! Und der junge Luther war ja tatsächlich auf dieser heißen Spur. Doch als in Co-Reformatoren in dieser Erkenntnis überholten und ihm den Ruhm streitig machten, wurde er rasend eifersüchtig und bekämpfte sie als „Schwärmer“, wie z.B. Kaspar von Schwenkfeld, den er öffentlich von der Kanzel herab als Stinkfeld und Schweinsfeld beschimpfte, obwohl er Luthers Erkenntnis nur konsequent zu Ende gedacht hatte. Überhaupt konnte Luther furchtbar obszön werden gegen alle, die ihm widersprachen. Besonders, wenn er angetrunken war – und das war ziemlich häufig – benutzte er eine ordinäre Fäkalsprache, die sich vorzüglich auf den Analbereich konzentrierte, für einen Menschen, der der HEILIGEN GEIST hat, einfach unerträglich! Luther ging in seiner Raserei soweit, dass er die Täufer und „Schwärmer“ durch die Behörden aufspüren und hinrichten ließ. Und so einen Mörder wiedergeborener Gotteskinder feiert heute die gesamte Kirchen-Ökumene, samt den Missionswerken Heukelbach, Maleachi-Kreis, Bibelbund u.a. Es ist unfassbar!

Nachdem er zum Verfolger der Täufer geworden war, ist Luther großenteils wieder zum katholischen Glauben zurückgekehrt, so dass das Endergebnis der ganzen Reformation darin bestand, dass es statt dem einen Papst in Rom, nun einen zweiten Papst in Wittenberg gab. Auch in der Kirche Luthers blieb das Seelenheil abhängig von den Gnadenmitteln Taufe und Abendmahl (Sakramente), die nur ein ordinierter Pfarrer spenden kann. Alos auch in der Evangelischens Kirche heißt es: extra ecclesiam nulla salus.

Ich erinnere mich an meine Zeit als Theologiestudent an der Theologischen Hochschule in Neuendettelsau. Als ich einer alten Diakonisse nach ihrem Wunsch die Hand zum Gebet aufgelegt hatte, sprach sich das herum und der Studentenpfarrer fuhr mich an, dass das nur ein ordinierter Pfarrer machen dürfe und ich deswegen mit einer Anzeige beim Bayerischen Landeskirchenamt rechnen müsse. Während trunksüchtige und hurende Studenten ungestört ihr Unwesen auf dem Gelände trieben, ohne dafür belangt zu werden, musste ich, nur weil ich ohne Ordination für eine alte Diakonisse gebetet hatte, mit einem Kirchenzuchtverfahren rechnen!! Reformation hin, Reformation her, man fragt sich wirklich, was wurde da überhaupt reformiert? Die paar katholischen Kinkerlitzchen, die abgeschafft wurden, sind gar nicht der Rede wert! In Wirklichkeit ging es gar nicht um Reformation der Kirche, sondern um Revolution: geheime Kräfte der Subkultur inszenierten im Zeichen und im Namen der Lutherrose den Umsturz der mittelalterlichen Gesellschaft: das Tor zur Moderne wurde brutal aufgestoßen und der Schutzwall gegen die Unmoral niedergerissen!

Keine Kirche kann dich retten, auch nicht die sogenannten Gnadenmittel Taufe und Abendmahl (Sakramente), die man in der katholischen wie auch in der evangelischen Kirche als magische Türöffner und „Sesam öffne dich“ fürs Himmelreich versteht. Der einzige Mittler aller Gnaden ist GOTT und nur die gehorsame Nachfolge CHRISTI führt zur Seligkeit der Seele. Christliche Gemeinde ist dabei nützlich und erstrebenswert, aber nicht heilsnotwendig. Der Schächer am Kreuz kannte keine Gnadenmittel, weder Taufe noch Abendmahl, und doch ging er mit dem HERRN ins Paradies, während ordinierte Pfarrer reihenweise in der Hölle brennen werden.

Quelle: Glaubensnachrichten 07/08-2017, S. 3f.


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