Rauchende Prediger

Rauchende Prediger sind ein Beweis dafür, dass auch Gottesmänner unvollkommen sind und man sich alleine an JESUS und dem Wort GOTTES orientieren soll. Ansonsten kann man auch durch Gottesmänner schnell ins Straucheln geraten und Schiffbruch erleiden. Auch der vollmächtigste Prediger ist nur ein fehlbarer Mensch. GOTT schickt diese Enttäuschungen, damit wir lernen, uns allein an IHN zu hängen.

Wenn ich daran denke, welch einen Kampf mein Vater hatte, um vom Rauchen loszukommen! Ich bin froh, dass er nichts erfahren hatte von der Nikotinsucht bekannter Prediger wie Paul Deitenbeck, Johann Gerhard Oncken, Graf Zinzendorf, Charles H. Spurgeon u. a. Maria Jepsen, die erste evangelische Bischöfin der Welt war sogar Pfeifenraucherin und wurde deswegen als des Teufels Großmutter verulkt.

Zinzendorf finanzierte sein Werk großenteils mit Tabakhandel durch die Tabakfabrik in Herrnhut, die der Herrnhuter Abraham Dürninger im Namen Zinzendorfs gegründet hatte. Johann Albrecht Bengel und Gerhard Tersteegen hatten Zinzendorf deswegen scharf angegriffen.

Über Spurgeon schreibt Arndt Schnepper in seiner Spurgeon-Biografie:

„Die Haltung von Charles Haddon Spurgeon gegenüber Genussmitteln war schon zu seinen Lebzeiten legendär“ 1
Arndt Schnepper

Bekanntlich rauchte der „Fürst unter den Predigern“ gerne und sagte auch nicht Nein zu alkoholischen Getränken, wodurch er in eine heftige Kontroverse mit Prediger Dwight L. Moody geriet1.

Paul Deitenbeck schreibt in seiner Autobiografie über die kargen Jahre nach dem Krieg2, als ihm einer ein Päckchen Tabak schenkte:

„Für jenes Päckchen Tabak werde ich diesem Bruder noch am Throne Gottes danken“
Paul Deitenbeck

Weiter schreibt er über seine Missionsmethoden:

„Ich drückte jedem ein Verteilblatt in die Hand und eine Zigarillo“3

Paul Deitenbeck

Über die Begegnung mit dem trinkfesten Blaukreuzler Lesser schreibt er:

„Lesser … brachte mir hin und wieder eine kleine Schachtel Zigarillos mit ‚Weißt du, Paul, erklärte er dazu augenzwinkernd, jeder Abstinenzler hat einen Vogel. Wer weder raucht noch trinkt, hat zwei Vögel.“ 4
Paul Deitenbeck

Ich weiß, wie schwer es für einen Raucher ist, von dieser Sucht loszukommen, und ich kann nur hoffen, dass keiner von diesen jemals Deitenbecks Buch in die Hände bekommt, es könnte für ihn zum Genickschuss werden!

Gut, es steht uns nicht zu, über einen Menschen ein abschließendes Urteil zu fällen, auch nicht über einen rauchenden Prediger. Jeder Prediger steht und fällt seinem HERRN. Auch weiß kein Biograph, was einer noch im Verborgenen am Sterbebett mit GOTT erlebt. GOTT allein ist der RICHTER. Aber zu Kritik an ihrem Verhalten, wenn sie damit Schaden über die Gemeinde bringen, sind wir im Rahmen des biblischen Wächteramtes nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet.

Quellennachweis:

1 = Schnepper, Arnold: Spurgeon neu entdeckt, SCM Verlag

2 = Deitenbeck Paul; Rumler, Gerd: Eigentlich nichts Besonderes, Wuppertal 1979, S. 59

3 = wie 1, S. 157

4 = wie 1, S. 114

Quelle: Glaubensnachrichten Oktober 2023, S. 1f.

Kommentare

2 Antworten zu „Rauchende Prediger“

  1. Avatar von Herbert

    War Pfarrer Wilhelm Busch Raucher? Wer diese Frage googelt, findet nirgends den leisesten bejahenden Hinweis. Es gab aber noch einen anderen Wilhelm Busch – den Autor von „Max und Moritz“ und „Hans Huckebein“ – und dieser gleichnamige Buchautor war laut http://www.Leselaube tatsächlich ein maßloser Raucher. Bei dem wertvollen Aufklärungsdienst, den Norbert Homuth zweifelsohne geleistet hat, war dies ein tragischer Ausrutscher – wovon sich nicht einmal Jakobus freisprach. Jakobus 3, 2a.
    Edward Bernays aus den USA (1891-1995, er wurde tatsächlich 103 Jahre alt) schrieb mit 30 Jahren einen Bestseller „Wie man Menschen motiviert“. Die geldgierigen Tabakmogule in den USA witterten gleich das große Geschäft und nahmen ihn unter Vertrag. Damals galt das Rauchen bei Frauen als unschicklich, und er sollte den US-Frauen die Zigarette schmackhaft machen. Seine Frau als leidenschaftliche Frauenrechtlerin kippte ihm natürlich reichlich Wasser auf die Mühle. Und wie dieser Mann vorging erinnert an Hitler, wie er in Deutschland den Nationalsozialismus populär machte. Joseph Goebbels als Reichspropaganda-Minister hatte einiges bei Edward Bernays abgeguckt. Nach einigen Jahren waren 40% der amerikanischen Frauen Raucherinnen. Was dabei so unendlich traurig ist: Das waren alles Frauen, die bis dahin in punkto Rauchen nichts vermisst hatten. Und die Tabakkonzerne reichern die Zigaretten zusätzlich mit Suchtstoffen an, damit die Raucher bei der Stange bleiben und somit der schmutzige Profit stimmt.
    Weltweit werden jährlich 5,8 Billionen Zigaretten geraucht, und jede Kippe verkürzt das Leben um 7 Minuten. Weitere Daten sind schnell errechnet: Jedes Jahr gehen durch Rauchen also 77 Millionen Menschen-Lebensjahre flöten – bei angesetzten 77 Jahren Lebenszeit fordert der Massenmörder Zigarette jährlich also weltweit eine Million ganze Menschenleben! Allein in China sind es 418 000, und in Deutschland 19000, Vergleich 2750 Verkehrstote. Wann wird diesem Massenmörder endlich sein grausames Handwerk gelegt? Auf staatlicher Seite ist nicht auf Einsicht zu hoffen, denn 15 Mrd. Euro Steuern pro Jahr lässt sich die deutsche Regierung nicht entgehen. Mit 20 Zigaretten pro Tag verkürzt man sich das Leben um 7 Jahre. Aber wer schon mit 15 Jahren anfängt, wo der Körper sich noch in Entwicklung befindet, der verkürzt sich das Leben um bis zu 20 Jahre!! Und in punkto finanzieller Belastung kann man getrost 150 Euro jährlich ansetzen für jede Zigarette, die man täglich raucht.

    1. Lieber Herbert, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich dachte, ich hätte Pastor Wilhelm Busch auf einem Bild mit Zigarette gesehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mich irre. Bis ich einen eindeutigen Beweis habe (z.B. das besagte Foto), werde ich den Namen Wilhelm Busch streichen, da ich kein falsches Zeugnis ablegen möchte.

      Danke auch für Deine Ausführungen und die interessanten Fakten zum Thema „Rauchen“.

      Maranatha
      Roland

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