Katholizismus – christlich oder kultisch?

Schließen Sie sich mir heute im Fasten und Gebet für die 115 Kardinäle an, die Gottes Willen für einen neuen Führer suchen. – Rick Warren, Twitter, 12.03.2013

Die evangelikale Kirche heute wird wie nie zuvor in ihrer Geschichte verführt. Obwohl wir dieses Problem zuvor schon diskutiert haben, sieht sie sich einer so ernsten Gefahr gegenüber, dass wir es mit neuer Einsicht und Nachdruck ansprechen. Wenn Evangelikale der Verführung unterliegen, wie sie es in zunehmendem Maße tun, dann wird ihr Zeugnis für das Evangelium in Verwirrung verschüttet und könnte schließlich verloren gehen – eine tragische und neue Dimension für den Abfall, von dem sich die Kirche und die Welt nie erholen werden. Am erstaunlichsten ist die Tatsache und äußerst alarmierend, dass sich (mit wenigen Ausnahmen) evangelikale Führer und sogar die bedeutenden Kultbeobachter weigern, diese Bedrohung einzugestehen. Deshalb sehen wir uns genötigt, das Thema nochmals mit erneuerter Besorgnis anzusprechen.

Jahrzehntelang haben Evangelikale eifrig und ehrlich versucht, Kulte zu identifizieren, sie zu analysieren und die Gemeinde vor ihnen zu warnen. Zur Standardliste gehören Mormonen, die Zeugen Jehovas, Christliche Wissenschaft, Unity School of Christianity, Sun Myung Moons Vereinigungskirche, usw. Doch der verführerischste, gefährlichste und größte Kult (viele Male größer als der Rest zusammen) befindet sich nicht auf der Liste! Die meisten Kultexperten weigern sich, diesen abscheulichen Kult als solchen zu benennen! Stattdessen erkennen sie ihn als „christlich“ an.

Am allerschlimmsten ist, dass dieser Kult (der ein falsches Evangelium predigt, das Hunderte von Millionen in eine Ewigkeit ohne Christus sendet) von vielen Gruppen, die das biblische Evangelium predigen, nun als Partner zur „Weltevangelisation“ mit offenen Armen begrüßt wird. Bedeutende Denominationen wie die anglikanische und Episkopalkirche führen mit diesem Kult Gespräche über einen Zusammenschluss. Die Assemblies of God Hierarchie hat sich an einem „ergiebigen Dialog“ mit diesem Kult beteiligt, dessen Mitglieder nun weithin als wiedergeborene Christen wahrgenommen werden. Als Folge dessen sieht sich die evangelikale Kirche einer beispiellosen Krise gegenüber, die bereits ihr Überleben bedroht.

Was wir oben geschrieben haben, ist eine schwerwiegende, ernste und verheerende Anklage – eine Anklage, die wir in der Vergangenheit dokumentiert haben und für deren Unterstützung wir nun weitere Beweise vorlegen wollen. Wir fordern jeden Kirchenführer zu einer öffentlichen Debatte heraus, der erklärt, diese Behauptung sei falsch. Wenn jemand uns widerlegt, werden wir öffentlich Buße tun. Aber sollte diese Anschuldigung wahr sein, dann muss die evangelikale Gemeinde ordentlich wachgerüttelt werden. Auch müssten viele ihrer höchst angesehenen Führer Buße tun. Wir erbitten Ihre Hilfe, den Kirchenführern die Tatsachen zu übermitteln, die sie benötigen, um diesen Kult zu identifizieren –Tatsachen, die ich [Dave] vor einigen Jahren noch nicht kannte, als auch ich nicht in der Lage war, die römisch-katholische Kirche als den Kult zu identifizieren, der sie ist.

Was ist ein „Kult“? In seinem Buch, Rise of the Cults , definiert Walter Martin die Kultbegeisterung als

…jede bedeutende Abweichung vom orthodoxen Christentum, im Verhältnis zu den grundlegenden Lehren des christlichen Glaubens.

Obgleich Martin den römischen Katholizismus nicht erwähnt, ist er unstreitig bei vielen „grundlegenden Lehren des christlichen Glaubens“ „eine bedeutende Abweichung vom orthodoxen Christentum“, und somit nach eigener Definition ein Kult. Die Reformation wurde durch die Erkenntnis dieser Tatsache entfacht! Zu bestreiten, der römische Katholizismus sei ein Kult, bedeutet, die Reformation zu verwerfen und die Millionen von Märtyrern zu verhöhnen, die durch Roms Hände starben, als ob sie ihr Leben vergebens hingegeben hätten.

Mancher sagt jedoch, seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 65) lehre und praktiziere die römisch-katholische Kirche nicht länger, was sie zur Zeit der Reformation tat. Diese volkstümliche Vorstellung ist falsch. Um der Reformation entgegenzuwirken, trafen sich Roms führende Theologen von 1545 – 63 in Trient zum Konzil. Seine Canons and Decrees , die jede Lehre der Reformation zurückwiesen, bleiben die verbindliche Standarderklärung des römischen Katholizismus, und der römische Katechismus verlangt, daran festzuhalten. Bei der Eröffnung von Vatikan II verkündete Johannes XXIII:

Ich akzeptiere alles vollständig, was beim Konzil von Trient beschlossen und verkündet wurde.

Das Konzil selbst bestätigte die Canons and Decrees von Trient nochmals. Nein, Rom hat sich seit der Reformation nicht verändert – außer vordergründig.

Würden Luther, Kalvin und die anderen Reformatoren heute leben, würden sie den römischen Katholizismus als größten und gefährlichsten Kult auf der Welt bloßstellen! Doch das Christliche Research Institut und andere Gruppen, die gegen Kulte eingestellt sind, weigern sich, ihn als einen Kult zu klassifizieren. Im obigen Buch betonte Martin, die fünf Hauptkulte hätten zu der Zeit „eine Anhängerschaft von mehr als 8,5 Millionen Personen ….“ Doch er übersah die Hunderte Millionen des römischen Katholizismus!

Answers to Cultists at Your Door [Was sagen Sie den Kultanhängern an ihrer Tür?] gibt ein weiteres Beispiel. Seine Autoren, Bob und Gretchen Passantino werden beschrieben als „Experten in der Kultforschung [die] Jahre für ihren Antikult Dienst aufgewendet haben“ (äußere Rückseite von Witch Hunt ). Dort schreiben sie, Kennzeichen eines Kults sei die Behauptung, er „sei die einzige Organisation auf Erden, die Gottes Wille folgt“ und ihr Führer sei „in einzigartiger Weise von Gott auserwählt, Gottes Leute zu führen“ und er alleine „offeriere die ‚wahre‘ Interpretation der Bibel in allen Dingen“. Nochmal, die römisch-katholische Kirche passt vollkommen in all die Kriterien. Sie behauptet, die einzig, wahre Kirche zu sein, sagt, ihr Papst sei auf einzigartige Weise erwählt, alle Leute Gottes zu führen, und erklärt, nur ihre Hierarchie könne die Schrift auslegen. Doch die Passantinos, wie die meisten anderen „Kultexperten“, versagen darin, den römischen Katholizismus als Kult einzuschließen, obgleich er alle ihre eigenen Tests besteht!

Mormonen müssen Joseph Smith und seinen Nachfolgern blind gehorchen, die Zeugen Jehovas wagen es nicht, die Wachturm Bibel und Traktate Gesellschaft in Frage zu stellen, und andere Kultangehörige müssen sich ihren Führern unterwerfen. Solcher Autoritarismus ist das vorrangige Merkmal eines Kultes. Dieselbe blinde Unterwerfung wird von allen Katholiken verlangt. Canon 212 vom Kodex des kanonischen Rechtes verlangt, ein Katholik habe in christlichem Gehorsam zu befolgen, was die „geistlichen Hirten“ erklären oder bestimmen. Vatikan II erklärt wiederholt, nur die katholische Hierarchie könne die Bibel interpretieren und päpstlichen Verkündigungen müsse man ohne zu fragen gehorchen. Canon 333 (Sec. 3) erklärt:

Gegen ein Urteil oder ein Dekret des Papstes gibt es weder Berufung noch Beschwerde.

Die jüngste 7.500 Seiten lange „Anweisung“ des Aufpassers im Vatikan, Kardinal Josef Ratzinger, besagt, Einwand gegen Kirchenlehren könne nicht „als Sache von Gewissensfreiheit gerechtfertigt werden“. Kein Kult verlangt Preisgabe des Verstandes und Gewissens vollständiger oder arroganter als der römische Katholizismus.

Der römische Katholizismus wird von den Experten nicht nur aus der Kultliste weggelassen, sondern wird ausdrücklich gebilligt. James W. Sire, langjähriger Chefherausgeber von InterVarsity Press, definiert zum Beispiel in Scripture Twisting einen Kult als

Lehren und / oder Praktiken zu haben, die denen der Schriften widersprechen, wie sie vom traditionellen Christentum, repräsentiert durch die bedeutenden katholischen und protestantischen Denominationen, interpretiert werden …. (seine Hervorhebung).

Sire macht den Katholizismus zum Standard der Rechtgläubigkeit, anhand dessen die Kulte beurteilt werden sollen. Doch er beschuldigt die Kulte, die Schrift zu verdrehen, eine Technik, die Rom gewiss in höchstem Maße beherrscht. Sire verklagt das Mormonentum als Kult, weil es der Bibel andere Offenbarungen hinzugefügt hat – aber Rom hat der Bibel weit mehr neue Offenbarungen hinzugefügt als die mormonische Kirche. Sire verkündet, „In biblischem Christentum gibt es keine Guruklasse, keine Illuminati, keine Leute, durch die alle richtige Interpretation kommen muss“ – doch genau das ist die Lage in der römisch-katholischen Kirche! Wieso macht er sie dann zum Standard der Rechtgläubigkeit?

Berücksichtigen Sie auch The Agony of Deceit , veröffentlich von Moody. Jedes Kapitel wurde von einem führenden Evangelikalen über eine spezifische, falsche Lehre in der heutigen Kirche geschrieben. Obwohl Agony zumeist viel von dem wiederholt, was fünf Jahre zuvor in Seduction of Christianity stand, ist es eine weitere Stimme, die viele derselben Warnungen ausspricht, wofür wir dankbar sind. Doch auch dieses Buch wäscht den römischen Katholizismus weiß. Auf Seite 65 erklärt es, „Traditioneller römischer Katholizismus… hält an biblischer Irrtumslosigkeit fest“. Tatsächlich bestreitet der Katholizismus die biblische Irrtumslosigkeit ausdrücklich! Im nächste Satz gibt er zu, die „Botschaften [des Protestantismus und des Katholizismus] liegen um Welten auseinander“, die wesentlichen Unterschiede werden aber im Folgenden nicht identifiziert.

Auf Seite 111 steht:

Die katholische Kirche widerstand den zunehmenden Häresien in Bezug auf die Person des Christus… und Protestanten würden weiterhin katholische Christologie bekräftigen.

Wieder schrecklich falsch! Die Christologie des Katholizismus ist häretisch. Sie bestreitet die exklusive Rolle Christi als Mittler zwischen Gott und dem Menschen und macht Maria zur „Mit-Vermittlerin“; sie bestreitet die Ausschließlichkeit Seines Erlösungswerkes und macht Maria zur „Mit-Erlöserin“ (Vatikan II schreibt Maria eine immerwährende „erlösende Rolle zu; fortdauernd erwirbt sie durch ihre beständige Fürsprache die Gnadengaben, die wir für die ewige Erlösung benötigen“); und sie bestreitet die Hinlänglichkeit Seines Erlösungswerkes, und erklärt, die Erlösten müssten, zusätzlich zu Christi Leiden für sie am Kreuz, für ihre eigenen Sünden hier und / oder im Fegefeuer leiden, usw. Eine große Menge weiterer Häresie steckt in katholischer Christologie drin, wie Seiner Darstellung auf ewig als Kleinkind oder Kind, das Seiner Mutter untertan ist, ewig am Kreuz – aber mangels Platz können wir keine weiteren Details aufschreiben. Der „Christus“ des römischen Katholizismus ist genauso falsch wie seine „Maria“ – und genauso „ein anderer Jesus“ wie der des Mormonentums oder anderer Kulte. Lasst es uns eingestehen!

Mehrere Male wird in Agony ausgesagt, Protestanten und Katholiken würden sich dieselben apostolischen Glaubensbekenntnisse zu Eigen machen. Dies ist eine teilweise richtige, aber gravierend irreführende Aussage. Es wird angedeutet, die Glaubensbekenntnisse wären eine allumfassende Aussage biblischen Christentums, was nicht zutrifft. Überdies besteht ein riesiger Unterschied in der Bedeutung, welche Katholiken und Protestanten an dem fest machen, was die Glaubensbekenntnisse sagen. Ein Beispiel: der Katholizismus bejaht, Christus habe „unter Pontius Pilatus gelitten“, lehrt aber, dass Sein Leiden nicht hinreichend war. Zusätzlich zu Christi Leiden muss ein jeder von uns für seine Sünden leiden, um gerettet zu werden. Wir können sogar für die Erlösung anderer leiden. (Die Apostolische Konstitution vom 1. Januar 1967, Indulgentarum Doctrina #16 drängt Katholiken „das eigene Kreuz [zu tragen] zur Sühne für ihre und anderer Sünden im sicheren Wissen, dass sie ihren Brüdern bei Gott, dem Vater der Erbarmungen, zur Erlangung des Heils Hilfe leisten könnten“.) Für Protestanten ist dies krasse Häresie. Doch Agony deutet an, Katholiken meinten mit den Glaubensbekenntnissen dasselbe wie Protestanten – ein unentschuldbarer und tödlicher Irrtum in einem Buch von angesehenen christlichen Gelehrten, geschrieben, um Irrtümer in der Kirche aufzuzeigen. Obgleich dieses und die anderen oben zitierten Bücher viel enthalten, das sie empfehlenswert macht, ist ihre Billigung des Katholizismus auf tragische Weise irreführend.

Wie der Katholizismus vom biblischen Christentum abweicht, trifft das Innerste des Glaubens, die Erlösung selbst, und beeinträchtigt somit die ewige Bestimmung derer, die dadurch getäuscht werden. Der römische Katholizismus weist die Erlösung durch Glauben zurück und predigt ein falsches Werksevangelium, das nicht retten kann – die Rettung liegt nicht in Christus, sondern in der Kirche durch Unterwerfung unter ihre Edikte und Sakramente. Das Buch Basic Catechism of Christian Doctrine nennt die Sakramente „das Hauptmittel unserer Erlösung“.

Das erste von sieben Sakramenten ist die Taufe, die bei 98 Prozent der Katholiken im Kleinkindalter durchgeführt wird. Im Canon 849 wird erklärt, sie sei das Mittel,

wodurch Männer und Frauen von ihren Sünden befreit werden, wiedergeboren werden als Kinder Gottes….

Der Basic Catechism erklärt, Taufe

ist notwendig zur Erlösung… reinigt uns von der Erbsünde, macht uns zu Christen….

Ein weiteres Sakrament ist die heilige Messe, die laut Katechismus,

ein und dasselbe Opfer ist wie das am Kreuz, insoweit wie Christus… sich weiter selbst opfert… auf dem Altar, durch den Dienst seiner Priester.

Canon 904 besagt:

das Erlösungswerk wird beständig in dem Geheimnis des eucharistischen Opfers“ vollzogen, und bestreitet somit Christi triumphierenden Ruf „Es ist vollbracht!“

Ich erinnere Sie an die letzten Worte von Hugh Latimer, die er durch die Flammen zu seinem Gefährten sprach, der mit ihm auf demselben Scheiterhaufen festgebunden war:

Sei guten Mutes, Meister Ridley… denn wir werden durch Gottes Gnade an diesem Tag eine solche ‚Kerze‘ in England anzünden, die, wie ich bete, nie ausgehen darf!

Wenn diese Kerze nicht bereits erloschen ist, die durch Hunderttausende treuer Märtyrer, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, angezündet wurde, so flackert sie tragischerweise kaum noch, und läuft Gefahr, vollkommen ausgelöscht zu werden. Paul Crouch, Chef des größten, weltweiten christlichen TV Senders, erniedrigt die Märtyrer, indem er die Streitfragen, für die sie starben, bloße Formulierungsfragen nennt; und er macht die Reformatoren zum Gespött, indem er die Häresien, die die Reformation auslösten, für rechtgläubig erklärt.

Wer den Lügen Roms glaubt und seinem Werksgerechtigkeitsevangelium folgt, ist verloren. Weil viele evangelikale Führer und Kultexperten diese Tatsache nicht erkennen, wurden sie selbst von Rom getäuscht und man muss ihnen entgegentreten und sie informieren. Wie tragisch anzunehmen, Katholiken seien Christen, die bloß ein paar nebensächliche Glaubensansichten und Praktiken haben, die den Protestanten merkwürdig erscheinen, die sie aber nicht davon abhalten, gerettet zu werden. Ein falsches Evangelium ist ein falsches Evangelium, und es verdammt jene, die es glauben, ob Mormonen oder Katholiken es predigen. Ein Kult ist ein Kult. Römische Katholiken müssen wie Mitglieder anderer Kulte mit Mitgefühl behandelt und vor den kultischen Lügen gewarnt werden und man muss ihnen das wahre Evangelium vorstellen, das alleine sie retten kann.

Wenn Sie über die wachsende Zusammenarbeit zwischen katholischen Organisationen und bedeutenden evangelikalen Diensten besorgt sind, dann schreiben Sie ihnen bitte und fragen sie, wo sie bei dieser wichtigen Streitfrage stehen. Die Fragen könnten lauten:

1) Was ist die Position Ihrer Organisation hinsichtlich katholischer Lehren?
2) Was ist Ihre Position hinsichtlich organisatorischer Mitwirkung von Katholiken bei der Weltevangelisation?
3) Sind Sie momentan entweder offiziell oder inoffiziell mit irgendwelchen katholischen Laien oder Klerus Gruppen oder Organisationen verstrickt? Wenn ja, auf welcher Grundlage… und zu welchem Zweck?

…Wer den Lügen Roms glaubt und seinem Werksgerechtigkeitsevangelium folgt, ist verloren. Weil viele evangelikale Führer und Kultexperten diese Tatsache nicht erkennen, wurden sie selbst von Rom getäuscht und man muss ihnen entgegentreten und sie informieren.


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