Die Evangelisch-methodistische Kirche, von Wesley bis Wenner

Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) (englisch United Methodist Church (UMC)) ist eine Kirche in der wesleyanischen Tradition. Für ihre Theologie waren anglikanische, lutherische, herrnhutische und gemäßigt-calvinistische Einflüsse bestimmend.(1)

Sie ist eines von 74 Mitgliedern im Weltrat methodistischer Kirchen, einer Gemeinschaft von eigenständigen Kirchen in der wesleyanischen Tradition. Angehörige der Evangelisch-methodistischen Kirche werden ebenso wie Angehörige anderer methodistischer Kirchen als Methodisten bezeichnet.

Die Evangelisch-methodistische Kirche unterscheidet zwischen Kirchengliedern und Kirchenangehörigen. Kirchenangehörige sind alle, die in der Gemeinde getauft wurden. Kirchenglieder sind Getaufte, die anlässlich ihrer Taufe oder eines Aufnahmegottesdienstes ihren Glauben in einer vorgeschriebenen liturgischen Form bekannt haben. Weltweit gibt es zusätzlich zu den Kirchengliedern noch etwa 2,5 Millionen Kirchenangehörige.

In Deutschland gibt es etwa 56.000 Methodisten (Kirchenglieder und Kirchenangehörige),(2) in der Schweiz etwa 14.0003 und in Österreich knapp 1.300. Hauptsächlich vertreten ist die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland vor allem im Raum Stuttgart sowie in Teilen Südwestsachsens (West-, Mittelerzgebirge und Sächsisches Vogtland).

Organisation

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist lokal und weltweit stark in einem Verbundsystem vernetzt (Konnexionalismus, engl. Connection), im Gegensatz zu anderen Freikirchen, die die Leitung durch Älteste (Presbyterianismus) oder die Selbständigkeit der Gemeinden (Kongregationalismus) betonen.

Die Legislative der internationalen Kirche üben die sogenannten Konferenzen aus, die über Glaubens- und Verwaltungsfragen bis hin zur Kirchenverfassung und Kirchenordnung der Gesamtkirche entscheiden. Das Wort „Konferenz“ wird sowohl in seinem engeren Sinn (Zusammenkunft zum Besprechen von Angelegenheiten, ähnlich einer Synode) als auch in der Bedeutung als ständige Einrichtung und in einer räumlichen Bedeutung verwendet.

Das oberste Gremium bildet die Generalkonferenz (GK), die alle vier Jahre tagt. Sie ist für alle ausgesprochen gesamtkirchlichen Angelegenheiten zuständig.

Die Zentralkonferenzen (ZK), die meist das Gebiet mehrerer Jährlicher Konferenzen umfassen, wurden im 20. Jahrhundert außerhalb der Vereinigten Staaten eingeführt. Zentralkonferenzen haben das Recht, die Kirchenordnung in einem gewissen Rahmen lokalen Gegebenheiten anzupassen. (Die Kirchenverfassung gilt überall in gleicher Weise.) Die Vereinigten Staaten sind in Jurisdiktionen aufgeteilt, die auf der gleichen Ebene wie die Zentralkonferenzen stehen. Die geographische Aufteilung der Länder auf Zentralkonferenzen ist historisch gewachsen.

Die Jährlichen Konferenzen (JK) umfassen territorial zusammengehörige Distrikte mit jeweils einer größeren Anzahl von Bezirken. Die JK sind die grundlegenden Körperschaften in der Kirche. Den Distrikten stehen Superintendenten vor.(4)

Die unterste Ebene besteht aus den Bezirkskonferenzen (BK), die je nach Gemeindegröße eine oder mehrere Gemeinden umfassen. Sie sind für die gesamte kirchliche Arbeit und alle kirchlichen Einrichtungen ihres Bezirks verantwortlich. Die Zusammensetzung der Bezirkskonferenzen ist in den Zentralkonferenzen von Deutschland und von Mittel- und Südeuropa unterschiedlich geregelt.

Die Jährlichen Konferenzen, die Zentralkonferenzen sowie die Generalkonferenz sind paritätisch, das heißt zu gleichen Teilen aus Laiendelegierten und hauptamtlichen Geistlichen, zusammengesetzt, wobei die Laiendelegierten jeweils von der nächst unteren Ebene gewählt werden. Die Bischöfe haben in den jeweiligen Konferenzen immer nur ein einfaches Stimmrecht, leiten diese eher moderierend und können auch offiziell in ihrer Funktion als Repräsentanten der Kirche nur die von den Konferenzen demokratisch erarbeiteten Standpunkte vertreten.

Die Pastorinnen/Pastoren (in der Schweiz Pfarrerinnen/Pfarrer) sind nicht von der Gemeinde, sondern von der übergeordneten Konferenz angestellt. Sie erhalten vom jeweiligen Bischof/Bischöfin jährlich eine Dienstzuweisung auf einen Gemeindebezirk, welchen sie dementsprechend in unregelmäßigen, meist mehrjährigen Abständen wechseln. Im deutschsprachigen Raum erfolgt ihre Ausbildung in der Regel an der Theologischen Hochschule Reutlingen.

Als Freikirche verzichtet die Evangelisch-methodistische Kirche auf den Einzug von Kirchensteuern; sie finanziert sich allein durch freiwillige Beiträge ihrer Mitglieder.

Ökumene

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist sowohl weltweit als auch lokal stark in der ökumenischen Bewegung engagiert. Im Gegensatz zu fast allen anderen Kirchen gilt ihr Engagement sowohl der Ökumene aller Kirchen wie auch der Ökumene unter den evangelischen Freikirchen und in der evangelischen Allianz.

Die Evangelisch-methodistische Kirche gehört dem Weltrat methodistischer Kirchen an und nimmt an allen seinen ökumenischen Dialogen teil. Ebenso ist sie Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen. Des Weiteren unterzeichnete der Methodistische Weltrat 2006 die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre der Römisch-Katholischen Kirche und des Lutherischen Weltbundes.

Auf europäischer Ebene hat die EmK die europäische Charta Oecumenica mitunterzeichnet und ist als evangelische Kirche Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (früher Leuenberger Konkordie), mit deren Mitgliedskirchen sie Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft praktiziert.(5)

Die deutsche EmK ist Mitglied bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und bei der Vereinigung Evangelischer Freikirchen und manche Geistliche und Laien der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland arbeiten auf lokaler Ebene mit der Evangelischen Allianz zusammen. Die Zentralkonferenz Deutschland ist nach eingehenden Lehrgesprächen mit den Evangelischen Kirchen in Deutschland (der EKD) seit 1987 in einer Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft verbunden.(6)

Beurteilung

Für die EmK gilt: Im Geist begonnen, im Fleisch vollendet. Sie ist die abtrünnigste unter den Freikirchen und gehört zu den Gründungsmitgliedern des Weltkirchenrates. Natürlich haben sie jetzt auch eine Frau als Bischöfin (Rosemarie Wenner), weil die UNO die Frauenquote fordert.

Dass es bei den Methodisten laut dem Nachlagewerk „Who Is Who In Freemasonry“ von Freimaurern nur so wimmelt,(7) ist bei all dem nicht verwunderlich.

Die Methodisten sind auch die ersten, die von den Kirchen, aus denen sie früher ausgegangen waren, wieder geschluckt wurden: Am 29.09.1987 wurde die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zwischen der Methodistenkirche und der Evangelischen Kirche EKD/VELK in Kraft gesetzt.(8) Das ist Bett- und Tischgemeinschaft mit der Hure Babylon. Seither wird das ökumenische Hurenjubiläum alle Jahre gefeiert. Es ist mir unbegreiflich, wie Gläubige in so einer Freikirche Mitglied sein können!

Fußnoten:

1Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen, 2006, S. 108
2Zahlen und Fakten der Evangelisch-methodistische Kirche Stand 31. Dezember 2008
3United Methodist Church Europe UMC / Evangelisch-Methodistische Kirche Europa> Stand Februar 2007
4Informationen zu den Konferenzen
520 Jahre Kirchengemeinschaft zwischen Landeskirchen und Methodisten (9. Mai 2009)
6Siehe EmK, VELKD, AKf: Vom Dialog zur Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft, Lutherisches Verlagshaus Hannover, Christliches Verlagshaus Stuttgart, 1987
7Who Is Who In Freemasonry, Highland Springs 1986
8Pressemitteilung der EKD vom 09.07.2012

Quellen:

Wikipedia
Glaubensnachrichten 04/2013, S. 3

Bildnachweis:
Von William Hamilton – National Portrait Gallery: NPG 317While Commons policy accepts the use of this media, one or more third parties have made copyright claims against Wikimedia Commons in relation to the work from which this is sourced or a purely mechanical reproduction thereof. This may be due to recognition of the „sweat of the brow“ doctrine, allowing works to be eligible for protection through skill and labour, and not purely by originality as is the case in the United States (where this website is hosted). These claims may or may not be valid in all jurisdictions.As such, use of this image in the jurisdiction of the claimant or other countries may be regarded as copyright infringement. Please see Commons:When to use the PD-Art tag for more information.See User:Dcoetzee/NPG legal threat for original threat and National Portrait Gallery and Wikimedia Foundation copyright dispute for more information.Diese Markierung zeigt nicht den Urheberrechts-Status des anhängenden Werks an. Es ist in jedem Falle zusätzlich eine normale Lizenz-Vorlage erforderlich. Siehe Commons:Lizenzen für weitere Informationen., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6366004


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