Die 400 Propheten am Hofe Ahabs (1. Kön. 22,5-8)

Es waren Hofprediger, die dafür bezahlt wurden, das Volk bei Laune zu halten und das religiöse Bedürfnis am Königshofe zu befriedigen. Die Wahrheit kann man von solchen Hofnarren natürlich nicht erwarten. Genauso ist es heute mit der Pfarrer- bzw. Pastorenschaft. Die leben wie die Made im Speck und bekommen akademische Gehälter dafür, dass sie dem Volk den Glauben austreiben. Das treffendste Symbol für die Kirchen ist allemal ihr Wetterhahn auf dem Kirchturm, der dreht sich mit dem Wind. Zu Hitlers Zeiten waren die meisten Pfarrer/Pastoren braun und sie beteten: „Gott segne den Führer!“1 So ist es auch heute in der Demokratie.

Die Kirchen stellen sich immer auf die Seite der Mächtigen. Darum haben sie keine Botschaft von GOTT, sind nicht die Stimme eines Predigers in der Wüste, sondern nur noch das Echo des Zeitgeistes. Von der gesicherten Machtposition ihres Kirchenbeamtentums aus verachten sie den echten Propheten als „Einzelgänger“, und Einzelgänger, so heißt es, sind Spinner, die nicht die Wahrheit bringen; die Wahrheit sei vielmehr dort, wo die demokratisch gewählte, politisch korrekte und unter Dachverbänden gebündelte Mehrheit steht. Das ist ein fataler Trugschluss; denn das Gegenteil ist der Fall.

Der HERR offenbart Seinen Willen nur durch den Einzelnen, der vor GOTT steht, eben den Propheten. Darum ist das demokratische Mehrheitsprinzip, das schon jedem e.V. zu eigen ist, das Ende des biblischen Prophetentums. Das war bei den 400 Propheten am Hofe Ahabs so, das ist heute nicht anders. Der einzige echte Prophet damals war Micha; er wurde geohrfeigt (1. Könige 22, 24), eingekerkert und war als Einzelgänger verschrien.

Im evangelikalen Lager ist es mittlerweile nicht anders. Auch hier tummeln sich die Hofschranzen mit einer flachen Frohbotschafterei, die nur auf Spendeneintreiben ausgerichtet ist. Um möglichst viele Spenden zu ergattern, betonen die frommen Hofprediger, wie spendenwürdig, gemeinnützig und staatlich anerkannt ihr Werk doch sei, sodass man die Frömmigkeit sogar von der Steuer absetzen könne.

Da gibt es – man höre und staune – ein „Propheticon“, d.h. einen Propheten-Zirkus, wo hauptsächlich der übliche Darbystentrug geweissagt wird, der auf John. N. Darby zurückgeht. Darby bewirkte durch seine falsche Israel-Lehre im Pietismus einen starken Ruck in der Bibelauslegung, so dass viele Bibelstellen, die sich auf JESUS beziehen, jetzt auf Israel bezogen werden und so wurde Darby zum Wegbereiter des Falschen Propheten, der aus der Erde (EREZ) gestiegen ist (Offenbarung 13,11).

Beim Stichwort „Falschprophetie“ denkt man unwillkürlich an die Darbysten Wim Malgo und Propheticon-Prophet Norbert Lieth. Allein die Voraussagen Malgos sind oft so kurios, dass man lauthals lachen könnte, z. B. weissagte er, dass es eine Wiedervereinigung Deutschlands nicht gegen werde, weil die DDR auf den Bergen Israels vernichtet würde, oder die Sowjets würden bis zum Rhein durchmarschieren und dann zusammen mit Libyen und China auf den Bergen Israels umkommen, und für den 24. September 1987 erwartete Malgo den Schall der letzten Posaune (Entrückung), weil an diesem Tag

„zum siebzigsten Mal die siebenmal sieben Sabbatjahre vollendet sein werden“2 usw.

Norbert Lieth treibt es genauso schlimm. Er berechnete in seinem Buch „Die Zeit ist nahe“3 die Wiederkunft JESU und den Antichrist für die Jahrtausendwende. Als das nicht eingetreten war, weissagte er eine neue Sintflut4. Ein Missionswerk, das nun schon seit Jahrzehnten solchen Kokolores treibt, kann und darf man nicht ernst nehmen.

Bei König Ahab waren es 400 falsche Propheten, die nur Frohe Botschaft verkündeten. Der einzig echte Prophet hatte meistens Drohbotschaften. König Ahab sagte über ihn: Ich hasse ihn; denn er weissagt nur Böses.

Es liegt in der Natur echter Prophetie, dass sie vorwiegend negativ ist, weil echte Prophetie immer Bestandsaufnahme der realen Zustände ist. Und da gibt es einfach nicht viel Positives zu vermelden: Die ganze Welt liegt im Argen, Finsternis bedecket das Erdreich und Dunkel die Völker.

Falsche Propheten hingegen wollen alles schönreden (keine Panik auf der Titanic), aus dem einfachen Grund, weil man mit Drohbotschaften keine Gewinne erzielen kann, mit Frohbotschafterei umso mehr.

Natürlich ist das Evangelium eine Frohe Botschaft, aber nur für solche, die unter ihrer Sünde leiden und Angst haben, in die Hölle zu kommen. Bedenke: JESUS kam nur deswegen auf die Erde, um uns vor der Hölle zu retten. Wem ist das heute noch bewusst? Wer nie Angst hatte, in die Hölle zu kommen, hatte nie echte Sündenerkenntnis und hat das Evangelium überhaupt nicht begriffen. Solchen Leuten die Frohe Botschaft zu predigen, ist geradezu ein Verbrechen, weil das für sie nur Ermunterung zum Weitersündigen ist. Man muss ihnen vielmehr das Sündenregister ziehen, damit sie Sündenerkenntnis bekommen, ihre Verlorenheit sehen und sich fürchten vor Dem, Der Macht hat, in die Hölle zu werfen. Vorher können sie mit dem Evangelium doch gar nichts anfangen. Sobald sie aber aufgrund biblischer Verkündigung Sündenerkenntnis bekommen haben und ihre Verlorenheit erkennen, wird ihnen das Evangelium zur frohesten Botschaft des Lebens.

Fußnoten

1 = Preradovich, Nikolaus von: Gott segne den Führer, Druffel-Verlag 1985
2 = Nachrichten aus Israel 07/1987, S. 7
3 = Lieth, Norbert: Die Zeit ist nahe, Pfäffikon 1993
4 = Lieth, Norbert: Vor der letzten Sintflut, Mitternachtsruf 02/2010

Quelle: Glaubensnachrichten 07/08-2013, S.1f.

Bildnachweis:
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Kommentare

Eine Antwort zu „Die 400 Propheten am Hofe Ahabs (1. Kön. 22,5-8)“

  1. Avatar von Andreas Rönnau
    Andreas Rönnau

    Das gilt sicher für die meisten Pastoren, aber nicht für alle. Es gibt noch ein paar die nicht zum Haufen Ahabs gehören. Z.B.Jakob Tscharnke – Predigten bei You-Tube!

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