Immer wieder erscheint als Beilage zu dem evangelikalen Nachrichtenblatt Idea Spektrum eine Sonderausgabe der Jugendrubrik „idealisten.net“. In der Ausgabe 3/2012 findet sich auf den Seiten 20-21 eine menschlich recht nette Erzählung von einem Studenten, der mitten während seines Studiums erfuhr, daß seine Freundin, ebenfalls Studentin, von ihm schwanger war. Der junge Vater schildert, wie er nach dem Abitur von zuhause ausgezogen war und nichts so sehr genossen hatte wie seine Freiheit (was dann auch Folgen hatte …).
„Trotzdem freute ich mich nun unglaublich, Vater zu werden.“
Die ganze Geschichte könnte in einem weltlichen Familienblättchen erschienen sein. Nur mit einem Satz deutet der Student an, daß er sich als „christlich“ versteht („Ich vertraute einfach auf Gott“).
In dem ganzen Bericht und auch im redaktionellen Rahmentext wird mit keiner Silbe erwähnt, daß diese beiden so sympathisch wirkenden jungen Leute eine schlimme Sünde begangen hatten, indem sie vor der Ehe zusammenlebten, eine Sünde, die in der Bibel Unzucht oder Hurerei genannt und entschieden verurteilt wird:

Diese neutrale Darstellung eines von der Bibel klar als Sünde bezeichneten Verhaltens ist bezeichnend für die Beliebigkeit, mit der heute in vielen evangelikalen Kreisen über die Gebote und Ordnungen Gottes hinweggegangen wird. Wir leben in einer Zeit der Gesetzlosigkeit (Matthäus 24,12); die Heiligkeit Gottes wird missachtet, und die Gottesfurcht ist nur noch ein leerer Schein (2. Timotheus 3,1-5). Da nutzt es auch nicht, wenn im Abspann erwähnt wird: „Demnächst werden er und seine Freundin vor den Traualtar treten“. Das macht die vorher begangene Sünde nicht ungültig! Nur aufrichtige Reue und Buße und ernste Bekehrung zu Christus könnte die Befleckung tilgen – aber davon wollen allzu viele weltförmige Namenschristen heute nichts mehr wissen.