Es war 1842. Endlich sollte die junge Braut Julie Hausmann am Ziel sein. Wie lange hatte sie schon von ihrem Schiff Ausschau gehalten,um die ersehnte Küste des Landes zu sehen, in dem ihr Verlobter als Missionar tätig war. Sie wollten nun heiraten und glücklich miteinander ihren Dienst tun.
Aber am Ziel empfängt sie ein anderer. Er führt sie, behutsam vorbereitend, an einen frischen Hügel. Ihr Liebster war wenige Tage zuvor durch eine Suche dahingerafft worden.
Alles scheint plötzlich zusammenzubrechen, ihre Hoffnung, ihr Glück, ihre Freude, ihre Kraft. Sie ist allein. Doch nach langem, stillem Ringen erhebt sie sich wie von einem schweren Traum. Die Prüfung ist bestanden. In dieser Stunde dichtet und singt sie das Gebetslied, das ungezählten Menschen zum Halt und Trost geworden ist:
So nimm denn meine Hände
und führe mich
bis an mein selig Ende
und ewiglich.
Ich allein kann nicht gehen,
nicht einen Schritt,
wo DU wirst gehen und stehen,
da nimm mich mit.
In DEIN Erbarmen hülle
mein schwaches Herz
und mach es gänzlich stille
in Freud und Schmerz!
Lass ruhn zu DEINEN Füßen
DEIN armes Kind!
Es wird die Augen schließen
und glauben blind!
Wenn ich auch gar nichts fühle
von DEINER Macht,
DU führst mich doch zum Ziele
auch durch die Nacht.
So nimm denn meine Hände
und führe mich
bis an mein selig Ende
und ewiglich!
Quelle: „Die Wegbereiter“ Nr. 691 – 06/2020
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