Ein Bruder schrieb mir:
„Whitefield und Spurgeon vertraten auch die Erwählung (Vorherbestimmung), doch dieser Teil der Bibel hat leider in Deinem Denksystem keinen Platz.“
Brief eines Glaubensbruders (Auszug)
Ja, weil es eine Irrlehre ist! Whitefield und Spurgeon in Ehren, aber hier irrten sie mit ihrem Calvinismus gewaltig. Calvin lehrte wie Kirchenvater Augustin die doppelte Prädestination, d. h. die einen sind für den Himmel, die anderen für die Hölle vorherbestimmt. Leider lassen sich viele Gläubige von solch verrückten Irrlehren beeindrucken, nur weil Männer mit großem Namen dahinter stehen. Doch große Namen wiegen vor GOTT weniger denn nichts (Psalm 62, 10).
Natürlich gibt es eine Vorherbestimmung, sogar vor Grundlegung der Welt, aber nur für den Himmel. Das bezeugt uns Epheser 1, 5.11. Eine Vorherbestimmung zur Hölle gibt es nicht, das widerspräche klar dem Gesamtzeugnis des Neuen Testaments:
„… DER will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen …„
„… denn es erschien die Gnade GOTTES, die allen Menschen Heil bringt …„
Da ist kein Platz für eine Vorherbestimmung zur Hölle. Die Erwählung des Menschen vor Grundlegung der Welt kann allerdings durch den freien Willen des Menschen blockiert werden, was in vielen Fällen auch geschieht, weil der freie Wille leicht von Satan manipuliert wird. Als GOTT den Menschen erschuf, hat ER Sich ein Gegenüber geschaffen, das nur wenig niedriger ist als ER:
„DU machtest ihn ein wenig geringer als GOTT.“,
d. h. zu einem nahezu göttlichen Wesen; das äußert sich im freien Willen des Menschen. Der freie Wille ist des Menschen Gottebenbildlichkeit. GOTT ist zwar souverän und allmächtig, sodass ER Sich auch über den freien Willen des Menschen hinwegsetzen könnte, wenn ER wollte. Aber ER tut es nicht. ER respektiert den freien Willen, weil ER ihn selbst gegeben hat.
Wo der Mensch seine hohe Berufung, zu der er vor Grundlegung der Welt erwählt worden war, verschmäht, wird aus Erwählung und Berufung Verwerfung und Bestrafung, und ganz am Ende der zweite, d. h. der endgültige Tod im Feuersee (Offenbarung 20, 14).
Erwählung vor Grundlegung der Welt heißt also nicht, dass der so Erwählte garantiert in den Himmel kommt. Die Erwählung ist eine Willensbekundung GOTTES, die aber, wenn der Mensch sich querstellt, nicht geschieht. Würde GOTTES Wille immer geschehen, hätte der HERR uns nicht gelehrt, im „VATER unser“ zu bitten: DEIN Wille geschehe! Und der Apostel würde nicht mahnen, dass wir unsere Berufung und Erwählung festmachen sollen (2. Petrus 1, 10), wenn sie doch schon vor Grundlegung der Welt festgemacht wäre.
Es ist alles freiwillig, man kommt freiwillig in den Himmel, man kommt freiwillig in die Hölle. Sicher hätte GOTT Menschen ohne freien Willen erschaffen können, die gar nicht anders können, als GOTT zu gehorchen. Damit hätte ER aber Marionetten geschaffen und die ganze Welt wäre eine Puppenbühne. GOTT will die Freiwilligkeit des Menschen, weil echte Liebe zu GOTT sich nur in einem freien Willen äußern kann. Das war der eigentliche Grund, warum GOTT bei der Schöpfung das Risiko eingegangen war, dem Menschen einen freien Willen zu geben, weil ER von Seinen Geschöpfen geliebt werden will, freiwillig.
Quelle: Glaubensnachrichten September 2020, S. 3f.
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