Manche meinen – unter Hinweis auf Matthäus 18, 15-17, dass ich mit jedem Verführer erst ein Gespräch unter vier Augen führen müsse, bevor ich in den „Glaubensnachrichten“ vor ihm warne. Doch das ist unbiblisch.
Die Gemeindezuchtregel aus Matthäus 18 – erst unter vier Augen, dann vor zwei oder drei Brüdern, dann vor der Gemeinde, dann Ausschluss aus der Gemeinde –
1. gilt nur unter Brüdern, ist also nicht anwendbar auf Sekten und Verführer
2. gilt sie nur für die lokale Gemeinde. Auf die Christenheit allgemein kann ich sie nicht anwenden.
Wie sollte das auch in der Praxis durchgeführt werden? Wie soll ich es z. B. auf Billy Graham anwenden, der die Evangelikalen ökumenisiert, oder auf den Papst, der zu Marien-Abgötterei verführt? Beim ersten Schritt: Ermahnen unter vier Augen, ginge es rein theoretisch noch. Aber Ermahnen vor der ganzen Gemeinde, geht schon nicht mehr. Vor welcher Gemeinde sollte ich Billy Graham und den Papst ermahnen? Vor ihrer eigenen oder vor meiner Gemeinde? Und der nächste Schritt: Ausschluss aus der Gemeinde, geht schon gleich gar nicht. Aus welcher Gemeinde sollte Billy Graham ausgeschlossen werden? Man kann doch keinen aus einer fremden Gemeinde ausschließen!
Du siehst hoffentlich: In der Praxis kann man Matthäus 18, 15-18 nur auf die lokale Gemeinde anwenden, Du in Deiner und ich in meiner. So und nicht anders ist diese Bibelstelle zu verstehen. Für alle anderen Fälle gilt: 1. Timotheus 5, 20; 2. Thessalonicher 3, 14 u.a.
Ich rede nicht lange mit Irrlehrern herum. Von der Bibel haben wir dazu überhaupt keine Anweisung.
[pullquote]Matthäus 18, 15-18 bezieht sich nur auf die lokale Gemeinde.[/pullquote]
Oder meinst Du, ich fliege erst nach New York zu den Wachtturm-Funktionären und spreche mit ihnen unter vier Augen, bevor ich etwas gegen die Zeugen Jehovas schreibe? Das würde den Advokaten des Teufels so passen!
Die Gemeindezuchtregel aus Matthäus 18 wendet sich – will man getreu am Bibeltext bleiben – nur an Brüder und Schwestern, nicht an Irrlehrer, Verführer und sonstige Feinde GOTTES. Für die gelten nicht die gleichen Regeln, die für Brüder/Schwestern gelten. Wer schon nicht unterscheiden will zwischen Brüdern/Schwestern und den Feinden GOTTES, der braucht mir gar nichts weiter zu erzählen, der hat bereits seine Visitenkarte abgegeben.
Quelle: Glaubensnachrichten Dezember 2008, S.2f.
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