Das Mahl des HERRN

Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passah geschlachtet werden musste. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin und bereitet uns das Passah, auf dass wir es essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir es bereiten? Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommet, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folget ihm in das Haus, wo er hineingeht. Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen mag? Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Obersaal zeigen; daselbst bereitet. Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tische, und die [zwölf] Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, dass ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes. Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch. Denn ich sage euch, dass ich nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes komme. Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dieses tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.

Lukas 22, 7-20

In dem obigen Textabschnitt stehen Dinge, die manchmal die Christen verwirren. Es wird davon berichtet, dass JESUS   e i n e n   Kelch nahm und dass er diesen Kelch unter die Jünger teilen ließ; dann wird davon berichtet, dass ER   d e n   Kelch nahm und den Segensspruch sprach und diesen Kelch weitergab mit den Worten:

[stextbox id=“alert“ caption=“Lukas 22, 20b“ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]…. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.[/stextbox]

Das was uns verwirrt ist eigentlich eine ganz genaue, präzise Wiedergabe der Feier, die unser HERR gefeiert hat. Was das Mahl des HERRN betrifft und sein Verhältnis zum Passahmahl, hat es unter den Theologen eine lange Zeit geistliche Klimmzüge gegeben, um diese „Ungereimtheiten“ in Einklang zu bringen.

Zunächst einmal heißt es hier, dass das Passahmahl einen Tag   v o r   dem eigentlichen Passahmahl gefeiert wurde. Denn als JESUS gekreuzigt war, hieß es:

[stextbox id=“alert“ caption=“Johannes 19, 31″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war (denn der Tag jenes Sabbaths war groß), daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden möchten.[/stextbox]

Am Passahfest hätte niemand gekreuzigt werden dürfen, denn mitten im Passah musste jede Art von Arbeit eingestellt werden und mit dem Passah musste auch jedes Gericht schweigen – dann durfte nicht mehr Verfluchtes, Verbanntes usw. anzutreffen sein. Da haben sich die Bibelleser und Theologen Gedanken gemacht, wie es denn kommt, dass JESUS einen Tag   v o r    dem Passahfest das Passah gefeiert hat und dabei den Tisch des HERRN einführte.

Heute können wir das sicherlich besser verstehen als früher. Die Theologen hatten es früher so zu erklären versucht, dass es angeblich zwei Kalenderzählungen gab oder es gab ein sadduzäisches und ein pharisäisches Passah, die jeweils ein anderes Datum hatten. Das kann nicht stimmen, das hatten auch die Leute damals schon gemerkt, denn es hätten die Sadduzäer nie erlaubt, dass an ihrem Passah der HERR JESUS gekreuzigt würde. Sie hätten damit ihre eigene Vorstellung vom Passah ad absurdum geführt und sie waren es ja, die den Hohen Rat bildeten und das Todesurteil forderten. Die anderen  hatten diese Forderung nur unterstützt, denn der Hohepriester war ein Sadduzäer.

Exkurs: Der chronologische Ablauf des Herrenmahls nach den biblischen Berichten

Das Passah (oder Pessach) beginnt am 15. Nissan (Vollmond im März/April) und dauert in Israel sieben, in der Diaspora (Galut) acht Tage. Der Grund für den Unterschied ist, dass man früher, als ein weltweit einheitlicher Kalender schwierig war, sicher gehen wollte, dass alle Juden zur gleichen und zur rechten Zeit Pessach feiern. Pessach gehört mit Schawuot (dem Wochenfest) und Sukkot (dem Laubhüttenfest) zu den Wallfahrtsfesten, den Festen, die zur Zeit der beiden Tempel mit einer Pilgerfahrt nach Jerusalem und Opfern im Tempel begangen wurden.

Am Mittwoch feiert JESUS mit Seinen Jüngern das Herrenmahl. (Johannesevangelium). Schon die Abendstunde spricht dafür, dass es sich um ein Passahmahl handelt. Aber nicht nur Johannes, auch die Synoptiker erwähnen nirgends ausdrücklich ein Passahlamm, weder bei den Zurüstungen noch bei der Feier selbst, auch da nicht, wo sich ein Hinweis auf das Lamm des Passahtischs geradezu aufdrängt. Warum nicht? Nach Johannes, Paulus und der altrabbinischen Tradition ging das Tempelritual mit der Schlachtung der Passahlämmer erst am Freitag vor sich, zurzeit, als JESUS gekreuzigt wurde.

Die Schlachtung der Lämmer vollzog sich am 14. Nisan, und zwar zwischen der neunten und der elften Stunde. Danach erst feierte der Hochklerus und das amtliche Jerusalem sein Passahmahl. JESUS hat Sein Passahmahl demnach vierundzwanzig Stunden vor dem offiziellen Passahmahl der Tempelgemeinde gefeiert.

Der chronologische Aspekt ist eindeutig. Dem Passah hatte GOTT die Bedeutung eines Familienmahls gegeben, es sollte die Feier der Hausgemeinschaft sein. Wenn die Hausgemeinschaft für ein Lamm nicht zahlreich genug war, sollte sie um die Familie des nächsten Nachbarn erweitert werden. Das Lamm war aber nie zu klein für ein Haus, es war immer ausreichend. Erst der König Josia von Juda löste diesen familiären Charakter des Passahs auf, indem er den gesamten Gottesdienst und alle Feiern auf Jerusalem konzentrierte und Jerusalem zum Wallfahrtsort machte. Das Passah konnte danach nur noch in Jerusalem gefeiert werden, und nur das im Tempel von den Priestern geschlachtete Lamm galt als Passahlamm. Das war auch sechshundert Jahre später noch so, als der Herr JESUS Sich und seinen Jüngern das Passah bereiten ließ.

Johannes hat sein Evangelium um das Jahr 80 n. Chr. geschrieben, und zwar in Ephesus. Etwa fünfundvierzig Jahre nach dem Geschehen in Jerusalem lebte er schon seit Jahrzehnten im griechisch-römischen Kulturkreis, in dem die „Uhren“ anders gingen als dort. Griechen und Römer rechneten die vierundzwanzig Stunden des Tages von Mitternacht bis Mitternacht; und dieser Chronologie hat Johannes sich angepasst. Wenn wir in ein Land reisen, in dem wir unsere Uhren umstellen müssen, um synchron zu sein, machen wir es genauso. Für Johannes war deshalb die sechste Stunde, Johannes 19,14, zu der der HERR JESUS vor Pilatus stand, sechs Uhr morgens. Für die Synoptiker war nach jüdischer Zeitrechnung die sechste Stunde (Lukas 23, 44) jedoch zwölf Uhr mittags. Und das letzte Passah, das der Herr JESUS mit Seinen Jüngern gefeiert hat, fand am Abend des Mittwoch statt, deshalb spricht Johannes von einem Abendmahl. Für ihn beginnt der Rüsttag zum Passah um Mitternacht, für die Synoptiker jedoch, nach jüdischer Zeitrechnung, schon am Mittwochabend um sechs Uhr (Sonnenuntergang). Deshalb sprechen sie, völlig zu Recht, von einem Passahmahl. Im Übrigen war das Passah ein von GOTT verbindlich verordnetes Gedächtnismahl, es gehörte aber nicht zum Gesetz.

Heute wissen wir etwas besser darüber Bescheid durch die Berichte von Qumran. Hier werden historische Begebenheiten berichtet, über die wir bis dahin nichts wussten. In Israel gab es damals ein Passah, das man heute in der Theologie „das Ketzerpassah“ nennt. Eigentlich haben die Juden es damals nicht so genannt, sondern es als das „verfluchte Passah“ bezeichnet. Das war das Passah, das derjenige feiern musste, der zum Tode verurteilt wurde und somit verflucht war. Und deshalb fällt es dem Bibelleser auf, dass JESUS beim Passah kein ungesäuertes Brot genommen hat. ER nahm nicht das ungesäuerte, sondern das gesäuerte Brot. Im Grundtext stehen hier zwei verschiedene Worte. Für das „ungesäuerte” ist das gr. AZYMON (z. B. Lk. 22,7; 1. Kor. 5,8) und für das „gesäuerte” steht gr. ARTOS (Lk. 22,19). JESUS nahm nicht das AZYMON (einige Gemeinden lassen sich aus Israel das Orginal-Matzen zuschicken und meinen, dass sie ein möglichst biblisches Passah feiern), sondern der HERR nahm das ARTOS, das ganz gewöhnliche, gesäuerte tägliche Brot. Mit diesem Brot feierte ER dieses Passah.

Exkurs: Was verstehen die Juden unter „Gesäuertes“?

Gesäuertes (= CHAMEZ)  ist:

jede der fünf Getreidearten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Spelt, die für mindestens 18 Minuten mit Wasser in Kontakt kam. Von solchem Korn oder Mehl wird angenommen, dass der Säuerungsprozess begonnen hat

  • jede Speise oder jedes Getränk, das aus einer dieser Getreidesorten hergestellt ist oder sie, wenn auch in winzigsten Mengen, enthält. Die einzige Ausnahme sind Matzen, die vorschriftsgemäß hergestellt wurden
  • Geschirr und Geräte, die, wenn auch winzigste, Spuren von Chamez absorbiert haben. Solch Geschirr und Geräte darf an Pessach nur benutzt werden, wenn sie vor Pessach gekaschert wurden
  • Öfen und Herde, die das ganze Jahr über gebraucht werden, dürfen an Pessach nur benutzt werden, wenn sie vorher gründlich gereinigt und dann gekaschert wurden
  • Reis, Mais, Erdnüsse und Hülsenfrüchte sind nicht Chamez; dennoch haben fromme aschkenasische Juden den Brauch, sie an Pessach wie Chamez zu behandeln, um Verwechslungen mit echtem Chamez zu vermeiden

Kein Chamez sind:

  • Fleisch, Geflügel, Fisch
  • alle Früchte
  • alles Gemüse (Ausnahme: Reis, Mais, Erdnüsse und Hülsenfrüchte bei aschkenasischen Juden)
  • alle Gewürze
  • Milchprodukte
  • aus Chamez hergestellte Produkte, die weder für Menschen noch für Tiere eßbar sind

Aus Chamez darf man während Pessach keinen Nutzen ziehen, deshalb darf man in dieser Zeit auch nicht sein Vieh oder seine Haustiere mit Chamez füttern. „Wenn es unmöglich ist, das Futter der Tiere so zu ändern, dass es kein Chamez enthält, sollte man das Tier einem Nichtjuden verkaufen und es dem Käufer auch übergeben. Man darf aber dem Nichtjuden zu verstehen geben, dass man es nach Jomtow eventuell zurückkaufen würde, sogar zu einem höheren Preis.“ (Donin)

2. Mose 12,19 verbietet Chamez während der sieben Pessachtage 15. – 21. Nissan.

Was hat es damit auf sich? Aus dem damaligen historischen Umfeld, verkündet uns das Wort GOTTES folgende Botschaft:

[stextbox id=“alert“ caption=“Lukas 22, 15″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt,   d i e s e s   Passah mit euch zu essen, ehe Ich leide[/stextbox]

ER hatte kein Passahlamm – der HERR feierte dieses Passah anders. Es war das sog. „Verfluchten-” oder wie wir es heute nennen, das „Ketzerpassah”. Wenn nämlich jemand zum Tode verurteilt wurde und damit verflucht wurde, dann durfte er nur noch das sog. „Verfluchtenpassah“ feiern. Er musste es   e i n e n   Tag vor dem eigentlichen Passah feiern, damit dokumentiert wurde, dass diese Person ausgeschlossen ist aus der Segensgemeinschaft des Volkes GOTTES. Diese Person ist ein Verfluchter. Eine zweite Besonderheit des Verfluchtenpassah ist, dass er dieses mit gesäuertem Brot feiern musste. Denn es heißt im Alten Testament:

[stextbox id=“alert“ caption=“2. Mose 12, 19″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]…..denn jeder, der Gesäuertes isset, selbige Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei Fremdling oder Eingeborener des Landes[/stextbox]

Dieses Verfluchten-Passah hat JESUS freiwillig auf Sich genommen. ER war noch nicht verurteilt, sondern erst nach diesem Passah, nach dem Mahl des HERRN ging ER nach Gethesemane und dort wurde ER von den Häschern gegriffen. Erst während dieser Nacht wurde das Todesurteil über Ihn gesprochen.

Exkurs: Auszug aus den jüdischen Ketzergesetzen

Die jüdischen Ketzergesetze (Paragraph 123) verbieten dem Apostaten, vom Passahlamm zu essen. Niemand kann einen solchen Juden jedoch daran hindern, sich ein häusliches Festmahl herzurichten. Und das Ketzergesetz erlaubt ihm ausdrücklich, (gesäuertes) Brot und Bitterkräuter zu essen. Aber er kann bei diesem Privatmahl kein Passahlamm verzehren, denn er darf es nicht zur Schlachtung in den Tempel bringen. Wenn man das weiß, dann begreift man, warum JESUS zu Seinen Jüngern kein Wort sagt vom Aussuchen des Passahlamms, vom Gang zum Tempel und dem dort allein zulässigen Schlachten des Lammes, kein Wort von all diesen hochrituellen Vorarbeiten, die in der jüdischen Passahpraxis und Passahliteratur eine gewaltige Rolle spielen. JESUS spricht lediglich von den häuslichen Mahlvorbereitungen, die von der Tempelschlachtung unabhängig waren, sobald man auf ein Passahlamm verzichtete. Nun erklärt sich aber auch, warum die Evangelien allesamt ausdrücklich von den Mazzen und Bitterkräutern sprechen und das Passahlamm „ausdrücklich verschweigen“ (dum tacent clamant): Denn jene sind dem Ketzer erlaubt, dieses aber ist ihm verboten.

Im Übrigen ist ein Passahmahl ohne Lamm nichts Unerhörtes. Alle Juden in Galiläa und der weiten Welt, die nicht nach Jerusalem pilgern konnten, mussten ihr Passah ohne Tempelritual und ohne Lamm feiern.

Aber hier wird etwas anderes deutlich – vor allem, wenn wir an die Worte des HERRN denken, die ER im 10. Kapitel des Johannesevangeliums sagt:

[stextbox id=“alert“ caption=“Johannes 10, 18″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Niemand nimmt es von mir [Sein Leben]sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.[/stextbox]

Bevor ER verurteilt wurde, hat ER den Fluch selber auf sich genommen. ER hat Sich selber zum Verfluchten, zum Verdammten gemacht und das lesen wir im Galaterbrief:

[stextbox id=“alert“ caption=“Galater 3, 13″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]… hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holze hängt![/stextbox]

ER galt als ein Verfluchter. Er hat sich selbst, bevor Ihn Menschen verurteilten, unter das Urteil gestellt. Er hat sich, bevor Ihn Menschen verdammten, Sich selber unter die Verdammnis gestellt. Bevor Ihn Menschen verfluchten, hat Er sich selbst zum Verfluchten gemacht, um Verdammte, Verfluchte, Verlorene, Verurteilte und Schuldige zu erlösen. Er nahm die Schuld auf Sich. Er hat unsere Sünden und die Strafen für unsere Sünden freiwillig auf Sich genommen. Welch eine Botschaft! Freiwillig nahm Er Schmach und Schande auf Sich. Freiwillig ging Er draußen vor das Lager und feierte als ein Abgesonderter das Mahl. Als jemand, der sich nicht mehr in der Volksgemeinschaft geborgen fühlt, sondern  als Fremdling und Ausgestoßener, der hinausging draußen vor das Lager. Er nahm die Schmach, die Schande und den Volksausstoß freiwillig auf Sich.

[stextbox id=“alert“ caption=“Jesaja 53, 4.5″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen……doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden[/stextbox]

Es wird wirklich deutlich, wenn der HERR JESUS sagt:

[stextbox id=“alert“ caption=“Lukas 22, 15″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt,   d i e s e s   Passah mit euch zu essen, …[/stextbox]

Es ging dem HERRN nicht darum, das „normale“ Passah zu halten; hier steht bewusst der Ausdruck dieses im Grundtext. Den HERRN hat nicht verlangt, Passah zu halten, sondern   d i e s e s   Passah. Um dieses Passah geht es.

Zu dem Ketzer-Passah gab es, wie bereits erwähnt, kein Lamm. Es gab nur das gewöhnliche Brot, die Bitterkräuter und fünf Kelche. Es war das Passah der zum Tode Verurteilten und wir wissen aus der Geschichte, dass die Verurteilten lieber ohne Passah starben, als dieses Passah zu halten. Aber  JESUS…

[stextbox id=“alert“ caption=“Hebräer 12, 2″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]der (die) Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete…[/stextbox]

steht im Hebräer-Brief. Das ist der gewaltige Unterschied!

Exkurs: Der Ablauf eines Passahmahles

Nach den beendigten Gottesdiensten im Tempel bzw. in den Synagogen beginnt die Feier im Familienkreis. Die Tür bleibt in den Passahnächten einen Spalt geöffnet, und der Ehrenplatz am Tisch mit dem schönsten Gedeck bleibt leer. Die Familie wartet auf Elia, der in einer Passahnacht kommen wird, um allen Streit beizulegen und das Eintreffen des Messias anzusagen.

Der Hausvater, der diese Abendmahlszeit leitet – man nennt ihn den Sedergebenden – trägt einen weißen Kittel. Er hat priesterliche Funktion, wobei das weiße Gewand die Gerechtigkeit vor Gott symbolisieren soll. Er selbst kann von seinem Platz aus alle Gaben, die bildhaft eine biblische Aussage beinhalten, erreichen. Sie sind so angeordnet, dass alles, was der Sedergebende am ersten gebraucht, ihm am nächsten liegt. Die Gesamtordnung nennt man die Seder-Schüssel.

Alle die Dinge erinnern mit verschiedenen Akzenten an die Geschehnisse des Auszuges aus Ägypten. Moror ist das Bitterkraut und will auf die bitteren Lebensbedingungen in Ägypten hinweisen. Cheroses, ein Mus aus Äpfeln, Nüssen, Zimt und Wein, symbolisiert den Lehmbrei Ägyptens.

Das gebratene Ei ist Trauerspeise, ein in der Schale befindliches, mögliches, jetzt aber getötetes Tier. Seroa ist der Schenkel des Passahlammes.

Diese Sederschüssel steht vor dem Hausvater. Vor jedem Teilnehmer des Mahles stehen weitere Speisen und vor allem je ein Becher Wein, der während der Mahlzeit viermal leer zu trinken ist. Der Wein ist rot. Der Becher gilt dann als geleert, wenn mindestens die Hälfte getrunken ist. Beim Trinken neigen sich alle auf die linke Seite, um damit auszusagen: „Wir sind freie Menschen“.

Der Ablauf des Passahmahles ist am besten zu verstehen, wenn man sich an den vier einschneidenden Stellen orientiert, an denen der Weinbecher getrunken werden muss.

1. Das Trinken des ersten Bechers (Kaddesch = Heiligung)

Der erste Becher wird getrunken nach dem Heiligungsgebet und dem Lobpreis (Beracha) GOTTES für das Geschenk der Passahtage. Danach bereitet der Sedergebende den ersten Bissen. Er nimmt Petersilie, taucht sie in Essig, segnet sie und gibt sie jedem, der am Mahl teilnimmt. Dann bricht er die in der Mitte liegende Mazze Levi durch und legt die größere Hälfte, die später zum Aphikomen benutzt wird, zur Seite. Nun wird das Ei und das Seroa von der Schüssel genommen. Die Schüssel wird dann von sämtlichen Teilnehmern des Mahles in die Höhe gehoben, und zwar mit folgenden Worten: „Seht, welch armseliges Brot unsere Väter im Lande Ägypten genossen haben. Wen es hungert, der komme und esse, wer es bedarf, der komme und halte Pessach, dieses Jahr hier, nächstes Jahr im Lande Israel. Dieses Jahr dienstbar, künftiges frei. Nach diesem bekannten Sehnsuchtsruf: Nächstes Jahr in Israel, wird der zweite Becher gefüllt.

2. Der zweite Becher

Jetzt kommt es zur Frage der Jugend: „Was zeichnet diese Nacht besonders aus von anderen Nächten.“ Nun erzählt der Hausvater, in seiner Funktion als Lehrer und Wahrer der Tradition, die Geschichte Gottes mit dem Volk beim Auszug aus Ägypten. Dieser Bericht über das Handeln Gottes ist angereichert mit verschiedenen Deutungen der Rabbinen. Einen breiten Raum nehmen die zehn Plagen ein, die Gott über die Ägypter sandte. Die hier aufkommenden triumphierenden Rachegedanken werden mit einer symbolischen Trauerhandlung ins rechte Lot gerückt. Jeder Teilnehmer taucht seinen Finger in den Wein, die Gabe der Fülle und des Segens. Während die Plagen im Chor aufgesagt werden, werden einige Tropfen Wein verspritzt. Manche sagen dazu die Worte: „Wir können uns nicht freuen über die Plagen, die GOTT erweisen musste, deshalb entziehen wir unserer Festfreude einige Weintropfen. Nach einem Danklied über die Errettung wird der zweite Becher getrunken. Nun wird die Mazze Cohen (= Priester) und die Mazze Israel gebrochen (= Jachaz) und verteilt. Die Passah-Liturgie schreibt nach dem zweiten Becher Wein das Waschen der Hände vor (Rechazah). Der Herr JESUS weicht hier davon ab, indem er nicht nur Seine Hände, sondern auch die Füße der Jünger wäscht (Johannes 13, 5). Daran schließt sich ein ausführliches Sättigungsmahl an. Jeder isst jetzt in fröhlicher Runde von allen Speisen, soviel er mag. Dieses Sättigungsmahl wird abgeschlossen mit dem Einschenken des dritten Bechers.

 3. Der dritte Becher (Barech = Tischsegen)

Das Einschenken des dritten Bechers ist ein Abschluss des gemeinsamen Familienessens. Im heutigen Passahfest der Juden wird an dieser Stelle als Abschluss des Familienmahles vom Hausvater die zurückbehaltene Mazze Levi gebrochen und verteilt (= das sogenannte „Aphikomen“).  Man singt dabei den Psalm: Wenn GOTT uns nach Zion heimführt, werden wir sein wie im Traum. Der dritte Becher wird getrunken nach einem ausführlichen heilsgeschichtlichen Rückblick, der einmündet in die Bitte um die Sendung des Elia und den Anbruch des messianischen Reiches. Man öffnet die Tür ins Freie, dem Propheten Elia, Gottes ewigem Sendboten, für den ein voller Becher Wein bereit auf dem Tische steht, und den Menschen, denen die folgenden Worte gelten, und ruft diese Worte aus:

Schütte deine Glut aus über die Stämme, die dich nicht kennen wollen, über die Sippen, die deinen Namen nicht rufen! Denn sie verzehren Jakob, verzehren ihn, sie verheeren ihn, seine Trift verstarren sie! Schütte deine Glut über sie aus! Dein brennender Grimm treffe sie! Verfolge mit Wut und vertilge sie, dass sie nicht mehr zu finden sind unter GOTTES Himmel!

 4. Der vierte Becher (Hallel und 15. Nirza)

Und wenn  die Tür ins Freie geschlossen ist, werden zum vierten Mal alle Becher gefüllt, und das Hallel, der große Preisgesang, den man vor der festlichen Mahlzeit begonnen, wird nun in immer steigenden, immer liedhafteren Melodien vollendet.

Angesichts des vollen vierten Bechers werden die Psalmen 115 – 118 und 136 gebetet. Die Gebete enden mit dem großen Ruf:

Dein ist Tag und Nacht! Du, o Herr, regierst allein! Du, o Herr, wirst ewig sein! Das kommende Jahr in Jerusalem!

Der Becher wird zum vierten Mal getrunken. Danach wurde z. Zt. JESU die letzte zurückbehaltene Mazze, die halbe Mazze Levi, das Aphikomen, gebrochen und an alle Teilnehmer des Mahles verteilt. Jeder, der die Tischgemeinschaft teilt, muss davon essen.

5. Der fünfte Becher (= Becher des Messias)

Der fünfte Becher stand am Ehrenplatz des Messias. Er durfte nur vom Messias selbst getrunken bzw. ausgeteilt werden.

Nachdem Er dieses Passah eröffnete, nahm Er   e i n e n   Kelch. Wie wir bereits gesehen haben, gab es bei der Passah-Feier fünf Kelche. Vier Kelche, die man mit Segenssprüchen unter sich teilte und einen fünften Kelch, der in der Mitte stand. Dieser Kelch hieß in der alten Zeit „Der Kelch des Messias“. Jetzt neuerdings bei den Juden hat er einen neuen Namen. Er heißt jetzt der „Kelch des Elias“. Man will vom Messias nicht mehr reden, weil man meinte, daß durch den HERRN JESUS dieser Begriff diskreditiert worden ist. Und deshalb bezeichnet man jetzt den Kelch als den „Kelch des Elias“. Dieser Kelch durfte nur, nach ihrer Vorstellung, der Messias nehmen, sonst niemand anderes. Und wer diesen Kelch nahm, vielleicht auch nur versehentlich, hatte ein todeswürdiges Verbrechen begangen. Das war ihre Vorstellung.

Und jetzt sehen wir eines: JESUS nahm zunächst   e i n e n   Kelch (Lukas 22,17), d. h. Er nahm irgendeinen der vier Kelche und den gab Er Seinen Jüngern und jetzt kam ein gewaltiges Wort. Er sagte:

[stextbox id=“alert“ caption=“Lukas 22, 17″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Nehmet diesen und teilet ihn unter euch.[/stextbox]

Das Wort ist deswegen gewaltig, weil in der Regel an dem Ketzer-Passah sich selbst die engsten Familienangehörigen weigerten, daran teilzunehmen. Denn sobald sie an diesem Kelch und an diesem Passah teilnahmen, stellten sie sich mit unter die Schmach und Schande und stellten sich selbst außerhalb der Volksgemeinschaft. Sie mussten erst durch Bußriten und diverse Lossprechungen freigesprochen werden, dass sie wieder in der Volksgemeinschaft aufgenommen werden konnten. Sie stellten sich außerhalb der Gemeinschaft und gingen nach draußen. Sie waren Ausgestoßene, wenn sie den Kelch nahmen.

Und ich denke, dass wir es heute verstanden haben, was JESUS auch von uns will. Wenn Er einen Kelch unter uns teilt bei diesem Passah, dann sagt Er: „Sei doch bereit, mit mir die Schmach zu tragen!“  Wir lesen davon im Hebräerbrief:

[stextbox id=“alert“ caption=“Hebräer 13, 13″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, Seine Schmach tragend[/stextbox]

Ich habe diese Worte in ihrer ganzen Wucht einmal wie Keulenschläge erlebt: Lasst uns hinausgehen zu   I h m ,   draußen vor dem Lager!

Im religiösen Lager (auch in vielen christlichen e. V.’s; KdöR’s usw.) finden wir Ihn nicht. Das Wort „Lager“ steht hier für das Volk Israel und zwar als religiöse Größe. Es steht hier für das Volk Israel als eine institutionelle Kirche bzw. Gemeinde. Und hier heißt es: „Hinaus, hinaus, nur draußen vor dem Lager – dort können wir Ihn finden“. Draußen vor dem Lager ist der HERR. Er ruft die Menschen heraus und deswegen sprechen wir auch von ECCLESIA (= „Herausgerufene”), wenn wir die Gemeinde bezeichnen. Die Herausgerufenen, die sich absondern, die hinausgehen und nur ein einziges Ziel kennen: Mit Ihm zu gehen, wohin Er geht; dem Lamm zu folgen, wohin Es geht, durch Schmach und Schande.

JESUS hat die Schmach auf Sich genommen und hat nunmehr Seine Jünger aufgefordert, dies ebenfalls zu tun. Er hatte es ihnen allerdings freiwillig überlassen, ob sie es annehmen wollte. Er hatte Seine Jünger nicht gezwungen, den Kelch zu trinken. Er sagte: Teilt ihn unter euch. Wer es nicht möchte, kann es ablehnen. Aber wer den Kelch nimmt, weiß was es bedeutet. Er stellt sich auf die Stufe eines Ketzers bzw. eines Gotteslästerers in den Augen der Menschen draußen. Er stellt Sich auf die Stufe eines Verfluchten und Gemiedenen und wir wissen, dass JESUS diesen Kelch genommen  und weitergegeben hat. Und er nahm   e i n e n    Kelch, dankte und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch. Ich habe den Eindruck, dass der HERR JESUS immer wieder vor uns steht mit diesem Kelch und sagt: „Teilt ihn unter euch!”. Sind wir bereit die Schmach zu tragen? Sind wir bereit als verachtete Sektierer zu gelten? Sind wir bereit?

Die Kirchengeschichte zeigt, dass die Gemeinde JESU immer dann ihre Vollmacht und Sendung eingebüßt hat, wenn es ihr darum ging, Ehre und Anerkennung bei den anderen zu haben – innerhalb des Lagers zu sein, auch dazu zu gehören. Und manchmal möchte man vielleicht den trennenden Zaun wie ein Maulwurf von unten durchwühlen, um bloß auch rein zu kommen – um auch respektabel zu werden.

Wer die Schmach CHRISTI nicht trägt, der trägt auch einmal die Krone nicht!

Das ist die Botschaft, die uns der HERR mit diesem Textabschnitt mitteilen möchte. Wir sehen kein Lamm bei diesem Passah. Das Lamm durfte nur in Jerusalem geschlachtet werden, außerhalb Jerusalems musste das Passah immer ohne Lamm gefeiert werden. Aber hier in Jerusalem, das war ja die größte Sehnsucht eines jeden Juden, einmal mit Lamm Passah feiern zu können. Deshalb kamen und pilgerten sie nach Jerusalem und suchten dort einen Raum zu finden, um das Passah feiern zu können. Aber hier war kein Lamm vorhanden. Warum nicht? Es war der Abend, an dem der HERR JESUS das Verfluchten-Passah hielt, an dem die Lämmer ausgesondert wurden und zwar um am nächsten Tag geschlachtet zu werden. An dem Tag, der darauf folgte, durfte es nicht mehr geschehen. Es musste an diesem Abend sein, dass man die mit dem Kreuz gezeichneten Lämmer nahm, sie in das Haus brachte bevor die Sonne untergegangen ist, damit am nächsten Tag das Passah-Opfer vollzogen werken konnte.

Es war kein Lamm dabei und ich kann mir vorstellen, wie schmerzlich es die Jünger empfunden haben. „Nun feiern wir einmal in Jerusalem das Passah ohne Lamm, dieses Verfluchten-Passah.“ Sie sind sicherlich sehr traurig gewesen und JESUS sagt mitten in diese Traurigkeit hinein: Gerade dieses Passah, dieses Passah zu essen hat es mich herzlich verlangt. Ist das nicht merkwürdig? Den Jüngern ist es nach Heulen zumute, dass sie solch ein Passah feiern müssen. Und der HERR sagt: Gerade   d i e s e s   Passah…... Und warum sagte er das? Hier war Er: das Lamm GOTTES, mitten unter ihnen. Und Er hatte ihnen später deutlich gemacht: Auch ihr esst Fleisch eines Lammes, das ist mein Fleisch; auch ihr nehmt teil am Blut eines Lammes, das ist mein Blut für euch gegeben. Jetzt ist ein anderes Passah-Lamm in eure Mitte getreten. Der Heilige wurde zum Fluch für uns und erlöste uns, die wir unter dem Fluch waren von dem Fluch. Welch eine großartige Sache!

Der HERR JESUS gab ihnen das gesäuerte Brot (ARTOS) und sprach: Dieses ist mein Leib, der für euch gegen wird. Ihr seid nicht ohne ein Passahlamm. CHRISTUS ist unser Passah-Lamm, das lesen wir im 1. Korinther-Brief:

[stextbox id=“alert“ caption=“1. Korinther 5, 7″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]…Denn auch unser Passah, CHRISTUS, ist geschlachtet[/stextbox]

Unser Passah-Lamm hat gelitten. Er hat uns erlöst. Er nahm dabei   d i e s e s   Brot. Das gesäuerte Brot war das tägliche Brot. Es ist als wenn der HERR JESUS uns zurufen will: Meine Erlösung braucht ihr täglich. Das ist keine Feiertags-Angelegenheit, der man sich einmal im Jahr erinnert (und feiert hoffentlich dabei kein Ostara (Ostern)-Fest). Er will uns damit zeigen, dass Er unser tägliches Brot ist; das Brot von dem wir leben. Seine Erlösung ist die Kraft für jeden Tag und nicht nur für einen Feiertag im Jahr.

Ist es nicht wunderbar, solch eine Erlösung zu haben? Und dann kommt etwas Gewaltiges. Es heißt:

[stextbox id=“alert“ caption=“Lukas 22, 20a“ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Desgleichen (nahm ER) auch   d e n   Kelch nach dem Mahl…[/stextbox]

ER nahm   d e n   Kelch, nicht irgendeinen. Wir haben gesehen, dass nur ein Kelch der Kelch genannt wurde – der Kelch des Messias. Und in diesem Moment, als der diesen Kelch nahm, gab Er Sich als Messias offen zu erkennen. In diesem Augenblick hatte Judas die moralische Berechtigung Ihn zu verraten. Mit dem Griff nach diesem Kelch unterschrieb Er Sein Todesurteil. Er nahm   d e n   Kelch und sagt damit, dass Er der Messias ist. Der Messias ist da, auf den die Jünger gewartet haben. Der HERR nimmt den Kelch des Messias und sagt:

[stextbox id=“alert“ caption=“Lukas 22, 20b“ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Dieser Kelch ist der neue Bund in Meinem Blut, das für euch vergossen wird.[/stextbox]

Der alte Bund bestand darin, dass das Blut an die Pfosten des Hauses gestrichen wurde. Der Neue Bund besteht darin, daß das Blut des Lammes inwendig in uns kommt und das heißt, unsere inneren Pfosten bestreicht. Und die Scheidung zu dem Verderber aufrichtet inwendig im Herzen. Und auch die Scheidung von der Welt aufrichtet (von Ägypten) inwendig im Herzen. Das hat Konsequenzen, erst dann nehmen wir   d e n   Kelch.

Dieses Passah-Lamm befreit aus einer viel schwereren Sklaverei als der ägyptischen. Wir haben auch ein Passah-Lamm, nämlich JESUS CHRISTUS, Der für uns gestorben ist. Lasset uns Passah halten, nicht im alten Sauerteig der Bosheit. Hier geht es jetzt um einen geistlichen Sauerteig. Lassen wir den HERRN unseren alten Sauerteig entfernen und uns ein neues Leben schenken lassen in dem Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit. Der neue Bund rettet alle Unreinen, alle Menschen, die unter dem Fluch stehen. In  steht geschrieben:

[stextbox id=“alert“ caption=“Galater 3, 13″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]CHRISTUS hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holze hängt![/stextbox]

Hier stoppen die meisten, aber das Wort GOTTES geht weiter:

[stextbox id=“alert“ caption=“Galater 3, 14″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]…auf dass der Segen Abrahams in CHRISTO JESU zu den Nationen käme, auf dass wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben.[/stextbox]

An dieser Stelle zeigt sich der Wechsel: Er nahm den Fluch auf Sich, auf dass der Segen auf uns kommen kann. Welch eine veränderte Situation: Ein ausgetauschtes Leben – vorher verflucht und jetzt gesegnet. Worin besteht der Segen? Der HEILIGE GEIST kommt auf uns und erfüllt uns.

Dieses Blut JESU macht uns zu Blutsverwandten des HERRN. Wir sind Brüder und Schwestern, die wir von einem Brot essen und von einem Kelch trinken. Wir waren vorher Gäste und Fremdlinge und durch das Blut JESU sind wir jetzt Vollbürger und GOTTES Hausgenossen. Welch ein Wechsel!

Und nun kommt der letzte Punkt. Wir lesen in 1. Kor. 11:

[stextbox id=“alert“ caption=“1. Korinther 11, 26″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket, verkündiget ihr den Tod des HERRN, bis er kommt.[/stextbox]

Unsere Aufgabe ist es, den Tod des HERRN zu verkündigen, bis Er kommt. Es gibt heute so viele Themen, die von den Gemeinden verkündigt werden; die Bibel sagt jedoch, bis dass Er kommt ist ein Thema nicht überholt: der Tod des HERRN. Dass Er für uns und unsere Sünden starb. Die äußeren, weltlichen Probleme mögen sich ändern. Die Quelle aller Probleme ist gleich: die Sünde. Und hier muss die Lösung eintreten. Der Bach muss nicht gereinigt werden, sondern die Quelle muss rein werden.

Der Tod des HERRN ist ein nie überholtes Thema. Vieles, was heute verkündigt wird, sind oft kurzlebige geistliche Eintagsfliegen. Der Tod unseres HERRN ist eine Botschaft bis in die Ewigkeit.

[stextbox id=“alert“ caption=“Offenbarung 5, 12″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]…Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung.[/stextbox]

Zum Schluss noch eine wichtige Frage: Bist Du glücklich, dass JESUS deinen Fluch auf Sich genommen hat? Er nahm freiwillig Deine Sünden auf Sich. Niemand hat das Leben von Ihm genommen, Er gab das Leben. JESUS will Dich von jedem Fluch befreien: Vom Fluch des Götzendienstes, der Dämonie, des Alkohols, der Sünde. Nichts Verfluchtes und Verbanntes wird dort einmal eingehen, wenn GOTT zum großen Passah ruft.

Die zweite Frage: Bist Du bereit, mit Ihm, die Schmach zu tragen? Bist du bereit,   d i e s e s   Passah mit Ihm zu halten? Bist du bereit, Schmach und Schande zu tragen und den Weg zu gehen nach Seinem Worte – koste es, was es wolle? Bist du auch bereit, vielleicht ausgestoßen zu werden, aus der eigenen Familie?

Hast du begriffen, was es für dich bedeutet: Nimm es, das ist mein Leib!

Tägliches Brot, Brot von dem ich lebe.
Quell, an dem ich ruh.
Ziel, das ich erstrebe,
alles HERR bist Du!
(Verfasser: Adolf Krummacher [1824 – 1884], 1857 – Quelle: „Stern, auf den ich schaue“, EG Nr. 407)

Welch eine Hoffnung und welch ein Ziel. Am Ende der Reise steht das Hochzeitsmahl des Lammes. Selig und heilig, wer zum Mahl des Lammes berufen ist.

In der Zwischenzeit steht der Auftrag:

Verkündigt den Tod des HERRN, bis Er kommt. Sprich von Seinem Kreuz und von Seinem Blut. Sprich von der Tatsache: Wo die Sünde mächtig geworden ist, ist die Gnade noch mächtiger. Sprich von der Tatsache, dass es keine hoffnungslosen Fälle gibt. Er hat uns erlöst von dem Fluch! Erzähle den Menschen, dass es für jeden einen Ausweg gibt; einen Ausweg aus dem Stadium des Verfluchten in das Stadium des Gesegneten.

Welch Glück ist’s, erlöst zu sein!


Kommentare

25 Antworten zu „Das Mahl des HERRN“

  1. Hallo Roland,
    vielen Dank für Deine guten Erklärungen. Das hat mir sehr geholfen, das Herrenmahl zu verstehen.
    Eine Frage bleibt allerdings ungeklärt: Matthäus 26,17 „Am ersten Tag der ungesäuerten Brote kamen die Jünger zu Jesus und sagten: Wo willst du, dass wir dir das Passamahl bereiten?“ „Am ersten Tag der ungesäuerten Brote…“ Das ist frühstens der 14. Nisan. Da war Jesus aber bereits vor Pilatus, am Kreuz, bzw. im Grab.
    Gibt es eine Erklärung dafür?
    LG, Nymo

    1. Hallo Nymo,

      vielen Dank für Deine Rückmeldung. Danke auch für die wichtige Frage nach Matthäus 26,17. Diese Bibelstelle verursacht viel Streitereien unter den Theologen.

      Der Wechsel eines Wochentags erfolgte in Israel damals bei Sonnenuntergang (ca. 18.00 Uhr), nicht um 00:00 Uhr wie bei uns; deshalb kann mit „am nächsten Tag“ auch die Zeit bis zum Schlafengehen nach Sonnenuntergang gemeint sein. Bei Sonnenaufgang begannt die 1. Stunde (heute: ca. 06.00 Uhr). Zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, sind 6 Stunden vergangen, die zweite Tageshälfte beginnt (heute ca. 12.00 Uhr). Deshalb konnte man die Stunde ziemlich gut am Sonnenstand ablesen. Der Tag endet mit Ende der 12. Stunde bei Sonnenuntergang (heute: ca. 18:00 Uhr)

      Somit dauerte der Tag von Abend zu Abend:

      „Ein Sabbat der Sabbatruhe soll er für euch sein; und ihr sollt eure Seelen kasteien. Am Neunten des Monats, am Abend – vom Abend bis zum Abend – sollt ihr euren Sabbat begehen.“ (3. Mose 23, 32).

      Das entspricht auch der Schöpfung GOTTES in 1. Mose 1, 5:

      „Und GOTT nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte ER Nacht. Und es wurde Abend – und wurde Morgen: ein Tag.“

      „Und er sagte zu mir: ‚Bis zweitausenddreihundert Abend-Morgen, dann wird das Heilige zurechtgestellt werden.’“ (Daniel 8, 14).

      Der 14. Nisan begann also am 13. Nisan nach Sonnenuntergang und endete am 14. Nisan nach Sonnenuntergang. Matthäus 26,17 bezieht sich daher auf den ersten Tag des siebentägigen Azyma-Festes (= 14. Nisan, wozu die Abendzeit des 13. Nisan gehört). Der HERR JESUS hörte am 12. Nisan auf zu lehren, ER ist am 13. wieder in die Stadt (Jerusalem) gekommen und hat nach Sonnenuntergang das Verfluchten-Passah gehalten. Am 14. Nisan (tagsüber) hat ER für unsere Sünden SEIN Leben gegeben als untadeliges Passahlamm (vgl. 2. Mose 12,18-20; 1. Korinther 5,6-8).

      Noch eine kurze Info zu den „Nachtwachen“:

      Die Nacht wurde in 4 Nachtwachen eingeteilt.

      ► Eine römische Nachtwache dauert 3 Stunden:
      Abend (18-21 Uhr),
      Mitternacht (21-0 Uhr),
      Hahnenschrei (0-3 Uhr),
      Morgen (3-6 Uhr) (siehe Mk13,35)

      ► Bei den Juden waren es dagegen 3 Nachtwachen zu je 4 Stunden.
      ► „In der vierten Nachtwache kam JESUS zu ihnen…“ bedeutet also: Der HERR JESUS kam in der Zeit zwischen 3 Uhr bis 6 Uhr morgens aus heutiger Sicht.

      D’accord?

      Sei gegrüßt mit Lukas 1,68

      Maranatha
      Roland

      Ein Wochentag beginnt bei Sonnenuntergang

  2. Avatar von Astrid Kewitz
    Astrid Kewitz

    Einen Tag VOR dem Passah? Aber wie passt das mit den anderen Schriftstellen zusammen? Es heißt doch in Mt26,17 „Am ERSTEN Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger nun zu Jesus…“ Das Passah haben sie am ERSTEN Tag genommen.

    2Mo12,17 „Und haltet das Fest der ungesäuerten Brote! Denn eben an DIESEM Tag (EIN Tag!) habe ich eure Heerscharen aus dem Land Ägypten herausgeführt; darum sollt ihr DIESEN Tag als ewige Ordnung einhalten bei euren Geschlechtern.“ Hier ist von EINEM Tag die Rede. Und dieser Tag ist das Passah. Das Passah ist der ERSTE Tag der ungesäuerten Brote. Der 14. Abib. Und an diesem schließen sich weitere 7 Tage an, bis zum 21. Abib.

    2Mo12,18 „Am 14. Tag (Passah) des ersten Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum 21. Tag des Monats am Abend.“ .

    D.h. AM PASSAH hat ER das Verfluchtenpassah mit SEINEN Jüngern zu sich genommen.

    Denn ER wurde ja am 14. Abib gekreuzigt, so dass das atl. Fest Passah mit SEINER Kreuzigung in Erfüllung ging, wofür das Fest ja auch stand. Wie auch das Wochenfest Pfingsten eben genau an diesem Tag, an dem es atl. gefeiert wurde, in Erfüllung ging Apg2,1.

    Ebenso wird die letzte Posaune am 1. Tischri ertönen. Nicht, dass ER an diesem kommen wird. Das meine ich nicht. Denn es heißt ja: „IN DEN TAGEN der letzten Posaune“. Also nach dem Posaunenklang ist SEIN Kommen zu erwarten, da uns ja auch nicht zusteht, die genaue Zeit zu kennen.

    1. Das Wort GOTTES berichtet, dass das Herrenmahl einen Tag (also in der Nacht vom 13. – 14. Nisan/Abib) vor dem eigentlichen Passah stattfand:

      – Der HERR JESUS hatte das Mahl beendet und wurde bereits von Pilatus verhört, bevor die Juden das Passamahl gegessen hatten (Johannes 18, 28).

      – Die Kreuzigung fand am „Rüsttag des Passahfestes“ (14. Nisan/Abib) statt (Johannes 19,14.31.42); vgl. auch Johannes 13, 1.

      – Das Passahlamm soll am 10. Nisan ausgewählt werden (2. Mose 12,3) und am 14. Nisan „zwischen den beiden Abenden“, d. h. in der Abenddämmerung geschlachtet werden (2. Mose 12, 6; vgl. auch 5. Mose16, 6). Nach den Rabbinen durfte dies ab 15 Uhr bis zum Sonnenuntergang geschehen. „In der Nacht“ (d. h. etwa ab 19 Uhr) soll es gegessen werden, nachdem es vorher „ganz“, d. h. unzerlegt, am Feuer gebraten worden war (nicht etwa in Wasser gekocht, siehe 2. Mose 12, 9).

      – Der Todestag JESU wird als „Rüsstag des Passah“ (Johannes 19, 14), bezeichnet. Das ist der 14. Abib! An diesem Tag starb der HERR JESUS als das wahre Passahlamm, DEM kein Bein gebrochen wurde (Johannes 19, 36; 2. Mose 12, 46c; Psalm 34, 20.21). Wie bereits erwähnt, feierte der HERR mit SEINEN Jüngern am Tag bzw. am Abend zuvor (d. h. am 13. Abib und in der darauffolgenden Nacht, die bereits zum 14. Abib gehört) das Mahl des HERRN (Johannes 13, 1.2a). Johannes schreibt explizit, „es war aber frühmorgens“ (Joh.18, 28a) an jenem „Rüsttag des Passah“ (Johannes 19, 14), als jene Juden, die JESUS vom Verhör durch Kaiphas zu Pontius Pilatus in das römische Prätorium führten, nicht selbst in das Prätorium hineingingen, „damit sie sich nicht verunreinigten, SONDERN DAS PASSAH(LAMM) ESSEN KÖNNTEN“ (Johannes 18, 28b). Die Juden (z.B. diese hohepriesterlichen sadduzäischen Gefolgsleute, die JESUS zu Pilatus brachten) hatten das Passah(lamm) noch nicht gegessen! Der Zeitpunkt des Essens der Lämmer war also noch nicht gekommen! Somit fällt der Tod JESU in die Zeit der offiziellen Schachtung der Passahlämmer des 14. Nisan/Abib.

      – Johannes hätte kaum einen Juden von der Wahrheit, dass der HERR JESUS das wahre Passahlamm ist, überzeugen können, wenn er ihm nicht sagen hätte können, dass der HERR tatsächlich am 14. Nisan/Abib starb. Den damaligen Juden kam es bei der typischen Deutungsmethode gerade auf das Übereinstimmen von Äußerlichkeiten (entsprechend ihrer Anschauung) an. Passahlamm und 14.Nisan gehörten im jüdischen Denken einfach zusammen! Das wusste auch Paulus: „Denn unser Passahlamm ist ja für uns geschlachtet worden: CHRISTUS.“

      Außerdem schreibt er in 1. Korinther 11, 23 nicht von der Nacht des Passah, sondern von der „Nacht des Verrats“. Offenbar war die Nacht des Herrenmahls auch für Paulus nicht die offizielle Festnacht vom 14. auf den 15. Nisan/Abib.

      – Nur nebenbei (ist jetzt nicht so wichtig): Auch der babylonische Talmud (Sanhedrin 43′ Bar) gibt als Todestag des HERRN JESUS den 14. Nisan/Abib an.

  3. Avatar von Carolin

    Hallo, Roland!

    Mittlerweile bin ich fündig geworden: Es gibt gar keine „Die jüdischen Ketzergesetze“. Diese sind eine Erfindung von Ethelbert Stauffer, die er in seinem Buch „Jerusalem und Rom“ veröffentlicht bzw. zusammengefasst hat. Er beruft sich dabei auf einzelne Bibelstellen und jüdische Gesetze und fasst sie als „Die jüdischen Ketzergesetze“ zusammen.
    Die Nummerierung ist also auch frei gewählt und im Judentum nicht existent.

    Ich habe die Paragraphen alle gem. Stauffers Nummerierung abgetippt und werde, sobald ich die Zeit dazu habe, auch die Quellen nachtragen, nachschlagen und die Texte einfügen. Wer Interesse hat, findet die Datei unter dem Link https://docs.google.com/document/d/15RLDm4ct9V-uZi2pjvu5NqeoaS1FTB-rwlY884IxKwA/edit?usp=sharing

    Liebe Grüße… Carolin

    1. Hallo Carolin,

      erst einmal herzlichen Dank für Deine Nachforschungen. Ich finde es klasse, dass Du nicht an der Oberfläche bleibst, sondern den Dingen auf den Grund gehen willst.

      Die Kritik an den jüdischen Ketzergesetzen kenne ich. Allerdings hat mich diese Kritik bisher nicht sonderlich überzeugt. Stelle ruhig die Links hier rein, dann können wir uns gerne austauschen.

      Durch mehrere Umzüge finde ich leider mein Quellenmaterial im Moment nicht. Ich hoffe nicht, dass es verloren gegangen ist. Ich werde aber „am Ball bleiben“ und bei Gelegenheit noch einmal den Dachboden durchkämmen, in der Hoffnung, dass ich das Quellenmaterial dort finde.

      Dr. Hans Frisch beispielsweise bestätigt in seinem Aufsatz „Ketzergesetze und Passion“ die Arbeit von Stauffer:

      „Ein Erlanger Theologe – Ethelbert Stauffer – hat die entsprechenden Gesetze, Vorschriften und Bestimmungen gesammelt und hat sie geordnet, 123 „Paragraphen“ sind es geworden.“

      Quelle: https://www.aref.de/highlights/2005/passion_ketzergesetze.htm

      Shalom
      Roland

  4. Gibt es irgendwo eine Quelle, wo ich die jüdischen Ketzergesetze nachlesen kann?
    Im Internet findet man lediglich, dass sich Ethelbert Stauffer auf den §123 berief, als er schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf das Ketzer- bzw. Verurteilten-Passah aufmerksam gemacht hat. Jedoch habe ich noch keinen jüdischen Rabbiner gefunden, der mit dem Begriff etwas anfangen kann oder jemals davon gehört hätte – und im Internet finde ich sie auch nicht.
    Möglicherweise liegt es daran, dass ich keinem Rabbiner (auf Englisch) verständlich machen kann, was genau ich suche, da mir die Vokabeln fehlen, mit denen diese Gesetze bezeichnet werden. Ich hatte versucht, das mit „criminals“ und „heretics“ zu umschreiben.
    Über einen Link o.ä. wäre ich echt total dankbar, da ich gerne die Quelle überprüfen würde, vor allem, ob da vielleicht noch mehr drin steht, was sehr interessant im biblischen Kontext werden könnte.
    Danke!!!

    1. Hallo Carolin,

      danke für die wichtige Frage. Das Israel-Museum zu Jerusalem hat einige Rollen im Netz veröffentlicht:

      http://dss.collections.imj.org.il/

      Leider sind alle Rollen in der Original-Sprache. Es gibt auch diverse Bücher, die die Rollen in der Original-Sprache veröffentlicht haben. Eine deutsche Übersetzung des Ketzergesetzes ist mir bisher noch nicht bekannt. Sollte ich die entsprechende Literatur entdecken, werde ich sie hier gerne posten.

      Viele Grüße

      Roland

  5. Und noch eine Frage muss ich nachsenden – Wann wurden im Tempel die Passalämmer geschlachtet? Welcher Wochentag und Uhrzeit war das gewesen – kann man dass eingrenzen? Arnold Fruchtenbaum sagt z.B., das die Priester im Tempel um 9.00 Uhr morgens ein extra Passalamm schlachteten, von dem nur sie essen durften. Die Familien in Jerusalem aber in der Nacht vorher das Passa in der Familiengemeinschaft hielten – aber das kann doch nicht sein, da doch erst die Passalämmer im Tempel geschlachtet werden mussten, bevor die Familien richtig das Passa halten konnten. Es wäre tatsächlich hilfreich, wenn es eine Übersicht der Abfolge der Passawoche mit den jeweiligen Geschehnissen und Erignissen geben würde….
    LG Hans

    1. Teil 1:

      Lieber Hans,

      bevor ich zum Passahablauf etwas schreibe, will ich noch kurz Deine Fragen beantworten:

      Abib/Nisan:
      Vor dem babylonischen Exil wurde der entsprechende Monat als „Abib“ und nach dem Exil als „Nis(s)an“ bezeichnet.

      Zeitpunkt der Schlachtung der Passahlämmer:
      Die Tiere sollten am 14. Nisan „gegen Abend“ geschlachtet werden, wörtl. „zwischen den Abenden“, d.h. zwischen Sonnenuntergang und Einbruch der Dunkelheit (2. Mose 11,6; 3. Mose 23,5; 4. Mose 9,3.5.11; vgl.5. Mose 16,6).

      Die Priester schlachteten ihre Lämmer immer erst dann, wenn die „Normalbürger“ ihre Schlachtungen beendet hatten.

      „Hochheiliger Tag“ = damit ist der Sabbat gemeint

      Die von Dir genannten Bibelstellen stimmen mit dem Sprachschlüssel der Elberfelder überein.
      ARTOS = Das „normale“ Brot
      AZYMON = das ungesäuerte Brot

      Ich kopiere Dir aus zwei verschiedenen Wörterbüchern das Bedeutunssprektrum der beiden Begriffe in den Kommentarbereich:

      Importantia

      αρτος, ου ártos

      Übersetzung: Brot
      Anzahl: 97
      Grammatik: N m
      Herkunft: Aus d. Wz. ar- (vereinigen, fügen), (w. d. Zusammengefügte [nämlich Mehl und Wasser], das Bereitete) (siehe: G759 αρωμα ároma Spezereien)
      Kautz

      Bedeutung
      * d. Brot
      * eigtl.: d. Brotfladen, fingerdick und rund in d. Größe eines Tellers, welche nicht geschnitten sondern gebrochen wurden. Sie bildeten das Hauptnahrungsmittel. Das Brot wurde für d. täglichen Bedarf an jedem Morgen hergestellt und konnte daher wohl einmal ausgehen. Die Mahlzeit wurde damit eröffnet, daß d. Hausvater d. Brot in d. Hand nahm, es unter einem Dankgebet in Stücke brach und diese dann verteilte. 5Mo 8,3; Jer 16,7; Ri 7,13; 2Kö 4,42; Mt 4,3; 7,9; 14,17.19; 15,26.33; Mt 16,8; Mk 6,52; 7,27; 8,4; 14,16; Lk 4,3; 9,13; 11,11; Joh 6,5.23.26; Joh 21,9; 2Kor 9,10; ua.
      * spez.: vom Brotopfer (die Schaubrote). Es waren Brotkuchen, die wöchentlich im Tempel frisch aufgelegt wurden und, nachdem sie weggenommen waren, den Priestern zum Verzehr zufielen. 2Mo 40,23; 1Sam 21,7; 1Chr 9,32; Mt 12,4; Mk 2,26; Lk 6,4; vom Brot bei d. Abendmahlsfeier, das ebenfalls unter Dankgebeten gebrochen und dann verzehrt wurde. Mt 26,26; Mk 14,22; Lk 22,19; 1Mo 31,16; Mt 26,26; Mk 14,22; Lk 22,19; Apg 2,42.46; 20,7; 1Kor 10,16.17; 1Kor 11,23.26; ff.
      * jede Art von Speise; Nahrung im weiteren Sinn (denn Brot war d. erste und wichtigste Grundnahrungsmittel); d. Lebensunterhalt. 1Mo 37,25; Jes 65,25; Am 8,11; 2Sam 12,20; Mt 6,11; Joh 13,18; 2Thes 3,8; ua.
      * übertr.: von Christus als d. Brot d. Lebens. 2Mo 16,4; Ps 78,25; 105,40; Joh 6,31.32.35.41.48.51.58;

      Statistik

      Vorkommen: 98; Stellen: 90; Übersetzungen: 8
      Brot (56x in 51 Stellen)
      * Brote (31x in 29 Stellen)
      * Broten (3x in 3 Stellen)
      * Schaubrote (3x in 3 Stellen)
      * Brotes (2x in 2 Stellen)
      * [nicht übersetzt] (1x in 1 Stelle)
      * Gerstenbrote (1x in 1 Stelle)
      * Gerstenbroten (1x in 1 Stelle)

      ————————————————————————————–

      ἄζυμος (azymos) : ungesäuert

      Importantia

      αζυμος, ον á-zymos

      Übersetzung: ungesäuert
      Anzahl: 9
      Grammatik: Adj
      Herkunft: Aus G1 α a ohne (priv.) + G2219 ζυμη zýme Sauerteig
      Kautz

      Bedeutung
      * ungesäuert
      * subst.: das Fest d. ungesäuerten Brote unmittelbar anschließend an das Passahfest; d. Mazzenfest. 2Mo 23,15; 34,18; 5Mo 16,16; Mt 26,17; ua.
      * d. ungesäuerten Brotfladen selbst; übertr.: frei von Sauerteig (d.h. von Bösem). 2Mo 12,8.15; 29,2; 3Mo 2,4.5; 4Mo 6,15; 1Kor 5,8;
      * adj. übertr.: von d. Stellung d. Gläubigen die einen entsprechenden reinen Wandel nach sich ziehen soll. 1Kor 5,7;

      Statistik

      Vorkommen: 9; Stellen: 9; Übersetzungen: 3
      ungesäuerten (7x in 7 Stellen)
      * Ungesäuertem (1x in 1 Stelle)
      * ungesäuert (1x in 1 Stelle)

    2. Teil 2:

      Ablauf des Passahfestes:

      – Beginn: 15. Nisan (Vollmond im März/April)

      – Dauer: 7 Tage in Israel); 8 Tage in der Diaspora (Galut)

      12. Nisan (Dienstag):
      Vorbereitung des Herrenmahls

      – 13. Nisan (Mittwoch):
      Mahl des HERRN

      – 14. Nisan (Donnerstag; Rüsstag des Passah):
      Schlachtung der Passahlämmer kurz vor Sonnenuntergang („zubereitet“, d. h. geschlachtet und gebraten; gehörte bereits zur Zeit der ungesäuerten Brote, obwohl das Fest der Ungesäuerten Brote erst am 15. Nisan begann, als das Passahlamm gegessen wurde.)
      Gefangennahme durch die Juden; Verhöre vor Herodes Antipas und Pilatus; Geißelung, Dornenkrönung und Verspottung; Kreuzigung; Tod JESU um die 9.Stunde; Grablegung

      – 15. Nisan (Freitag):
      1. Festtag der ungesäuerten Brote
      Grabesruhe
      Passahlamm wurde in der Nacht vom 14. Nisan (gehörte damit bereits zum 15. Nisan) verzehrt

      – 16. Nisan (Sabbat):
      2. Festtag der ungesäuerten Brote
      Grabesruhe

      – 17. Nisan (Sonntag):
      3. Festtag der ungesäuerten Brote
      Der HERR JESUS ist auferstanden!
      Graböffnung durch Engel
      Auffindung des leeren Grabes und Erstbezeugung
      Darbringung der Erstlingsgarbe

      – 18. Nisan (Montag):
      4. Festtag der ungesäuerten Brote

      – 19. Nisan (Dienstag):,
      5. Festtag der ungesäuerten Brote

      – 20. Nisan (Mittwoch):
      6. Festtag der ungesäuerten Brote

      – 21. Nisan (Donnerstag):
      7. Festtag der ungesäuerten Brote, Festtagssabbat

      Noch eine kleine Anmerkung:

      Die Volkskirchen verteilen die Passion CHRISTI auf einen Zeitraum von mehreren Tagen (wie z.B. in der sog. Drei-Tage-Chronologie: Gefangennahme am Mittwoch und Tod JESU erst am (Kar-)Freitag und diese Auffassung ist vom biblischen Zeugnis her nicht erlaubt (als ehemaliger Katholik kenne ich noch den Kreuzweg, der begangen wurde und an die einzelnen „Stationen“ betrachtet wurden. Denn der Tag der Gefangennahme JESU ist auch der Todestag JESU. Nach dem Mahl des HERRN, „in dieser Nacht“, wurde der HERR festgenommen (Matthäus 26, 30.31,34,36,46ff; Markus 14, 26.27.30.32,42ff; Lukas 22, 34.39.47ff) und am 14. Nisan (der mit der vorhergehenden Nacht begann), wurde ER getötet. Außerdem musste sich das Zeichen des Jona, die „drei Tage und drei Nächte“ zwischen Tod und Auferstehung erfüllen. An der wörtlichen Erfüllung des Zeichens des Jona scheitert das Traditionskirchentum, das den Karfreitag zum Todestag macht!

      Obwohl hier ein offensichtlicher Irrtum vorliegt, hält die römisch-katholische Kirche und die Evangelische Kirche (EKD) am Mythos von der „Karfreitags- Kreuzigung“ fest, ja sie hat sogar einen Großteil ihrer Liturgie und ihrer Dogmen darauf aufgebaut. Für die Kirche ist es jetzt zu spät, diese Version zu ändern. Ich schließe daraus, dass aufgrund dieser offiziellen Duldung der Unwahrheit auch alles andere, was die katholische Kirche auf eine ebenso dogmatische Weise verkündet, angezweifelt werden muss. Aber das Gleiche gilt auch für die vielen Millionen Protestanten, die diese Lüge mit ihren alljährlichen „Karfreitags-Gottesdiensten“ ebenso bereitwillig unterstützen.

      1. Avatar von Astrid Kewitz
        Astrid Kewitz

        Lieber Roland! Dann muss man aber konsequent ALLE ihre Dogmen hinterfragen. Dazu gehört eben auch die Trinität. Nach Joh17,3 hängt von der Erkenntnis des Sohnes und des Vaters das ewige Leben ab. Es ist aber eine Offenbarung Mt11,27. ER offenbart sich aber nur denen, die IHN lieben, d.h. die SEINE Gebote halten Joh14,19-21. Man kann aber SEINE Gebote nur halten, wenn man von neuem gezeugt worden ist, aus Wasser und Geist Joh3,3. Der Weg zur Erkenntnis des Sohnes zeigt uns 2Pt1,3-11.
        Allein diese Bibelstellen bezeugen die Trinität als eine Lüge.

      2. Liebe Astrid,

        die Dreieinheit GOTTES ist kein Dogma, sondern eine Selbstoffenbarung GOTTES. Du hast recht: Johannes 17,3 bezeugt, dass die Erkenntnis GOTTES heilsentscheidend ist. Deshalb haben me. E. Arianer, die die Gottheit des HERRN JESUS leugnen, keinen rettenden Glauben. Die von Dir erwähnten Bibelstellen jedoch erwähnen mit keiner Silbe, dass die Dreieinheit GOTTES eine Lüge sei. Gerne will ich auch einige Bibelstellen anbringen, die die Dreieinheit GOTTES bezeugen:

        a) Drei Personen
        – in der Schöpfung -> 1Mo 1:1-2.26; 3:22; 11:7; Jes 6:8;Pred 12:1 (Schöpfer ist Mehrzahl) Ps 33:6; Joh 1:1-3; Kol 1:16; Heb 1:2; 1Kor 8:6; Apg 17:29; Hiob 33:4; Ps 104:30 u.a.
        – bei der Fleischwerdung CHRISTI -> Lk 1:35
        – bei der Taufe JESU -> Mt 3:16-17
        – bei den Kreuzesleiden JESU -> Heb 9:14; 10:10.15
        – bei der Auferstehung JESU -> Rö 1:3-4; 6:4; 8:11
        – bei der Verherrlichung JESU -> Joh 14:16.26; 15:25; 16:14-15
        – im Taufbefehl -> Mt 28:19

        b) Einheit im Wesen, d.h. alle drei Personen sind gleicherweise GOTT
        – der VATER ist GOTT -> Anrede in den NT-Briefen: „Gott unser Vater…“; 1Kor 1:3; Gal 1:1; Eph 1:3; 1Kor 8:6 u.a.
        – der SOHN ist GOTT -> Joh 1:1-3; 1Joh 5:20; Joh 5:18-30; 10:30; 12:41 (vgl. Jes 6:1ff); Kol 2:9; Off 1:18 (vgl. Jes 44:6) u.a.
        – der HEILIGE GEIST ist GOTT -> Apg 5:3-4; Heb 9:14; 2Kor 3:6.18

  6. Lieber Roland – mir wäre sehr geholfen, wenn du Zeit finden könntest , auch die Frage nach den Wochentagen, bzw. den genauen Ablauf der Passawoche aufzuzeigen. Wenn im AT von dem „Hochheiligen Tag“ geschrieben steht, ist damit gemeint, dass das Passahfest – also der 14.Nissan [warum schreiben manche 14./15.Abib?] – auf den Sabbat getroffen ist? So scheint es doch bei der Kreuzigung des HERRN JESU gewesen zu sein?
    Liebe Grüße und vielen Dank für deine Zeit und geduldigen Erklärungen, Hans

    1. Lieber Roland – mir wäre sehr geholfen, wenn du Zeit finden könntest , auch die Frage nach den Wochentagen, bzw. den genauen Ablauf der Passawoche aufzuzeigen. Wenn im AT von dem „Hochheiligen Tag“ geschrieben steht, ist damit gemeint, dass das Passahfest – also der 14.Nissan [warum schreiben manche 14./15.Abib?] – auf den Sabbat getroffen ist? So scheint es doch bei der Kreuzigung des HERRN JESU gewesen zu sein?
      Liebe Grüße und vielen Dank für deine Zeit und geduldigen Erklärungen.

      Lieber Roland, ich melde mich gleich nochmal – ich habe leider keine Elberfelder Bibel mit Sprachschlüssel….
      Solltest du sie haben, darf ich dich um etwas bitten?! Was steht als Sprachschlüsselerklärung zu folgenden Bibelstellen, wo es beim Herrn JESUS um „DAS BROT“ geht?
      Johannesevengelium Kap. 6, 41+51+58 im Vergleich zu Lukas 22, 7, bzw. Vers 19 und natürlich zu 1.Korinther 11, 26+27+28. Da geht es um das Brot beim Gedächtnismahl, bzw. in Johannes 6 als JESUS von sich als dem Lebensbrot spricht – den ungesäuerten Broten und vom Brot beim Gedächtnismahl. Im griechischem Grundtext meiner Interlinearübersetzung stehen für das Brot immer das Wort „artos“ und beim ungesäuerten Brot das Wort „azymon“ – beides bezeichnet eben nicht das Gleiche!???
      Und es kann wohl auch nicht beim „normalen Brot“ sich einfach um einen Umgangssprachlichen Ausdruck handeln, da hier das Wort Gottes einen klaren Unterschied gesetzt hat – das ist, so bin ich überzeugt, kein bloßer Zufall.
      Vielleicht gibt der Elberfelder Sprachschlüssel des Rätsels Lösung…?
      LG Hans (mußte meinen Namen ändern, ich kam einfach nicht mehr ins Forum rein!? – also „Bobby“ ist gleich „Hans“)

  7. Avatar von Hans Lautenschläger
    Hans Lautenschläger

    Lieber Roland – danke für deinen Beitrag, wozu ich aber nochmal nachfragen möchte. Matthäus+Markus+Lukas schreiben, dass der HERR JESUS seine Jünger beauftragete das Passalamm-Essen vorzubereiten und da lesen wir, dass es noch zwei Tage bis zum Passafest war (z.B. Matth.26,2) Im Kap.26,17 fragen seine Jünger am ersten Tag der Ungesäuerten Brote (wann war dieser Tag?), wo sie das Passalamm zum Essen vorbereiten sollen. Ganz ähnlich steht es in Markus 14,1+12! In Lukas 22, 7+8 gibt der HERR JESUS ganz klar den Auftrag, dass Passalamm vorzubereiten. In Johannes 13,1 steht nun aber „vor dem Passafest erkannte JESUS“…usw. – und in Kap.18,28 sieht man, das es eben doch noch nicht der Passatag war. Was also meinte der HERR JESUS als er seinen Jüngern den Auftrag gab, dass Passalamm zuzubereiten – und dann kamen sie ja auch in dem Obersaal zusammen – und wie ist dann der Bericht in Johannes 18 zu verstehen, das es eben doch noch nicht Passa war, als die Hohen-priester den HERRN JESUS zum Prätorium brachten, aber nicht hinein gingen, weil sie sonst nicht das Passamahl hätten essen dürfen!? In Johannes 19, 31 steht, dass es Rüsttag war (was bedeutet der Wortlaut genau?) und man JESUS noch schnell vom Kreuz nahm, weil der Sabbat „vor der Tür“ stand!? Also – was für ein Passalamm aß der HERR JESUS mit seinen Jüngern, wenn es noch gar nicht Passa war? Welches Passalamm aßen sie denn, wenn die Schlachtungen der Passalämmer im Tempel noch gar nicht vollzogen worden waren – und wann wurden die Passalämmer denn geschlachtet? Wann begann denn der Sabbat bei, oder nach der Kreuzigung des HERRN JESUS? Wenn das Fest der Ungesäuerten Brote, welches laut Lukas 22,1 das gleiche Fest wie das Passafest ist, aber in Markus 14,1 getrennt genannt wird – 7/8 Tage dauerte – der HERR JESUS aber vor dem eigentlichen Passafest gekreuzigt wurde, wie passt das alles zusammen. Dann aß ja der HERR JESUS doch nicht das eigentliche Passalamm!????
    Vielleicht kannst du es einfach erklären, dass ich es auch verstehe – Herzliche Grüße, Hans

    1. Lieber Hans,

      herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Die Frage, die Du stellst, ist sehr wichtig!

      Du schreibst: „Im Kap.26,17 fragen seine Jünger am ersten Tag der Ungesäuerten Brote (wann war dieser Tag?), wo sie das Passalamm zum Essen vorbereiten sollen.“

      Zuerst möchte ich gerne Matthäus 26,17 anschauen, wie dieser Vers in verschiedenen Bibelübersetzungen wiedergegeben wird:

      „Aber am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten?“ (Luther 2017)

      „Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passahmahl zu essen bereiten?“ (Elberfelder)

      „Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger nun zu Jesus und sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir dir das Passahmahl zu essen bereiten? (Schlachter 2000)

      „Am ersten Tag der ungesäuerten Brote kamen die Jünger zu Jesus und sagten: Wo willst du, dass wir dir das Passamahl bereiten?“ (Züricher Übersetzung)

      „Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote kamen die Jünger zu Jesus und fragten: »Wo sollen wir das Passamahl für dich vorbereiten“ (Neue Genfer Übersetzung)

      „Am ersten Tag der Festwoche der „Ungesäuerten Brote“ fragten die Jünger Jesus: „Wo sollen wir das Passamahl vorbereiten?“ (NEÜ)

      „Am ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesus und fragten ihn: »Wo sollen wir dir alles vorbereiten, damit du das Passahmahl halten kannst?“ (Menge Bibel)

      Ich vermute, dass Du Dich bei Deiner Frage nach dem Passahlamm in Matthäus 26,17 auf die Luther-Übersetzung beziehst.

      Wie schaut es jetzt mit der Übersetzung dieses Verses aus? Der griechische Begriff, der mit „Passahlamm“ bzw. „Passahmahl“übersetzt wird, heißt „πασχα páscha“.

      Páscha kommt 29x in der Bibel vor und kann wie folgt übersetzt werden:

      – das jüdische Passahfest
      – das Passahlamm
      – das Passahmahl (als feierliches Mahl)
      – das Passah-Opfer (rabb.: Chagigah)

      Jetzt kann man natürlich, wie z. B. Luther, Matth. 26,17 (analog Markus 14,1.12) mit „Passahlamm“ übersetzen (übersetzungstechnisch ist das in Ordnung). Wenn jedoch der Kontext berücksichtigt wird (insbesondere die Parallelstelle im Johannesevangelium) ist diese Übersetzung nicht korrekt, da plötzlich Widersprüche künstlich erzeugt werden. Unter Berücksichtigung des Kontextes ist daher m. E. die richtige Übersetzung: „Passahmahl“ bzw. „Passahfest“. Diese Übersetzung fügt sich in den biblischen Zusammenhang nahtlos ein.

      Páscha kommt auch in 1. Korinther 5,7 vor und hier fordert der biblische Zusammenhang, dass CHRISTUS unser Passahlamm ist (denn nur das Passahlamm wurde geschlachtet).

      Daher aßen der HERR und Seine Jünger nicht das Passahlamm, sondern sie feierten das (Ketzer-)Mahl (vor dem eigentlichen Passahfest).

      Du fragst nach dem dem „ersten Tag der Ungesäuerten Brote“ und dem „Rüsttag“.

      „Erster Tag der Ungesäuerten Brote“= Eigentlich beginnt das Fest der „Ungesäuerten Brote“ erst nach dem Passahfest (vom 15. – 21. Abib (2. Mose 12, 18), das einerseits an den Auszug aus Ägypten erinnerte (5. Mose 16,3; vgl. 26, 1-11), anderseits war es das Fest des Erntebeginns (3. Mose 23, 10-14). Der erste und letzte Tag waren heilige Versammlungstage, an denen nur die Arbeit erlaubt war, die zur Bereitung des Essens diente (2. Mose 12, 16; 3. Mose 23,7.8; 4. Mose 28, 18.25). Täglich wurden Festopfer gebracht (3. Mose23, 8), zu denen freiwillige Opfer des einzelnen kamen (2. Mose 23, 15). Während der ganzen Zeit durfte kein gesäuertes Brot gegessen werden noch sich überhaupt in den Häusern befinden (2. Mose 12, 18-20; 3. Mose 23,6).

      Matthäus bezeichnet aber, ähnlich wie z. B. Josephus, die ganze Festzeit als „ungesäuerte Brote“.

      „Rüsttag“ ( oder „Vorsabbat“, z. B. Markus 15,42) ist der Tag vor dem Wochen- oder einem Festsabbat (Matthäus 27, 62; Lukas 23, 54; Johannes 19, 14.31.42), an dem man die nötigen Vorbereitungen für den Ruhetag traf.
      In 5. Mose 21, 22.23 war im Gesetz angeordnet, dass der Leichnam eines Hingerichteten „nicht über Nacht an dem Holz bleiben“, sondern noch am selben Tage begraben werden soll. Der „Tag“ endete aber nach jüdischer Rechnung um 18 Uhr. Wenn die Kreuzigung der drei Verurteilten nach 12 Uhr stattgefunden hatte, war es sehr unwahrscheinlich, dass der Tod schon vor 18 Uhr bei ihnen eintrat. Der Blutverlust bei einer Annagelung an das Kreuz war gering. Wenn der Körper durch ein Sitzholz gestützt wurde, so dass die Wunden nicht weiter ausrissen, konnte es bis zu drei Tagen dauern, ehe das Leben erlosch. Die Anordnung Moses „nicht über Nacht am Holz“ hätte dann notgedrungen übertreten werden müssen.
      Das „Zerschlagen der Schenkel“ bei hilflos ans Kreuz angenagelten Menschen war grausam, führte aber doch rasch zum Tode. Diese Tötung wird an den beiden Mitgekreuzigten vollzogen.

      Konnte ich Deine Fragen beantworten? Falls noch weitere Unklarheiten (oder durch meine Antwort neue Unklarheiten entstanden sind), dann schreibe ruhig. Ich versuche dann, so der HERR mir Gnade dazu schenkt, Deine (neuen) Fragen zu beantworten.

      Sei gegrüßt mit Matthäus 5, 16

      Shalom
      Roland

      1. Lieber Roland, danke für deine Erklärungen. D.h. das der HERR JESUS das „Verfluchten-oder-Ketzerpassah“ mit seinen Jüngern hielt/feierte. Wird dieses Ketzerpassah in der Bibel erwähnt oder verordnet für solche, die zum Tode verurteilt waren? Woher kann man annehmen, dass der HERR JESUS wirklich gesäuertes Brot, statt wie zum Passah vorgeschrieben ungesäuertes Brot aß? Wann wurden die Passahlämmer im Tempel geschlachtet? Wenn der HERR JESUS ca. 15.00 Uhr gestorben ist – war das die Zeit, als im Tempel die Lämmer geschlachtet worden sind – ich kann dies nicht belegen, habe es nur mal gelesen, oder irgendwo gehört!? Mir ist trotz deiner guten Erklärung oben noch immer nicht ganz klar, wie der eigentliche Ablauf der Passahfestwoche ablief? In Johannes 18,22 sieht man ja klar, das es noch nicht Passah war (aber wohl schon die Festwoche lief?), denn die Hohepriester usw. wollten nicht hineingehen, weil sie sonst unrein für das Passah geworden wären (diese Heuchler). Nach unserer heutigen Zeitrechnung würde dann der HERR JESUS am Mittwoch das Ketzerpassah gehalten haben – danach ging er mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane – dort wird er verhaftet – scheinbar noch in der gleichen Nacht und den ganzen Donnerstag vormittag vom Hohen Rat, Pilatus, Herodes und wieder Pilatus verhört, geschlagen,dem Volk vorgeführt – gegen Barrabas „ausgetauscht“ – usw, – und dann am Freitag morgen nach Golgatha gebracht und gekreuzigt? Ist das bishierher so richtig? Dort hängt der HERR JESUS insgesamt 6 Stunden am Kreuz – 3 Stunden davon in totaler Finsternis und von seinem himmlischen Vater getrennt – und gibt dann „seinen Geist“ auf. Am Freitag Nachmittag werden zur Sterbestunde sie Passahlämmer im Tempel geschlachtet – demnach will Josef von Arimathia den HERRN JESUS noch vor 18.00 Uhr, dem Beginn des Passahs – oder jetzt des Sabbaths (das verwirrt auch, war denn das Passahfest und in dem Fall der Sabbath auf einen Tag gefallen?), vom Kreuz nehmen, um den HERRN zu bestatten – NOTDÜRFTIG!? Da die Frauen ja später noch den Leichnam balsamieren wollten?
        Es sind viele Fragen – ich weiß – aber die Beantwortung und auch die Reihenfolge der Abläufe würden den Wert und die Bedeutung des wirklichen Passahlammes JESUS, ebenso den Wert und die tiefe Bedeutung des Gedächtnismahles und ebenso des Opfers des HERRN JESUS nochmals auf eine viel „höhere und erhabenere Ebene heben“ – und seine ohnehin schon strahlende Schönheit zur noch tieferer Dankbarkeit + Anbetung erheben.
        Liebe Grüße, Hans

      2. Lieber Hans,

        das „Ketzerpassah“ wird sehr detailliert in der Bibel beschrieben, indem die Unterschiede zum „offziellen“ Passah dargestellt werden (z. B. findet das Mahl des HERRN 24 Std. vor dem offiziellen Passahmahl der Tempelgemeinde statt, gesäuertes Brot, kein Passahlamm usw.). Verordnet wird es z. B. in den jüdischen Ketzergesetzen, z. B. § 123. Die jüdischen Ketzergesetze selbst werden jedoch nicht in der Bibel erwähnt.

        Das Ketzerpassah wurde nicht verordnet für diejenigen, die zum Tode verurteilt waren. Wenn sie das Passah feiern wollten, war dies nur außerhalb der Tempelgemeinde möglich. Aber sie konnten natürlich auch darauf verzichten, dass Passah zu feiern.

        Dass der HERR JESUS gesäuertes Brot nahm, steht im Grundtext. Im Grundtext stehen hier zwei verschiedene Worte. Für das „ungesäuerte” ist das gr. AZYMON (z. B. Lk. 22,7; 1. Kor. 5,8) und für das „gesäuerte” steht gr. ARTOS (Lk. 22,19). JESUS nahm nicht das AZYMON, sondern der HERR nahm das ARTOS, das ganz gewöhnliche, gesäuerte tägliche Brot. Mit diesem Brot feierte ER dieses Passah. Das „ARTOS-Brot“ wurde gebacken, indem allmorgendlich in den Häusern Korn zu Mehl verrieben bzw. gemahlen wurden; diese Arbeit taten Frauen (1. Mose 18,6; 1. Samuel 8,13; Jeremia 7,18). Das Mehl wurde zusammen mit Wasser in einem meist wohl irdenen oder steinernen Backtrog zu Teig vermengt, gesalzen und dann mit Sauerteig versetzt. Nachdem das Ganze durchzogen war, wurden daraus in der Regel flache runde Scheiben von ca. 30-50 cm Durchmesser geformt, die man meist in der Mitte mit dem Finger durchstieß und die sich nach dem Backen – nur ca. 2 mm – 1 cm dick – gut brechen ließen; sie wurden nicht geschnitten (Jesaja 58,7; Matthäus 14,19).

        Aus jüdischen Geschichts-Quellen ist bekannt, dass die Passahlämmer am Nachmittag des 14. Nisan, und zwar im Anschluss an das tägliche Abendopfer (2. Mose 29, 38-42; 4. Mose 28, 3.4), geschlachtet wurden (Ma ariv = „Abendgebet“ zur Zeit des Abendopfers). Flavius Josephus (1. Jhd.) berichtet sowohl in seinem 20-bändigen Geschichtswerk „Jüdische Altertümer“ als auch in seinem 7-bändigen Geschichtswerk „Der Jüdische Krieg“ über den Brauch der Passahfeier der Juden z. Zt. JESU. Josephus sagt, dass die Schlachtung der Passahlämmer von der 9. Stunde an bis zur 11. Stunde stattfand (Bell. VI,9,3). Die 9. Stunde begann um 15 Uhr, und die 11. Stunde endete um 17 Uhr. Nach der Mischna (Traktat Pesachim 5,1) wurde am 14. Nisan das Abendopfer nachmittags um 13:30 Uhr geschlachtet und um 14:30 Uhr dargebracht, und wenn der 14. Nisan auf einen Freitag (= Rüsttag zum Wochensabbat) fiel, erfolgte die Schlachtung und Darbringung des beständigen Abendopfers bereits eine Stunde früher; danach begann die Schlachtung der Passahlämmer. Den Zeitpunkt der Schlachtung der Passahlämmer gibt 5. Mose16. 6 an. Dort heißt es:

        „… das Passah schlachten am Abend, beim Untergang der Sonne“. Dieser Zeitpunkt ist mit „zwischen den zwei Abenden“ (2. Mose 12, 6) identisch. Für die Pharisäer war das die Zeit, da die Sonne sich zum Untergang neigt, also die Zeit vom Nachmittag bis zum Sonnenuntergang.

        Z. Zt. JESU war es üblich, das tägliche Abendopfer (= „das zweite Lamm“ des „beständigen Brandopfers“, 2. Mose 29, 39.42) nachmittags darzubringen (Mischna: Pes.5,1; Josephus: Ant.XIV,4,3; vgl. auch Ant.III,10,1 und Philon: De Victimis §3). Daher pflegte man, um die 9. Stunde zum Tempel zu gehen (vgl. Apostelgeschichte 3, 1; 10, 3.30). Die Passahlämmer wurden im inneren Tempelvorhof in drei Abteilungen geschlachtet; dafür benötigte man die oben angegebene Zeitspanne.

        Ein Passahlamm, das vor 12 Uhr des 14. Nisan geschlachtet worden wäre, wäre als Passahlamm für ungültig erklärt worden.
        In der Mischna wird diese Auffassung bestätigt (Traktat Pesachim 5,3): „Hat man es (das Passahlamm) vor dem Mittag geschlachtet, so ist es untauglich; denn es heißt: ‚zwischen den beiden Abenden‘ 2. Mose 12, 6“.

        Johannes bezeichnet den Todestag JESU als „Rüsttag des Passah“ (Johannes 19, 14). Das ist der 14. Nisan! An diesem Tag starb JESUS als das wahre Passahlamm, dem kein Bein gebrochen wurde (Johannes 19, 36; 2. Mose12, 46c; Psalm 34, 20.21). Am Tag bzw. am Abend zuvor, d.h. am 13. Nisan und in der darauf folgenden Nacht, die bereits zum 14. Nisan gehört, feierte ER zusammen mit Seinen Jüngern des Herrenmahl (Johannes 13, 1.2a). Johannes schreibt ausdrücklich, „es war aber frühmorgens“ (Johannes 18, 28a) an jenem „Rüsttag des Passah“ (Johannes 19, 14), als jene Juden, die Jesus vom Verhör durch Kajaphas zu Pontius Pilatus in das römische Prätorium führten, nicht selbst in das Prätorium hineingingen, „damit sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah(-lamm) essen könnten (Johannes 18, 28b). Gemäß Johannes hatten also die Juden (z.B. diese hohepriesterlichen sadduzäischen Gefolgsleute, die JESUS zu Pilatus brachten) das Passah(-lamm) noch nicht gegessen! Der Zeitpunkt des Essens der Lämmer war also noch nicht gekommen! Somit fällt der Tod JESU in die Zeit der offiziellen Schlachtung der Passahlämmer des 14. Nisan.

        Die Frage nach dem Wochentag können wir gerne später besprechen.

        Johannes hätte kaum einen Juden von der Wahrheit, daß JESUS das wahre Passahlamm ist, überzeugen können, wenn er ihm nicht sagen hätte können, dass der HERR JESUS tatsächlich am 14.Nisan starb. Den damaligen Juden kam es bei der typischen Deutungsmethode gerade auf das Übereinstimmen von Äußerlichkeiten (entsprechend ihrer Anschauung) an. Passahlamm und 14.Nisan gehörten im jüdischen Denken einfach
        zusammen!

        Paulus (der ehemalige Pharisäer) wusste daher: „Auch unser Passahlamm, CHRISTUS, ist geschlachtet“ (1. Korinther 5, 7b) . Außerdem schreibt er in 1. Korinther 11, 23 nicht von der „Nacht des Passah“, sondern von der „Nacht des Verrats“. Offenbar war die Nacht des Herrenmahls auch für Paulus nicht die offizielle Festnacht vom 14. auf den 15.Nisan. Ganz nebenbei (ist jetzt allerdings wirklich marginal) berichtet auch der babylonische Talmud (Sanhedrin 43′ Bar) über den Todestag JESU als den 14. Nisan, wodurch auch er mit Johannes übereinstimmt.

        Das Begräbnis JESU fand noch am selben Tag statt, d.h. am 14.Nisan, am „Rüsttag (Johannes 19, 31). Obwohl hier nicht, wie in Vers 14, „Rüsttag des Passah“ steht, sondern nur „Rüsttag“, ist sicher der selbe Tag gemeint, nämlich der 14.Nisan! Beim „Rüsttag der Juden“ (Ver 42) geht es ebenfalls um diesen Tag! Es is der Vorbereitungstag für den darauf folgen den (Fest-)Sabbat, den 15.Nisan, der deshalb als „groß“ bezeichnet wurde (Johannes 19, 31), wei ihm als Festsabbat in der Passahwoche eine besondere Bedeutung zukam.

        Wollen wir die Frage nach den Wochentagen bzw. den genauen Ablauf der Passahwoche später besprechen? Du bekommst hier viele Infos, die sich sicher erst einmal „setzen“ müssen.

        Sei gegrüßt mit Apostelgeschichte 4,33

        Shalom
        Roland

  8. Avatar von Ursula Gmyrek
    Ursula Gmyrek

    Lieber Roland,
    Meine weitere Stellungnahme zu dem Thema Abendmahl oder Herrenmahl folgt jetzt erst :

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

    Du schreibst u.a. dass jeder für sich selbst verantwortlich ist.
    Das stimmt nicht so, weil im 1.Korinther 5.12 wir die richten sollen die drinnen sind … Also die Brüder und Schwestern , die Heiligen im Herrn.

    Ein Beispiel von mir persönlich ….

    Vor ca 3 Wochen geschah folgendes : ich habe mit 2 anderen Schwestern Abendmahl gefeiert ( wobei ich mit der einen Schwester schon seit längerer Zeit Abendmahl feiere und ich Ihren Lebenswandel kenne und Sie kennt den Meinen, also d. h. wir tun jederzeit Busse wenn uns der hl. Geist überführt ) siehe Matthäus 2.8 Seht zu und bringt rechtschaffene Frucht der Busse … Die andere Schwester hat zwar Busse getan , war aber noch okkult belastet und war nicht in der Lehre Christi d. H. Sie kannte sich im Wort Gottes nicht richtig aus.

    Die Jünger waren ca. 3 Jahre zusammen mit Jesus und waren eines Sinnes und eines Geistes ( außer Judas der nicht am Abendmahl teilgenommen hat) s. 1.Korinther 1.10
    Siehe auch Lukas 22.7 Es kam nun der Tag der ungesäuerten Brote … Siehe 1. Korinther 5. 7 -8 …. Schafft den alten Sauerteig raus …

    Was war uns passiert : wir haben zu dritt das Mahl des Herrn gefeiert und eingenommen( obwohl es meiner langjährigen Schwester Patrizia und mir etwas mulmig war)
    Dann geschah folgendes : Ich wurde mehr odér weniger etwas depressiv und bekam Entzündungen … Aber das schlimmste war dass ich einen dicken Streit mit meinem Ehemann bekam und ich ihn ununterbrochen anklagte .. Danach konnte ich mit dem Weinen gar nicht mehr auf-
    hören und bekam danach ca. 8 Stunden Migräneanfälle wo ich nur noch zum Herrn geschrien habe … Meine Augen waren so dick dass ich gar nicht mehr gucken konnte …. Am nächsten Morgen rief dann meine Schwester Patrizia an und sagte mir sie hätte Busse über das Abendmahl gemacht – eben weil die andere Person /Frau noch ziemlich stark belastet war. Das war für mich der Grund der ganzen Anfechtungen und Krankheiten. Gott hatte mich da gezüchtigt und geschlagen. Ich konnte es bis dahin nicht verstehen was da die letzten Tage mit mir passiert war. Nachdem ich schnell Busse über das unwürdige Abendmahl getan habe wurde ich sofort wieder frei und fröhlich… Das war eine starke Lektion für mich… Weil das Wort wahr ist und Jesus heilig ist …
    Siehe Offenbarung 3.19 und 20
    Siehe auch 1. Korinther 11.32 sowie Johannes 14.23
    Liter Roland denke und Sinne hierüber nach …

    Ich denke wir haben alle einmal / öfters am Tisch des Herrn unwürdig gegessen und getrunken und sind schuldig geworden. Vor Gott ist das ein Gräuel und wir essen und trinken uns dadurch zum Gericht.
    Entweder wir essen uns zum Segen oder zum Fluch.

    Liebe Grüße auch von meiner Schwester Patrizia von Ursula

    PS. Danket und preiset den Herrn .. Diese Artikel von Dir lesen wir sehr gerne … Besonders auch die Artikel über die Ökumene …
    Sei ganz herzlich gegrüßt auch besonders von Patrizia

    1. Liebe Ursula,

      herzlichen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung und für Dein Zeugnis. Hier einige Gedanken von mir:

      1. Korinther 5,12

      Die Bibel bezeugt, dass sich einer „Bruder nennen läßt“ und dabei „ein Unzüchtiger ist oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener oder ein Schmähsüchtiger oder ein Trinker oder ein Räuber„.

      In allen diesen Fällen fordert Paulus den Abbruch der Beziehungen, bis dahin „mit einem solchen nicht einmal zusammen zu essen„. Die Tischgemeinschaft ist auch für uns ein Ausdruck der Zusammengehörigkeit. Auch wir verstehen noch die Redewendung „das Tischtuch zwischen uns entzweischneiden“, also die Tischgemeinschaft aufheben. Im Altertum und im Orient wurde dies noch tiefer empfunden. Es ist im Vorwurf der Pharisäer gegen den HERRN JESUS eine Steigerung: „Dieser nimmt die Sünder an und isst sogar mit ihnen.“ Aber die Weisung, „mit einem solchen nicht einmal zu essen„, wird umfassender und grundsätzlicher gemeint sein. Ein Mann, der den Brudernamen trägt und dabei in offenkundigen Sünden lebt, darf nicht in der Gemeinde geduldet werden. Vor allem deshalb nicht, weil schon „ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert“ und mit der Duldung solcher Brüder der Ernst der Sünde in der ganzen Gemeinde verharmlost würde. Aber auch solche Geschwister selbst müssen durch die Aufkündigung aller Gemeinschaft auf die Schwere ihrer Sünde hingewiesen werden (2. Thessalonicher 3, 14.15).

      Deshalb heißt es in der Schrift: „Entfernt den Bösen aus eurer Mitte.“ (5. Mose 17,7; 24,7). Auch wenn die Gemeinde JESU nicht mehr unter dem Sinai-Gesetz, sondern unter der Gnade steht (Römer 6), ist dennoch der Böse und das Böse „aus ihrer Mitte zu entfernen“ (= Gemeindezucht). Es handelt sich dabei aber um „Böse“, die das Böse nicht lassen, sondern die Zugehörigkeit zu der Gemeinde JESU mit dem Verharren in offenbaren Sünden verbinden wollen.

      Das bedeutet für mich, dass es nicht um einen Ausschluss von Gemeindegliedern vom Herrenmahl geht, sondern darum, dass solche Leute von der Gemeinde ausgeschlossen werden.

      1. Korinther 1, 10

      Wie kommst Du darauf, dass 1. Korinther 1,10 bezeugt, dass Judas nicht am Herrenmahl teilgenommen hat? Es heißt doch in der Schrift:

      „JESUS antwortet: „Der ist es, dem ich den Bissen, nachdem ich ihn eingetaucht habe, darreichen werde.“ Und Er taucht den Bissen ein und gibt ihn Judas, [dem Sohn] des Simon, dem Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in diesen hinein. JESUS sagt also zu ihm: „Was du tust, tue rasch.“ Keiner von denen, die [zu Tisch] lagen, merkte aber, für welchen Zweck Er ihm dieses sagte. Einige nämlich meinten, weil Judas den Geldbehälter hatte, dass JESUS zu ihm sage: „Kaufe, was wir für das Fest benötigen“ oder dass er den Armen etwas geben solle. Der nahm also den Bissen und ging sogleich hinaus. Es war Nacht.“
      (Johannes 13, 18 – 30)

      Herzliche Grüße auch an Patrizia.

      Maranatha

      Roland

       

       

  9. Avatar von Ursula Gmyrek
    Ursula Gmyrek

    Lieber Roland,

    danke für deine Antwort auf das Abendmahl.

    habe mich die letzte Zeit damit etwas mehr beschäftigt und schreibe Dir folgende Bibelstelle : 1. Korinther 5.9. -12

    Dort sagt uns Paulus dass wir überhaupt nicht essen und trinken sollen mit Unzüchtigen …

    Ausserdem steht in 1. Korinther 10.16 dass wir Gemeinschaft mit dem Leib und dem Blut des Christus haben ….

    Sind nicht die die Schlachtopfer essen in Gemeinschaft mit dem Altar ? …. Ich will aber nicht dass Ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen …

    1. Korinther 11.27 Wer also unwürdig davon isst wird schuldig sein am Leib des HERRN … Lieber Roland bitte prüfe alles und schreibe bitte zurück. Das Thema Abendmahl ist sehr wichtig … Etliche sind schon krank geworden und einige sogar gestorben, weil sie das Mahl unwürdig eingenommen haben. Ich selbst bin seit 14 Jahren wiedergeboren und war vorher katholisch. Ich durfte dank der Gnade Gottes Busse tun über das Abendmahl oder Eucharestiefeier in der kath. Kirche und auch in der Freikirche, nachdem ich mit Ungläubigen etc. das Mahl gehalten habe. Danach habe ich Offenbarung und Erkenntnis vom HERRN bekommen … Durch Busse….

     

    Es ist ein sehr komplexes und interessantes Thema …

    bitte forsche hierüber und es würde mich freuen von Dir wieder zu hören.

     

    Shalom Ursula

    1. Liebe Ursula,

      besten Dank für Deine Antwort. Hier sind einige Gedanken von mir zu den von Dir genannten Bibelstellen:

      1. Korinther 5,9-12: Die Wendung „essen und trinken“ beziehe ich nicht auf das Herrenmahl, sondern auf „normale“ Mahlzeiten. Von diesen Mahlzeiten sind solche „Brüder“ auszuschließen. Aber die Weisung, „mit einem solchen nicht einmal zu essen“, wird m. E. umfassender und grundsätzlicher gemeint sein. Ein Mann, der den Brudernamen trägt und dabei in offenkundigen Sünden lebt, darf nicht in der Gemeinde geduldet werden. Vor allem deshalb nicht, weil schon „ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert“ und mit der Duldung solcher Brüder der Ernst der Sünde in der ganzen Gemeinde verharmlost würde. Aber auch solche Brüder selbst müssen durch die Aufkündigung aller Gemeinschaft auf die Schwere ihrer Sünde hingewiesen werden. So hat es Paulus wenigstens den Thessalonichern (2. Thessalonicher 3, 14.15) gesagt.

      1. Korinther 10,16: Wenn man den Textzusammenhang berücksichtigt, geht es hier um Götzenopfer (wie Du ja auch geschrieben hast). Paulus will m. E. den Korinthern deutlich machen, dass kein Kultus einfach leer und gegenstandslos ist; jeder Kultus bringt uns in reale Gemeinschaft mit dem, dem der Kultus gilt. So stellt Paulus nun mit dem Schriftwort 5. Mose 32, 17 im Blick auf allen heidnischen Kultus fest:

      Aber was sie opfern, opfern sie Dämonen und nicht GOTT.

      Darum ist jede Art der Teilnahme am heidnischen Tempelkult gefährlich, nicht nur um des schwachen Bruders willen, den man verleitet, sondern auch für die „Starken“, die sich kein Gewissen daraus machen. Denn auch der heidnische Kult bringt in eine reale Gemeinschaft hinein, genauso wie das Herrenmahl; nur dass es bei ihm die Gemeinschaft mit den Dämonen ist:

      Ich will aber nicht, dass ihr Genossen der Dämonen werdet.

      Hier gibt es gerade vom Herrenmahl her gesehen nur ein klares Entweder-Oder.

      1. Korinther 11, 27: Die uns vertraute Formulierung aus der Luther-Übersetzung („Wer aber unwürdig isset und trinket“) zwang fast zu dem Verständnis „wer als ein Unwürdiger isst und trinkt“. Wieviele Menschen haben sich dadurch mit der Frage bitter gequält, ob sie nicht solche „Unwürdigen“ seien und sich mit ihrer Teilnahme am Abendmahl an Leib und Blut des HERRN versündigen. Sie haben dadurch die Angst vor dem Herrenmahl ins Herz bekommen, so dass sie so selten wie möglich oder gar nicht mehr der Einladung des HERRN JESUS folgten. Der Grundtext aber sagt eindeutig:

      Wer in unwürdiger Art

      isset und trinket. So passt es auch in den Zusammenhang des Abschnittes. Nicht das wirft Paulus den Korinthern vor, dass sie als unwürdige Leute zum Herrenmahl kommen, sondern dass sie es durch die unwürdige Weise ihrer Feier zerstören. Wenn am Tisch des HERRN Spaltungen die Gemeinde zerreißen, wenn dort der eine hungert und der andere betrunken ist, dann ist das eine „unwürdige Art“. Sie ist dann aber nicht ein Schönheitsfehler, sondern hat eine schreckliche Wirkung, die die Korinther sich vor Augen halten müssen. Sie werden dadurch

      schuldig am Leibe und am Blute des HERRN

      Wer sich beim Mahl des HERRN so verhält, wie manche Korinther es taten, der verachtet damit nicht nur die Gemeinde GOTTES, sondern verachtet den HERRN Selbst. Wir stehen hier meiner Meinung nach in der Nähe von Hebräer 10, 28-31:

      Hat jemand das Gesetz Moses verworfen, stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den SOHN GOTTES mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das Er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den GEIST der Gnade geschmäht hat? Denn wir kennen Den, Der gesagt hat: „Mein ist die Rache, ICH will vergelten“; und wiederum: „Der HERR wird Sein Volk richten.“ Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen GOTTES zu fallen!

      Ich bin der Auffassung, dass wir mit Unzüchtigen usw. keine Gemeinschaft haben dürfen und deshalb müssen solche Leute (sofern sie in der Sünde verharren) unter Gemeindezucht gestellt werden (das bedeutet, dass sie die Gemeinde verlassen müssen). Wenn sie nicht mehr in der Gemeinde sind, können sie natürlich nicht mehr am Herrenmahl teilnehmen.

      Alle Gemeindeglieder jedoch sind für sich selbst verantwortlich, wie sie an dem Herrenmahl teilnehmen. M. E. dürfen sie nicht von anderen Gemeindegliedern vom Herrenmahl ausgeschlossen werden.

      Soweit einige Gedanken von mir, die nicht „in Stein gemeißelt sind“. Ich freue mich auf daher auf Deine Antwort und einen weiteren Austausch mit Dir.

      Shalom
      Roland

  10. Liebe Ursula,

    herzlichen Dank für Deinen Kommentar.

    Wir dürfen nur mit Geschwistern das Herrenmahl feiern, d. h. mit wiedergeborenen Christen.

    Wenn jemand ein unbußfertiges Herz hat, in Unreinheit lebt oder murrt ist das schlimm, aber es gibt uns nicht das Recht, denjenigen vom Herrenmahl auszuschließen. Allerdings sollten die Ältesten mit dieser Person sprechen und darauf hinweisen, dass solche Dinge in Korinth schwerwiegende Konsequenzen nach sich zogen (Krankheit, Tod). Möglicherweise entscheidet sich dann die Person, dass sie sich nicht am Herrenmahl beteiligt. Die optimale Lösung wäre natürlich, dass diese Person Raum zur Buße findet.

    Auf weitere Kommentare von Dir freue ich mich…..

    Shalom
    Roland

  11. Avatar von Ursula Gmyrek
    Ursula Gmyrek

    Hallo ihrLieben,

    ist es richtig dass ich nur mit Geschwistern Abendmahl feiern kann die ein bußfertiges Herz haben … Also wenn einer in Unreinheit lebt oder Murrt oder lästert etc kann ich kein Abendmahl mit ihm machen wenn er oder sie nicht bereit ist Busse zu tun .

    Danke für Rückantwort.

    liebe Grüße Ursula

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