Simonie

Was ist Simonie?

Eine Simonie begeht, wer mit geistlichen Diensten (z. B. Predigt, Hirtendienst, Charismen usw.) einen irdischen Gewinn erzielt bzw. erzielen will. Der Begriff „Simonie“ geht zurück auf Simon den Zauberer:

[stextbox id=“alert“ caption=“Apostelgeschichte 8, 18-24″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Als Simon zusah (und beobachtete), dass mit dem Auflegen der Hände der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld und sagte: „Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist bekomme!“ Aber Petrus (wandte sich) zu ihm und sagte: „Dein Silber samt dir fahre ins Verderben, weil du die Gabe Gottes durch Geld zu erwerben meintest. Du hast nicht Teil noch Los an dieser Angelegenheit, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Tue also Buße über diese deine Schlechtigkeit und flehe zu Gott, ob dir das Ansinnen deines Herzens dann vergeben werden wird, denn ich sehe, dass du in die Galle der Bitterkeit und Fessel der Ungerechtigkeit (gekommen) bist.“ Simon antwortete und sagte: „Fleht ihr für mich zum Herrn, auf dass nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt.“[/stextbox]

Im Laufe der Kirchengeschichte hat der Begriff „Simonie“ in seiner genauen Bestimmung vielfach geschwankt und ist Gegenstand zahlreicher Umgehungstheorien und -praktiken gewesen.

Eine sehr gute Erklärung, sogar aus katholischer Sicht, gibt Karl Hörmann über Simonie im „Lexikon der christlichen Moral“ ab. Hierzu nur auszugsweise einige Aussagen, die aber das Wesentliche über Simonie aussagen:

„1. Unter S. verstehen wir das Bestreben, eine rein geistl. Sache od. eine mit einer geistl. Sache verbundene weltl. Sache um Geld od. Geldeswert zu kaufen od. zu verkaufen … „Wie nun Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der Hl. Geist verliehen wurde, bot er ihnen Geld an u. bat: Gebt doch auch mir die Fähigkeit, daß jeder, dem ich die Hände auflege, den Hl. Geist empfange“ (Apg 8,18 f). Weil dieses Unterfangen schon in der Hl. Schrift verurteilt ist, wird es Simonia iuris divini genannt. Ihren Gegenstand bilden

a) rein geistl. Sachen, d. h. solche, die ihrem Wesen gemäß, nach der Bestimmung Gottes od. der Kirche auf die Förderung des Gnadenlebens hingeordnet sind (z.B. Sakramente, …
b) zeitl. Sachen, die mit Geistlichem entweder so verbunden sind, daß die zeitl. Sache ohne die geistl. nicht sein kann (z.B. kirchl. Einkünfte verbunden mit einem kirchl. Amt), od. derart, daß die geistl. Sache wenigstens zum Teilgegenstand des Vertrages gemacht u. für sie etwas Zeitliches verlangt u. (od.) gegeben wird… Der zeitl. Preis, um den der Simonist eine geistl. Sache kaufen od. verkaufen will, kann in Geld od. Geldeswert, auch in einer Dienstleistung… bestehen. Zur Sünde genügt die simonistische Gesinnung, zum rechtl. Tatbestand der S. aber ist zumindest der Versuch, zu einer simonistischen Abmachung zu kommen, erforderlich …

Die S. muß in allen Formen abgelehnt werden. Petrus sagt zu Simon: „Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du geglaubt hast, die Gabe Gottes für Geld kaufen zu können. Du hast keinen Anteil u. kein Recht daran, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Bekehre dich v. dieser deiner Bosheit u. bete zum Herrn; vielleicht wird dir dann der Anschlag deines Herzens noch vergeben. Denn wie ich sehe, bist du voll bitterer Galle u. v. Bosheit umstrickt“ (Apg 8,20-23)…

a) Die geistl. Sache… wird unwürdig behandelt, da sie nicht höher eingeschätzt wird als Irdisches.
b) Der Verkauf der geistl. Sache widerspricht ihrem Ursprung aus der frei schenkenden Güte Gottes. „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr auch geben“ (Mt 10,8).
c) Der Verkäufer tut so, als ob er Herr, nicht bloß Verwalter der geistl. Sache wäre. „So soll man uns betrachten als Diener Christi u. Verwalter der Geheimnisse Gottes“ (1 Kor 4,1). Der Simonist läßt es daher an der geziemenden Ehrfurcht vor der geistl. Sache, durch die Gott in besonderer Weise das Gnadenleben des Menschen fördern will, fehlen u. versündigt sich damit beträchtl. gegen die Gottesverehrung…

Ein simonistischer Vertrag kann, weil er etwas sittl. Unerlaubtes zum Gegenstand hat, nie gültig sein. Wer für Geistliches Zeitliches angenommen hat, ist daher zu dessen Rückgabe verpflichtet… Auch die geistl. Sache muß, wenn sie dessen fähig ist, zurückgegeben werden.“

(Quelle: http://stjosef.at/morallexikon/simonie.htm)

Das bedeutet also, dass überall dort, wo geistliche Dienste gegen Bezahlung angeboten werden, es sich um Simonie handelt.

Simonie in der Kirchengeschichte

Einen traurigen Höhepunkt erreichte die Simonie gegen Ende des Mittelalters. Papst Innozenz VIII. (1432-1492), durch Simonie an die Macht gekommen, fiel besonders durch seine Förderung der Inquisition und Hexenverfolgung auf, wobei seine Amtsführung durch Girolamo Savonarola, einen charismatischen Wanderprediger, massiv kritisiert wurde.

Sein Nachfolger Rodrigo Borgia soll sich seine Wahl zum Papst (Alexander VI.) 1492 erkauft haben, indem er das Gebot des französischen Königs Karl VIII. und der Republik Genua – 300.000 Golddukaten für ihren eigenen Favoriten – mit vier Maultierladungen Silber überbot. Auch vorsichtigere Geschichtsschreiber geben zu, dass ein Ämterkauf in diesem Fall „nicht unwahrscheinlich“ war. Möglich war dies Alexander, da er – ohne zum Priester geweiht worden zu sein – von seinem Onkel Papst Kalixt III. zum Kardinal ernannt worden war. In der Folge war er als Vizekanzler des Kirchenstaats einer der reichsten Männer Europas geworden und führte das Leben eines Renaissancefürsten mit Konkubinen und unehelichen Kindern.

Reformation als Reaktion

Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Reformation durch Martin Luther und andere ohne Simonie nicht hätte stattfinden müssen, vielleicht nicht hätte stattfinden können: Der Verkauf von Ablassbriefen durch den Dominikaner Johannes Tetzel im Auftrag des Albrecht von Brandenburg, des Bischofs von Mainz, im Jahr 1517 brachte die Empörung des niederen Klerus jedoch zum Überlaufen, und Martin Luther veröffentlichte seine 95 Thesen.

Offiziell war das Geld aus dem Verkauf der Ablasszettel für den Bau des Petersdoms in Rom vorgesehen. Eine Geheimabmachung mit Papst Leo X. (Papst von 1513 bis 1521), dem zweiten Sohn von Lorenzo de Medici, erlaubte es Albrecht jedoch, die Hälfte des Geldes zur Rückzahlung seiner immensen Schulden zu verwenden. Albrecht musste sich den – dem Kirchenrecht widersprechenden – Erwerb seiner drei Bistümer nämlich mit einer halben Million Mark teuer erkaufen und hatte sich beim Bankhaus Fugger in Augsburg hoch verschuldet. Mit dem Verkauf der Ablasszettel sollten bei dieser unheiligen Liaison von Politik, Finanz und Kirche alle Seiten gewinnen. Dass Albrecht im Dezember 1517 in Rom eine Beschwerde gegen Luthers reformatorisches Auftreten einbrachte, verwundert letztlich nicht.

Simonie heute

Der Konzern Kirche

Die beiden Staatskirchen kommen lt. eigenen Angaben selber für ihre Personalkosten auf, die überwiegend aus Kirchensteuereinnahmen bestritten werden. Zusätzlich zahlen alle Bundesländer sog. „Dotationen“ an die beiden Kirchen. Weiterhin erhalten die Kirchen ca. € 7,15 „pro Seele“ (d. h. Kirchenmitglied) vom Staat.1

Der Sozialwissenschaftler Carsten Frerk untersuchte 2001 das Vermögen der römisch-katholischen Kirche in Deutschland.2 Nach seinen Berechnungen summierten sich Ende 2002 die Werte von Grundbesitz, Immobilien, Geldanlagen und Beteiligungen der katholischen Kirche und der zu ihr gehörenden Institutionen auf ein Vermögen von 270 Milliarden Euro.3 Die römisch-katholische Kirche sei mit 8250 km² Grundeigentum größter privater Grundbesitzer in Deutschland.4,5 Frerk führte im Jahr 2013 neue Berechnungen durch, nach denen sich das Vermögen der katholischen Kirche 2013 auf bis zu 200 Milliarden Euro belief. Haupteinnahmequellen der Kirche seien die Kirchensteuer, Vermögenserträge und Staatsleistungen.6

Die Verlagsgruppe Weltbild gehörte zwölf katholischen Bistümern. Im Januar 2014 meldete die Weltbild-Verlagsgruppe Insolvenz an, weil diese die weitere Finanzierung verweigert hatten.7

Das Vermögen des Bistums Paderborn beträgt 4 Milliarden Euro; das Erzbistum Köln verfügt über 3,35 Milliarden Euro, das Bistum Limburg über 1,001 Milliarden Euro.8,9

Auch das Budget der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist gewaltig, denn den 20 Landeskirchen stehen jedes Jahr ca. 10 Milliarden € zur Verfügung.

Die Freikirchen

Leider gibt es auch heute noch Simonie und das nicht nur in der katholischen und evangelischen Kirche, sondern auch gerade in den Freikirchen.

Freikirchen erhalten keine feste Kirchensteuer, sondern nur freiwillige Spenden. Einige Freikirchen fordern von ihren Mitgliedern den „Zehnten“ (uneinig sind sie sich allerdings, ob der „Zehnte“ vom Brutto- oder Nettogehalt berechnet wird).

Als erstes Beispiel möchte ich die wohl zurzeit populärste „Predigerin“ anführen: Joyce Meyer. Laut einem Zeitungsbericht veröffentlichte sie den Finanzberichtes für 2014 ihres „Missionswerkes“: Der Jahresumsatz belief sich auf ca. € 101 Millionen und ihr Jahressalär betrug ca. € 228.50010 .

Ein weiteres Beispiel ist der „Prediger“ Benny Hinn. Charakteristisch für ihn ist sein aufwändiger Lebensstil und sein Interesse an Geld. Im November 1993 trat Benny Hinn in Basel, Schweiz auf. Dabei wurde das Publikum derartig manipuliert, dass sich die charismatischen Veranstalter nachträglich dafür entschuldigten. Rene Lieberherr, Mitorganisator in Basel, berichtete:

„Ich wurde beauftragt, den Ventilator auf Stufe ‘intensiv’ zu schalten…Hinn sagte den Leuten, sie sollten ihre Hände erheben. Sie würden dann das Wehen des heiligen Geistes erfahren. Die Leute taten dies, reckten die Hände nach oben; und spürten das Wehen der Ventilation…Bei Hinn fanden jedoch keine Wunder statt. Im Gegenteil: Die Heilungen haben sich als falsch erwiesen. Sie ehrten Gott nicht; sie waren Menschenwerk…Ein anderer Fall betrifft den krebskranken Mann, über den Hinn prophezeite, dass er noch viele gesunde Jahre vor sich habe. Zwei Tage später starb dieser Mann… Das sind „die großen Wunder“, die geschahen.“11

Über die Kollekte berichtete Lieberherr:

„Auf den Couverts waren zwei Bibelstellen aufgeführt, die von Almosen handeln…Nun kamen Tausende von Couverts zusammen. Teilweise waren sie mit beachtlichen Beträgen gefüllt….Sie rissen die Couverts auf und trennten die Münzen von den Noten. Die Couverts schmissen sie sogleich in Kehrichtsäcke; egal, ob mit oder ohne draufgeschriebene Gebetsanliegen. Auch die vielen beigelegten persönlichen Briefe wanderten direkt in den Abfall. Ich habe das mit eigenen Augen gesehen, und es gab noch weitere Augenzeugen. Die Versprechungen, dass über all diesen Anliegen gebetet würde, wurde in keiner Sekunde eingehalten. Später sah ich die Container, in welchen die Abfallsäcke mit all diesen Couverts deponiert waren, draußen stehen…“11

Hinn bot also an gegen Geld zu beten. Das alleine ist schon verwerflich. Noch schlimmer ist es, dass er sein Versprechen nicht hielt und seine Mitarbeiter lediglich das Geld kassierten.

Einwände

Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Leser sich nun fragen, ob nicht doch für geistliche Dienste gezahlt werden sollte. Denn in der Bibel gibt es doch auch folgende Aussagen:

[stextbox id=“alert“ caption=“1. Korinther 9, 9-14″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]… denn im Gesetz Moses ist geschrieben: „Einem dreschenden Rind sollst du nicht das Maul verschließen!“ {5M 25,4} Kümmert sich Gott um Rinder? Oder sagt er es ganz und gar unseretwegen? – denn unseretwegen wurde es geschrieben: ‚Auf Hoffnung sollte der Pflügende pflügen, und der Dreschende [sollte] auf die Hoffnung [hin dreschen], seiner Hoffnung teilhaftig zu werden.‘ Wenn wir euch das Geistliche säten, [ist es] ein Großes, wenn wir euer Fleischliches ernten werden? Wenn andere der Vollmacht über euch teilhaftig sind, [sollten] WIR es nicht viel mehr [sein]? Wir machten jedoch von dieser Vollmacht nicht Gebrauch, sondern wir ertragen alles, damit wir der guten Botschaft des Christus kein Hindernis geben. Wisst ihr nicht, dass die, die mit den Dingen der Tempelstätte beschäftigt sind, aus der Tempelstätte essen, [und] dass die, die den Altar bedienen, zusammen mit dem Altar teilhaben? So ordnete der Herr auch an, dass die, die die gute Botschaft verbreiten, von der guten Botschaft leben sollten.[/stextbox]

Die Verkündiger haben das „Recht, keine Erwerbsarbeit zu tun“, sondern ihren Unterhalt von der Gemeinde zu empfangen. Dabei steht im Verkündigungsdienst Gabe und Lohn in gar keinem Verhältnis zueinander. Der Verkündiger ist ein „Sämann“. Der Verkündiger sät „die geistlichen Dinge“. Die Frucht aber, die er für sich selbst in den Gaben der Gemeinde erntet, sind „fleischliche Dinge“, also das, was man zum äußeren Leben braucht und im äußeren Leben verbraucht.

So liegen die Dinge grundsätzlich. Die Korinther waren aber daran gewöhnt, dass Paulus und seine Mitarbeiter keinen Unterhalt von der Gemeinde empfingen. Warum eigentlich nicht? Paulus liegt es daran, dass die Korinther die ganze „Freiheit“ sehen, die hier zum Ausdruck kommt. Es ist nicht etwa so, wie die Korinther in träger Gewöhnung zu meinen scheinen, dass das Recht auf Unterhalt für alle andern Boten JESU gelte, aber nicht für Paulus und seine Mitarbeiter. Nein, „wenn andere an dem Anrecht an euch teilhaben, nicht vielmehr wir?“ Offenbar haben die Korinther andern Predigern und Lehrern gern zu ihrem Lebensunterhalt geholfen. Dann aber hatte den Anspruch darauf erst recht der Mann, dem die Gemeinde in Korinth ihr ganzes Dasein verdankte und der seine ganze Kraft an den Bau der Gemeinde gewendet hatte. Es ist also wirklich eine volle und ganze „Freiheit“, wenn Paulus und seine Mitarbeiter – nicht umsonst steht hier wieder das „Wir“ statt eines „Ich“ – „von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht haben.“ Paulus wird über seinen Grund dazu noch eingehend mit den Korinthern sprechen. Jetzt sagt er es vorweg mit einem kurzen Satz: „Alles ertragen wir, damit wir nicht irgendeine Hemmung bereiten dem Evangelium des CHRISTUS.“ Wir wissen, wie weit verbreitet auch heute die Meinung ist, der Pastor rede so, „weil er dafür bezahlt wird“. Zur Zeit des Paulus war diese Missdeutung noch viel näherliegend. Eine Fülle von Wanderrednern zog neben den Vertretern fremder Götterkulte und neben „Künstlern“ aller Art durch das Land. Mindestens ein Teil von ihnen verstand es, Menschen das Geld aus der Tasche zu locken und so ein bequemes Dasein zu haben. Ein Bote des Evangeliums konnte für den Fernstehenden genauso aussehen wie einer dieser Männer. Paulus aber wollte auf keinen Fall mit ihnen verwechselt werden und das Evangelium nicht dem Verdacht aussetzen, als diene es irgendwie seinem persönlichen Vorteil. In klarer Selbstlosigkeit wollte er vor den Menschen und den Gemeinden stehen. Unübersehbar sollte allen sein:

[stextbox id=“alert“ caption=“2. Korinther 12, 14″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Ich suche nicht das eure, sondern euch![/stextbox]

Die nächste Bibelstelle, die wir uns näher anschauen wollen, lautet:

[stextbox id=“alert“ caption=“1. Timotheus 5, 17.18″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Die Ältesten, die in trefflicher Weise vorstehen, sollen doppelter Ehre wert geachtet werden, am meisten die, die in Wort und Lehre arbeiten, denn die Schrift sagt: „Einem dreschenden Rind sollst du nicht das Maul verschließen!“ {5M 25,4} und: „Der Arbeiter ist seines Lohnes würdig.“ {Lk 10,7}[/stextbox]

Paulus hat es schon in 1 Ko 9,9a zitiert und dort ausführlich kommentiert: 1. Korinther 9,9b-13. Das Gebot gilt ursprünglich dem Verhalten gegenüber einem arbeitenden Tier, dem der Israelit keinen Maulkorb umbinden soll. In der Fürsorge für das Tier unterschied sich der Jude von den anderen Völkern. Aus diesem materiellen Gebot wurde durch symbolische Auslegung eine moralische Vorschrift für den arbeitenden Menschen. Das hatte seine Berechtigung, weil in der ursprünglichen Gesetzessammlung auch der Tagelöhner seines vollen und schnell bezahlten Lohnes wertgeachtet und vor der Ausbeutung durch den Arbeitgeber geschützt war. (3. Mose 19, 13) Auch 1 Korinther 9 verbindet das alttestamentliche Zitat mit einem Wort unseres HERRN (V. 14), das jedoch nicht wörtlich, sondern nur in seiner praktischen Anwendung angeführt wird. In Lukas 10,7 finden wir das Wort:

[stextbox id=“alert“ caption=“Lukas 10, 7″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.[/stextbox]

Ein bedeutender Hinweis dafür ist der Unterschied des Zitates zum Matthäus-Evangelium. Dort heißt es:

[stextbox id=“alert“ caption=“Matthäus 10, 10″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Der Arbeiter ist seiner Nahrung (!) wert.[/stextbox]

Die Beispiele, die Paulus anführt, zeigen, dass es sich um ein grundlegendes Prinzip des wechselseitigen Aufeinanderangewiesenseins in einer Gemeinschaft handelt: nützliche Arbeit soll belohnt werden. Wenn Paulus den Korinthern geistliche Güter bringt (1. Korinther 1,5), dann ist es sicherlich nicht zuviel verlangt, wenn er leibliche Bezahlung dafür erwartet. Mit diesem Beispielkatalog hat Paulus auf überzeugende Weise die Rechte, die er gegenüber der korinthischen Gemeinde besitzt, ins Feld geführt. Dennoch betont er abermals, dass er für seine Person auf diese Rechte verzichtet. Einen Grund dafür nannte er bereits in 1. Korinther 9,12: den Wunsch, jeglichem Verdacht auf materielle Motive zuvorzukommen. Dann führt er noch einen zweiten Grund an: Er will in seinem Dienst völlig integer sein (vgl. 2. Korinther 11,9-12), denn sein Ruhm besteht darin, dass er bereitwillig und in Lauterkeit predigt (vgl. 2. Korinther 2,17).

Paulus predigt also nicht aus eigenem Willen; daher hat er auch keinen Anspruch auf eine besondere Belohnung, denn er erfüllt einfach den Dienst, der ihm anvertraut ist (vgl. Lukas 17,10).

Erhält er aber gar keinen Lohn? Doch, sogar zweifachen. Zunächst einmal besteht sein Ruhm darin (1. Korinther 9,15), dass er das Evangelium ohne Entgelt predigt, und diesen Ruhm kann ihm niemand nehmen (vgl. 2. Korinther 11,9.10). Zweitens wird er Zeuge, wie das Evangelium unter denen, denen er es predigt (1. Korinther 9,19.23), wirksam wird, und diese Erfolge – die Gläubigen selbst – sind sein Lohn (vgl. 2. Korinther 7, 3.4). Das hier mit „Lohn“ übersetzte Wort (MISTHOS) kann sich auch auf materiellen Lohn beziehen. Obwohl Paulus diesen stets ausschlug, steht er dennoch nicht mit leeren Händen da. Sein ist die Freude der Ernte. Um dieser Ernte willen ist er gern bereit, auf bestimmte Rechte – darunter auch auf das Recht auf materielle Unterstützung – zu verzichten, damit seine Freude an der Integrität seines Ruhmes und an den Resultaten seiner Arbeit umso größer werde (vgl. Johannes 4,36). Aus diesem Grund erlegt er sich nicht nur in bezug auf Essen und Trinken Zurückhaltung auf (was, wie er andeutet, auch die Christen, die „Erkenntnis“ besitzen, tun sollen – 1. Korinther 8, 9-13), sondern auch in vielen anderen Bereichen seines Dienstes, so dass er , obwohl er frei (gr. ELEUTHEROS; vgl. 1. Korinther 8,9; 9,1) ist, sich selbst jedermann zum Knecht gemacht (vgl. Philipper 2,6.7) hat – um die, die er gewinnen will (1. Korinther 9, 22), nicht vor den Kopf zu stoßen (1. Korinther 10, 33).

Fazit

Simonie bezeichnet die gewollte Absicht, für einen weltlichen Vorteil (z. B. Geld, Empfehlungen, Dienstleistungen, sonstige geldwerte Vorteile) geistliche Dienste zu tauschen.

In der Bibel werden geistliche und materielle (fleischliche) Dinge einander gegenübergestellt. Wie unbedeutend ist die materielle Versorgung des Dieners, der auch ein Vermögen an geistlichen Dingen gebracht hat: den Reichtum und die Fülle des Evangeliums, die Größe und das Wunder der Person und des Werkes CHRISTI, die Herrlichkeit der ständigen göttlichen Offenbarung, die Substanz und die Wahrheit der Geheimnisse und das schließliche Kommen des HERRN mit dem Höhepunkt von Glück und Herrlichkeit. An diesem Tag wird solche Arbeit voll entschädigt werden. Trotzdem sollten wir ein wenig Verständnis zeigen und den ständig wiederkehrenden Bedürfnissen solcher Diener begegnen. Es soll ein Gleichgewicht zwischen Lohn und Arbeit bestehen. Eine freiwillige Gabe aus Dankbarkeit für die geleistete Arbeit wäre hier zu nennen.

Abzulehnen ist m. E. ein regelmäßiges Gehalt, eine Altersvorsorge, ein Dienstwagen usw. für einen Diener des HERRN, da wir uns hier bereits im Bereich der Simonie befinden. Ebenso abzulehnen ist m. E. die Honorierung einzelner geistlicher Dienste. Ebenfalls fällt unter Simonie die Haltung, wenn geistliche Dienste grundlos verweigert werden, weil keine finanziellen Zuwendungen erfolgen; die Simonie hat hier die Gestalt der Erpressung.

Das Gegenteil von Simonie offenbart uns die vornehme Gesinnung Abrahams, die GOTT auch bei uns wünscht:

[stextbox id=“alert“ caption=“1. Mose 14, 21-23″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute; die Güter behalte dir. Aber Abram sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hände auf zu dem HERRN, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, dass ich von allem, was dein ist, nicht einen Faden noch einen Schuhriemen nehmen will, dass du nicht sagest, du habest Abram reich gemacht…[/stextbox]

Ebenso werden wir erinnert an den Propheten Elisa, der die Geschenke Naemans ausschlug, aber Gehasi das Gegenteil praktizierte (2. Könige 5, 15-24).

Wir sollten immer daran denken, dass geistliche Dinge nicht mit materiellen Konzepten gemessen werden können, und die warnenden Worte des HERRN JESUS an die Adresse der Heuchler sind in diesem Zusammenhang sehr bedeutsam:

[stextbox id=“alert“ caption=“Matthäus 6, 2.5.16″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Wahrlich, ICH sage euch, sie haben ihren Lohn (gr. MISTHOS) dahin![/stextbox]

Auch sollten wir immer an die warnenden Worte des Apostels Paulus denken:

[stextbox id=“alert“ caption=“1. Timotheus 6, 10″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]… denn eine Wurzel aller Übel ist die Geldliebe. Etliche, die sich nach ihr ausstreckten, wurden (haltlos) irregeleitet, vom Glauben weg, und fügten sich selbst viele Schmerzensstiche zu.[/stextbox]

Für nähere Informationen und Textbelege

01Frankfurter Allgemeine Zeitung (Finanzen) vom 13.11.2010
02Wensierski, Peter: Kirche. Diskret wie Schweizer Banken. In: Der Spiegel, 3. Dezember 2001 (online: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-20899199.html)
03Frerk, Carsten: Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland, Aschaffenburg (Alibri Verlag) 2002
04Frerk, Carsten 2002, S. 34
05mli/dpa: Katholische Kirche besitzt Milliarden.  In: n-tv. 4. Januar 2015, abgerufen am 13. Februar 2016
06Deinyan, Marianna: So wohlhabend ist der Konzern Kirche: Das irdische Milliardenreich der Gottesmänner. In: Focus Online, 17. Oktober 2013.
07Weltbild-Verlag: Bloß schnell raus. In: Zeit Online, 17. Januar 2014.
08http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/erzbistum-paderborn-vermoegen-von-vier-milliarden-euro-a-1055141.html
09https://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6gen_der_r%C3%B6misch-katholischen_Kirche#cite_note-wensierski-1
10http://www.idea.de/frei-kirchen/detail/die-bekannteste-bibellehrerin-legt-ihre-finanzen-offen-91625.html, abgerufen am 13. Februar 2016
11Magazin W5, Nr. 2/94, S. 39


Kommentare

9 Antworten zu „Simonie“

  1. Costi W. Hinn: Gott, Gier und Geld

    Der bekannteste Prediger des sog. „Wohlstandsevangelium“ ist der inzwischen 68-jährige Benny Hinn aus Orlando in Florida. Sein Neffe, Costi Hinn, war zwei Jahre der persönliche seines Onkels, bis er erkannte, dass die Ansichten seines „Chefs“ komplett der Bibel widersprechen. Zwei Monate nachdem er 2019 seinem millionenschweren Onkel in einem Buch vorgeworfen hat, seine Anhänger finanziell auszunutzen, auf Kosten armer Länder zu wirken und selbst im unglaublichen Luxus zu leben, hat Benny Hinn im letzten Herbst Teile seiner Lehre widerrufen.

    Costi Hinn, der selbst einige Jahre von dem Reichtum seines Onkels profitiert und sich im Überfluss gesuhlt hat, kehrte von seinem falschen Weg um, nachdem er begriffen hatte, was das biblische Evangelium wirklich bedeutet. Er musste lernen, von seiner Luxusvilla auf eine 60 Quadratmeter Wohnung umzusteigen und mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.

    Wohltuend selbstkritisch, taktvoll und ohne Rachegefühle oder Bitterkeit beschreibt Costi seine erschütternden Erfahrungen und zeigt im letzten Teil des Buches, wie der geistliche Missbrauch im Licht der Bibel zu beurteilen ist. Eine sehr wertvolle, einfühlsam geschriebene Hilfe für alle, die irgendwie mit diesen verführerischen Irrlehren in Berührung gekommen sind oder sich darüber informieren möchten.

    Das komplette Buch kann hier als pdf-Dokument kostenlos heruntergeladen werden:

    https://clv.de/Gott-Gier-und-Geld/256756

    Quelle: Matthies, Helmut: fest und treu 04/2020 -Buchbesprechungen (CLV – Christliche Literatur Verbreitung e. V.), Bielefeld, Dezember 2020

  2. Guten Tag Roland Odenwald,
    wie sehen Sie es, wenn Gemeindeleiter oder Evangelisten vollzeit tätig sind? Sie werden dann ja auch vergütet, schließlich müssen sie ja auch von irgendwas leben. Aber sie werden ja von freiwilligen Spenden bezahlt, die jedoch nicht festgelegt sind.

    Gruß

    1. Hallo Marco,

      wenn man sich die Struktur der meisten Gemeinden anschaut, gibt es oft einen „Pastor”, der hauptamtlich allein einer bestimmten Gemeinschaft zur Verfügung steht. Auch diese Gewohnheit entstammt nicht der Bibel. Tatsächlich ist es so, dass bereits die Unterscheidung zwischen haupt-, neben- und ehrenamtlicher Tätigkeit aus dem Arbeitsrecht hergeleitet ist und in der Bibel überhaupt nicht vorkommt. Auch der fünffältige Dienst, die Beschreibung der Gaben, Dienste und Aufgaben kennt keine derartige Unterscheidung. Sieht man vom Erfordernis traditionell geformter Gewohnheit ab, so stellt sich die Frage, zu welchem Zeitpunkt eine Gemeinde überhaupt einen „Hauptamtlichen” braucht, und wie viel an gemeinsamer Verantwortung und Freisetzung von Gaben möglich wäre, wenn sich nach biblischer Lehre alle Mitglieder mit dem eingeben (dürfen), was sie von GOTT empfangen haben. Manches Finanzproblem wäre nie entstanden, manche Sorge nie aufgetaucht, wenn Gemeinden mehr Vertrauen zu GOTT gehabt und nach Seinem Plan die Dienstgaben intern gesucht hätten, statt sie – unbiblischen Traditionen folgend – auf bezahlte Arbeit zu übertragen.

      Dabei gibt es natürlich im Reich GOTTES auch Menschen, wie wir bereits gesehen haben, die keiner anderen Arbeit als der Verkündigung und Lehre nachgehen und selbstverständlich dafür Bezahlung erhalten: „Die Ältesten, welche wohl vorstehen, laß doppelter Ehre würdig geachtet werden, sonderlich die da arbeiten in Wort und Lehre. Denn die Schrift sagt: „Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden“, und: „Der Arbeiter ist seines Lohnes wert“ (1. Tim. 5,17.18). Paulus wehrt sich in diesem Zusammenhang gegen ungerechte Angriffe: „Meine Verantwortung vor denen, welche mich zur Untersuchung ziehen, ist diese: Haben wir etwa nicht ein Recht zu essen und zu trinken? Haben wir etwa nicht ein Recht, eine Schwester als Weib umherzuführen, wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Oder haben allein ich und Barnabas nicht ein Recht, nicht zu arbeiten?” (1. Korinther 9,3-6). Es ist auch in Ordnung, dem Beispiel des Paulus zu folgen und den Dienst in einer Gemeinde von einer anderen finanzieren zu lassen: „Andere Versammlungen habe ich beraubt, indem ich Lohn empfing zu eurer Bedienung” (2. Kor. 11,8); wobei allerdings die Formulierung darauf hinweist, dass dies wohl eher nicht der übliche Weg sein sollte.

      GOTT selbst wird diejenigen belohnen, die Seine Diener versorgen. JESUS lehrt:

      „Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer irgend einen dieser Kleinen nur mit einem Becher kalten Wassers tränken wird in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren.“
      (Matthäus 10, 40-42)

      Damit wird die Unterstützung, die man Dienern GOTTES gewährt, zu einem weiteren Weg, auf dem besonderer Segen GOTTES zu erlangen ist.

      Andererseits ist aus all dem aber nicht herzuleiten, dass jede Gemeinschaft solchermaßen bezahlte Dienste individuell für sich und jederzeit verfügbar haben muß oder soll. Das Anrecht derjenigen, die ausschließlich für GOTT arbeiten, auf Versorgung durch die Geschwister in CHRISTUS ist eine Sache; die Last, die eine Gemeinde tragen soll oder will, eine andere. Dort, wo GOTT Menschen in einen ausschließlichen Dienst für sich beruft und in eine bestimmte Gemeinschaft stellt, wird Er auch Sein Versprechen halten und für ihren Unterhalt sorgen.

      Dagegen gibt es einen Bereich, in dem JESUS eindeutig verbietet, Geld zu nehmen:

      „Heilet Kranke, wecket Tote auf, reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus; umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet!“
      (Matthäus 10, 8)

      Nicht nur manche „Evangelisations-Show” amerikanischer Fernsehsender, in der jeweils zwischen „Heilungen” Geld gesammelt wird, um die nächste „Heilung” zu „bewirken”, wird hier eine deutliche Absage erteilt. Auch in Gemeinden und bei Veranstaltungen ist wohl zu bedenken, zu welchem Zeitpunkt eine Sammlung – wenn sie überhaupt stattfinden soll – durchgeführt wird, um nicht in eine gefährliche Nähe zu diesem von JESUS selbst als falsch bezeichneten Verhalten zu geraten.

      Wichtig, aber sehr selten erwähnt ist auch der Umstand, dass Menschen, die in Wort und Lehre dienen, durchaus nicht verpflichtet sind, dafür Geld zu nehmen:

      „Denn ihr selbst wisset, wie ihr uns nachahmen sollt; denn wir haben nicht unordentlich unter euch gewandelt, noch haben wir von jemand Brot umsonst gegessen, sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet, um nicht jemand von euch beschwerlich zu fallen. Nicht daß wir nicht das Recht dazu haben, sondern auf daß wir uns selbst euch zum Vorbilde gäben, damit ihr uns nachahmet“
      (2. Thessalonicher 3, 7-9)

      Es gibt hier kein „entweder-oder”, derselbe Paulus, der an anderer Stelle deutlich macht, daß Diener GOTTES Anspruch auf Versorgung durch die Gemeinde haben, verzichtet an anderem Ort darauf, um nicht nur im Wort, sondern auch in der Tat Vorbild zu sein. Und in keinem Wort ist erkennbar, daß der Dienst des Paulus aufgrund seiner Arbeit für seinen Unterhalt gelitten hätte.

      Umgekehrt gibt es leider nicht wenige Beispiele dafür, daß Menschen darunter leiden, wenn sie unter unverantwortlichen Bedingungen eine ausschließliche Arbeit für eine Gemeinde oder ein Werk übernehmen. Geringe Bezahlungen bis hin zur Forderung, das eigene Gehalt selbst mitzubringen – einschließlich Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung – scheinen für manche Gemeinschaften die größte Selbstverständlichkeit zu sein. Unzureichende oder gar keine Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen bei Missionaren in fernen Ländern haben manches Unglück über diejenigen und ihre Familien gebracht, die sich in besonderer Weise für die Evangelisation einsetzten. Hier ist ordentliches Haushalten gefordert: Sich nicht zu übernehmen, nur das zu beginnen, was wirklich – ordnungsgemäß – finanzierbar ist und der Forderung in GOTTES Wort „ein Arbeiter ist seines Lohnes wert” zu entsprechen. Diese Verantwortung liegt unabwendbar bei der jeweiligen Leitung. Wer dagegen Einwände erheben will, sollte sich einfach fragen, ob er sich mit einem dieser „besonderen Beschäftigungsmodelle” in die Öffentlichkeit begeben würde, um es als Beispiel für die Vorbildlichkeit christlicher Gemeinschaften darzustellen. Da JESUS uns ruft, das Licht der Welt, die Sadt auf dem Berg und das Salz der Erde zu sein, müssten die christlichen Beschäftigungsverhältnisse tatsächlich von denen der Welt abweichen – aber nicht, indem sie schlechtere, sondern indem sie vorbildlich gute Bedingungen bieten. Stellt eine Gemeinde fest, daß sie unter solchen Umständen nicht in der Lage ist, einen oder mehrere Mitarbeiter zu bezahlen, ist die Leitung gefordert, GOTT um Rat zu fragen und nicht, Wege zu suchen,die in finanzielle Schwierigkeiten führen oder an den Gesetzen der Obrigkeit oder gar an den Geboten der Bibel vorbei führen.

      Shalom
      Roland

  3. Lieber Roland,
    Deine Antwort ist wirklich Klasse und es ist erschreckend zu sehen, wie Gott zu einer Ware gemacht wird.
    Mach weiter so. Lass dir nie den Mund verbieten. Bleib bei der Wahrheit, denn das ist unser Herr Jesus. Solche Menschen können die Wahrheit nicht ertragen weil sie Jesus nicht wirklich folgen.

    1. Liebe Leyla,

      herzlichen Dank für Deine ermutigenden und aufbauenden Worte.

      Sei gegrüßt mit Sprüche 20,12

      Maranatha
      Roland

  4. Mit Ihrer Aussage, dass die Kollekten-Couverts angeblich nach 23 Jahren immer noch aufbewahrt werden, bestätigen Sie Hinns Geschäftsmodell „Gebet gegen Bezahlung“ – und das ist Simonie. Mal angenommen, Ihre Aussage würde stimmen, was soll sie beweisen? Sie können lediglich „beweisen“, dass die Couverts nicht endgültig entsorgt wurden. Sie können jedoch nicht damit belegen, dass die Gebetsanliegen der Teilnehmer ernst genommen und dafür gebetet wurde. Es gibt mehrere Augenzeugen, die den Sachverhalt bezeugen können. Ein Beispiel möchte ich hier anführen (ich zitiere aus dem Wikipedia-Lexikon):

    „René Lieberherr, einer der Mitorganisatoren des ‚Euro Crusade‘ (Europa-Großevangelisation) im November 1993,[12] wandelte sich während der Veranstaltung in Basel, obwohl selbst Charismatiker, vom Hinn-Begeisterten zum Skeptiker. Nach einer halbstündigen Opferpredigt wurde er Augenzeuge, wie Hinns Mitarbeiter mit den Gebetsanliegen der Gläubigen umgingen:
    ‚Sie rissen die Couverts auf […] Die Couverts schmissen sie sogleich in Kehrichtsäcke; egal, ob mit oder ohne draufgeschriebene Gebetsanliegen. Auch die vielen beigelegten persönlichen Briefe wanderten direkt in den Abfall. Ich habe das mit eigenen Augen gesehen, und es gab noch weitere Augenzeugen. Die Versprechung, dass über all diesen Anliegen gebetet würde, wurden in keiner Sekunde eingehalten. Später sah ich die Container, in welchen die Abfallsäcke mit all diesen Couverts deponiert waren, draussen stehen. Die Besucher wurden in diesem Punkt komplett betrogen.‘
    Rene Lieberherr ist einer der wenigen, die von Hinns Leibwächtern nicht abgeschirmt wurden, und zieht über seinen persönlichen Kontakt mit Hinn folgendes Fazit:
    ‚Ich hatte von Hinn als Mensch mehr erwartet. Wenn er vor dir stand, kam dir nichts entgegen. Das Ganze war eben ein eingeübtes Schauspiel; eine Show, die bestens funktionierte. Auf ein Fingerzeichen von Hinn – das sieht sonst niemand; nur ich konnte es von hinten sehen – begann der Pianist jeweils zu spielen. Sobald Hinn die Finger hob, wurde das Piano lauter. Kurzum: Das Piano begleitete Wunder, die nicht stattfanden.’“
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Benny_Hinn

    Der Sachverhalt wurde bereits seit 1994 publiziert und jetzt kommen Sie auf die Idee, eine „Schadenvergütung“ zu fordern. Laufen die Geschäfte mit dem „Glauben“ wirklich so schlecht, dass Sie als Verantwortlicher für die Benny-Hinn-Europa-Koordination Geld per „Schadensvergütung“ eintreiben müssen?

    Vorsorglich weise ich darauf hin, dass ich die Korrespondenz mit Ihnen und den Prozessverlauf im Internet veröffentlichen werde (Soziale Medien, wie z. B. Facebook, Twitter und diverse Foren). Ferner werde ich die Informationen auch verschiedenen Printmedien zur Verfügung stellen. Ich bin der Meinung, dass die Öffentlichkeit ein Recht hat zu sehen, wie Hinn bzw. seine Mitarbeiter mit Kritikern umgehen, die über das Geschäftsgebaren von „Benny Hinn Ministries“ berichten.

    Darüber hinaus behalte ich mir rechtliche Schritte gegen Sie persönlich vor. Ihre IP-Adresse habe ich zur Beweissicherung gespeichert.

    Wenn Sie eine Klage gegen Alexander Seibel anstrengen, sollten Sie ihm das persönlich mitteilen.

    Lasst nicht die Geldgier euer Leben bestimmen! Begnügt euch mit dem, was ihr habt! Denn Gott hat gesagt: „Nie werde ich dich aufgeben, niemals dich im Stich lassen.“
    (Hebräer 13,5)

  5. Avatar von E. Wassmer

    Roland Odenwald, Sie beteiligen sich an den unfruchtbaren Werke der Finsternis, wie mit Ihrer Überschrift erwähnt:
    Betr. Freikirchen… Benny Hinn, Basel 1993: Sie verbreiten Lügen auf Ihrer Webseite. Die Kollekten – Couverts wurden nie in die Abfall – Eimer geworfen, es wurde darüber gebetet. Sie sind immer noch vorhanden und können jederzeit bei einem Schweizer Bundespolizei Beamten eingesehen werden. Sollten Sie Ihre Verleumdung nicht sofort aus Ihrer Webseite entfernen und Ihre Entschuldigung anbieten, wird Klage gegen Sie eingereicht und Schadenvergütung gefordert. Sie kennen den Alexander Seibel sicher auch, dem können Sie das ebenfalls mitteilen. 4. Mose 32,23

  6. Avatar von Ursula Gmyrek
    Ursula Gmyrek

    Lieber Roland, vielen Dank für deine Artikel über Simonie. Sehr interessant. Hast Du vielleicht Offenbarung über Arne Elsen. Waren am Wochenende auf einem Vortrag und mussten 30 Euro Seminargebühren zahlen. Hatte aber mit Seminar nichts zu tun, nur mit seinen Zeugnissen.
    Wäre nett wenn Du mir antworten würdest.
    Gottes Segen
    Ursula

    1. Liebe Ursula,

      herzlichen Dank für Deine Rückmeldung.

      Soweit ich weiß, arbeitet Arne Elsen hin und wieder mit Billy Smith zusammen. Smith ist ein Vertreter des sog. „Wohlstandsevangeliums“ und das ist eine klare Irrlehre.

      Ich habe bisher an keinem Seminar von A.E. teilgenommen und kann daher nur wenig beisteuern.

      Die Seminargebühren betrachte ich als Simonie. Die Bibel sagt: „Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es weiter“. Wenn man sich vorstellt, unser HERR oder die Apostel hätten eine Eintrittsgebühr verlangt, wenn Menschen der Heilung bedurften. Einfach grauenhaft, oder?

      Grundsätzlich bin ich sehr vorsichtig bei Leuten, die Eintritt oder Seminargebühren verlangen. Man kann auch die Unkosten der Referenten tragen, indem freiwillige Spenden gegeben werden.

      Soweit einige Gedanken von mir.

      Shalom
      Roland

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