Jemand schrieb mir:
„wenn einer mich beleidigt, vergebe ich ihm nur, wenn er sich bei mir in aller Form entschuldigt, sonst nicht, weil Gott ja auch nur vergibt, wenn man bereut“
Es ist richtig, dass GOTT nur vergibt, wenn man bereut. Aber wir sind eben nicht GOTT, und weil wir nicht GOTT sind, sollen wir auch keine Entschuldigung fordern, als wären wir GOTT, sondern sollen bedingungslos vergeben. ER ist der alleinige und oberste RICHTER, wir Menschen sitzen alle auf der gleichen Anklagebank, und sind selbst alle auf die Vergebung GOTTES angewiesen.
Die Apostellehre lehrt uns:
Kolosser 3, 13
… und zwar ohne auf eine Entschuldigung zu pochen. Man muss also unterscheiden zwischen dem Vergeben des Menschen und dem Vergeben GOTTES. Das Vergeben des Menschen bewirkt keine Sündenvergebung. Es drückt nur aus, dass ich selbst der Vergebung bedarf und entlastet letztlich nur mich selbst. Wäre ich unversöhnlich und nachtragend, würde mir GOTT auch nicht vergeben und ich würde als Schalksknecht dastehen (Matthäus 6, 15). Sünden vergeben kann nur GOTT allein, kein Mensch! Der Mensch kann höchstens die von GOTT dem reuigen Sünder erteilte Vergebung zusprechen (Absolution, Johannes 20, 23).
Einige meinen, dass doch in Matthäus 18, 15 steht:
Matthäus 18, 15a
notfalls bis zum Gemeindeausschluss. Soll man also doch auf sein Recht pochen? Nein, auch hier geht es nicht darum, dass dem eigenen Recht Genugtuung geleistet wird, sondern es geht auch bei dieser Bibelstelle nur um das Seelenheil des Bruders: er hat sich an mir versündigt und soll durch die Vorhaltungen zurechtgebracht werden, damit er keinen Schaden an seiner Seele erleide. Lies dazu Galater 6, 1! Ein Kampf um die eigenen Rechte widerspräche auch der Lammesgesinnung JESU, die uns lehrt, dass man alles Unrecht erdulden und nicht nachtragend sein, sondern auch in der Gemeindezucht nur das Seelenheil des Bruders im Auge haben soll.
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