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Darum erhöhte GOTT IHN auch über die Maßen und gab IHM ‹aus Gnaden› [den] Namen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen JESU sich alle Knie beugen, derer im Himmel und derer auf der Erde und derer unter der Erde, und jede Zunge das Bekenntnis zum Ausdruck bringe, dass JESUS CHRISTUS HERR sei, zur Verherrlichung GOTTES, des VATERS.

(Philipper 2, 9–11)
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Erweckung nach dem Herzen Gottes, v. Leonard Ravenhill

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Gott suchte einen Mann, aber er fand keinen

Nehemia wurde im Exil berufen, wo er nie den Glauben seiner Väter und die Geschichten über die ihnen geoffenbarte Herrlichkeit des Herrn vergessen hatte. Er trug Kummer im Herzen, denn er hatte Reisende in seiner Muttersprache vom Elend der Juden in der Gefangenschaft erzählen hören. Sie hatten gesagt:

„Die Übriggebliebenen, die von der Gefangenschaft dort in der Landschaft übriggeblieben sind, sind in großem Unglück und in Schmach; und die Mauer von Jerusalem ist niedergerissen, und seine Tore sind mit Feuer verbrannt“ (Nehemia 1,3).

Als ihm diese Nachricht zu Ohren kam, tat Nehemia vier Dinge: 1. „Ich setzte mich hin“, 2. „Ich weinte und trug Leid tagelang“; 3. „Ich fastete“; 4. „Ich betete vor dem Gott des Himmels.“ Dabei handelte es sich nicht um ein Fünf-Minuten-Dringlichkeitsgebet. Nehemia schreibt:

„… dass du hörest auf das Gebet deines Knechtes, welches ich heute, Tag und Nacht … vor dir bete“. Und: „Ach, Herr, lass doch dein Ohr aufmerksam sein auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte“ (1,6.11).

Nehemia ist ein Mann, der die frühere Herrlichkeit seines Volkes nicht miterlebt hat. Ähnliches gilt für uns; wir haben nur davon gehört, was der Herr der Herrlichkeit in einer Erweckung zu tun vermag. Gesehen haben wir es nicht.

So oft hat sich Gottes Volk geweigert, von Ihm heimgesucht zu werden. Von der Gefangenschaft der Juden in Babylon bis zu ihrer Freilassung durch Cyrus vergingen siebzig leidvolle Jahre. Und dennoch: Als sie die Gelegenheit zur Rückkehr erhielten, gingen nur fünfzigtausend!

Als Israels Kundschafter zur Erkundung in das Verheißende Land ausgeschickt wurden, sprachen sich schließlich nur zwei von ihnen dafür aus, dieses von Milch und Honig fließende Land einzunehmen. Die beiden hatten den Gott Israels vor Augen und erinnerten sich daran, dass Er das Meer geteilt und sie aus der Hand ihrer Feinde befreit hatte. Die anderen sahen die hohen Mauern und die Riesen und schreckten zurück. Schauen wir uns im Vergleich dazu Pfingsten an. Der auferstandene Jesus erschien „mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal“ (1.Kor. 15,6). Ich bin sicher, alle wurden in den oberen Saal eingeladen, um dort auf das umwälzende Erlebnis der Erfüllung mit dem Heiligen Geist zu warten. Dennoch entschieden 380 von ihnen, nicht hinzugehen!

Wir leben in einer Zeit, in der die Mauern des Hauses unseres Herrn niedergerissen werden und sich unserer Jugend am Feuer der Verweltlichung und der verborgenen Sünde nicht mehr nur die Finger verbrennt. Aber nur wenige Christen kämpfen gegen die satanischen Mächte. Wo bricht uns das Herz über der Arglist, mit der unser Volk gebunden wird? Wann hat Ihr Pastor zum letzten Mal in leidenschaftlichem Gebet von der Kanzel gerufen: „O dass du die Himmel zerrissest, herniederführest …“ (Jesaja 64,1), oder: „Es schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen des Herrn“ (Ps. 84,3)?

Die Weltmenschen schauen sich auf ihrer Reise zur Hölle „Das Traumschiff“ an. Uns Christen hat es auf unserer Reise zum Richterstuhl Christi „Das Taubenschiff“ angetan: Friede um jeden Preis! Das ist ein tödliches Evangelium der Toleranz und des Kompromisses. Wir halten uns für gesegnet, dass heute keine Pharisäer und Sadduzäer mehr unter uns sind. Aber es gibt welche, wenn auch unter anderem Namen. Sie lästern unseren Erlöser, das Kreuz und die gewaltige Auferstehung. Lesen Sie einmal diesen theologischen Müll aus der Hand des Mormonen- „Propheten“ Joseph Smith:

Fortsetzung folgt

Fortsetzung

„Gott war einmal genauso wie wir. Er ist ein erhöhter Mensch und sitzt nun auf seinem Thron droben im Himmel. Das ist das große Geheimnis. Wir haben uns immer vorgestellt, dass Gott von aller Ewigkeit her Gott war. Ich werde diesen Gedanken wiederlegen“ (Journal of Discourses, V6, p.3, 1844).

Wir brauchen einen heiligen Krieg gegen jede falsche Lehre und gegen jede Übeltat. Zuallererst müssen wir mit dem großen Reinemachen im Heiligtum beginnen: „Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange beim Haus Gottes“ (1.Petr. 4,17). Dann, brennend mit heiligem Feuer, sollten wir die Festungen im Gebet niederreißen. Wenn die besten Männer eines Volkes in den Krieg ziehen, zerbrechen Familien, sagen sich Liebende weinend auf Wiedersehen, schließen Geschäfte, stehen Karrieren vor dem Ende, stellen sich Fabriken auf Kriegsproduktion um, akzeptiert man Rationierung und Unbequemlichkeit – alles des Krieges wegen. Wollen wir für den größten Krieg, den diese Welt je gesehen hat, weniger tun, nämlich für den endzeitlichen Feldzug in Sachen Moral, geistige und geistliche Gesundheit?

Lassen Sie uns alles abwerfen, was uns beschwert! Vor ein paar Jahren war das Fernsehen der große Zeitdieb. Jetzt ketten die Video-Apparate Menschen – auch Prediger – an sich. Da es nicht schicklich wäre, sich bestimmte Filme im Kino anzusehen, schaffen wir uns jetzt zu Hause unseren eigenen Nachtclub und schauen uns Nacktheit und Verderbtheit an, während Frau und Kinder im Bett liegen.

Gott arbeitet sich – beginnend mit den geistlichen Führern – nach „unten“ voran. Maleachi warnt: „Und nun, ihr Priester, an euch ergeht dieses Gebot! … Wenn ihr es nicht zu Herzen nehmet …, so werde ich den Fluch unter euch senden und eure Segnungen verfluchen; ja, ich habe sie auch verflucht, weil ihr es nicht zu Herzen nehmet“ (Maleachi 2,1.2). Im nächsten Kapitel stellt er fest: „Wer aber kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er wird wie das Feuer des Schmelzers sein und wie die Lauge der Wäscher. Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen; und er wird die Kinder Levi reinigen“ (3,2.3). Beachten Sie, dass Gott nicht sagt, Er werde die Amalekiter oder die Amoriter reinigen; Er will die Kinder Levi, Seine Priester, reinigen!

Hesekiel ruft: „Seine Priester tun meinem Gesetze Gewalt an und entweihen meine heiligen Dinge; zwischen Heiligem und Unheiligem unterscheiden sie nicht, und den Unterschied zwischen Reinem und Unreinem tun sie nicht kund; und vor meinen Sabbaten verhüllen sie ihre Augen, und ich werde in ihrer Mitte entheiligt“ (Hesekiel 22,26).

Inmitten geistlicher Not und geistlichen Bankrotts sprach Gott ein herzzerreißendes Wort (schreiben Sie doch einmal Vers 26 ab und senden Sie ihn an Ihren Lieblingsprediger in Rundfunf oder Fernsehen!). Die Verse 30 und 31 sollten einen Monat lang von jedem evangelikalen Pastor der Welt gelesen werden:

„Ich ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riß treten möchte für das Land, auf dass ich es nicht verderbte; aber ich fand keinen. Und ich gieße meinen Zorn über sie aus, vernichte sie durch das Feuer meines Grimmes; ich bringe ihren Weg auf ihren Kopf, spricht der Herr, Jehova.“

Fortsetzung folgt!

Fortsetzung

Wer steht auf der Seite des Herrn? Wo sind die Gebetskämpfer, die „gegen die Mächte, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit in der Himmelswelt“ kämpfen? Wer wird die Mauer zumauern und vor Gott in den Riß treten, um sich der Welle an Übeltat entgegenzustellen, bevor Er uns mit dem Feuer Seines Zorns verzehrt?

Prediger!

Hör auf zu spielen, beginne zu beten!

Hör auf mit den Festen, beginne zu fasten!

Sprich weniger mit Menschen,

sprich mehr mit Gott!

Höre weniger auf Menschen,

höre auf die Worte Gottes!

Lass das Reisen, und fang an zu kämpfen!

Wenn Sie eine Gemeinde leiten, wird Gott Sie für den geistlichen Zustand dieser Gemeinde verantwortlich machen. Vielleicht ist es eine gebetslose Gemeinde, weil sie einen gebetslosen Pastor hat. Vielleicht vergießt sie keine Tränen, weil auch ihr Pastor und ihre Ältesten keine Tränen vergießen. „Gieße meine Tränen in deinen Schlauch“, sagt der Psalmist. Ich bin überzeugt, dass alle Tränen, die innerhalb einer Woche auf der ganzen Welt über die von der Hölle gebundenen Seelen vergossen werden, in einen kleinen Eimer passen würden!

Fortsetzung

Gebet ist Kampf

Gebet ist Kampf

Kürzlich bereisten die Rolling Stones die Vereinigten Staaten. In ihrem Kommentar nannte „Newsweek“ die Tournee eine „erotische Teufelsaustreibung für ein dem Untergang geweihtes Jahrzehnt“. Die letzten Worte haben mich verfolgt: „dem Untergang geweihtes Jahrzehnt.“ Das also sagt die weltliche Presse über die von der Bibel genannten „letzten Tage“. An welchen Art von Untergang man wohl denkt? Vielleicht an eine nach dem ersten Atomkrieg auf dem Grill liegende Welt?

Vor Jahrhunderten sprach Jesaja von einer Zeit, in der „Finsternis die Erde bedeckt und Dunkel die Völkerschaften“. Ich glaube, wir haben heute diesen Zustand erreicht – überall Finsternis. Um auch sicherzugehen, dass sich unsere Kinder recht an das Dunkel gewöhnen und nicht etwa herausfinden, welche Betrüger ihre Lehrer und Politiker sind, hat man ihnen in den Schulen das Licht der Bibel genommen und sie dann mit humanistischer Lehre  und Darwins „Theorie“ betäubt. Die Welt glaubt der Bibel nicht, und die Gemeinde gehorcht ihr nicht. Wenn es jemals einen Tag gegeben hat, an dem wir mit Charles Wesley rufen sollten: „Hätte ich doch eine Posaune, die auf der ganzen Welt zu hören ist!“, dann ist es heute!

Aus Erwin Pranges Buch „A Time for Intercession“ (Zeit für Fürbitte) stammt die folgende Warnung:

„Die Rechnungen für die Sünden und das Wohlleben in unserer kurzen Geschichte werden ganz plötzlich alle auf einmal fällig. Mit dem Verschwinden billiger Energie ist die Party für die Vereinigten Staaten zu Ende. Die Rechnungen für die Sklavenschiffe werden jetzt in den von Verbrechen heimgesuchten Ghettos unserer Großstädte ausgeteilt. Die Wechsel auf unsere leichtfertigen Kriege und unser Wohlleben werden gerade eingefordert. In Vietnam erlebten wir die Grenzen unserer Macht, in der Energiekrise die Grenzen unseres Wohlstandes und in Watergate die Grenzen unserer Moral.“

Er hätte noch hinzufügen können: An den wenig geistgelenkten Gottesdiensten in unseren Gemeinden erkennen wir die Abwesenheit göttlicher Offenbarung; wir begnügen uns mit sechzig Minuten lebloser Routine. Ist das nicht Grund genug für Kummer und Fürbitte?

Fortsetzung folgt!

Fortsetzung

Seit meiner Kindheit bin ich Zeuge, wie das große britische Reich auseinanderbricht. Die Geburtsstätte des Methodismus, der Heilsarmee und einiger der größten Missionsgesellschaften der Geschichte ist selbst zu einem führenden Missionsfeld geworden. Marie Claude  Decamps schrieb in „Le Matin“: „Wenn es dunkel wird, fängt in London der Ärger an. Heranwachsende ohne einen Pfennig und kleine Ausreißer holen sich im Picadilly Advice Center Auskunft, wo sie essen oder schlafen können.“ Der Autor fügt hinzu: „Londens Punks sind ein trauriger Haufen. Jahrelang haben diese grünhaarigen Kinder der Rezession „No Future“ gesungen. Nun werden sie von den „Skinheads“, den Hakenkreuz-schwingenden Abkömmlingen des neuen England, noch in den Schatten gestellt.“ Ob das jemanden kümmert?

In einem Leitartikel berichtet der Herausgeber von „The Flame“:

„In gerade 23 Jahren sind mehr als 300 Moscheen entstanden, die den 1,5 Millionen Moslems im einstmals „christlichen“ Britannien zur Verfügung stehen. Der Islam ist bei uns wahrhaftig zur zweitgrößten Religion geworden! Im gleichen Zeitraum sind mehr als 650 anglikanische Kirchen überflüssig geworden – ganz abgesehen von der Schließung anderer protestantischer Zentren auf den Inseln. Als reichte die Demütigung noch nicht aus, ist auch noch der Bau des größten Hindu-Tempels außerhalb Indiens für London offiziell angekündigt worden.“

Welche Herzen schreien voller Schmerz zu Gott wegen des unglaublichen Elends in der Sahel-Zone? Jeden Tag gibt es tausend Hungertote – Tag für Tag, Monat für Monat; bis zu einer halben Million Menschen müssen sterben. Jahrelange Dürre hat zu unermeßlicher Not geführt. Zuerst sterben die wenig widerstandsfähigen Kinder. Ein Beobachter schreibt: „Ältere Menschen sind zäher und halten länger durch; dennoch sind ganze Dörfer ausgerottet worden.“

Das Elend ist offensichtlich, es wird viel darüber berichtet. Aber was mögen diese Vergessenen seelisch durchmachen? Sie brauchen mehr als mit Kameras ausgerüstete Wochenend-Missionare. Sie brauchen, was Amy Carmichael so beschrieb:

„Eine Liebe, die den Weg weist,

einen Glauben, den nichts erschüttern kann,

eine Hoffnung, die in keiner Enttäuschung ermüdet,

eine Leidenschaft, die brennt wie Feuer.“

Aber wir laufen dennoch mit trockenen Augen herum – hab Mitleid mit uns, Gott‘! Fußball und Videospiele sind für viele Pastoren und Gemeindeglieder attraktiver als das Gebet. Aber das Gericht wird kommen!

Ungleichheit? Das Lausanner Komitee für Weltevangelisationen drückt es folgendermaßen aus:

Forstetzung folg!

Fortsetzung

„Stellen Sie sich vor, die gesamte Erdbevölkerung würde zu einem Dorf mit hundert Menschen schrumpfen. Von diesen 100 wären 67 arm; 33 wären unterschiedlich wohlhabend. Nur 7 aus der gesamten Bevölkerung wären Nordamerikaner. Aber die anderen 93 würden zuschauen, wie diese 7 die Hälfte allen Geldes ausgäben, ein Siebtel der gesamten Nahrung verspeisten und die Hälfte aller Badewannen benutzen. Diese 7 Menschen würden zehnmal mehr Ärzte haben als die anderen 93. Und in Zukunft würden die 7 immer mehr bekommen, die 93 dagegen immer weniger.

Als Teil der 7 bemühen wir uns, von den 93 so viele wie möglich für Christus zu gewinnen. Wir erzählen ihnen von Jesus, und sie sehen zu, wie wir mehr Nahrungsmittel wegwerfen, als sie hoffen, jemals essen zu können. Wir sind damit beschäftigt, schöne Kirchen zu bauen, und sie stehlen, um für ihre Familien Obdach zu finden.“

Während überall auf der Welt hungernde Mütter weinen, weil ihre Brüste ohne Milch sind, zerstückeln wir Babys im Mutterleib, punpen sie mit starker Salzlösung voll oder saugen sie ab und werfen sie auf den Müll. Waren diese hilflosen Babys etwa dazu „vorherbestimmt“? Wie viele Hudson Taylors oder C.T. Studds sind schon den Abfluß hinuntergespült worden? Um die Abtreibungsfrage lösen zu können, brauchen wir mehr als Demonstrationen. Wir müssen für einen Sonntag im ganzen Land die Kirchen schließen und aufhören, einem Mann zuzuhören, damit wir das Stöhnen des Heiligen Geistes vernehmen, das wir auf unseren feinen Kirchenbänken ganz vergessen haben. Wir selbst müssen stöhnen wegen der Hungernden auf der Erde und wegen der Blindheit der heidnischen Intellektuellen unter uns. Wir müssen für diejenigen weinen, die gegen den atomaren Holocaust demonstrieren und den stillen Holocaust der Ungeborenen bereitwillig akzeptieren.

Wenn wir diesem Panorama an Not, Elend und geistlicher Verlorenheit ins Gesicht sehen, sollten wir uns erinnern, was Dr. Campbell Morgan vor mehr als einem halben Jahrhundert sagte:

„Die in Sicherheit lebende Gemeinde ist eine gelähmte Gemeinde, also eine gefährdete Gemeinde. Die Gemeinde unter Verfolgung ist eine Gemeinde im Gebet, also eine Gemeinde in Kraft.“

Die Menschen im oberen Saal kannten die Prophezeiung Joels, aber sie gehorchten dem Herrn und warteten – zehn Tage der Gewissensforschung und gewiss auch der schmerzhaften Enthüllung ihrer eigenen Schwachheit. Wir brauchen in allen Gemeinden der Welt zehn Tage des Betens und Fastens!

Das Gebet ist die Sprache der Armen – im Geiste. Da Wiederholung ein Gesetz des Lernens ist, lassen Sie mich an dieser Stelle ein paar Sätze wiederholen, die ich oft gebrauche, wenn ich über das Thema „Gebet“ predige:

  • Die Selbstzufriedenen wollen nicht beten.
  • Die Selbstgenügsamen brauchen nicht zu beten.
  •  Die Selbstgerechten können nicht beten.

König David schrie: „Neige, oh Herr, dein Ohr, erhöre mich! Denn ich bin elend und arm“ (Psalm 86,1). An anderer Stelle betete er: „Dieser Elende rief, und der Herr hörte“ (Psalm 34,7). Je weniger wir beten, desto länger verharren wir in einer Haltung des „Herr, das kann ich allein“. Peter T. Forsyth hat es gut ausgedrückt: „Wir beten nicht, um als Christen leben zu können; wir leben als Christen, um beten zu können.“

Fortsetzung folgt

 

 

Fortsetzung

Der durchschnittliche Prediger ist wählerisch in bezug auf seine äußere Erscheinung auf der Kanzel, achtet sorgfältig auf Grammatik und wacht darüber, dass er die Gesetze der Auslegung nicht verletzt; er steht pünktlich vor seiner Versammlung. Aber welch ein Unterschied zu seiner Haltung gegenüber dem Gebet! In den meisten Fällen ist sein Gebet einen Kilometer lang und einen Zentimeter tief. Was ist wichtiger? Vor der fein gekleideten Versammlung als korrekter Prediger zu erscheinen oder rein und voller Leidenschaft vor dem Heiligen Geist zu erscheinen? Hat jemals ein Prediger in oder außerhalb der Bibel gerufen: „Höre meine Predigt, o Gott“? Das Gebet von der Kanzel sollte der Schlüssel zur Predigt sein (um das Thema der vorausgegangenen Kapitel noch einmal zu wiederholen).

Gebet ist keine Vorbereitung auf den Kampf; es ist selbst Kampf! Das Gebet eines Gerechten vermag den Teufel zu entwaffnen, noch bevor der Prediger die Kanzel betreten hat. Predigen jagt dem Teufel wahrscheinlich keien Schrecken ein (ich wüßte gern, was er von den meisten unserer Predigten hält). Durch Gebet verbieten wir dem Teufel den Zutritt und erbitten die Gegenwart des Heiligen für das Allerheiligste. „Sei eine feurige Mauer um uns herum, mit der Herrlichkeit in der Mitte.“ Die Predigt ist eine Zeit öffentlichen Erntens nach privatem Weinen. Wir betreten die Kanzel, geben die vom Himmel ausgeatmeten Worte weiter und sammeln dann zu Seiner Ehre die Schätze auf. Im Gebet säen wir den Samen, mit der Predigt bringen wir die Ernte ein.

Je mehr die Menschen beten, desto weniger weltlich sind sie. Je weniger sie beten, desto weltlicher sind sie. Natürlich spreche ich im Moment von bekennenden Christen.

Unlängst sind die schrecklichen Fälle einiger Prediger bekannt geworden, die offen in Sünde gefallen sind. Sie verließen ihre Frau wegen einer anderen, setzten ihre Unzucht fort und blieben dennoch „populär“. Andere sind homosexuell, einige als Trinker bekannt. Siese Sünden sind nicht die Ursachen des Abfalls, sondern seine Ergebnisse. Ich bin überzeugt, dass alle, die offen – oder sogar im Verborgenen – in Sünde fallen, ihren traurigen Niedergang auslösen, indem sie das Gebet vernachlässigen. Kein Mensch auf Erden kann ohne regelmäßiges Gebet im geistlichen Leben erfolgreich sein.

Fortsetzung folgt

Der Kampf wird ernster

Der Kampf wird ernster

Biographien sind immer unvollständig. Da gibt es köstliche private Erlebnisse, die man besser nicht enthüllt, oder solche, die zu sehr schmerzten, um aufgedeckt werden zu können. Nach Lust und Laune des Biographen werden einige Teile der Geschichte gekürzt oder erweitert. Das gilt insbesondere für das  Gebetsleben eines wahren Gläubigen. Der Betreffende allein weiß um die oft unaussprechlichen Qualen seiner Seele. Eine Tiefe ruft die andere. Gott ist ein Geist; der Mensch ist ein Geist; und im Geist hat der Mensch nach der Bekehrung Gemeinschaft mit Gott. Nur im Innersten seines Herzens erfährt ein Mensch Frieden, Kraft und siegreiches Gebet.

In der Bibel steht geschrieben: „Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen“ (Lukas 22, 44). Der äußere Schweiß des Leibes war nur Zeichen des inneren Schweißes Seiner Seele. Im Alten Bund durfte kein Priester während der Ausübung seiner Amtspflichten Wolle tragen. Sie hätte ihn zum Schwitzen bringen können; Schweiß jedoch war damals eine Folge des Fluches. Auch heute schwitzen die Prediger nicht mehr, insbesondere nicht im Gebet.

In den Werken unserer großen Künstler werden die Leiden Christi oft so deutlich ausgedrückt, dass uns die Tränen kommen. Und dennoch  wurde – wie ich bereits in einem vorangegangenen Kapitel erwähnte – nicht Sein Leib als Opfer für die Sünde dargebracht. Jesaja schreibt: „Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird …“ (53,10).

Dr. John Duncan war Professor für Hebräisch und orientalische Sprachen in Edinburgh (Schottland). Weil er fließend Hebräisch sprach, bekam dieser Mann von überragender Verstandeskraft den Spitznamen „Rabbi“. Das Alte Testament lehrte er in der Ursprache. Eines Tages las er den Studenten in Hebräisch Jesaja 53 vor. Als er bei dem Vers „Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird“ angelangt war, fügte er unter Tränen hinzu: „Das, meine Herren, bedeutete Verdammnis, und Er ertrug sie mit Freuden.“

Bestimmt hat sich der im Hebräischen geübte Apostel Paulus nicht vertan, als er diese Worte aufschrieb: „Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist, dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen; denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch“ (Römer 9, 1-3).

Welch ein Gebet! Welch ein Mensch! Welch ein Prediger! Welch ein Fürbitter! Kein Wunder, dass er sagte, uns als lebendige Opfer darzubringen sei „unser vernünftiger Gottesdienst“. Kein Wunder, dass er froh war, Sklave der Liebe zu sein.  Kein Wunder, dass er sich darüber freute, mit Christus gekreuzigt zu werden. Das ist Leben:

  • Sich „der Sünde für Tot“ halten, „Gott aber lebend in Christus Jesus“.
  • Gemeinschaft mit Gott haben, Seinen Willen kennen und über die Kraft verfügen, diesen Willen zu tun.
  • So aus einer  „anderen Welt“ sein, dass man beide Füße auf der Erde, aber das Herz im Himmel hat.
  • Auf dieser von der Sünde verseuchten Erde herumgehen und dennoch mit Ihm in der Himmelswelt sitzen.
  •  Von dieser versnobten, sterbenden Welt verachtet werden, nichts haben und dennoch wissen, dass Er alles hatte.

Fortsetzung folgt

Fortsetzung

Paulus wurde mehr offenbart als anderen, weil er mehr opferte als andere. Er sah die ewige Herrlichkeit, weil er alles Irdische „für Dreck“ achtete, „damit ich Christus  gewinne“ (Philipper 3,8).

Dieser Mann des Gebets bereitete dem Peiniger – dem Teufel – Qualen. Ich sehne mich danach, jedes Jahr wenigsten einige Menschen mit dieser Leidenschaft für das Gebet, dieser inneren Kraft, die mehr ist als geistiges Vermögen, unsere Seminare verlassen zu sehen. Nie gab es weniger unangenehme Predigten als heute, aber es gab auch nie weniger kraftvolle.

Ich sehe, wie die Gemeinden ihre Räumlichkeiten erweitern – das Büro wird vergrößert, zur Kinderarbeit oder für Erholungszwecke wird ein neues Gebäude oder ein neuer Flügel hinzugefügt. Aber wiederum muss ich sagen: Nirgendwo sehe ich eine Gemeinde, die ihren Gebetsraum vergrößern muss. Die Ursache liegt meiner Überzeugung nach darin, dass die Prediger selbst ihr Gebet eingeschränkt haben. Eine Gebetserweckung auf der Kanzel würde eine Gebetserweckung auf den Bänken nach sich ziehen.

Wir mögen für unsere Redegewandtheit den Beifall von Menschen finden und uns einen Namen als bester Prediger der Stadt machen, wenn wir zerzauste Federn glätten helfen. Aber wir gewinnen den Beifall des Himmels, wenn wir beten. Der gedemütigte, blinde Paulus gewann die Aufmerksamkeit des Himmels, erhielt eine Vision und wurde von einem Heiligen aufgesucht, als er betete. Gott kannte Saulus`Name und Anschrift. “ Geh in die Straße, welche die, Gerade´genannt wird, und frage im Haus des Judas nach einem mit Namen Saulus von Tarsus! Denn siehe, er betet“ (Apostelgeschichte 9,11). Gott hatte das Gebet eines Mannes gehört, der nur eine einfache Bite herausbrachte. Und bald sollte Saulus zu einem der größen Kämpfer im Gebet werden – zu Paulus.

Den meisten von uns in den westlichen Ländern geht es gut. Haben wir die schauderhaften Leiden der Erlösten in Ländern wie Vietnam und dem blutgetränkten Kambodscha vergessen? Muss unser Gebetsleben von Schlagzeilen in Gang gehalten werden? Hat uns der Geist für diejenigen eine Last aufgelegt, die in anderen Ländern unter einer zerrütteten Wirtschaft und der täglichen Flut von Widerwärtigkeiten leiden? „Der Kampf wird ernster, wenn der König naht.“ Das sangen wir vor beinahe 79 Jahren in England in der Sonntagsschule.

Voller Hohn setzen Humanisten und politische Kräfte in gemeinsamer Anstrengung das Evanglelium im Fernsehen und in ihren Schriften herab. Gegen die Sekten unternimmt der Teufel nichts, weil er sich nicht fürchtet. Er spart sich sein Gift für die wahre Gemeinde auf. Sein Erzfeind auf Erden ist der Leib aus wahren Gläubigen.

Vor Jahren sagte T. Austin Sparks zu diesem Thema: „Ich frage mich zuweilen, ob sich Gottes Volk dieser Tatsache wirklich bewußt ist und ob in den Gebeten wirklich deutlich wird, dass sie erkannt haben, worum es geht. Wenn Sie und ich angemessen beeindruckt wären, würden wir nie mehr nur irgendwie beten. Wir würden nie mehr einfach nur Worte von uns geben, die wir dann Gebet nennen. In diesem bedrohlichen Kampf gegen das Böse, das Gottes Volk verschlingen will, sollten wir auf Gottes Seite auf unser Angesicht fallen. Wir werden nie so beten können, bis wir endlich begreifen, um was es geht.“

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Siehe, seine Wundmale

Siehe, seine Wundmale

 

Häufig beziehen sich Prediger auf Jesajas Vision in Kapitel 6 seines Buches. Dabei vergessen sie, dass er schon in Kapitel 1 darüber berichtet. Warum übergehen wir diesen Abschnitt und lesen dann in Kapitel 6 weiter? Ist die Ähnlichkeit zu unserer eigenen Geschichte und Torheit zu offensichtlich? Ich bin überzeugt, dass der Prophet deshalb „Wehe mir!“ rief, weil er seine eigene Unfähigkeit erkannte, dass Volk in seiner gegenwärtigen Rebellion und Sünde zu erreichen. Später schrie er: „O dass du die Himmel zerrissest!“ und gab damit zu, dass menschliche Anstrengung sinnlos ist.

Lesen wir, was der Prophet über sein Volk schreibt: „Wehe der sündigen Nation, dem Volke, belastet mit Ungerechtigkeit, dem Samen der Übeltäter, den verderbt handelnden Kindern! Sie haben Jehova verslassen, haben den Heiligen Israels verschmäht, sind rückwärts gewichen“ (1,4).„Euer Land ist eine Wüste (kein Hauch von Erweckung), eure Städte sind mit Feuer verbrannt (den Feuern der Begierde); eure Flur – Fremde verzehren sie vor euren Augen (die Sekten und Gurus)“ (1,7).

„Höret das Wort Jehovas, Vorsteher von Sodom (inzwischen gibt es Millionen von Homosexuellen und Lesben)“ (1,10):„Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch; selbst wenn ihr des Betens viel machet, höre ich nicht: eure Hände sind voll Blutes“ (1,15).

Überzeugen wir uns davon, dass wir uns im gleichen Zustand befinden wie Israel, als Jesaja Gott anrief einzugreifen. Mein Freund Charles Duncombe schrieb in der Zeitschrift „Christ for the Nations“ im Juni 1982 folgenden schrecklichen Artikel:

„Der Martin-Container-Dienst in Wilmington (Kalifornien) beschäftigt sich mit der Beseitigung von Hausmüll. Der Alltag dieser Leute besteht aus dem Abtransport des tonnenschweren Mülls unserer Dosen-, Pappe- und Häppchen- gefütterten Gesellschaft. Kürzlich sollten die Arbeiter einen sieben Meter langen Container der Medical Analytic Laboratories entleeren und reinigen. Und dies fanden sie: medizinischen Abfall und Hunderte von Embryos, einige mehr als fünf Monate alt und mit erkennbaren Gesichtszügen. Föten, krankes Gewebe aus dem Labor, Krebsgeschwülste und vertrauliche Aufzeichnungen über Patienten türmten sich in dem fast drei Meter hohen Metallbehälter. Der Zeitschrift „News Pilot“ aus San Pedro zufolge, standen die Namen der Patienten auf den Plastikgläsern, in denen die Föten in Formaldehyd konserviert worden waren.

Da sie auf einen solchen Inhalt des Containers nicht gefasst waren, erlitten die Arbeiter einen solchen Schock, dass sie ihrer Arbeit nicht mehr nachkommen konnten. Die mehr als drei Pfund schweren Embryos befanden sich in einer Art Eiskrembehältern, die kleineren in Gläsern mit der Aufschrift „Zahnprothesen“.

Gott befahl Israel, die Kanaaniter auszurotten. Im Gegensatz zu der Kritik, ein solcher Befehl sei grausam und ungerecht, haben die Spaten der Archäologen einen handfesten Grund für diesen göttlichen Erlass zutage gefördert. Bei Ausgrabungen in Gezar wurde unter den Trümmern eine der Höhen, auf denen der Göttin Astoreth geopfert wurde, ein großer Platz gefunden, der von einer Mauer eingefasst war. Hier feierten die Bewohner ihre religiösen Feste. Zwichen dem Abfall wurde eine große Anzahl von Behältern mit den Überresten von Kindern gefunden. Die ganze Gegend stellte sich als Friedhof für Neugeborene Heraus.“

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