„Abtrünnig geworden?“ ist eine bearbeitete Fassung des 21. Kapitels aus „Erweckung – Gottes Verheißung und unsere Verantwortung“. Diese Botschaft gilt der Gemeinde Jesu heute ebenso wie damals in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts, als Finney seine Predigten hielt:

Ich möchte meine Ausführungen über Erweckung nicht abschließen, ohne bekehrte Menschen vor dem Rückschritt im Glauben zu warnen. Im Folgenden werde ich zeigen,

1) was Rückschritt im Glauben nicht ist,
2) was Rückschritt im Glauben tatsächlich ist,
3) welches seine Anzeichen sind,
4) welche Folgen er hat, und
5) wie er zu überwinden ist.

Abtrünnig geworden

Rückschritt im Glauben besteht nicht darin,

dass man keine aufregenden religiösen Gefühle mehr hat. Das kann ein Anzeichen für Lauheit sein, ist aber nicht ihre Ursache.

Rückschritt im Glauben besteht darin,

  • dass ein Mensch jene Hingabe an Gott zurücknimmt, die eine wahre Bekehrung ausmacht;

  • dass ein Christ seine „erste Liebe“ verlässt;

  • dass ein Christ sich aus dem Zustand völliger und umfassender Auslieferung an Gott zurückzieht und wieder unter die Herrschaft eines selbstgefälligen Geistes gerät.

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p style=“text-align: justify“>Es muss erwähnt werden, dass jemand schon ein laues Herz haben kann, wenn er nach außen hin noch den Schein der Frömmigkeit wahrt. Wir alle haben schon erlebt, dass verschiedene Menschen dasselbe aus unterschiedlichen, oft sogar gegensätzlichen Beweggründen tun können. Ohne Zweifel ist die größte Selbstsucht oft unter einer äußerlichen Religiösität verborgen. Und es gibt viele Motive, die einen lauen Christen dazu bewegen können, den frommen Schein zu wahren, während sein Herz die Kraft echter Frömmigkeit bereits verloren hat.

Welches sind die Anzeichen für Rückschritt im Glauben?

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p style=“text-align: justify“>1) Mangelnde geistliche Freude ist ein Zeichen für Lauheit. Wenn wir jemanden liebhaben, möchten wir gern das tun und sagen, was ihm Freude macht. Wenn wir nicht lau geworden sind, zieht es uns in die Gemeinschaft mit Gott. Dann dienen wir ihm mit Freude, und unsere Gemeinschaft mit Gott ist eine Quelle reichen und fortdauernden Segens. Wenn wir Gott nicht mit Freude dienen, liegt es daran, dass wir nicht wirklich IHM dienen!

2) Äußerer Formalismus in religiösen Dingen. Eine formale, eintönige Art, Dinge zu sagen und zu tun, ist das Ergebnis einer Gewohnheit, nicht das Übersprudeln echten geistlichen Lebens. Gebet und Gemeinschaft wird durch diesen Formalismus eiskalt und leblos. Es zeigt sich ein völliger Mangel an Aufrichtigkeit bei jedem geistlichen Dienst. Ein derartiger Zustand wäre unmöglich, wenn lebendiger Glaube und echter göttlicher Eifer vorhanden wären!

3) Ein unbeherrschtes Temperament. Solange die Liebe das Herz erfüllt, zeigt der Mensch einen geduldigen und angenehmen Charakter. Und wenn es doch einmal zu einem unkontrollierten Ausbruch kommen sollte, wird ein wahrhaft liebendes Herz den Fehler schnell bekennen und in echter Demut bereuen. Wo du aber ein reizbares, unbeherrschtes Temperament vorfindest, kannst du wissen, dass dieser Mensch im Herzen kalt geworden ist!

4) Schwindendes Interesse an echten geistlichen Gesprächen. „Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund“ (Matth. 12,34). Keine Unterhaltung ist dem Gott hingegebenen Menschen so wertvoll wie das Gespräch über Christus und die tägliche Erfahrung mit Ihm.

5) Suche nach weltlichen Vergnügungen. Der angenehmste Zeitvertreib für einen geistlich gesinnten Menschen ist der, welcher seine Seele in die unmittelbarste Gemeinschaft mit Gott bringt. Er wird eifersüchtig darüber wachen, dass nichts diese Gemeinschaft verhindert oder stört. Wenn die Seele keine größere Freude an Gott als an allen Angeboten der Welt findet, ist der Mensch schlimm zurückgefallen.

6) Mangelndes Interesse an der Außenmission. Wenn du kein Interesse mehr daran hast, dass Menschen in aller Welt zum Glauben kommen, und wenn du dich nicht mehr über ihre Bekehrung freuen kannst, sollst du wissen, dass du lau geworden bist.

7) Verlorenes Interesse an Wohltätigkeit gegenüber Armen und Bedürftigen. Wenn du dich jemals zu Christus bekehrt hast, hattest du sicher ein Interesse an aller tätigen christlichen Nächstenliebe, wo immer sie gefordert war. Es ist ganz natürlich, dass ein bekehrter Mensch stärkstes Interesse an allen Bemühungen hat, Menschen zu ändern, ihnen zu helfen und sie zu retten. Er hilft Armen und Bedürftigen in ihrer Not auf jede Weise, mit jedem guten Wort und Werk. Gerade daran, wie weit dein Interesse an diesen Dingen zurückgegangen ist, zeigt sich, wie sehr du im Glauben zurückgefallen bist!

8) Verlorenes Interesse an Neubekehrten. Es ist Freude bei den Engeln über einen Sünder, der sich bekehrt. Sollte nicht auch Freude bei den Heiligen auf Erden sein über alle, die zu Christus kommen und neugeborene Kinder in Seinem Reich werden? Zeige mir einen Christen, der nicht leidenschaftliches Interesse an Neubekehrten hat, und ich zeige dir einen Abtrünnigen und Heuchler – bekennt sich zum Glauben, aber er hat keinen!

9) Ein verurteilender, kritischer Geist. Ein solcher Mensch neigt dazu, andere zu verurteilen. Es kommt ihm nicht in den Sinn, dass sie gute Absichten und Beweggründe haben könnten. Er zeigt gegenüber dem Reden und Tun anderer Christen ein grundsätzliches Misstrauen. Diese Geisteshaltung äußert sich in schroffen Worten und strengen Urteilen über andere Menschen. Ein solcher Zustand verträgt sich ganz und gar nicht mit einem wahrhaft liebenden Herzen. Wo immer jemand, der sich Christ nennt, einen Richtgeist hat, kannst du davon ausgehen, dass er ein ungläubiges Herz hat!

10) Sich gehen lassen. Mit „Sich gehen lassen“ meine ich die Neigung, die eigenen Lüste und Leidenschaften zu befriedigen und

[stextbox id=“alert“ caption=“Epheser 2, 3″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]den Willen des Fleisches und der Sinne[/stextbox]

zu tun. Die Esslust ist häufig, und vielleicht sogar häufiger als alles andere, die Wurzel der Lauheit. Ich fürchte, wenige Christen sehen darin eine Gefahr. Gottes ausdrücklicher Befehl ist:

[stextbox id=“alert“ caption=“1. Korinther 10, 31″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, tut alles zur Ehre Gottes[/stextbox]

Christen vergessen das und essen und trinken zu ihrem eigenen Vergnügen. Die Gemeinde merkt gar nicht, wieviele Menschen der reich gedeckte Tisch zum Fallstrick wird. Viele Menschen, die alkoholische Getränke strikt meiden, lassen sich beim Essen gehen und beweisen durch Menge und Art des Essens, dass sie keinem anderen Gesetz folgen als dem ihres Bauches. Diese Nachgiebigkeit gegenüber der Esslust droht Körper und Seele miteinander zu ruinieren. Zeig mir einen schwelgerischen Christen, und ich zeige dir einen Rückfälligen!

11) Abwesenheit von festgesetzten Gebetsversammlungen aus fadenscheinigen Gründen ist ein sicheres Zeichen für Rückschritt im Glauben. Keine Versammlung ist für den Christen wichtiger als die Gebetsversammlung. Solange er Freude am Gebet hat, wird er sie nicht versäumen, es sei denn, etwas Dringendes, das Gott ihm zu tun nahegelegt hat, hält ihn davon ab. Wenn ihn der Besuch eines Freundes zur Zeit der Gebetsstunde vom Kommen abhalten kann, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass er nicht wirklich kommen will. In derselben Situation könnte ihn derselbe Besucher nicht davon abhalten, auf eine Hochzeit oder Party, zum Picknick oder zu einer ähnlichen Veranstaltung zu gehen. Es ist Heuchelei vorzugeben, man käme gern, dann aber doch mit billigen Entschuldigungen fernzubleiben!

12) Dasselbe gilt für die Familienandacht, wenn sie ohne triftigen Grund unterbleibt. Solange das Herz für den wahren Glauben schlägt, werden Christen nicht bereitwillig ihre Gebetszeit und das Bibellesen mit ihrer Familie ausfallen lassen. Wenn sie aber gern die Gelegenheit ergreifen, der Familienandacht auszuweichen, ist das ein sicherer Beweis, dass sie im Herzen lau geworden sind!

13) Das verborgene, persönliche Gebet wird nicht als Vorrecht, sondern als Pflicht angesehen. Es kommt mir jedesmal höchst lächerlich vor, wenn Christen das Gebet eine Pflicht nennen. Es ist ein unendliches Vorrecht, dass wir zu Gott kommen und Ihn um die Erfüllung all unserer Bedürfnisse bitten dürfen. Wenn wir aber beten, weil wir müssen, und nicht weil wir dürfen, ist das sehr, sehr traurig und ein sicheres Zeichen für Rückschritt im Glauben!

14) Mangelnder Gebetsgeist. Solange die Liebe zu Christus im Herzen lebendig bleibt, offenbart sich der in uns wohnende Geist Gottes als Geist der Gnade und des demütigen Gebets. Er ruft in der Seele ein starkes Verlangen nach Rettung der Verlorenen und Heiligung der Gläubigen hervor. Er tritt oft fürbittend, mit großer Sehnsucht,

[stextbox id=“alert“ caption=“Römer 8, 26.27″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]starkem Geschrei und Tränen … unaussprechlichen Seufzern[/stextbox]

Wenn dieser Geist des Gebets verschwindet, ist das ein sicheres Zeichen für ein lau gewordenes Herz! Denn solange die erste Liebe eines Christen anhält, wird er gewiss vom Heiligen Geist geleitet, viel im Gebet zu ringen.

15) Einen lau gewordenen Christen erkennt man oft an der Art, wie er betet. Betet z. B. jemand wie ein unbekehrter Sünder, so als sei er selbst noch verdammt, ist das ein Zeichen für Rückschritt im Glauben. Seine Bekenntnisse und Selbstanklagen im Gebet machen anderen deutlich, was er vielleicht selbst nicht bewusst wahrnimmt: Anstatt mit Zuversicht und Liebe erfüllt zu sein, ist er mehr oder weniger von seiner Sünde überzeugt und weiß sich im Innersten nicht von Gott angenommen.

Es ist oft sehr erschütternd, ja schockierend, an einer Gebetsversammlung von lau gewordenen Christen teilzunehmen. Und es tut mir sehr leid, wenn ich sagen muss, dass viele Gebetsversammlungen der Gemeinden kaum anders aussehen. Ihre Gebete sind schüchtern und unsicher und offenbaren die Tatsache, dass sie wenig oder gar kein Gottvertrauen haben. Sie mögen wohl reihum beten, einer nach dem anderen, aber in Wirklichkeit beten sie um ihre eigene Bekehrung. Es könnte gar nicht offensichtlicher sein, dass ihr Verhältnis zum HERRN nicht in Ordnung ist.

16) Verlorenes Interesse an der Heiligung. Wenn du ein Christ bist, hast du einmal erkannt, dass Sünde etwas Abscheuliches für deine Seele ist. Du hast dich sehr danach gesehnt, die Sünde für immer loszuwerden. Alles, was ein Licht auf diese verzweifelt wichtige Frage werfen konnte, war von größter Bedeutung für dich. Wenn du diese Frage inzwischen abgetan hast, und sie dich überhaupt nicht mehr interessiert, liegt es daran, dass du von Gott abtrünnig geworden bist!

17) Mangelndes Interesse an Gottes Wort. Vielleicht zeigt nichts anderes den Rückschritt im Glauben so deutlich wie das verlorene Interesse an der Bibel. Wenn du Gott wirklich liebst, ist dir kein anderes Buch so wertvoll. Ist diese Liebe aber erkaltet, wird die Bibel nicht nur uninteressant, sondern oft sogar abstoßend. Dann ist kein Glaube an ihre Verheißung mehr vorhanden, dafür aber Furcht vor ihren Drohungen.

Die Folgen des Rückschritts im Glauben

[stextbox id=“alert“ caption=“Sprüche 14, 14″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Den Lohn für seine eigenen Wege bekommt der zu schmecken, dessen Herz abtrünnig ist[/stextbox]

1) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Fehlern. Er lebt nicht mit Gott. Er wird nicht vom Geist geleitet, sondern wandelt in der Finsternis. In diesem Zustand macht er viele furchtbare Fehler: Fehler im Beruf, Fehler in seinen Beziehungen zu anderen, Fehler im Gebrauch seiner Zeit, seiner Zunge, seines Geldes. Er wird in der Tat alles falsch machen, solange er abtrünnig bleibt.

2) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Gefühlen. Er hat nicht mehr den kostbaren Frieden und die Gelassenheit, die nur der Heilige Geist schenkt. Stattdessen ist er ruhelos und mit sich und der Welt unzufrieden. Es kann sehr anstrengend sein, mit solchen Menschen zusammenzuleben. Sie sind oft empfindlich, überkritisch und launisch. Sie haben Gott verlassen, und ihr Inneres gleicht mehr der Hölle als dem Himmel.

3) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Worten. In diesem Zustand will und kann er seine Zunge nicht kontrollieren. Sie erweist sich als ein

[stextbox id=“alert“ caption=“Jakobus 3, 8″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]unruhiges Übel voll tödlichen Giftes[/stextbox]

Durch seine Worte verstrickt er sich selbst in viele Schwierigkeiten und Probleme, aus denen er sich nicht befreien kann, solange er nicht zu Gott umkehrt.

4) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Sorgen. Er ist in die Selbstsucht zurückgefallen. Er betrachtet sich und seinen Besitz als sein Eigentum und versucht, alles aus eigener Kraft und zu seinem eigenen Vorteil zu erledigen. Folglich vervielfachen sich seine Sorgen und kommen wie eine Flut über ihn.

5) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Lüsten. Seine Begierden und Leidenschaften, die er vorher unter Kontrolle gehabt hatte, brechen nun mit vermehrter Kraft wieder hervor. Dafür, dass sie so lange niedergehalten wurden, scheinen sie sich zu rächen, indem sie fordernder und unbändiger auftreten denn je. Die sinnlichen Begierden und Leidenschaften werden zum Erstaunen des Abgefallenen mit Macht hervorbrechen und ihn wahrscheinlich mehr als je zuvor beherrschen und versklaven.

6) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Schwierigkeiten. Anstatt sich von der Versuchung fernzuhalten, läuft er geradewegs in sie hinein. So bereitet er sich selbst viele Plagen. Er lebt nicht im Frieden mit Gott, mit sich selbst, mit der Gemeinde und auch nicht mit der Welt. Aber während er sich darüber beschwert, dass er von allen Dingen um ihn her so sehr versucht wird, ist er es doch selber, der alles fortwährend verschlimmert.

7) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Ängsten. Er ist um sich selbst besorgt, um sein Geschäft, seinen Ruf, um alles. Er hat Gott all diese Dinge aus der Hand genommen. Und weil er sein Vertrauen nicht länger auf Gott setzt und unfähig ist, die Ereignisse selbst zu steuern, muss er sich Sorgen um die Zukunft machen. Diese Ängste sind die unvermeidliche Folge seiner Narrheit, Gott zu verlassen.

8) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Vorurteilen. Er ist nicht mehr bereit, die Wahrheit zu erkennen und zu tun. Er widersetzt sich jeder Wahrheit, die seinen selbstsüchtigen Geist in Frage stellt. Er rechtfertigt sich ständig selbst. Er will nichts lesen oder hören, was seinen abtrünnigen Zustand tadelt, und ist sehr voreingenommen gegen jeden, der ihn zurechtweist oder korrigiert. Weil er eine solche Person als seinen Feind betrachtet, wird er sich einigeln und seine Augen vor dem Licht verschließen. Er ist in Verteidigungsstellung und wehrt alles ab, was ihn bloßstellen könnte.

9) Der Abtrünnige leidet unter seiner eigenen Verblendung. Weil sein Auge trübe ist, ist sein ganzer Leib finster (Matth. 6,23). Im Hinblick auf Lehren und Glaubenswahrheiten wird er mit großer Wahrscheinlichkeit in Selbsttäuschung verfallen. Wenn er weiterhin in der Finsternis lebt, ist er sehr leicht in die Irre zu führen. Die Gefahr ist groß, dass Sekten jeder Schattierung und Betrug aller Art über ihn Macht gewinnt. Wer hat das nicht schon bei vielen halbherzigen Christen beobachtet!

10) Der Abtrünnige leidet unter seinen eigenen Verlusten. Er betrachtet seine Güter, seine Zeit, seinen Einfluss und seinen Ruf als sein Eigentum. Was immer ihm davon verlorengeht, rechnet er als persönlichen Verlust. Weil er aber Gott verlassen hat und unfähig ist, das eigene Geschick zu lenken, wird er in jeder Beziehung Verluste machen. Er verliert seinen Frieden. Er verliert seinen Wohlstand. Er verliert viel von seiner Zeit. Er verliert sein Ansehen. Er verliert sein Zeugnis als Christ, und wenn er so weitermacht…verliert er seine Seele!

11) Der Abtrünnige leidet unter seiner eigenen Selbstverurteilung.

Wer einmal die Liebe Gottes genossen, Ihn dann aber verlassen hat, fühlt sich bei allem, was er tut, verdammt. Versucht er, seine religiösen Pflichten zu erfüllen, weiß er, dass es nicht von Herzen kommt und verdammt sich damit selbst. Vernachlässigt er seine religiösen Pflichten, verdammt er sich natürlich ebenso. Liest er die Bibel, verdammt sie ihn. Liest er sie nicht, fühlt er sich deshalb verdammt. Geht er zu Gemeindeveranstaltungen, verdammen sie ihn. Bleibt er weg, fühlt er sich auch verdammt. Betet er allein, mit seiner Familie oder in der Gemeinde, dann weiß er, dass er nicht aufrichtig ist, und verdammt sich damit. Betet er nicht, fühlt er sich auch verdammt. Alles verdammt ihn! Sein Gewissen ist gegen ihn, und die Stürme der Selbstverurteilung folgen ihm, wohin er auch geht.

Wie der Rückschritt im Glauben zu überwinden ist

1) Denk daran, wovon du abgefallen bist! Stell dich dieser Frage gerade jetzt und vergleiche bewusst deinen augenblicklichen Zustand mit dem damaligen, als du mit Gott lebtest!

2) Überprüfe genau, wo du stehst, und sei dabei ehrlich! Verschieb es nicht länger, dich mit dem Konflikt zwischen Gott und deinem Herzen, dem Widerspruch zwischen Gott und dir, zu befassen.

3) Kehr auf der Stelle um und tu wieder die ersten Werke (Offb. 2,5)!

4) Versuch nicht, Buße zu tun, indem du nur änderst, was man nach außen hin sieht. Fang bei deinem Herzen an und bring dein Leben sofort mit Gott in Ordnung! Gönn dir keine Ruhe, bis du genau weißt, dass Gott dich angenommen hat!

5) Handle nicht wie ein Sünder, der der Sünde überführt ist und nun meint, sich erst ändern und bessern zu müssen, bevor er zu Christukommen kann. Erkenne, dass allein deine Hinwendung zu Christus dich bessern kann. Wieviel Verzweiflung du auch empfinden magst – du sollst sicher wissen, dass du nicht besser, sondern immer schlechter werden wirst, solange du nicht Buße tust und Gottes Willen bedingungslos annimmst. Gott wird nichts von dir und deinen Händen annehmen, bis du dich ganz seiner Gnade überlasst und zu Ihm zurückkehrst.

6) Rede dir nicht ein, dass du gerechtfertigt bist, denn du weißt in deinem Herzen, dass du es nicht bist. Dein Gewissen verdammt dich, und du weißt, dass Gott dich verdammen muss. Denn wenn Er dich in diesem Zustand gerechtsprechen würde, könnte dein Gewissen Ihn nicht mehr als gerecht ansehen. Darum komm jetzt zu Christus als ein schuldig gewordener Sünder. Gib deine Schuld zu und nimm all die Schande und Verantwortung auf dich. Und dann glaub es, dass Gott dich immer noch liebt, obwohl du von Ihm weggelaufen bist. Er hat dich immer geliebt und möchte dich jetzt in Seiner Güte zu sich zurückziehen!

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