Frommer Selbstbetrug

Der Sinn unseres Lebens auf Erden ist, dass wir uns vorbereiten auf das Leben nach dem Tod. Dazu hat GOTT uns Zeit eingeräumt, dass wir unser Leben nicht verplempern, sondern vor GOTT und vor den Menschen in Ordnung bringen und bereinigen.

Die meisten Gläubigen gehen lebenslang einen frommen Weg und dennoch erleben sie am Schluss oft ein Ende mit Schrecken. Sie haben sich zwar bekehrt, einer Gemeinde angeschlossen und arbeiten dort aktiv am Gemeindeleben mit, gehen lebenslang jahrein, jahraus treu zu Gottesdienst und Gebetsstunde, vertreten die reine Lehre, und sprechen die Sprache Kanaans akzentfrei. Sie meinen, das treue lebenslange Mitmachen in einer Gemeinde sei die Garantie, dass sie in den Himmel kommen. Dabei vergessen sie ganz ihre persönliche Heiligung. Ihre Leben ist zwar fromm, aber es ist unrein. Sie unterscheiden sich von der Welt nur durch die Zugehörigkeit zu einer christlichen Gemeinde. Im Alltag aber sehen sie nicht anders als die Welt, denn sie „haben lieb die Welt und was in der Welt ist“, leben womöglich in Unversöhnlichkeit, Erbstreitigkeiten und geheimen Lieblingssünden und Leidenschaften. Ihr öffentliches Gemeindeleben ist makellos, ihr nicht öffentliches Privatleben aber ist angereichert mit unvergebenen Sünden, die nie vom Licht gestraft worden sind durch ein offenes Sündenbekenntnis. Wenn es dann ans Sterben geht, wird der ganze Selbstbetrug offenbar.

Psalm 90, 9

Alle unsere Tage schwinden ja dahin durch DEINEN Grimm. Wir bringen unsere Jahre zu wie einen Seufzer (eigentlich: wie ein Gemurmel; wie einen leisen, dumpfen Laut; wie ein Geächze; wie einen Gedanken).

Ich erinnere mich an eine Möttlinger Glaubensschwester, die konnte beten und singen und jeden über die Bibel belehren. Als sie im Krankenhaus auf dem Sterbebett lag, besuchte ich sie mit meiner Mutter. Ich war damals frisch bekehrt. Auch die leibliche Schwester der Sterbenden war angereist, um sich in letzter Stunde zu versöhnen. Doch die Sterbende sagte nur hart zur ihr: „Ich habe keine Schwester mehr!“ Und so ging sie in die Ewigkeit. Ihr Glaubensleben war ein frommer Etikettenschwindel, das stand zwar „JESUS“ drauf, aber da war nicht „JESUS“ drin, sondern der Teufel, der am Ende solche frommen Leute regelmäßig kassiert.

Wer in Unversöhnlichkeit lebt/stirbt, für den gilt auch dieses Bibelwort:

Matthäus 6, 15

Wenn ihr aber den Menschen ihre Übertretungen nicht vergebt, wird euer VATER eure Übertretungen auch nicht vergeben.

Eile, rette deine Seele!

Quelle: Glaubensnachrichten September 2022, S. 3

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