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Darum erhöhte GOTT IHN auch über die Maßen und gab IHM ‹aus Gnaden› [den] Namen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen JESU sich alle Knie beugen, derer im Himmel und derer auf der Erde und derer unter der Erde, und jede Zunge das Bekenntnis zum Ausdruck bringe, dass JESUS CHRISTUS HERR sei, zur Verherrlichung GOTTES, des VATERS.

(Philipper 2, 9–11)
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Eine Geißel aus Stricken

Lob und Dank sei dem HERRN JESUS! Die Sünde muss beim Namen genannt werden, aber auch der Sünder. Viele Prediger wollen das nicht. Sie predigen zwar gegen die Übertretung, aber den Übertreter selbst lassen sie ungestört weitermachen. In der Bibel finden wir diese Einstellung nicht. Als Achan den Diebstahl begangen hatte, wurde nicht lange über den Diebstahl gepredigt, sondern über den Dieb selbst. Es wurde so lange gegen ihn ermittelt, bis das unbestechliche Gerichtslos seinen Namen getroffen hatte. Das ist Prophetentum.

Etliche Prediger haben wohl ein kräftiges Zeugnis der Wahrheit gegen die Verweltlichung der Christenheit, aber es kommt bei ihnen nie zum eigentlichen prophetischen Dienst: zur Entlarvung, Bestrafung und Verurteilung der verantwortlichen Personen.

Darum ist ihr Zeugnis, so entschieden und nachdrücklich es auch klingen mag, relativ wertlos. Es dient ihnen nur dazu, sich in Szene zu setzen und ihre eigene Rechtgläubigkeit ins Licht zu rücken. Sie verurteilen zwar den Abfall und die Verweltlichung der Gemeinde, aber die zuständigen Prediger, Evangelisten und Pfarrer, die ihres lauen Einflusses wegen schuld daran sind, lassen sie ungestraft entkommen. Sie haben nicht den Mut, Namen zu nennen, ja sie würden dies geradezu als unverschämt und flegelhaft empfinden. Warum? Weil sie sich dem Geiste des Humanismus mehr verpflichtet fühlen, als den Grundsätzen biblischen Denkens.

Das Zeugnis JESU ist der GEIST der Weissagung. Es nimmt keine Rücksicht auf die „heiligen Kühe“ des Humanismus mit seinem hochgepäppelten Ehrempfinden. Die Geißel, die der HERR im Tempel schwang, ist ein Symbol dafür, dass nicht nur die Sünde, sondern besonders der Sünder damit getroffen werden sollte.

Johannes der Täufer predigte nicht nur allgemein gegen den Ehebruch, sondern gegen den Ehebrecher Herodes. Elia predigte nicht nur allgemein gegen den Götzendienst in Israel, sondern es kam zum persönlichen Angriff auf die Götzendiener, und er gab keine Ruhe, bis alle Baalspfaffen gerichtet waren. Paulus warnte nicht nur allgemein vor Irrlehren, sondern er nannte Namen: Hymenäus, Philetus, Alexander usw. Ein Warnen vor falschen Arbeitern ohne Namensnennung ist völlig wertlos. Die meisten Prediger heute verdrehen die Schrift und verstecken sich besonders gerne hinter dem „du sollst nicht richten“, weil sie unerkannt und ungenannt ihr unheilvolles Spiel treiben wollen. Doch das Wort „du sollst nicht richten“ bezieht sich auf dem schriftgemäßen Zusammenhang nach ganz klar auf das geschwisterliche Verhältnis in der Gemeinde (was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders …).

Mit dem Anprangern der Irrlehrer und Verführer hat das überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil. Die Schrift gebietet die öffentliche Verurteilung aller derer, die den Tempel GOTTES, die Gemeinde, schänden und verwüsten:

1. Timotheus 5, 20

Die, die sündigen, weise zurecht vor allen, damit auch die anderen Furcht haben.

Wer da von „Richten“ spricht, wenn wir aus Verantwortungsbewusstsein, Liebe und Eifer um das Haus GOTTES, die Verführer beim Namen nennen, entlarvt sich nur selbst als Advokat Satans, der sich schützend, vermittelnd und um Milde bittend vor die Sünde stellt. Dass sie dazu noch die Bibel hernehmen, macht ihr Urteil umso schlimmer.

Quelle: Herausforderung an die verweltlichte Christenheit, Band 1, 
3. Auflage 2010, S. 4f.