Viele unwissende Christen warnen davor, dass wir nicht das (Mal-)Zeichen (oder: „Prägezeichen“) des Tieres annehmen. Die gute Nachricht: Du brauchst keine Angst zu haben, dass du (versehentlich) die Malzeichen des Tieres annimmst, denn Angst ist nicht das Merkmal für Christen, die dem HERRN JESUS nchafolgen; wir müssen keine Angst (mehr) haben, weil wir uns in der sicheren Hand von JESUS geborgen, beschützt und geführt wissen.
Ein weiterer Punkt, der in diesem Zusammenhang sehr wichtig ist: Es gibt das Malzeichen (Kennzeichen) des Tieres noch gar nicht. Niemand kann annehmen, was es noch gar nicht gibt. All die Spekulationen, dass der Strichcode auf unseren Waren, unsere EC- und Kreditkarten, maschinenlesbare Ausweispapiere mit RFID-Chip oder die Covid-19-Impfung das „Malzeichen des Tieres“ seien sind nicht Bibel-konform.
In diesem Artikel möchte ich anhand des Wortes GOTTES, was dem mit diesem Malzeichen auf sich hat. Folgende Fragen sollen u.a. beantwortet werden: Was genau ist ein „Malzeichen“, ist es identisch mit „666“ und welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, dass das „Malzeichen des Tieres“ eingeführt werden kann?
Begriffsbestimmung
Hier möchte ich anhand verschiedener Wörterbücher den Begriff im Grundtext „χάραγμα (charagma)“ untersuchen:
χάραγμα ist das eingravierte oder -geätzte, -gebrannte, -geschriebene Zeichen oder Mal. Dem ursprünglichen Sinn von χάραγμα am nächsten kommt der früheste Beleg (Soph. Phil. 267), wo der Begriff den Biss einer Schlange bezeichnet. Sonst bedeutet das Wort eine Inschrift (überhaupt alles Geschriebene, auch den einzelnen Schriftzug), vor allem jedoch den aufgedrückten bzw. eingeprägten Stempel, z. B. als Brennstempel zur Zeichnung von Kamelen, häufig als amtlicher Stempel zur Beglaubigung der Rechtskraft von Erlassen u.ä. Auch das Gepräge von Münzen bezeichnet χάραγμα.
In der Septuaginta fehlt χάραγμα. In den alttestamentlichen Apokryphen (Sirach 50,27) steht χαρασσω, im Sinne von „aufschreiben“.
In der Offenbarung 13, 11-18 wird das Erscheinen des zweiten Tieres beschrieben, das als Pseudoprophet des ersten Tieres auftritt, für dessen Kultbild es religiöse Anerkennung fordert. Das Ganze steigert sich dadurch, dass dieses Kultbild selbst lebendig wird und zu reden beginnt (Offenbarung 13,15). Seine Forderung ist an alle Menschen gerichtet. Dass hier der religiöse Totalanspruch des Kaiserkultes gemeint ist, ist eindeutig. Darauf weist wahrscheinlich auch die Wahl des Begriffes χάραγμα, wenn damit auf den Kaiserstempel angespielt wird. Die geforderte Annahme aber meint der Sache nach eine religiöse Signierung mit dem Zeichen des Tieres, das auf die rechte Hand oder auf die Stirn eingebrannt wird. Solche Signierung als Stigmatisation war in der Antike weit verbreitet. Wie Sklaven durch στίγμα (stigma) als Eigentum ihres Herrn gekennzeichnet wurden, so ließ man sich vielfach in entsprechender Weise an Heiligtümern die Zeichen von Gottheiten einbrennen. Das Zeichen des Tieres wird in der Offenbarung 13,18 als das der in der Zahl 666 verschlüsselte Name des Tieres beschrieben. Das Malzeichen des Tieres steht in krassem Gegensatz zu dem Anspruch CHRISTI, DESSEN Siegel, die zu IHM gehörigen 144000 Knechte GOTTES tragen (Offenbarung 7,1-8). Dass dieser politisch-religiöse Gegensatz im Blick steht, ergibt sich auch aus Offenbarung 13,16.17. Der Engel bedroht alle diejenigen, die das χάραγμα des Tieres angenommen haben, mit endzeitlichem Zorn (Offenbarung 14, 9.11). Dessen Vollzug wird in Offenbarung 16,2, das Gericht über das Tier und seinen Pseudopropheten (Offenbarung 19,20) beschrieben. Diejenigen, die das Tier bzw. sein Bild nicht angebetet und nicht sein Malzeichen auf Stirn und rechter Hand angenommen haben, werden zu endzeitlichen Richtern ernannt (Offenbarung 20,4).
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch auf Apostelgeschichte 17, 20 hinweisen. χάραγμα wird hier im Sinne von „Machwerk“ gebraucht. Was Menschen von sich aus geprägt haben, kann dem Werk GOTTES nicht gleich sein.
χάραγμα – Vorkommen im Neuen Testament
8 Vorkommen in 8 Bibelversen
[Apg 17,29] Da wir nun GOTTES Geschlecht sind, so sollen wir nicht meinen, dass das Göttliche dem Gold oder Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei.
[Off 13,16] Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Knechte, dass sie ein Malzeichen annehmen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn;
[Off 13,17] und dass niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, der das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
[Off 14,9] Und ein anderer, dritter Engel folgte ihnen und sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand,
[Off 14,11] Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.
[Off 16,2] Und der erste ging hin und goss seine Schale auf die Erde aus; und es kam ein böses und schlimmes Geschwür an die Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten.
[Off 19,20] Und das Tier wurde ergriffen und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, womit er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten – lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.
[Off 20,4] Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses JESU und um des Wortes GOTTES willen enthauptet worden waren, und die, die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre Hand. Und sie wurden lebendig und herrschten mit dem CHRISTUS tausend Jahre.
Merkmale des Malzeichens
Ich möchte nun kurz die Merkmale dieses Malzeichens zusammenfassen:
- Das beschriebene Tier erzwingt die Annahme des Malzeichens für alle Menschen (Offb 13,16)
- Das Malzeichen kann entweder an der Hand oder an der Stirn angenommen werden
- Es ist nicht dasselbe wie die Zahl des Tieres (Offb. 13,18)
- Wer das Malzeichen nicht hat, oder den Namen des Tieres, oder seine Zahl, wird nicht mehr kaufen bzw. verkaufen können. (Offb 13,17)
Warnung GOTTES gegen das Malzeichen
Folgende Warnungen werden dem gegeben, der das Malzeichen annimmt:
Er wird von GOTTES Zorneswein unvermischt eingeschenkt bekommen (Offb 14,9)
Er hat Tag und Nacht keine Ruhe (Offb. 14,11)
Er wird mit dem Tod im Feuersee bestraft (Offb 19,20)
Wer es dagegen nicht angenommen hat, wird mit CHRISTUS tausend Jahre herrschen (Offb 20,4)
Historische Parallelen zum Malzeichen des Tieres
Nach 3. Makkabäer 2,29 wütete Ptolemäus IV (222-204 v. Chr.) in Ägypten gegen die Juden. Er schloss ihre Synagogen und suchte sie zu zwingen, sich das Efeublatt als Zeichen des Götzen Dionysos einbrennen zu lassen und auf diese Weise dessen Kult beizutreten. Verweigerer bedrohte er mit dem Tode.
Nach Strack-Billerbeck IV, S. 250 ff, trugen die Juden (später nur beim Gebet) Gebetsriemen, Tephillim. Der Ausdruck hängt vielleicht mit „Zeugnis, Beweis“ zusammen. Einen trugen sie um den Kopf, so dass die würfelförmige Kapsel zwischen den Augen und über der Nase auf der Stirn stand, einen zweiten am linken Oberarm in Höhe des Herzens. Sie galten als Sinnbild der Treue zum Gesetz und wurden zum Privileg der pharisäisch gerichteten Kreise. Wer sie nicht anlegte, galt ihnen als von Gott verstoßen und wurde wirtschaftlich boykottiert (vgl. 2. Mose 13,9; Matthäus 23,5).
Holtz, Stauffer und Halver erwägen einen Bezug auf Münzen, die mit dem Bild des „anbetungswürdigen Kaiser Domitian“ versehen waren. Wer sie nicht in die Hand nahm, konnte nichts kaufen. Stauffer berichtet, dass der kaiserliche Hohepriester ein Kaiserbild an der Stirn und einen Siegelring an der Hand trug und die Andächtigen mit dem Zeichen des Kaisers zeichnete.
Cullmann schreibt:
„Wir wissen, dass in den späteren Christenverfolgungen Opferbescheinigungen ausgestellt wurden. Hier heißt es – wahrscheinlich ist es ein Bild -, dass ihnen der Stempel auf die Stirn gedrückt wird“
Der Staat im Neuen Testament, 2. Aufl. Tübingen 1961, S. 56
Schließlich sei noch über eine adventistische Irrlehre informiert. Nach Kobs sei Johannes 13,17 ein Hinweis auf den Sonntag und seinen Ladenschluss. Die Heiligung des „Sonntags“, den der Antichrist (= Papst) eingeführt habe, sei das Malzeichen des Tieres und bedeute Anbetung des Sonnengottes. Das Halten des Sabbats sei dagegen so viel wie den Namen JaHWeHs tragen. Die Entscheidung Sabbat-Sonntag gehöre zu den wesentlichen Entscheidungen der Endzeit.
Biblische Chronologie
- Johannes beschreibt den Antichristen als „Tier“, die „Bestie“. Schon Daniel betrachtete die Weltmächte als „Raubtiere“ (Daniel 7).
- Satan, der „Drache“, ruft den Antichristen aus dem Völkermeer (Offenbarung 12,18; 13,1); Daniel 7,2 ff.). Der Antichrist kommt also aus den Völkern, nicht aus Israel, allenfalls aus dem unter die Völker zerstreuten Israel.
- Der Teufel stattet den Antichristen als seinen „Christus“ mit aller ihm gegebenen Macht aus (Offenbarung 13, 2); der Antichrist nimmt also das verlockende Angebot des Feindes, das der HERR JESUS so entschieden abgewiesen hat (Matthäus 4, 8-10), mit gierigen Händen an.
- Dadurch realisiert der Antichrist die Weltherrschaft, nicht nur regional wie frühere Gestalten, sondern universal (Matthäus 4, 8.9; Offenbarung 13, 2b.7b). Die Bibel redet nur zweimal von „Welteinheit“:
- Vergangenheit: Turmbau zu Babel (1. Mose 11)
- Zukunft: Der Antichrist in Offenbarung 13
- Beide Male handelt es sich um eine Einheit im Trotz gegen GOTT, die jeweils zum Untergang führt.
- Der Antichrist will „sich in den Tempel GOTTES setzen“ (2. Thessalonicher 2,4). Seit Pfingsten ist der „Tempel GOTTES“ die Gemeinde JESU (1. Korinther 3,16.17; Epheser 2,21.22; 1. Petrus 2,5). Nichts ist dem Antichristen und seinem satanischen Auftraggeber so wichtig wie das eine, die Gemeinde JESU in den Griff zu bekommen und zu verwüsten. Das gelingt ihm auch bei einem Teil von ihr. Als Gegenbild zu der wahren, ihrem HERRN treu bleibenden Gemeinde, der „Braut“ (Offenbarung 19,7; 21,2.9) sieht Johannes die „Hure“, den abgefallenen, zum Feind übergelaufenen Teil der Gemeinde (Offenbarung 17,1 ff.). Schon im AT wird das zu den Götzen der Heiden übergelaufene Gottesvolk als „Hure“ bezeichnet, es geht auch da um die Übertretung nicht des sechsten, sondern des ersten Gebots (Jesaja 1,21; Hesekiel 16,23; Hosea 2,3-5.9).
- Dieser „große Abfall“ ist insbesondere verursacht durch die sensationellen Zeichen und Wunder, die der Antichrist in der Kraft Satans vollbringt, mit denen er alle Schau- und Sensationslust der Massen befriedigt (2. Thessalonicher 2,9-12; Offenbarung 13,13.14; Matthäus 24,24) und mit denen er die bescheidenen Zeichen, die der Gemeinde JESU in dieser Welt von ihrem HERRN geschenkt werden, bei weitem in den Schatten zu stellen scheint.
- Durch eine Krise hindurch kommt es zu einer Nachahmung des Auferstehungswunders JESU, worauf alle Völker sich aufs höchste verwundern und den Antichristen bewundern, ihn sogar anbeten (Offenbarung 13, 3.4).
- Der Antichrist verfolgt die Gemeinde JESU in brutaler Art und Weise (Offenbarung 13, 7.17; Matthäus 24, 9). Die Gemeinde wird vor dem Martyrium nicht bewahrt (Offenbarung 13, 7).
- Die wahrhaftigen Gotteskinder fallen jedoch nicht auf ihn herein. Durch GOTTES GEIST sind sie versiegelt, verschlossen, verriegelt und damit gegen den Geist der Verführung immunisiert (Epheser 1, 13.14; Offenbarung 13, 8).
- In Geduld und Vertrauen auf ihren HERRN überstehen sie diese Zeit (Offenbarung 13, 10b).
- Der Antichrist ist nicht nur eine Einzelgestalt, so wie auch die „Hure“ keine Einzelgestalt ist. Es ist eine geistig-revolutionäre Weltbewegung, die sich gegen den Willen und der Ordnung GOTTES auflehnt. (Offenbarung 17, 12). Doch schließlich wird alles in einer faszinierenden Gestalt gipfeln; wie der CHRISTUS GOTTES eine Person ist, so wird auch der „Christus“ des Satans eine sein.
- Der falsche Prophet wird dem Bildnis des Antichristen ein lebendiges Aussehen verleihen, und das Bild „redet“ – im Gegensatz zu den üblichen Götzenbildern (Psalm 135, 15.16; Habakuk 2, 19). Diejenigen, die dieses Bild nicht anbeten, werden getötet (Offenbarung 13, 15). Hier gelingt eine Gleichschaltung der ganzen Gesellschaft. Die Angst vor dem Tod lässt Widerstände zerfließen wie Wasser. Und die sozialen Unterschiede sind angesichts dieses Bildes keine Unterschiede mehr.
- Nun wird den Menschen, unabhängig ihrer sozialen Herkunft, das Malzeichen des Tieres verabreicht. Der Antichrist wird die totale wirtschaftliche Kontrolle weltweit an sich reißen. Von allen Menschen wird verlangt werden, ein Bündnis mit ihm einzugehen und mit seinem System zu kooperieren. Die Menschen drängen herbei, um sich selbst ein Malzeichen anzubringen. Der Zweck dieses Malzeichens ist, dass sie dieser weltweiten „Gemeinde“ beizutreten können. Die Menschen werden gezwungen, ihre Loyalität dem Tier gegenüber sichtbar zu bezeugen. Zu diesem Zweck lässt das Tier ein erkennbares Malzeichen auf ihrer rechten Hand oder auf ihrer Stirn anbringen. Die rechte Hand steht für Taten. So legt das Tier Beschlag auf alles, was diese Person tut. Alles soll zur Macht und Herrlichkeit des Tieres und seines Reiches beitragen. Die Stirn ist der Sitz des Denkens. Durch Indoktrination werden alle Menschen mit Überzeugung der Sache des Tieres dienen. Jeder muss sich positiv äußern, sodass schon Schweigen verdächtig macht. Eine indifferente Masse, in der sich noch Widerstandsnester verbergen könnten, wird nicht mehr geduldet. Dadurch diese absolute Unterwerfung erreicht das Tier eine allumfassende Bindung der verführten Menschen.
Um welche Art von „Malzeichen“ es sich handelt, wird nicht beschrieben. Klar ist jedoch, dass das Zeichen, nachdem es einmal angenommen wurde, bestehen bleibt, sodass es diejenigen kennzeichnet, die sich dem Antichristen unterworfen haben. - Nachdem das Tier aus der Erde dafür gesorgt hatte, dass sich die Gotteskinder herauskristallisieren, stellt es sie unter gesellschaftliche Ächtung.
- Offenbarung 13, 18 berichtet von der „Zahl des Antichristen“. Unter der „Zahl eines Menschen“ verstand man im Altertum die Summe der Zahlwerte, die die Buchstaben eines Namens hatten. Damals gab es keine besonderen Zahlzeichen, sondern im Hebräischen, Griechischen und Latein dienten manche Buchstaben zugleich als Zeichen für bestimmte Zahlen, so z. B. im Latein: X = 10, C = 100, M = 1000. Damals wurden oft Namen durch die Nennung der entsprechenden Zahl verschlüsselt weitergegeben. Wer den Namen richtig vermutete, erhielt ggf.. durch die Nennung der Zahl eine Bestätigung. Wer dagegen den Namen nicht kannte, konnte von der Zahl aus kaum auf den Namen kommen, da es viele Möglichkeiten der Lösung gab. In der entscheidenden Stunde wird die Gemeinde JESU durch GOTTES GEIST auch über diese Schriftstelle Licht erhalten, damit sie umso klarer den Antichristen erkennen kann und so werden die Christen vor seiner Verführung bewahrt werden.
- Wenn das Reich des Antichristen in eine letzte schwere Krise gerät (Offenbarung 16), wiegelt er viele aus den Völkern zu der größten widergöttlichen Demonstration gegen den wiederkommenden HERRN auf (Offenbarung 16, 16; 17, 14; 19, 19). Er will dem HERRN JESUS selbst Widerstand leisten. Doch er wird bei der Wiederkunft JESU von einem Engel „verhaftet“ und bereits endgültig verdammt (Offenbarung 19, 20).
Resümee
Der griechische Begriff „χάραγμα“ bedeutet
- Eingravierung
- Abdruck
- eingeritztes, eingebranntes oder eingeätztes Zeichen (wie es Weidetiere tragen, damit jeder weiß, wem sie gehören)
- Stempel
- Malzeichen (Offenbarung 13, 16ff.; 14, 9.11; 16, 2; 19,20; 20,4)
- eingraviertes, gehauenes oder geschnitztes Bild
- Bild, Gebilde oder Abbildung (Apostelgeschichte 17,29)
- Prägung, welche allerdings im NT nur vom Wesen einer Person im Ganzen ausgesagt wird
- Ähnlich: Charakter (nur in Hebräer 1, 3 = gr. χαρακτήρ). Dieser Begriff bezeichnet ein geprägtes Bild, wie es mit dem Original oder mit dem Prägestempel übereinstimmt. Der Unterschied zu CHARAGMA besteht darin, dass CHARAGMA vorwiegend das pass. An-sich-Tragen beinhaltet
Viele denken, wenn sie den Begriff „Malzeichen des Tieres“ hören, an implantierte Chips, Tätowierungen, Reisepasseinträge, Kredit- und Krankenkassenkartennummern, Internet, Computer, Smartphones, Impfungen bzw. Impfausweise usw. Ich schließe nicht aus, dass z. B. das Internet oder der Computer für propagandistische Zwecke eine bedeutsame Rolle spielen. Wir kennen alle diese Dinge aus der Geschichte, z. B. der Ahnenpass (historische Schreibweise: Ahnenpaß. Dieser diente ausschließlich zum Nachweis der „arischen Abstammung“ bis zu den Großeltern und entschied über Leben und Tod [Holocaust]) oder das Hakenkreuz im Nationalsozialismus. und die Filmindustrie wurde insbesondere von Goebbels zu Propaganda-Zwecke missbraucht und die Zeitungen wurden „gleichgeschaltet“ oder aufgelöst.
Aber wir müssen hier tiefer gehen und dürfen nicht an der Oberfläche bleiben. Es geht nicht um „Äußerlichkeiten“, sondern um „Innerlichkeiten“.
In Offenbarung 7,3 tragen die hundertvierundvierzigtausend ein Siegel an der Stirn und in Offenbarung 14,1 lesen wir wieder von den Knechten GOTTES, die den Namen des VATERS an ihrer Stirn tragen. Dagegen lesen wir von der Mutter der Huren:
In Offenbarung 22,4 lesen wir von Gläubigen, die das Angesicht GOTT sehen dürfen und SEIN Name wird an ihrer Stirn sein.
Das bedeutet doch: Sie sind geprägt von IHM; sie entsprechen IHM.
Das „Ich“ des Menschen und seine Stirn, sein Herz und seine Stirn sind in den beiden Bibelstellen Synonyme und stehen für das innere Wesen, die eigentliche Person. Hinter der Stirn befindet sich das Denkvermögen, das Wollen, das Planen. Stirn hat mit unserer Grundeinstellung zu tun, mit unserem wahren Selbst, mit dem, was wir eigentlich wollen und wünschen und denken.
Was auf der Stirn steht, ist die Beschreibung unseres Wesens, das, was unser Wesen auszeichnet.
Es handelt sich dabei um einen geistlichen „Stempel“ oder ein „Prägezeichen“. Da ist etwas eingeprägt worden in die Stirn.
Das Kennzeichen des Tieres auf der Stirn heißt, vom Tier geprägt zu sein, in die Gedanken und Pläne des Tieres einzuwilligen, bewusst mitzulaufen, eine innere Entscheidung für das Tier zu treffen. So wie der HEILIGE GEIST das Wesen des HERRN JESUS in unser Herz schreibt und wir so Versiegelte werden durch den GEIST, schreibt auch der Antichrist den Menschen sein Wesen ins Herz. Das geschieht normalerweise durch einen längeren Prozess der Prägung. Ganz sicher wird niemand, der in der Not großer Verfolgung und großen Drucks wie Petrus versagt und den HERRN JESUS vorübergehend verleugnet, das Zeichen des Tieres auf der Stirn tragen. Jede Angstmacherei ist hier fehl am Platz. Dieses Malzeichen wird über längere Zeit eingraviert, dann aber geht es auch sehr tief.
Bei der rechten Hand ist nicht das Denken, Fühlen und Wollen betont, sondern das Verhalten, das daraus resultiert. Auch hier gibt es biblische Belege: Die rechte Hand GOTTES, die in Offenbarung 5 die Buchrolle hält, ist die Regierungshand GOTTES, die Handlungshand. So steht beim Menschen die rechte Hand für seinen Lebensstil, seine Tatkraft, seine Aktionen. Das alles wird vom Tier gestempelt, geprägt, programmiert.
Das unglaublich raffinierte umfassende, kontinuierliche, faszinierende, zutiefst verführerische Werben des zweiten Tieres hat das bewirkt.
Ohne das Malzeichen ist es unmöglich, etwas zu kaufen oder zu verkaufen. Das ist doch alles schon längst geschehen und geschieht immer wieder. In den 90iger Jahren des ersten Jahrhunderts, als Johannes die Offenbarung niederschrieb, herrschte Domitian, dessen Kult eng mit der Wirtschaft verknüpft war. Seine Münzen, in denen er als „Gott“ abgebildet war, füllten ganz Kleinasien. Sein in der Provinz Asien amtierender Hohepriester war auch der Finanzminister der ganzen Region. Wer nicht mit Domitians Münzen bezahlen wollte, wer nicht an den Kultfeierlichkeiten teilnehmen wollte, wer nicht Domitian gegenüber absolut loyal
war, rutschte wirtschaftlich schnell ins Abseits. Boykotte waren damals selbstverständlich. Deshalb schreibt Johannes (ca. 90 – 95 n. Chr.), der der Geist des Antichristen damals bereits in der Welt war:
Johannes fügt hier noch ein weiteres Kriterium hinzu: Der Geist des Antichristen leugnet, dass der HERR JESUS CHRISTUS im Fleisch gekommen ist. Ganze (Welt-)Religionen wurden auf diesen Grundsatz gegründet. Auch „christliche“ Sekten (wie z. B. Zeugen Jehovas, die verbreiten, dass der Erzengel Michael im Fleisch gekommen war) und andere „christliche“ arianische Denominationen wurden auf diesen antichristlichen Grundsatz gegründet.
Doch zurück zum Malzeichen: Ähnliches, wie damals unter Domitian, wiederholt sich bis heute. Christen werden beispielsweise immer wieder Aufstiegsmöglichkeiten verwehrt, weil sie sich vom Geist dieser Welt unterscheiden. Christen, die sich konsequent zu ihrem HERRN bekennen, müssen damit rechnen, finanziell und materiell vom Drachen bzw. von der jeweils aktuellen Politik, Kultur und Wirtschaft angegriffen zu werden. Wer sich bestimmten unsauberen Praktiken in einem Unternehmen verweigert, wird entlassen. Oft wird dies etwas vornehmer kommuniziert: Dem Mitarbeiter (dies betrifft natürlich im gleichen Maße Mitarbeiterinnen) wird nahegelegt, sich eine neue Herausforderung zu suchen und sollte dieser Rat nicht befolgt werden, wird er so lange gemobbt, bis eine neue Herausforderung das „kleinere Übel“ ist. Weitere Beispiele sind, dass sie/er regelmäßig bei Gehaltserhöhungen bzw. Beförderungen übergangen wird. Wer sich z. B. neuen Lehrplänen verweigert, weil sie sich ethisch und inhaltlich immer mehr dem Antichristen nähern, kann nicht mehr als Lehrer arbeiten. Auch das ist das Werk des antichristlichen Geistes.
Wir, hier im Westen, müssen nüchtern damit rechnen, dass vom zweiten Tier inspirierte und gut begründete Gesetze und Regeln die Christen immer mehr einengen und zunehmend in Gewissenskonflikte bringen. Sie zu übernehmen, bedeutet eben auch, finanziell gesicherter zu sein, als die, die sich ihnen verweigern. Und der Mammon regiert nun einmal die Welt und bei vielen Zeitgenossen das Herz. Über die Drohung materieller Benachteiligung werden massive Existenzängste getriggert, die dazu führen können, sich langsam, in vielen kleinen Schritten, dem Tier anzunähern.
Doch viele treue Gotteskinder werden sich CHRISTUS in die Arme werfen, ihre Sorgen beständig bei IHM abgeben und sich nicht beirren lassen. Sie werden darauf vertrauen, mit allem Nötigen versorgt zu werden, was sie brauchen, um für GOTT in dieser Welt zu leben, auch wenn die Aufrechterhaltung ihres bisherigen Lebensstils nicht mehr möglich sein wird.
Um die geistlichen Hintergründe des Malzeichens besser verstehen zu können, ist mir eine Bibelstelle aus der Bergpredigt besonders wichtig:
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