Irrlehrer oder Irrgläubiger

Ein Bruder fragte mich um Rat, wie er sich einem Gläubigen gegenüber verhalten solle, den er bisher immer als Gast aufgenommen hatte, nun aber erfahren hat, dass er an die Allversöhnungsirrlehre glaube. Darf er ihn jetzt noch aufnehmen, wo doch der Apostel Johannes in seinem 2. Brief schreibt:

2. Johannes 10.11

Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, nehmt ihn nicht in die Wohnung und sagt ihm nicht: „Freue dich!“, denn wer ihm „Freue dich!“ sagt, nimmt teil an seinen bösen Werken.

Man darf nicht nur eine Stelle aus der Bibel herauspicken und darauf eine ganze Lehre aufbauen, sondern muss, um zu einem ausgewogenen Ergebnis zu kommen, alle einschlägigen Bibelstellen zum Thema zusammentragen. Und da wäre zu unserem Thema auf alle Fälle noch Jakobus 5 zu berücksichtigen:

Jakobus 5, 19.20

Brüder, wenn einer unter euch von der Wahrheit weg irregeleitet wird und einer ihn zur Umkehr bringt, nehme er zur Kenntnis, dass der, der einen Sünder von seinem Irrweg zur Umkehr brachte, eine Seele vom Tod retten und eine Menge Sünden bedecken wird.

Wie will ich ihn aber von seinem Irrweg bekehren, wenn ich ihn gar nicht mehr ins Haus lasse? Daraus ergibt sich folgende Regel: Man muss immer unterscheiden zwischen Irrlehrern und Irrgläubigen. Ein Irrlehrer lehrt d. h. er ist von seiner Irrlehre so fest überzeugt, dass er sie missionarisch verbreitet, wie die Zeugen Jehovas, die an die Tür kommen. Solche soll man gar nicht erst in die Wohnung lassen. Ein Irrgläubiger aber glaubt zwar an eine Irrlehre, lehrt sie aber nicht, sondern behält sie für sich, weil er sich seiner Sache nie ganz sicher ist. Solch Irregeleiteten soll man nicht von sich stoßen, sondern versuchen, ihn aus dem Feuer zu reißen (Judas 23).

Quelle: Glaubensnachrichten Juli/August 2022, S. 4

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