Wenn der Pharisäer den Zöllner spielt

So mancher Sünder missbraucht Bibelstellen zur Rechtfertigung seiner Lüsternheit.

[ads_custom_box title=“Kolosser 2, 16a“ color_border=“#e87e04″]Es richte euch also nicht jemand in [Sachen] Speise oder Trank …[/ads_custom_box]

Mit diesem Bibelvers wies mich ein Schluckspecht zurecht und meinte damit weniger die Speise, als hauptsächlich den Trank, vorzüglich den hochprozentigen.

Ein Gläubiger verteidigte seine Verweltlichung mit der Bibelstelle:

[ads_custom_box title=“1. Korinther 9, 20″ color_border=“#e87e04″]… den Juden ein Jude, den Heiden ein Heide.[/ads_custom_box]

Er wollte damit sagen, er sei der Welt wie ein Weltmensch, damit er die Weltmenschen besser „abholen“ könne. Er soll nur aufpassen, dass er nicht selbst eines Tages abgeholt wird, und zwar vom Teufel.

Als ich noch Student war, ertappte ich unseren Studentenpfarrer, wie er in Nürnberg in ein Sexkino ging, um sich Pornofilme anzusehen. Als ich ihn zur Rede stellte, meinte er ohne jegliches Schuldbewusstsein:

[ads-quote-center cite=’Ein Studentenpfarrer‘]“Ich schau mir diese Filme nur an aus Gesellschaftskritik, um die Menschen besser verstehen zu können.“[/ads-quote-center]

Ach, wie edel!

Ich könnte die Liste bis ins Uferlose fortsetzen. So zeigen oft die größten Bibelverächter eine auffällige Bibelfestigkeit beim Zitieren von Bibelstellen, wenn es darum geht, ihre Sünden zu rechtfertigen. Das ist Missbrauch von GOTTES Wort. Da können sie die Bibel gleich in der Pfeife rauchen, oder als Zigarettenpapier verwenden, das wäre noch ehrlicher.

Der Pharisäer schlüpft immer in die Rolle, die es ihm ermöglicht, an seiner Weltlust und Sünde festzuhalten und trotzdem als der Fromme dazustehen. Zu diesem Zweck benutzt er gerne das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner:

[ads_custom_box title=“Lukas 18, 10–14″ color_border=“#e87e04″]Zwei Menschen gingen hinauf in die Tempelstätte zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zolleinnehmer. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst dieses: „GOTT, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zolleinnehmer. Ich faste zweimal in der Woche. Ich verzehnte alles, soviel ich bekomme.“ Und der Zolleinnehmer stand von ferne und wollte nicht einmal die Augen zum Himmel aufheben, sondern schlug an seine Brust und sagte: „GOTT, werde mir, dem Sünder, versühnt!“ ICH sage euch: Es ging dieser gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, aber wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.[/ads_custom_box]

Der Zöllner damals meinte es ehrlich, er war zerknirscht über sich selbst und sein Leben.

Der Pharisäer von heute spricht das Gebet des Zöllners von damals wortgetreu und akzentfrei, aber er spielt den armen Sünder nur. Er fühlt sich betont wohl in der Arm-Sünder-Rolle, weil er so mit einem Schein von Demut unbehelligt sein Sündenleben weiterführen kann; wird er ermahnt, ist er immer schnell der arme Sünder, „der da hinging gerechtfertigt“ (Lukas 18, 14), während der ihn ermahnte, der hochmütige Pharisäer ist, der die Brüder schlägt (Lukas 12, 45).

Es wird Zeit für dich, du schlauer Fuchs, dass du dich nach einer neuen Rolle umsiehst; denn dein scheinheiliges Armsündertum hat sich abgenutzt.

Jedoch sage ich dir eines: Gehe zum Zirkus Sarrasani und mache den Clown, und du bist GOTT noch angenehmer, als in deiner heuchlerischen Zöllnerrolle, du Pharisäer!

Quelle: Glaubensnachrichten September 2019, S. 3

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