
Guter Ehrgeiz, gibt es den?
Ehrgeiz ist Sünde wie Geldgier, Neid und Eifersucht:
Galater 5, 26
Werden wir nicht solche, die auf leere Herrlichkeit* aus sind, die einander herausfordern, die einander beneiden!
„leere Herrlichkeit“ = oder: „leeren Ruhm„
Gemeint ist damit das Suchen der Ehre (Ruhm) vor den Menschen. Es gibt auch einen guten Ehrgeiz, gemeint ist das Suchen der Ehre (Ruhm) vor GOTT:
Johannes 5, 44
Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre* voneinander nehmt und die Ehre*, die von dem alleinigen GOTT ist, nicht sucht?
„Ehre“ = oder: „Herrlichkeit„
Der HERR tadelt also diesen mangelnden Ehrgeiz sogar. Will sollen die Ehre vor GOTT suchen, nicht die Ehre vor den Menschen. In diesen Bereichen finden wir auch die Dichter, Kunstmaler und sonstige Wichtigtuer, die aller Welt beweisen wollen, welch ein verkanntes Genie oder begnadeter Geist sie sind. Sie wollen sich alle nur ein Denkmal setzen, auch die frommen Dichter, die sich schon lebhaft vorstellen, wie man ihre Lieder einmal im Gesangbuch finden wird. Ich singe aus dem Gesangbuch am liebsten die Lieder, deren Verfasser unbekannt sind oder sein wollten. Jede menschliche Kunst schmälert die Ehre GOTTES. Dass im wahren Gottesdienst menschliche Kunst außen vor bleiben soll, zeigte sich schon ansatzweise im Alten Testament beim Bau des Altars. Es durften keine behauenen Steine verwendet werden, weil sie durch die Steinmetzkunst entweiht würden (2. Mose 20,25).
Ich habe früher auch gedichtet, und das m. E. nicht zu schlecht, jedenfalls stimmte bei mir zumindest der Versmaß, im Gegensatz zu manchem frommen Dichterling. Ich habe all diesen Gestank menschlicher Eitelkeit dem Papierkorb übergeben. Hausvater Stanger aus Möttlingen wies mir den Weg, so mit diesem Dichterhochmut umzugehen.
Die Ehre vor GOTT aber sollen wir suchen. Paulus rühmt sich seiner Verfolgungen um des Evangeliums willen, weil das Ehre vor GOTT ist.
Laue Christen kennen Christenverfolgung nur aus der Literatur, als spannende Bettlektüre. Wenn sie die Nachttischlampe ausknipsen und sich wohlig in ihr Kissen schmiegen, denken sie: „Wie gut, dass wir noch vor der großen Trübsal entrückt werden, weil Gott die Seinen bewahrt.“ Gegenfrage: Was war dann mit den Märtyrern, die als lebende Fackeln in den Gärten Kaiser Neros brannten oder den wilden Tieren vorgeworfen wurden? Waren das etwas keine echten Christen, weil GOTT sie nicht vor solch großer Trübsal bewahrt hat? GOTT bewahrt nicht vor der Trübsal, sondern in der Trübsal; denn die gottselig wollen,
Apostelgeschichte 14, 22b
„… müssen durch viele Bedrängnisse (oder: viel Trübsal) in das Königreich GOTTES eingehen.“
Quelle: Homuth, Norbert: Herausforderung an die verweltlichte Christenheit,
Band 3, Selbstverlag, Nürnberg 2008, S. 144 ff.





