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Luther war ein blinder Blindenleiter

Luther verachtete die Offenbarung des Johannes genauso wie den Jakobusbrief („die stroherne Epistel“). Umso mehr pries er die Astrologie, wei sein Freund Philipp Melanchthon, der sogar Vorlesungen über Astrologie hielt und Horoskope stellte. Dieser Astrologe Melanchthon schrieb dann die Lutherischen Bekenntnisschriften (Confessio Augustana), in denen die Täufer und an das Tausendjährige Reich Glaubende verdammt werden (damnant anabaptistas). Auf die Confessio Augustana wird noch heute jeder evangelisch-lutherische Pfarrer verpflichtet und ist dadurch schon ex officio vorbelastet.

Als der damals berühmte Hofastrologe Johannes Lichtenberger in seinem „Prognostica“ den Sieg der Reformation „vorausgesehen“ hatte, ließ Luther die Prognostica mit einem vonihm selbst verfassten Vorwort herausgeben. Darin legte er ein ausdrückliches Bekenntnis zur Astrologie ab. Wollte man so einen Mann und seine Verkündigung ernst nehmen, könnte man genau so gut Nostradamus befragen oder das Orakel von Delphi.

Luthers Verdienst war zweifellos das Anprangern der katholischen Missstände, wie den Ablasshandel. Aber das taten schon andere vor ihm, wie z. B. der Franziskaner Berthold von Regensburg, der gewaltige Bußpredigten gegen die „Pfennigprediger“ (Ablasshändler) hielt und sie als „Knechte des Teufels der untersten Hölle“ abkanzelt.

Statt die Bibel zu entmythologisieren, sollten die naiven Theologen endlich einmal damit anfangen, Luther zu entmythologisieren.

Quelle: Glaubennachrichten 04-2017, S. 3 (leicht gekürzt)

Bildnachweis (Lukas 18,27):
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