Problemstellung

Einige Bibelausleger behaupten, dass sich die Apostasie (= Abfall) nur auf Nichtchristen beziehen kann, wĂ€hrend andere Exegeten die Ansicht vertreten, dass sich die Apostasie ausschlieĂlich auf Christen bezieht. Die Intention dieses Aufsatzes ist es, beide Lehrmeinungen zu untersuchen und zu einem Ergebnis ĂŒber die Richtigkeit der Thesen zu kommen. Der einzige MaĂstab ist fĂŒr die ĂberprĂŒfung ist das Wort GOTTES.
Prinzipien der Schriftauslegung
In den heutigen Kirchen und Glaubensgemeinschaften gibt es die unterschiedlichsten Auslegungen der Heiligen Schrift. Es kann aber nur eine göttliche Wahrheit in Betracht kommen. Wie können wir die wahre, göttliche Lehre mit Gewissheit erkennen und so vor menschlichen IrrtĂŒmern bewahrt bleiben?
Grundregeln
– Die Heilige Schrift ist alleine maĂgeblich. Das bedeutet ohne menschliche ZusĂ€tze, wie z. B. die jĂŒdischen âAufsĂ€tze der Ăltestenâ (Matth. 15, 2); die „Apokryphen“, die in manchen Bibeln zwischen dem Alten und Neuen Testament eingefĂŒgt sind; die unbiblischen âKirchenvĂ€ter-Lehrenâ; alle Papst-Dogmen usw.
Die Bibel bestÀtigt diese Regel an vielen Stellen:
[stextbox id=“alert“ caption=“SprĂŒche 30, 5.6; (Galater 1, 8.9;  1. Korinther 4, 6; 2. Korinther 11, 13-15; Kolosser 2, 8; Offenbarung 22, 18.19″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Alle Worte GOTTES sind durchlĂ€utert; Er ist ein Schild denen, die auf Ihn trauen. Tue nichts zu Seinen Worten, dass Er dich nicht strafe und werdest lĂŒgenhaft erfunden … Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch wĂŒrde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir auch abermals: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht … nicht ĂŒber das hinaus, was geschrieben ist, … Sehet zu, dass euch niemand beraube (einfange) durch die Philosophie und lose VerfĂŒhrung (leeren Trug) nach der Menschenlehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach CHRISTO … Denn solche falsche Apostel und trĂŒgliche Arbeiter verstellen sich zu CHRISTI Aposteln. Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichtes. Darum ist es nicht ein GroĂes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Prediger der Gerechtigkeit; welcher Ende sein wird nach ihren Werken … Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So jemand dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen (vgl. Offb. 16). Und so jemand davon tut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil vom Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben ist[/stextbox]
– Die g a n z e Heilige Schrift muss beachtet werden.
Biblische Belegstellen sind z. B.:
[stextbox id=“alert“ caption=“Johannes 8, 31.32; MatthĂ€us 28, 20″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]So ihr bleiben werdet an Meiner Rede, so seid ihr Meine rechten JĂŒnger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen … lehret sie halten alles, was Ich euch befohlen habe![/stextbox]
-Die Heilige Schrift ist ihr eigener Ausleger.
Die Heilige Schrift darf nicht nach Wunsch oder Menschenmeinung ausgelegt werden, sondern nur durch sich selbst! GOTT hat ĂŒberall dort, wo ein Bibelwort nicht ohne weiteres verstanden wird, dafĂŒr gesorgt, dass dieses vorerst âdunkle Wortâ mit Hilfe anderer Schriftstellen deutlich erklĂ€rt und hell erleuchtet wird. Nur dort, wo man so einen Bibeltext mit anderen Bibelstellen (Parallelstellen) auslegt, ist wahre Schriftauslegung vorhanden. Das bedeutet, dass immer der Textzusammenhang und darĂŒber hinaus der Gesamtkonsens der Bibel zu beachten ist. Die Nichtbeachtung dieses Satzes hat zu zahlreichen unbiblischen Sonderlehren und verderblichen Sekten gefĂŒhrt. Querverweise sind von besonders hohem Stellenwert.
– Manche sich scheinbar widersprechende Aussagen der Bibel ergĂ€nzen sich durch ihre KomplementaritĂ€t.
– Alle Wahrheit muss durch mindestens 2 oder 3 Schriftzeugnisse bestĂ€tigt werden.
Gott hat dafĂŒr gesorgt, dass jede Lehre durch mindestens zwei oder drei Zeugnisse der Heiligen Schrift bestĂ€tigt und ergĂ€nzt wird.
Ăhnlich wie in dem von Gott angeordneten Gerichtsverfahren Israels die Wahrheit nur durch zweier oder dreier Zeugen Mund festgestellt werden musste, niemals aber mit einem einzigen Zeugen ĂŒber Leben oder Tod entschieden werden durfte (5. Mose 17, 6; HebrĂ€er 10, 28), ebenso muss auch die göttliche Wahrheit, deren Annahme oder Verwerfung ebenfalls im Gericht GOTTES ĂŒber Leben oder Tod entscheidet, in gleicher Weise durch mindestens zwei oder drei Zeugnisse der Heiligen Schrift bestĂ€tigt werden.
Demnach ist jede Lehre, die sich nur auf einen einzigen Bibeltext grĂŒndet, der Gefahr des Irrtums unterworfen. So bezieht sich z.B. die katholische Kirche mit ihrer Behauptung, dass Petrus der âFels der Kircheâ sei, allein auf die Stelle in MatthĂ€us 16, 18. So geht schon aus dem Grundtext sowie aus dem Zusammenhang mit dem ĂŒbrigen Kapitel deutlich hervor, dass mit dem Fels der Gemeinde nicht der Mensch Petrus, sondern nur dessen geistgewirktes âFelsenbekenntnisâ gemeint sein kann: Du bist CHRISTUS, des lebendigen GOTTES Sohn! Ăbrigens wurde dies von den KirchenvĂ€tern Ambrosius, Hilarius, Chrysostomus, Augustinus, Cyrill und den VĂ€tern des Konzils zu Chalkedon 451 n.Chr., also bis ins 5. Jahrhundert, ĂŒbereinstimmend gelehrt.
Definition des Begriffes âApostasieâ
Der Begriff Apostasie stammt von dem griechischen Wort APOSTASIS ab und kommt zweimal im Neuen Testament vor. Es bedeutet ursprĂŒnglich âabstehenâ und wird ĂŒbersetzt mit âim Stich lassenâ, âabwendenâ, âden RĂŒcken zuwendenâ (Apg. 21,21) bzw. âAbfall, âAbtrĂŒnnigkeitâ, âRebellionâ oder âendgĂŒltige Auflehnungâ (2. Thess. 2,3). In der auĂerbiblischen Literatur hat APOSTASIS neben Revolte, Rebellion auch die Bedeutung eines (mathematischen) Abstandes. Die grundsĂ€tzliche Bedeutung von APOSTASIS ist: âvom (religiösen) Lossagen von…â. Auch in der Septuaginta [LXX = griechische Ăbersetzung des AT] ( Jos. 22,22; 2.Chr. 29,19; Esra 4,12.15) und in den alttestamentlichen Apokryphen (1. Esd 2,14.17; 1. Makk. 2,15) kommt dieses Wort vor. Jemand, der Apostasie begeht, ist ein Apostat.
Im attischen Griechisch drĂŒckte das Wort âAuflehnungâ oder âLossagungâ aus und es wurde in den Papyri verwendet, um politische AufstĂ€ndische zu kennzeichnen, aber die meisten der biblischen und apokryphen Belegstellen zielen auf den Glaubensabfall. Auf der Grundlage der Etymologie (griechisch âapoâ [weg von] und âSTASISâ [stehend]) und der Bedeutung einiger verwandter Formen (gr. âAPHISTEMIâ, âAPOSTASIOSâ) haben Sprachwissenschaftler auf den Wortsinn âkörperliches Verlassenâ geschlossen (vor allem Schuyler English, E.; Wuest, K.; House, Wayne H.).
Dazugehörig sind die Substantive APOSTATES (= AbtrĂŒnniger, politischer Rebell, z. B. gegen den König oder gegen das Vaterland). Eine spĂ€te Bildung fĂŒr das klassische APOSTASIS ist APOSTASIA (= das Abgefallensein, z. B. von Nero, von den Römern).
Ein entsprechender Begriff ist das griechische Verb APHISTEMI [áŒÏÎŻÏÏηΌÎč]. Es ist ein Kompositum von HISTEMI.
1) beiseite stellen, sich entfernen von Jemandem, ihn abtreten lassen, absetzen, trennen, am gewöhnlichsten von Jemandem abtrĂŒnnig machen, entfremden, abwenden,
a) abstehen, entfernt sein,
b) sich entfernen, wegbegeben;
von Personen bes. abtrĂŒnnig werden, abfallen
von Sachen: sie aufgeben, verlassen,
[Pape: Griechisch-Deutsch, S. 15014 (vgl. Pape-GDHW Bd. 1, S. 412 ff.)]
Bedeutung:
transitives Verb: abtrĂŒnnig machen, zur Revolte anstacheln bzw. aufhetzen (5. Mose 7,4; Apg. 5,37), wegstellen, entfernen,  zurĂŒcktreten, fortgehen, abfallen oder verlassen und zwar
a) rÀumlich
b) aus einem Zustand oder VerhÀltnis
c) aus der Gemeinschaft mit einer Person: von jemandem (privat oder politisch) abbringen, abtrĂŒnnig machen
intransitives Verb:
abstehen, von etw. oder jmdm. weggehen, ablassen; sich trennen, entfernen bzw. zurĂŒckziehen von, jmdn. Verlassen, widerrufen, abfallen (von GOTT oder vom Glauben, z. B. Ps. 6,9; Jer. 3,14; Dan. 9,9; Lk. 2,37; 4,13; 8,13; 13,27; 2. Tim. 2,19 u.a.), entfernen, weggehen, abstehen, ablassen, unterlassen, aufgeben, weichen, sich trennen.
Es wird z. B.  in 1. Timotheus 4,1 benutzt, wo es mit etliche vom Glauben abfallenâŠ..werden ĂŒbersetzt wird. Dieser Abfall wird in der Endzeit stattfinden. Er resultiert aus der Beachtung betrĂŒgerischer Geister und DĂ€monenlehren. Dieser Begriff wird auch mit âfortgehenâ, âabwendenâ, âirrefĂŒhrenâ, âdas Ziel verfehlenâ, âSchiffbruch erleidenâ ĂŒbersetzt. In HebrĂ€er 3,12 wird APHISTEMI fĂŒr Menschen gebraucht, die sich von dem lebendigen GOTT abgewandt haben. Dieser Vers meint eine vorsĂ€tzliche Abkehr von persönlichen Ăberzeugungen bzw. persönlichem Glauben.
Die Bibel bezeichnet Judas Ischariot, Demas, HymenĂ€us und Alexander (vgl. 2. Kor. 4,10; 1. Tim. 1,20) als Abgefallene. Die Kirchengeschichte verweist diesbezĂŒglich neben anderen auf Julian dem Apostaten (361 â 363 n. Chr.), dem römischen Kaiser, der sich vom Christentum abwandte und die RĂŒckkehr zum heidnischen Götzendienst im römischen Reich forcierte.
In LXX findet sich die Wortgruppe mehr als 250mal als Ăbersetzung von etwas 40 verschiedenen Wörtern, am hĂ€ufigsten von âHESIRâ (etwa 65mal) = entfernen. Theologisch besonders bedeutsam ist die Ăbersetzung der Formen von âMAâALâ = Untreue begehen bzw. pflichtwidrig handeln gegen das Gesetz (2. Chr. 26,18; 28,19.22; 29,6; 30,7; 33,19), âPASCHAâ = sich auflehnen, sich empören (2. Chr. 21,8.10; Jer. 33,8; Hes. 20,38), âMARADâ = widerspenstig sein, sich empören (1. Mose 14,4; 4. Mose 14,9: Josua 22,16ff.; 2. Chr. 13,6; Neh. 2,19; 6,6; 926; Hes. 17,15; Dan., 9,5.9).
Die Bedeutung von  âAPHISTEMIâ und seinen hebr. Ăqivalenten entspricht dem profan-griech. Gebrauch: rĂ€umliches Entfernen (1. Mose 12,8), Trennung von Personen (1. Sam. 18,13; Ps. 6,9), Lösung aus einem VerhĂ€ltnis (4. Mose 8,25), oder Zustand (Spr. 23,18; Jes. 59,9), politischer Abfall (1. Mose 14,4; 2. Chr. 21,8.10; Hes. 17,15). Aus dieser hĂ€ufigsten Bedeutung des Wortes haben sich auch die meisten Nominalbildungen entwickelt.
Auf den geistlichen Bereich ĂŒbertragen hat die Wortgruppe folgende Bedeutung: Apostasie bedeutet hier, dass sich Menschen eigenwillig von GOTT entfernen (5. Mose 32,15; Jer. 2,19; 3,14.17; 5,13) und Seine Gaben verachten (4. Mose14,31) wichtig ist hier der Bezug zu den Zeitgenossen, die die Gaben des HEILIGEN GEISTES verachten (ablehnen), weil sie der Irrlehre aufgesessen sind, dass die Geistesgaben heute zum Teil nicht mehr existieren. Die Bibel bringt diese Geisteshaltung in den Zusammenhang mit Apostasie!).
Der Abfall vollzieht sich im kultischen Dienst fĂŒr andere Götter (5. Mose 7,4; 13,10.13; Josua 22; Richter 2,19; 2. Chr. 29,6) und im â GOTT gegenĂŒber â ungehorsamen ethischen Verhalten (Jes. 30,1: Hes. 33,8; Dan. 9,9-11). Auf diesem Hintergrund mĂŒssen die Mahnungen verstanden werden, von der SĂŒnde Abstand zu nehmen (2. Mose 23,7; Ps. 119,29; Jes. 52,11).
Im NT findet sich die Wortgruppe nur bei Lukas, Paulus und Hebr. 3,12 vor. AuĂer in Apg. 5,37 kommt nur die intransitive Bedeutung vor.
In rĂ€umlichen Sinn steht Lukas 2,37. HĂ€ufiger bezeichnet es die Trennung von Personen: Wenn von einer Bestrafung Abstand genommen werden soll (Apg. 5,38; 22,29), Markus die Arbeitsgemeinschaft mit Paulus aufhebt (Apg. 15,38), die Christen aus der jĂŒdischen Gemeinde ausscheiden (Apg. 19,9), Engel vom Menschen weichen (Lk. 1,38).
Theologisch wesentlich ist die Bedeutung des geistlichen Abfalls: In Apg. 21,21 (vgl. Jak. 2,11) wird Paulus vorgeworfen, er verfĂŒhre die Diasporajuden dazu, das at. Gesetz zu missachten.
Das absolut stehende APOSTASIA in 2. Thess. 2,3 ist ein fester Ausdruck aus der jĂŒdischen Apokalyptik, die von einer Periode des Abfalls kurz vor dem Erscheinen des Messias zu erzĂ€hlen weiĂ (Henoch 5,4; 93,9). Paulus bezieht dieses Ereignis auf die antichristliche Zeit unmittelbar vor der Wiederkunft CHRISTI.
In 1. Tim. 4,1 beschreibt das endzeitliche âVom-Glauben-Abfallenâ als ein dem falschen Glauben der Irrlehrer zufallen.
Wahrscheinlich denkt auch Lukas 8,13 an den Abfall in der endzeitlichen Versuchung: Menschen sind zum Glauben gekommen, sie haben das Evangelium angenommen und zwar mit Freuden. Aber unter dem Druck von Verfolgung und BedrÀngnis um des Glaubens willen heben sie die mit GOTT eingegangene Verbindung wieder auf.
APHISTEMI bezeichnet also an den zuletzt genannten Stellen den schwerwiegenden Sachverhalt der Loslösung vom lebendigen GOTT nach einer vorhergegangenen Zuwendung zu ihm, den Abfall vom Glauben. Es ist eine Bewegung des Unglaubens und der SĂŒnde, die auch durch andere Wörter (par. zu Lukas 8,13) AnstoĂ,; sachliche Ăquivalente zu 1. Tim. 4,1: NAUAGEO 1,19; ASTOCHEO 1,6; 6,21; 2. Tim. 2,18; vgl auch APERCHOMAI in Joh. 6,66; Joh. 15,6 VerfĂŒhrung und Bilder, z. B. Matth. 24,9-12; Offb. 13) wiedergegeben werden kann. Wie schon die entsprechenden hebr. Wörter zu APHISTEMI in der LXX zeigen, hebt es neben PARAPIPTO (Hebr. 6,6) stark den Anteil des menschlichen Willens am Verlust des Glaubens hervor.
Nun möchte ich die einzelnen Argumente der Exegeten prĂŒfen, die die obigen Thesen (unter Punkt 1 âProblemstellung) vertreten. Beginnen möchte ich mit der Behauptung, dass sich Apostasie nur auf UnglĂ€ubige beziehen kann:
Bibelstellen, die belegen sollen, dass auch Apostaten errettet werden
– Philipper 1.6 indem ich eben dessen in guter Zuversicht bin, dass der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollfĂŒhren wird bis auf den Tag Jesu CHRISTI;
In diesem Vers steht die VerheiĂung, dass GOTT, der das gute Werk in uns angefangen hat, auch vollfĂŒhren (beenden) wird. Aber der Vers geht nicht auf die Apostaten ein.
– Philipper 2.12.13 Daher, meine Geliebten, gleichwie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Gegenwart, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern; denn GOTT ist es, Der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach Seinem Wohlgefallen.
Diese Bibelstelle besagt, dass wir unsere eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern bewirken sollen. Schauen wir uns das Wort âbewirkenâ nĂ€her an:
kat-ergazomai von (perf.) bewirket(w. vollends-wirken); Vb. (24)
I.) ausfĂŒhren
1) etw. erreichen (ein Ziel), etw. (begonnenes) vollenden bzw. zum AbschluĂ bringen, etw. vollfĂŒhren
II.) bewirken
1) etw. schaffen, hervorbringen, besiegen, bezwingen (Quelle: Online-Bibel, www.bibelkreis.ch).
Dieser Vers sagt aus, dass unsere Erlösung nicht automatisch erreicht ist (also: âeinmal errettet â immer errettetâ), sondern dass wir unsere Errettung mit Furcht und Zittern bewirken (vollenden, zum Abschluss bringen sollen).
– Römer 11.29 Denn die Gnadengaben und die Berufung GOTTES sind unbereubar. Denn gleichwie auch ihr einst GOTT nicht geglaubt habt, jetzt aber unter die Begnadigung gekommen seid durch den Unglauben dieser,
Dieses Wort spricht ganz eindeutig ĂŒber GOTTES Plan mit dem Volk IsraeI und nicht ĂŒber die Heilsordnung fĂŒr den Christen.
– Johannes 6.37 Alles, was Mir der VATER gibt, wird zu Mir kommen, und wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht hinausstoĂen;
In dieser Bibelstelle geht es um Bekehrung. Das Wort GOTTES gibt uns die VerheiĂung, dass jeder, der zum HERRN JESUS kommt, nicht hinausgestoĂen wird; es wird jedoch nichts ĂŒber einen Automatismus berichtet, dass jeder, der einmal errettet ist, automatisch in alle Ewigkeit errettet sei.
– Johannes 17.2 Gleichwie Du ihm Gewalt gegeben hast ĂŒber alles Fleisch, auf dass er allen, die du ihm gegeben, ewiges Leben gebe. Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren GOTT, und den Du gesandt hast, JESUM CHRISTUM, erkennen
Hier geht es die Voraussetzung zur Bekehrung und nicht um eine sog. âHeilssicherheitâ. Die Bibelstelle sagt aus, dass es bei der Errettung um eine personale Beziehung geht (âerkennenâ) und nicht um das Akzeptieren einer bestimmten Lehre.
– Johannes 17.6 Ich habe Deinen Namen geoffenbart den Menschen, die Du Mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und Mir hast du sie gegeben und sie haben dein Wort bewahrt.
Diese Bibelstelle sagt aus, dass der Vater dem Sohn die Menschen aus der Welt gegeben hat. Das Kennzeichen dieser erretteten Menschen ist, dass sie GOTTES Wort bewahren. Wenn man den Umkehrschluss zieht, hat dies folgende Bedeutung: Auf Menschen, die sich aufrichtig bekehren, aber GOTTES Wort nicht bewahren, trifft dieser Vers nicht zu.
Johannes 17.7 Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was Du Mir gegeben hast, von Dir ist;
In V. 6 beschreibt JESUS, wie Menschen zur Gotteserkenntnis gelangt sind (vgl. V. 3): Ich habe deinen Namen offenbart. In V. 7 steht, dass die JĂŒnger jetzt wissen, dass JESUS alles von GOTT dem Vater hat (alles von Dir ist). Sie können damit dem Verdacht widerstehen, JESUS vertrete nur Seine persönliche Meinung (vgl. Joh 7,16), sei ebenso fehlbar wie andere Rabbinen, oder gar ein Irrlehrer (vgl. Joh 7,12; Joh 8,48), der vom Bösen besessen ist (vgl. Joh 8,48 und Mt 12,24). Von der Lehre âeinmal errettet â immer errettetâ wird nichts erwĂ€hnt.
Epheser 1.3 Gepriesen sei der GOTT und VATER unseres HERRN JESUS CHRISTUS, Der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Ărtern in CHRISTO,
In der Grundbedeutung heiĂt das Wort âsegnenâ im Neuen Testament âGutes sagenâ. Auf GOTT angewandt bedeutet das: Ihm all das Gute sagen, das Er getan hat. Wer so GOTT âsegnetâ, preist GOTT, betet Ihn an. Umgekehrt: Wenn GOTT uns Gutes zusagt, dann bleibt es nicht bei Worten, sondern was Er sagt, trifft ein. So werden wir von GOTT âgesegnetâ. An diesen Versen 3-14 können wir lernen, was es heiĂt, GOTT zu âsegnenâ und von Ihm âgesegnetâ zu sein: Wir vergegenwĂ€rtigen uns, was Er uns von Ewigkeit her zugesprochen hat, was Er uns heute gibt und fĂŒr die Zukunft zusagt – und dann breiten wir in unserer Anbetung all diese Gaben vor Ihm aus und preisen Ihn als den Geber. Von einer âewigen Heilssicherheitâ ist hier nicht die Rede.
– Epheser 2.6 und hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Ărtern in Christo JESU,
NatĂŒrlich ist damit nicht gemeint, dass wir eine mystische Zweitexistenz im Himmel fĂŒhren, die uns nur nicht bewusst ist. Nein, CHRISTUS ist im Himmel, inthronisiert ĂŒber alle MĂ€chte (Eph 1,20ff.)! Durch die Glaubensverbindung mit ihm als meinem Stellvertreter habe ich in Ihm im Himmel bereits Sitz und Stimme (vgl. Kol 3,1.3), denn Er vertritt mich dort. Seine Herrschaftsstellung ĂŒber die bösen MĂ€chte gilt nun auch fĂŒr mich. Ich bin diesen MĂ€chten also nicht mehr wie in meinem geistlich toten Zustand verfallen (vgl. V. 2), sondern in CHRISTUS ihrer Macht entzogen und auf Siegesboden gestellt. Damit gilt fĂŒr mich âin Christusâ jetzt bereits das, was in Zukunft einmal sichtbare Wirklichkeit werden wird (vgl. Dan 7,27; 2. Tim 2,12; Offb 3,21; Offb 20,4). Auch dieser Vers richtet sich nicht an Apostaten.
– Hebr. 10.10-14 Durch welchen Willen wir geheiligt sind durch das ein fĂŒr allemal geschehene Opfer des Leibes JESU CHRISTI. Und jeder Priester steht tĂ€glich da, den Dienst verrichtend und oft dieselben Schlachtopfer darbringend, welche niemals SĂŒnden hinwegnehmen können. Er aber, nachdem Er ein Schlachtopfer fĂŒr SĂŒnden dargebracht, hat sich auf immer dar gesetzt zur Rechten GOTTES, fortan wartend, bis Seine Feinde gelegt sind zum Schemel Seiner FĂŒĂe. Denn mit einem Opfer hat Er auf immerdar vollkommen gemacht, die geheiligt werden.
Der Wille Gottes fordert das Opfer des Leibes JESU CHRISTI, damit die SĂŒnder geheiligt werden können. Dadurch, dass CHRISTUS den Willen GOTTES tut (V. 9), heiligt er den Willen Gottes und erwirkt zugleich, dass wir nach diesem Willen geheiligt werden. âHeiligenâ meint also hier âReinigungâ von der Schuld der SĂŒnde (vgl. Hebr 2,11; Hebr 9,14; Hebr 10,29). (Sowohl zum Sprachgebrauch als auch zur Sache vgl. Joh 17,19: Ich heilige mich selbst fĂŒr sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.)
Als einzig wirksames SĂŒhnemittel hat sich âdas Opfer des Leibes Jesu Christiâ erwiesen (vgl. Hebr 9,12; Hebr 10,19.29). Wir merken, dass der menschliche Name CHRISTI hier gebraucht wird, wobei die Geschichtlichkeit des Versöhnungswerkes CHRISTI betont wird. Ferner muss das âein fĂŒr alle Malâ beachtet werden (vgl. Hebr 7,27; Hebr 9,26-28). Durch die Selbsthingabe Christi âsind wir geheiligt ein fĂŒr alle Malâ. Diese Heiligung meint, dass die SĂŒnden vergeben sind. Denn das Werk Christi redet uns ins Gewissen und macht das Herz rein. – So war die Gerechtigkeit Gottes befriedigt und seiner Gnade freier Lauf geschenkt. Durch das stellvertretende Werk CHRISTI dĂŒrfen wir uns GOTT unbefangen nahen. CHRISTUS hat ein fĂŒr alle Mal das Volk GOTTES geheiligt.
Im Vorhergehenden hat der Verfasser schon mehrmals festgestellt, dass das Opfer CHRISTI âein fĂŒr alle Malâ dargebracht wurde (vgl. Hebr 7,27; Hebr 9,26; Hebr 10,10). WĂ€hrend die levitischen Priester im Heiligtum stets bereitstehen, um ihren Dienst zu verrichten, hat CHRISTUS sich als der groĂe Hohepriester fĂŒr immer zur Rechten GOTTES gesetzt. Sein Opfer ist vollkommen und endgĂŒltig, weil es von der SĂŒnde reinigt und den Neuen Bund herstellt.
Weiterhin geht es dem Verfasser darum, die Ăberlegenheit des einen Opfers CHRISTI gegenĂŒber den vielen atl. Opfern zu betonen. So dĂŒrfen die levitischen Priester sich nie hinsetzen und ruhen als Zeichen fĂŒr die Vollendung der Arbeit. Im Gegenteil – Tag fĂŒr Tag, jahraus und jahrein, mĂŒssen sie vor dem HERRN stehen, um ihren Dienst zu verrichten (vgl. 5. Mo 10,8; 5. Mo 18,7). âTag fĂŒr Tagâ bringen sie âdie gleichen Opferâ, d. h. die vorgeschriebenen LĂ€mmer dar. Und dennoch wird ihr Dienst nimmer zum Ziel fĂŒhren. Denn aus GrĂŒnden, die frĂŒher angegeben sind, ist es unmöglich, dass Tierblut âdie SĂŒnden wegnehmendâ, geschweige denn einen wahren Gewissensfrieden erwirken kann (vgl. Hebr 9,9-10; Hebr 10,4). Die nĂ€chsten Verse bieten den Gegensatz zu diesem traurigen Bild.
âDieser aber hat ein Opfer … dargebracht …â Ein Opfer bedeutet wohlgemerkt ein vollkommenes Opfer. Durch sein einmaliges Opfer hat CHRISTUS das geschaffen, was die vielen Opfer des Alten Bundes unmöglich konnten. Deshalb stehen die levitischen Priester tĂ€glich da, um ihren Dienst zu verrichten, den sie dennoch nie erledigen werden (V. 11). Aber von CHRISTUS gilt es, dass er – nachdem er sein Opfer dargebracht hat â ânun fĂŒr immer zur Rechten Gottes sitztâ (Ps 110,1; vgl. Hebr 1,3.13; Hebr 8,1; Hebr 12,2). Durch die Erhöhung und Himmelfahrt CHRISTI erkennt GOTT das irdische Werk des Sohnes an. CHRISTUS darf nun von seinem vollendeten Werk ruhen. âZur Rechten Gottes sitzenâ heiĂt âmit Gott herrschenâ. CHRISTUS hat die Weltregierung beim Vater angetreten. Das Erlösungswerk ist vollendet. Es fehlt nun nur noch, dass der Sieg, den CHRISTUS errungen hat, sichtbar gemacht wird (vgl. V. 13).
Wenn CHRISTUS sich zur Rechten GOTTES gesetzt hat, ist Sein Werk vollendet. Getrost kann er darauf warten, dass die Fortsetzung des prophetischen Wortes von Psalm 110,1 sich erfĂŒllen wird: â… bis seine Feinde zum Schemel seiner FĂŒĂe gemacht werden.â Die Feinde CHRISTI werden nicht beim Namen genannt. Zu denken haben wir in erster Linie an den Tod, den der Apostel Paulus als âden letzten Feindâ bezeichnet (1. Kor 15,26; vgl. Hebr 2,14-15). Es geht darum, dass GOTT fĂŒr CHRISTUS alle Feinde unterwerfen wird. âZum Schemel seiner FĂŒĂeâ deutet auf eine völlige Unterwerfung hin.
Bei der Weltvollendung wird das Königtum CHRISTI allen offenbar. DarĂŒber dĂŒrfen die Glaubenden sich freuen, die jetzt verachtet werden. Umgekehrt sollten sich diejenigen fĂŒrchten, die das Gericht erwarten, weil sie den Sohn GOTTES abgelehnt oder verspottet haben (vgl. Hebr 6,6; Hebr 10,29). Denn das zweite Kommen CHRISTI wird in Herrlichkeit sein. Dann kommt Er nicht der SĂŒnde wegen, sondern um alle zu vollenden, die auf Ihn warten (vgl. Hebr 9,28; Hebr 10,25).
Die, die durch das Blut CHRISTI erlöst werden, bedĂŒrfen keines weiteren Opfers. Das Opfer CHRISTI ist vollkommene SĂŒhne fĂŒr alle unsere SĂŒnden. âDie geheiligt werdenâ sind diejenigen, die alle Zeit zu CHRISTUS ihre Zuflucht nehmen und bei dieser Zuflucht auch bleiben. Er wird sie auch in Schutz nehmen und heiligen. Die Heiligung lĂ€sst sich nicht verdienen, sondern sie wird uns von CHRISTUS geschenkt. Auch meint die âVollendungâ keine von uns erarbeitete moralische QualitĂ€t, sondern die Beendigung des Heilsplans GOTTES. Durch die Aneignung der in CHRISTUS geschehenen Erlösung werden wir an das Ziel gebracht, das GOTT uns vorgesetzt hat. Nun dĂŒrfen wir als SĂŒnder, die Vergebung empfingen, vor Gott treten; denn CHRISTUS hat ein ganz neues GottesverhĂ€ltnis hergestellt, wie es im Neuen Bund beschlossen ist.
Die Verse im HebrĂ€erbrief stellt das groĂartige und einzigartige Erlösungswerk CHRISTI dar. In diese Bibelverse die Lehre âeinmal errettet â immer errettetâ) hineinzuinterpretieren, ist fĂŒr mich ein Missbrauch des Wortes GOTTES!
– 1. Petrus 1.23 die ihr nicht wiedergeboren seid aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes;
Hier bezeugt das Wort GOTTES, dass die Christen aus dem lebendigen und bleibenden Wort GOTTES wiedergeboren sind. Mit keiner Silbe geht diese Bibelstelle auf Apostaten ein, d. h. es wird von diesen Exegeten ein anderer Zusammenhang konstruiert.
– 1. Petrus 2.5  werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich durch Jesum Christum.
Wer auf diesen âlebendigen Steinâ tritt, der wird eingebaut, wird selbst wie ein lebendiger Stein. Das âwieâ betont den Unterschied zum Grundstein CHRISTUS. Er ist der Stein. Wir haben unser neues Leben nur in der Verbindung mit Ihm. Haben wir keine Verbindung mehr zu Ihm, weil wir von Ihm abgefallen sind, sind wir keine lebendige Steine mehr. Die Gemeinde JESU CHRISTI ist ein Bau. Das meint das Bild: âErbaut euch zum geistlichen Hauseâ (griechisch genauer âlasst euch aufbauenâ). Das tut CHRISTUS durch seinen HEILIGEN GEIST. Er fĂŒgt uns ein in das Haus der âlebendigen Steineâ, zum âgeistlichen Hauseâ. Dahinter steht das Bild vom Tempel, des Ortes der Gegenwart GOTTES. Die erwĂ€hlte Gemeinde ist der neue Tempel, das geistliche Haus, in dem JESUS gegenwĂ€rtig ist (vgl. Mk 14,58; 1. Kor 3,16f.; 2. Kor 6,16; Eph 2,20ff.; 1. Tim 3,15; Hebr 3,6; Hebr 10,21f.). Der alte Tempel ist abgelöst – hier schimmert auch ein Urteil ĂŒber Israel durch – und GOTTES neuer Tempel erbaut sich in der Gemeinde.
Im Tempel taten die Priester ihren Dienst; im geistlichen Haus, im neuen Tempel, ist die Gemeinde, sind die Glaubenden die âheilige Priesterschaftâ. Wer zum Haus der lebendigen Steine gehört, ist nicht einfach dabei, sondern er wird in Dienst genommen. âHeiligâ besagt wieder, dass die Glaubenden ganz zu GOTT gehören und ganz fĂŒr Ihn leben. Unreines, eigensĂŒchtiges Wesen schlieĂt vom geistlichen Hause aus.
Der Priesterdienst besteht im âOpfern geistlicher Opferâ. âOpfernâ heiĂt wörtlich âhinaufbringenâ: Der Priester steigt die Stufen des Altars empor, um sich GOTT zu nahen und die Weihegabe zu bringen. Die Glaubenden des Neuen Bundes haben Zugang zum Thron GOTTES, zum Allerheiligsten. Welch ein groĂes Vorrecht! Sie opfern âgeistliche Opferâ. Das sind keine Tiere oder dingliche Gaben mehr, sondern meint die persönliche ganze Hingabe des Glaubenden an Gott. Das ist schon im AT vorgebildet in dem Wort: âGehorsam ist besser als Opferâ (1. Sam 15,22). Inhaltlich kann das die âHingabe der Leiberâ (vgl. Röm 12,1) als Ganzauslieferung bis hin zur Preisgabe des irdischen Lebens fĂŒr den HERRN sein. Das Lob GOTTES, das Zeugnis vor den Menschen, die Mission, die andere Menschen gewinnt, das alles können solche âgeistlichen Opferâ sein (vgl. Röm 15,16; Eph 5,2; Phil 4,18; 2. Tim 4,6; Hebr 13,15f.; Offb 8,3f.; vgl. auch im AT Ps 40,9ff.; Ps 50,14; Ps 51,16-19; Ps 69,31f.; Ps 107,22; Ps 141,2).
– Epheser 4.30 Und betrĂŒbet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.
Mit dem Hinweis auf die Versiegelung durch den HEILIGEN GEIST wird unterstellt, dass hier die Bibel âeinmal errettet â immer errettetâ lehrt. Was aber bedeutet die Versiegelung durch den HEILIGEN GEIST?
Mit der Formulierung erinnert Paulus an Eph. 1,13f, wo er den HEILIGEN GEIST ebenfalls als Siegel sowie als Pfand des Erbes bezeichnet hatte. Da dieser GEIST der âGEIST der Heiligungâ (Röm 1,4) ist, hat das Versiegelte auch dem Siegel zu entsprechen. Das Anziehen des neuen Menschen umschlieĂt sowohl das Beschenktwerden mit der Heiligung (1Kor 1,30) als auch die bestĂ€ndige Mahnung zum geheiligten Leben (1Thess 4,3), wie es etwa im Gehorsam gegen die durch den Apostel vermittelten Anweisungen erkennbar wird.
Deutlicher als in Eph. 1,14 wird hier die Zielrichtung allen christlichen Lebens offenkundig: Die Versiegelung mit dem Heiligen Geist erfolgte âauf den Tag der Erlösung hinâ: Erst an diesem Tag, dem âTag Christiâ, wird das Erbe in Seiner Herrlichkeit (Eph 1,18) offenbar werden, wird der Glaube in Schauen verwandelt (2Kor 5,7). Wie sehr nicht nur die Gemeinde der Glaubenden, sondern mit ihr die gesamte Kreatur auf die erhoffte Erlösung ausgerichtet ist und sie mit Sehnsucht erwartet, legt Paulus in Röm 8,23 dar und gebraucht dort Formulierungen, die sich eng mit Eph. berĂŒhren. Damit wird sehr deutlich, dass auch im Eph das christliche Leben im Zeichen des wiederkommenden HERRN verstanden wird, dass das Wachstum des einzelnen, wie auch das des Leibes CHRISTI insgesamt (Eph. 4,3.16) auf die Vollendung am âTag der Erlösungâ ausgerichtet ist.
– Römer 8.23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.
Das Stöhnen der auĂermenschlichen Kreatur – unschuldig schuldverhaftet – kehrt im Menschenbereich wieder. Dabei unterstreicht das zweimalige âauch wir selbstâ verbunden mit der BeifĂŒgung âdie wir die Erstgabe des Geistes habenâ, dass der Geistempfang nicht des allgemeinen Seufzens enthebt. Im Gegenteil, die ĂŒbrige Kreatur leidet nur dumpf und stumpf vor sich hin, dagegen erfahren Menschen des Geistes bei vollem Bewusstsein den krassen Zwiespalt zwischen der herrlichen Zukunft und der unherrlichen Gegenwart. Als HoffnungstrĂ€ger sind sie doppelt sensibel fĂŒr das gegenwĂ€rtige Erdenleid. Aber solange sie im sterblichen Leib leben, bleiben sie dem Elend dieser Welt verhaftet. Schon die Bezeichnung âErstgabe des Geistesâ (2Kor 1,22; 5,5; Hebr 6,5f) macht bewusst, dass heutige Heilserfahrung noch nicht in den endgĂŒltigen Zustand versetzt. Damit wird der Gedanke an eine Folge von pneumatischen Wirkungen bis hin zur Auferweckung zu einem geistlichen Leib (V. 23). (Röm 8,11; 1Kor 15,44) nahegelegt.
Unser Abschnitt vergegenwĂ€rtigt uns also die natĂŒrlichen Leiden und nicht die Lehre von der âewigen Heilssicherheitâ. Wir sind nĂ€mlich als Mit-Mensch nicht nur gefallene Welt, sondern als Mit-Kreatur auch unterworfene Welt. Darum leiden wir nicht nur schuldhaft, sondern auch schicksalhaft.
– 1. Petrus 1.5 die ihr durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden;
Die Errettung liegt jetzt schon wie ein Erbe bereit. Die Bibel redet von Errettung in zweifacher Weise: einerseits von einer bereits geschehenen â âihr seid errettetâ! (Eph 2,8) – und andererseits von einer zukĂŒnftigen. Wer durch JESUS von seinen SĂŒnden errettet ist, darf wissen, dass er auch von dem kommenden Zorn GOTTES errettet werden wird (1 Th 1,10;Rö 8,24). Die Errettung der AuserwĂ€hlten ist schon perfekt, von GOTT bereitet. Aber gerade weil sie jetzt noch verborgen ist, wird sie dann enthĂŒllt werden, wenn es darauf ankommt, nĂ€mlich in der letzten Zeit. Im Grie gibt es fĂŒr Zeit zwei AusdrĂŒcke: chronos ist die gleichmĂ€Ăig ablaufende, messbare Zeit, hingegen ist kairos die gefĂŒllte, von bestimmten Ereignissen geprĂ€gte Zeit, der von Gott bestimmte Zeitpunkt, der Termin, die Frist. An unserer Stelle steht kairos. Der Begriff kann im NT geradezu eschatologischer Terminus fĂŒr den Tag der Parusie und des Gerichtes sein, also fĂŒr die endgĂŒltige und totale Durchsetzung der Gottesherrschaft (vgl. Lk 21,8;1 Pt 5,6;Offb 1,3;11,18). Diese Sinngebung des Begriffs beginnt bereits in LXX: 1 Mo 6,13; Hes 22,3;7, 12; Klagel 1,21;4,18. Der Kontext zeigt, dass die Vermutung, es handele sich bei dieser Bibelstelle um eine âeinmal errettet â immer errettetâ-Lehre, deplaziert ist.
– Epheser 2,8.9 Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittelst des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, auf dass niemand sich rĂŒhme.
Hier bezeugt die Bibel, dass wir aus Gnade (d. h. unverdiente Gunst) durch den Glauben errettet sind und wir können nichts zu unserer Errettung beitragen. Diese Bibelstelle geht mit keiner Silbe auf Apostaten ein.
– Johannes 3,6-8.26; 7.38-39 Was aus dem Fleische geboren ist, ist Fleisch und was aus dem Geiste geboren ist, ist Geist. Verwundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr mĂŒsset von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weiĂt nicht, woher er kommt, und wohin er geht; also ist jeder, der aus dem Geiste geboren ist.
Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers flieĂen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.
Diese Bibelstelle lehrt uns ĂŒber die Wiedergeburt und dem HEILIGEN GEIST, den alle Glaubenden empfangen sollten. Der Bibeltext bezeugt jedoch nicht, dass Menschen, die vom lebendigen GOTT abfallen, in alle Ewigkeit errettet sind.
– Epheser 5.26 auf dass er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort,
Diese Bibelstelle bezeugt, dass GlÀubige geheiligt und gereinigt sind durch die Waschung mit Wasser durch das Wort. Von einer Errettung der Apostaten steht hier nichts geschrieben.
– Johannes 10.28-29 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht  verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist gröĂer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben
Hat JESUS uns dem Vater erworben und in die Hand des Vaters gelegt als seine Kinder (Joh. 1,12), wer sollte uns dann je aus dieser Hand reiĂen können. Ebenso hat Er schon frĂŒher verheiĂen, dass die Seinen ânicht verloren gehen werdenâ (Joh 6,39), dass sie also nicht in Verdammnis und Tod bleiben werden. Wenn JESUS jetzt hinzufĂŒgt: âund niemand wird sie aus meiner Hand reiĂenâ, so denkt er offensichtlich an den âWolfâ von Vers 12, denn das griechische Wort fĂŒr âraubenâ und âreiĂenâ ist dasselbe. Mit anderen Worten: JESUS schĂŒtzt die Seinen gegen den Teufel, gegen alle Irrlehre und Verfolgung, so dass Ihm keine Gegenmacht die Seinen entreiĂen kann. Eine ganz andere Frage jedoch ist es, ob wir selbst wieder von JESUS abfallen können. Diese Frage beantwortet Johannes 10,28 nicht, da es hier nur darum geht, ob feindliche MĂ€chte (der âWolfâ) uns ihm entreiĂen können.
Denn der HERR JESUS hat hier ausschlieĂlich vom âHerausreiĂenâ gesprochen.  Er hat aber nicht vom âaus der Hand lösenâ gesprochen â denn dies können nur wir selbst tun durch unsere Entscheidung. Wir sind nicht mechanisch und ohne unseren Willen oder gar gegen unseren Willen in ihr festgehalten.
– Römer 8.28-30 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Denn welche er Zuvorerkannt hat, die hat er auch Zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen BrĂŒdern. Welche er aber Zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.
Die Voraussetzung um diese Bibelstelle in Anspruch nehmen zu können, steht in Vers 28: âdie GOTT liebenâ. Paulus spricht hier nicht darĂŒber, was mit denen geschieht, die den göttlichen Erlösungsplan ablehnen. Die Antwort auf die Frage, ob wir das Ziel erreichen oder nicht, ist nicht prĂ€determiniert (Grayston).
– 2. Korinther 5.21 Den, der SĂŒnde nicht kannte, hat er fĂŒr uns zur SĂŒnde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit wĂŒrden in ihm.
Diese Bibelstelle bezeugt, dass wir vor GOTT gerecht sind, weil der HERR JESUS Sich fĂŒr uns zur SĂŒnde gemacht hat. Die Voraussetzung hierfĂŒr ist der Glaube bzw. die Wiedergeburt. Menschen, die nicht mehr glauben (abgefallen sind) haben auf diese Tatsache keinen Anspruch.
– Römer 5.19-21 Denn gleichwie durch des einen Menschen Ungehorsam die Vielen in die Stellung von SĂŒndern gesetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden. Das Gesetz aber kam daneben ein, auf dass die Ăbertretung ĂŒberströmend wĂŒrde. Wo aber die SĂŒnde ĂŒberströmend geworden, ist die Gnade noch ĂŒberschwĂ€nglicher geworden, auf dass, gleichwie die SĂŒnde geherrscht hat im Tode, also auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesum
Diese Bibelstelle stellt die Gnade der SĂŒnde gegenĂŒber. Auch hier ist nicht davon die Rede, dass diese VeheiĂung auf Apostaten zutrifft.
– Kolosser 3.1 – 3 Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so suchet, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott.
Diese Bibelstelle betont, dass GlĂ€ubige das suchen sollen, was droben istâŠâŠ UnglĂ€ubige und Abgefallene sind mit dieser Forderung restlos ĂŒberfordert.
– 1. Petrus 1,1-4 Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien, auserwĂ€hlt nach Vorkenntnis GOTTES, des Vaters, durch Heiligung des GEISTES, zum Gehorsam und zur Blutbesprengung JESU CHRISTI: Gnade und Friede sei euch vermehrt! Gepriesen sei der GOTT und Vater unseres HERRN JESUS CHRISTUS, Der nach Seiner groĂen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung JESU CHRISTI aus den Toten, zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, welches in den Himmeln aufbewahrt ist fĂŒr euch,
Dieser Bibelvers bezeugt, dass fĂŒr die GlĂ€ubigen und damit Wiedergeborenen ein unverwelkliches Erbteil im Himmel aufbewahrt ist. Allerdings trifft diese VerheiĂung nicht auf UnglĂ€ubige und Apostaten (die den UnglĂ€ubigen gleichzusetzen sind) zu. Nur Menschen, die ihren Glauben bis zum Ende ihrer irdischen Tage nicht verleugnen, haben einen Anspruch auf diese VeheiĂung.
Als Resultat kann man festhalten, dass es keine der genannten Bibelstellen, die Errettung von Apostaten (und damit UnglÀubigen) bezeugt.
Wie sieht es aber mit den Bibelstellen aus, die das Gegenteil beweisen sollen?
Bibelstellen, die belegen sollen, dass Apostaten verloren gehen
– Offb 2, 5: So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und kehre um und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich ĂŒber dich kommen und deinen Leuchter wegstoĂen von seiner StĂ€tte – wenn du nicht umkehrst.
Wenn aber nicht, heiĂt es ultimativ, komme ich dir und werde deinen Leuchter von seinem Ort rĂŒcken. Wenn Ephesus bedenkt, wovon es gefallen ist, wird es erkennen, dass es seinen Ort zwischen den sieben Leuchtern innerlich schon verraten und verspielt hat. Sein Leuchter ist bereits erloschen, die Gemeinschaft der âersten Liebeâ mit CHRISTUS ist schon verlassen. Geschieht BuĂe, so wird alles neu; sonst aber bringt der HERR ans Licht, was ist (1,19). Die Gemeinde wĂŒrde schlieĂlich auch Ă€uĂerlich als âNicht-mehr-Gemeindeâ erkannt werden (Mt 5,12-16). Diese AusstoĂung mag wieder an 1 Mo 3,24 erinnern. Der ĂŒbernĂ€chste Vers wird ausdrĂŒcklich zu diesem atst Kapitel zurĂŒckfĂŒhren.
Zur Wendung „aus seinem Ort bewegen“ vgl. 6,14;12,8;20,11; Dan 2,35. „Ort“ (topos) hat hier geradezu die Bedeutung von Dasein. Nur wer seinen Platz hat, existiert. Nur dort, wo GOTT einen hingestellt hat, kann einer bestehen. Sonst vergeht er. Wessen StĂ€tte nicht mehr gefunden wird, dessen GedĂ€chtnis ist verschwunden.
Die Stadt Ephesus bot dafĂŒr ein anschauliches Beispiel. Sie lebte als Hafenstadt vom Meereszugang. Dieser war jedoch gefĂ€hrdet, da die Stadt im innersten Winkel einer Bucht lag, die allmĂ€hlich versandete. Zweimal in seiner Geschichte wurde Ephesus verlegt. Heute gibt es dort nur noch ein armseliges, von Fiebern heimgesuchtes Dorf. Am Standort des einstigen Tempels der Göttin Artemis (Diana), der eines der sieben Weltwunder des Altertums war, liegt heute ein stiller, schilfbedeckter Weiher, aus dem noch ein SĂ€ulenstumpf emporragt.
– Hebr 3, 12-14: Sehet zu, liebe BrĂŒder, dass keiner unter euch ein böses, unglĂ€ubiges Herz habe, das abfĂ€llt (gr. âapostenaiâ) von dem lebendigen GOTT; sondern ermahnt euch selbst alle Tage, solange es âheuteâ heiĂt, dass nicht jemand verstockt werde durch den Betrug der SĂŒnde. Denn wir sind Teilhaber Christi geworden, wenn anders wir die Zusage vom Anfang bis zum Ende festhalten.
Dem Psalmzitat in Vers 11 folgt die Auslegung. Diese ist als eine Mahnung gestaltet. Das Verhalten der VĂ€ter soll den Lesern deutlich zur Warnung dienen (vgl. 1. Kor 10,6ff.). In 4. Mose 14,27.35 wird die WĂŒstengeneration als âdiese böse Gemeindeâ bezeichnet. âWie lange lĂ€stert mich dies Volk? Und wie lange wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich unter ihnen getan habe?â, fragt der HERR (4. Mo 14,11). Auf diesem Hintergrund ruft unser Verfasser seiner Gemeinde zu: âSeht zu, liebe BrĂŒder, dass keiner unter euch ein böses, unglĂ€ubiges Herz habe, das da abfĂ€llt von dem lebendigen Gott.â Nicht von ungefĂ€hr wird von einem âbösen, unglĂ€ubigen Herzenâ gesprochen. Dort, im Herzen des Menschen, beginnt der Abfall von GOTT. Deshalb trĂ€gt auch jedes einzelne Mitglied der christlichen Gemeinde eine groĂe Verantwortung (vgl. Hebr 12,15). Die WĂŒstengeneration war eben ein Beispiel dafĂŒr, dass einzelne wenige das Abfallen der ganzer Gemeinde auszulösen vermochten. Die zehn Kundschafter machten durch ihren entmutigenden Bericht das Herz des Volkes von GOTT abspenstig (vgl. 4. Mo 14,1-10; 4. Mo 32,7-9; 5. Mo 1,28). Die Gefahr, dass dieses furchtbare Geschehen sich wiederholen werde, bedingt die Eindringlichkeit der Warnung: Seht zu, dass keiner – auch nicht ein Einzelner! – von dem lebendigen Gott abfĂ€llt.
– Hebr 12,1-17: Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns ablegen alles, was uns beschwert, und die SĂŒnde, die uns stĂ€ndig umstrickt, und lasset uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist und aufsehen auf Jesus, den AnfĂ€nger und Vollender des Glaubens, welcher, da er wohl hĂ€tte können Freude haben, erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht und hat sich gesetzt zur Rechten des Thrones Gottes. Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den SĂŒndern wider sich erduldet hat, auf dass ihr nicht matt werdet und nicht in eurem Mut ablasset. Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf wider die SĂŒnde und habt bereits vergessen des Trostes, der zu euch redet als zu seinen Kindern (Spr 3, 11.12): âMein Sohn, achte nicht gering die ZĂŒchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn welchen der Herr lieb hat, den zĂŒchtigt er, und er straft einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt.â Gott erzieht euch, wenn ihr dulden mĂŒĂt! Als seinen Kindern begegnet euch Gott; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht zĂŒchtigt? Seid ihr aber ohne ZĂŒchtigung, welche sie alle erfahren haben, so seid ihr AusgestoĂene und nicht Kinder. Und so wir unsere leiblichen VĂ€ter haben zu ZĂŒchtigern gehabt und sie gescheut, sollten wir dann nicht viel mehr untertan sein dem Vater der Geister, auf dass wir leben? Denn jene haben uns gezĂŒchtigt wenige Tage, wie es ihnen gut dĂŒnkte, dieser aber zu unserm Besten, auf dass wir an seiner Heiligkeit Teil erlangen. Alle ZĂŒchtigung aber, wenn sie da ist, dĂŒnkt uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber hernach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geĂŒbt sind. Darum richtet wieder auf die lĂ€ssigen HĂ€nde und die mĂŒden Knie und tut gewisse Tritte mit euren FĂŒĂen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jaget dem Frieden nach gegen jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, und sehet darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versĂ€ume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und die Gemeinde dadurch befleckt werde; dass nicht jemand sei ein AbtrĂŒnniger oder Gottloser wie Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt verkaufte. Ihr wisset ja, dass er hernach, da er den Segen ererben wollte, verworfen ward; denn er fand keinen Raum zur BuĂe, wiewohl er sie mit TrĂ€nen suchte.
Diese Bibelstelle zeigt, dass GOTT ZĂŒchtigung benutzt, um GlĂ€ubige vor der Apostasie zu bewahren.
Offb. 3,5 Wer ĂŒberwindet, der wird mit weiĂen Kleidern bekleidet werden; und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln
An den Ăberwindern werden drei Akte angekĂŒndigt, deren sprachlicher Ausdruck im Bereich des Gerichtlichen wurzelt: Er wird angetan werden mit weiĂen GewĂ€ndern. Im morgenlĂ€ndischen Rechtswesen gab es die Einkleidung als Akt der Freisprechung. Entkleidung bedeutete Entehrung des Schuldigen (Hes 16,39; vgl. Offb 3,18;16,15). Und keinesfalls werde ich seinen Namen aus dem Buch des Lebens auslöschen. In Gerichtsversammlungen werden BĂŒcher aufgetan. Das âBuch des Lebensâ erklĂ€rt sich am besten aus Jes 4,3 als BĂŒrgerliste des neuen Jerusalems, die Gott fĂŒhrt. Streichung wĂ€re Ausrottung aus seinem Volk. Darauf nimmt wieder Hesekiel Bezug (13,9), als er gegen die versagenden Propheten spricht.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass dies nur fĂŒr die Ăberwinder gilt.
MatthÀus 24, 13 Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden
Nicht der Anfang krönt des Christen Lauf, sondern das Ende. Bis ans Ende gilt es zu harren, standzuhalten, nicht bis an das Ende der Welt, sondern bis zum Ende, wo der HERR die Seinen heimholt, vielleicht heimruft im MÀrtyrertum, im Opfer des Lebens oder heimholt bei Seiner Wiederkunft. Der Umkehrschluss: Wer nicht aussharrt bis ans Ende, wird nicht errettet werden.
Offenbarung 2, 7.11 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer ĂŒberwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer ĂŒberwindet, dem wird kein Leid geschehen von dem zweiten Tod.
Diese beiden Verse bestÀtigen Matth. 24,13
– Römer 11, 20-22 Ganz recht! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmĂŒtig, sondern fĂŒrchte dich! Denn wenn Gott die natĂŒrlichen Zweige nicht verschont hat, könnte es sonst geschehen, dass er auch dich nicht verschont. So sieh nun die GĂŒte und die Strenge Gottes; die Strenge gegen die, welche gefallen sind; die GĂŒte aber gegen dich, sofern du bei der GĂŒte bleibst; sonst wirst auch du abgehauen werden!
Hier geht es ebenfalls nicht um ein Abfallen vom persönÂlichen Glauben. Der Apostel spricht von den Juden und nennt sie Zweige des Ălbaums. Israel war der TrĂ€ger des Zeugnisses Gottes auf der Erde. Ihm galten die VerheiÂĂungen; Israel war der Gegenstand des Erbarmens Gottes. Wenn jemand diese Bibelstelle benutzt, um Apostasie bei GlĂ€ubigen zu belegen, dann interpretiert er einen anderen Inhalt in diese Bibelstelle hinein.
– Timotheus 6, 21 Zu dieser haben sich etliche bekannt und haben darĂŒber das Glaubensziel verfehlt.
Diese Bibelstelle bezeugt klar, dass GlĂ€ubige das Glaubensziel verfehlt haben (a. Ă.: vom Glauben abgeirrt sind)
– Timotheus 4, 1 Der Geist aber sagt ausdrĂŒcklich, dass in spĂ€teren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irrefĂŒhrenden Geistern und Lehren der DĂ€monen zuwenden werden
Wer verfĂŒhrerischen Geistern und Lehren von DĂ€monen arglos Gehör schenkt, wer auf sie seine Aufmerksamkeit richtet und sich ihren listigen EinflĂŒsterungen hingibt, der wir vom Glauben abfallen. Was Paulus hier schreibt, ist weder im Zusammenhang seiner ĂŒbrigen Briefe noch in dem vorliegenden neu und ĂŒberraschend; immer ist bei ihm Irrlehre mit satanischer VerfĂŒhrung und Verblendung im Zusammenhang gesehen (Rö 16,19.20;2 Ko 4,3-4;11,13-15;2 Th 2,2.9-12) Die in 1. Tim. 1,3.6 erwĂ€hnten Irrlehrer und der durch ihr Auftreten schon eingetretene Glaubensabfall sowie die besondere VerfĂŒhrung der Frauen in der Gemeinde von Ephesus (2,14) sind nur der Anfang dessen, was in der kommenden Zeit noch offensichtlicher hervortreten wird (4,1).
– HebrĂ€er 3,12 Habt acht, ihr BrĂŒder, dass nicht in einem von euch ein böses, unglĂ€ubiges Herz sei, das im Begriff ist, von dem lebendigen Gott abzufallen!
Die GlÀubigen des Neuen Bundes können ebenso wie die GlÀubigen des Alten Bundes in die Gefahr und Versuchung geraten, von dem lebendigen GOTT abzufallen (vgl. 2 Chro 29,6 mit Hbr 10,25).
Resultat: Die Bibel bezeugt in beeindruckender Vielfalt, dass glÀubige Menschen vom Glauben und damit vom lebendigen GOTT abfallen können.
Der biblische Befund
Die Heilige Schrift lehrt, dass es Heilsgewissheit und âfreude gibt und dass der allmĂ€chtige GOTT die Macht hat, die GlĂ€ubigen bis zur Vollendung zu fĂŒhren. Die Bibel lehrt allerdings nirgends, dass es eine einseitige und automatische Heilssicherheit gibt, die autonom von den Gedanken, Worten und Taten des GlĂ€ubigen existiert. Das Heil des GlĂ€ubigen ist allein von der Gnade GOTTES abhĂ€ngig, schaltet aber die Persönlichkeit des Christen nie aus, wie der Wechsel von Heilsindikativ (z. B. Röm. 6,1 ff. u.v.m.) und Heilsimperativ (z. B. Röm. 6,11ff. u.v.m.) verdeutlicht. Keine der aufgefĂŒhrten Bibelstellen bestĂ€tigt die Lehre von der Unverlierbarkeit des Heils, sondern vielmehr verdeutlicht die Heilige Schrift mehrfach, dass wiedergeborene Christen vom Glauben abfallen können (Apostasie).
Die Beziehung des Menschen zu GOTT
GOTT hat den Menschen als freie Persönlichkeit, als reales GegenĂŒber Seiner Person, geschaffen. Da GOTT Liebe ist, möchte Er eine Beziehung zum Menschen und der Mensch hat die Möglichkeit, eine freie Entscheidung zu treffen. Wenn der Mensch sich GOTT zugewendet hat (BuĂe und Bekehrung), dann hat er immer noch die Möglichkeit der freien Entscheidung, d. h. er kann seine Beziehung zu GOTT wieder auflösen; denn auch nach seiner Bekehrung wird der Mensch von GOTT nicht als eine Marionette behandelt. Den Verlust bzw. das Aufgeben der Beziehung mit GOTT bezeichnet die Bibel als Apostasie (Abfall).
Das Wort GOTTES verdeutlicht die Wichtigkeit der Beziehung zu GOTT durch ein sehr anschauliches Bild:
[stextbox id=“alert“ caption=“Johannes 15, 1-6″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der WeingĂ€rtner. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir, und ich [bleibe] in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; und solche sammelt man und wirft sie ins Feuer, und sie brennen.[/stextbox]
Der HERR lehrt, dass eine Rebe nur dann Frucht bringen kann, wenn sie mit dem Weinstock verbunden ist. Das bedeutet, dass es um Menschen geht, die eine lebendige Beziehung zu JESUS CHRISTUS haben. Wer nicht in dieser Beziehung bleibt, wird fruchtleer und somit verbrannt werden. Das Gleichnis sagt explizit, dass eine Beziehung zwischen Rebe (Mensch) und dem Weinstock (JESUS) bestand und dass diese Verbindung zerstört werden kann.
Mögliche Ursachen der Apostasie
RĂŒckfall ins mosaische Gesetz
[stextbox id=“alert“ caption=“Galater 5, 4″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Ihr seid von CHRISTUS abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.[/stextbox]
Paulus warnt die Galater am Anfang sehr eindringlich, weil sie sich so leicht zu einem âanderen Evangeliumâ wegziehen lassen (Galater 1,6-9). Vom Zusammenhang des Briefes wird deutlich, dass es sich bei den VerfĂŒhrern um Juden handelt, die lehrten, dass die Heidenchristen das Gesetz des Mose halten mĂŒssen, um GOTT gefallen zu können. In Galater 4,11 drĂŒckt er die BefĂŒrchtung aus, er könnte vergeblich an ihnen gearbeitet haben. WĂ€re der Abfall sowieso nicht möglich, wĂŒrde sich solch ein Bangen erĂŒbrigen.
Irrlehren
[stextbox id=“alert“ caption=“1. Timotheus 4, 1″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Der Geist aber sagt ausdrĂŒcklich, dass in spĂ€teren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrĂŒgerische Geister und Lehren von DĂ€monen achten…[/stextbox]
Eine FrĂŒhform der Gnosis (1.Timotheus 6,20) hatte bereits manche dazu verfĂŒhrt, vom Glauben abzuirren, Schiffbruch zu erleiden â wie das bei HymenĂ€us und Philetus geschah (1. Timotheus 1,18-20; 2. Timotheus 2,17). Aber nicht nur die Gnosis kann Christen zum Abfall verfĂŒhren, sondern jede auĂerbiblische Lehre und Tradition.
Habsucht
[stextbox id=“alert“ caption=“1. Timotheus 6, 9.10″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schĂ€dliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stĂŒrzen. Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht.[/stextbox]
Dem Widersacher Anlass zur LĂ€sterung geben
[stextbox id=“alert“ caption=“1. Timotheus 5, 14.15″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]So will ich nun, dass jĂŒngere [Witwen] heiraten, Kinder gebĂ€ren, den Haushalt fĂŒhren und dem Widersacher keinen Anlass zur LĂ€sterung geben; denn etliche haben sich schon abgewandt, dem Satan nach.[/stextbox]
SĂŒnde, die zum Tod fĂŒhrt
[stextbox id=“alert“ caption=“1. Johannes 5, 16″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Wenn jemand seinen Bruder sĂŒndigen sieht, eine SĂŒnde nicht zum Tod, soll er bitten, und er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tod sĂŒndigen. Es gibt SĂŒnde zum Tod, nicht im Hinblick auf sie sage ich, dass er bitten solle.[/stextbox]
Epilog
Bereits im alten Bund wird bezeugt, dass die Apostasie zum Verlust der Gotteskindschaft fĂŒhrt:
[stextbox id=“alert“ caption=“5. Mose 32, 5; Hesekiel 18, 24″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Gegen ihn haben verderblich gehandelt, die nicht seine Kinder sind, sondern Schandflecken, ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht … Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut nach all den GrĂ€ueln, die der Gottlose verĂŒbt hat – tut er es, sollte er leben? -: An all seine gerechten Taten, die er getan hat, soll nicht gedacht werden. Wegen seiner Untreue, die er begangen, und wegen seiner SĂŒnde, die er getan hat, ihretwegen soll er sterben. Aber ihr sagt: âDer Weg des Herrn ist nicht rechtâ. Hört doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht? Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und um dieser SĂŒnden willen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das er getan hat.[/stextbox]
Diese Tatsache zeigt sich auch im neuen Bund (siehe Punkt 05).
Der Abfall ist eine stĂ€ndige Gefahr fĂŒr die Gemeinde, weshalb im NT wiederholt davor gewarnt wird (vgl. 2. Thess. 2,3; 1. Tim. 4,1-3; 2. Petr. 3,17). Ihrem Wesen nach ist Apostasie Abfall vom Glauben (1. Tim. 4,1) und damit Abfall vom lebendigen GOTT (Hebr. 3,12). In Zeiten besonderer PrĂŒfung nimmt der Abfall zu (Mt. 24,9.10; Lk. 8,13). Irrlehrer (Matth. 24,11; Gal. 2,4), die die GlĂ€ubigen mit einem anderen Evangelium von der Reinheit des Wortes GOTTES abbringen wollen (Gal. 1,6-8; vgl. 2. Tim. 4,3.4; 2. Petr. 2,1.2; Judas 3.4) tragen zum Abfall bei.
Damit muss die Auffassung, dass GlĂ€ubige, die einmal errettet wurden und angeblich ihren Stand als âErretteteâ nicht verlieren können, eindeutig als Irrlehre bezeichnet werden!
Im Wort GOTTES wird uns sogar die Unmöglichkeit der RĂŒckkehr nach bewusster Apostasie nachdrĂŒcklich vor Augen gestellt:
[stextbox id=“alert“ caption=“HebrĂ€er 6, 4-6″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind. und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die KrĂ€fte der zukĂŒnftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur BuĂe zu erneuern, da sie fĂŒr sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen![/stextbox]
Menschen, die BuĂe getan haben, erleuchtet worden sind, die des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und wieder in ein von SĂŒnde geprĂ€gtes Leben zurĂŒckfallen, kreuzigen so, sinnbildlich gesprochen, den Sohn Gottes wieder und setzen ihn dem Spott aus. Sie verleugnen die Kraft der Erlösung in Jesus, die von der SĂŒnde befreit. Solche Menschen können aus der VerhĂ€rtung und willentlichen Verblendung ihres Herzens nicht mehr umkehren.
Es lĂ€sst sich nur von jemandem, der sich bekehrt hat, sagen, dass er âdes Heiligen Geistes teilhaftig gewordenâ ist. AuĂerdem setzt der Ausdruck âwieder zur BuĂe zu erneuernâ eindeutig voraus, dass diese Menschen schon einmal BuĂe getan haben und somit auch, dass sie Christen waren. Dasselbe bedeutet: Den Sohn Gottes wieder kreuzigen, da die Erlösungstat JESU schon einmal in Anspruch genommen wurde.
Der Ausdruck Die himmlische Gabe schmecken  meint nicht nur ein Kosten oder Hineinschnuppern, wie das manchmal ausgelegt wird. Wenn in HebrĂ€er 2,9 ĂŒber JESUS steht, dass Er den Tod geschmeckt hat, wird auch niemand sagen, dass Er nicht wirklich gestorben ist.
[stextbox id=“alert“ caption=“HebrĂ€er 10, 26″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Denn wenn wir mutwillig sĂŒndigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt fĂŒr die SĂŒnden kein Opfer mehr ĂŒbrig, sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.[/stextbox]
Auch hier ist von Menschen die Rede, zu denen sich der Schreiber selbst zĂ€hlt, die die âErkenntnis der Wahrheit empfangen habenâ. Diese Formulierung beschreibt im NT das Christ-Werden. Das Warten auf das Gericht und den Eifer des Feuers, das die Widersacher verzehren wird, kann nur Menschen betreffen, die ewig von GOTT getrennt sind. Dass kein Schlachtopfer mehr ĂŒbrig bleibt, besagt, dass sie das Opfer JESU bereits in Anspruch genommen hatten. Ebenso, dass sie durch das Blut des Bundes geheiligt wurden.
Daher ist es wichtig, der Irrlehre der âUnverlierbarkeit des Heilsâ eindeutig eine Absage zu erteilen und die HĂ€retiker, die diese Irrlehre verbreiten, deutlich zurecht zu weisen. Aber genauso wichtig ist es, darauf zu achten, dass in uns (und in unseren Geschwistern) kein böses, unglĂ€ubiges Herz ist, das im Begriff ist, von dem lebendigen GOTT abzufallen:
[stextbox id=“alert“ caption=“HebrĂ€er 3, 12″ shadow=“true“ ccolor=“ffff00″ bgcolor=“ffffff“ cbgcolor=“9A007B“ bgcolorto=“ffffcc“ cbgcolorto=“6C0057″]Habt acht, ihr BrĂŒder, dass nicht in einem von euch ein böses, unglĂ€ubiges Herz sei, das im Begriff ist, von dem lebendigen Gott abzufallen! Ermahnt einander vielmehr jeden Tag, solange es „heute“ heiĂt, damit nicht jemand unter euch verstockt wird durch den Betrug der SĂŒnde! Denn wir haben Anteil an Christus bekommen, wenn wir die anfĂ€ngliche Zu. versicht bis ans Ende standhaft festhalten, solange gesagt wird: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie in der Auflehnung[/stextbox]
Literatur:
– Bauer, Danker, Gingrich (Hrsg.): A Greek-English Lexicon Of The New Testament And Other Early Christian Literature, Chicago (University of Chicago Press) 1979
– Brown, Colin (Hrsg.): New International Dictionary Of New Testament Theology, Bd. 1, Grand Rapids (Zondervan) 1975
– Schuyler English, E.: Re-Thinking The Rapture, South Carolina (Southern Bible Book House) 1975
– Lidell; Scott (Hrsg.): Greek-English Lexicon, Oxford (Clarendon) 1940
– Couch, Mal (Hrsg.): Lexikon zur Endzeit, 1. Auflage, Dillenburg (Christliche Verlagsgesellschaft) 2004
– Marshall, I, H.: Kept by the Power of GOD. A Study of Perseverance and Falling Away, 1969
– GrĂŒnzweig, Fritz; Laubach Fritz et al (Hrsg.): Das groĂe Bibellexikon, Band 1, Wuppertal (Brockhaus-Verlag) 1987
– Mauerhofer, Erich: Kann ein Christ sein Heil verlieren, in: âFundamentumâ, Basel 01/1988