Die Schulbuch-Version der lutherischen Geschichtsschreibung über Luthers Tod wollen wir einmal beiseite lassen, sie war damals an Luthers Totenbett mit den Fürsten abgesprochen im engsten Kreis (Justus Jonas, Michael Coelius, Johannes Aurifaber), um das Ergebnis der Reformation nicht zu gefährden. Für das damalige Denken war es nämlich äußerst wichtig zu beweisen, dass Luther einen seligen Tod hatte und nicht etwas vom Teufel geholt worden war. Sonst stünde die gesamte Reformation auf wackeligen Beinen und die evangelischen Fürsten müssten um die katholischen Kirchengüter, Klöster und Pfründe bangen, die sie im Handstreich an sich gebracht hatten.
Dennoch sickerte es aus dem Umfeld der Zeugen durch, dass Luther keines seligen Todes gestorben war. Nicht nur die Gräfin von Mansfeld, die den toten Luther sah, verbreitete die Kunde, auch sein Famulus Ambrosius Ruthfeld, der Luthers Kinder erzog, schildert:
Der hinzugerufene Apotheker Dr. Johann Landau fand Luther dann tot ins Bett gelegt, das Angesicht verdreht, die rechte Hälfte schwarz und das rechte Auge hervorquellend. War es ein Schlaganfall? War es Mord? Oder gar Selbstmord? Bekannt ist, dass Luther ständig Angst hatte vor Giftanschlägen. Aber auch dass er stark depressiv war in der letzten Zeit seines Lebens, weil er die verheerende Auswirkung seiner Lehre auf die Bevölkerung sah, ist bekannt. Man kann die wahre Todesursache wohl nicht mehr eindeutig klären. Fest steht nur, dass Luthers Gesicht stark entstellt war, als er aufgefunden wurde. Das ist auch der Grund, warum man vom Gesicht des Toten nicht wie üblich sofort einen Gipsabdruck machte, eine Totenmaske, sondern nur ein geschönte Zeichnung. Einen Gipsabdruck von Luthers Gesicht fertigte man erst in Halle an, auf dem Weg nach Wittenberg. Aber auch diese originale Totenmaske wurde retuschiert; sie war verschollen und ist erst im Jahr 2006 wieder aufgetaucht. Bei den evangelischen Historikern hält man sich über Luthers Tod immer sehr bedeckt. Es gibt nur Anspielungen, die verschlüsselt auf die Abnormalität seines Todes hinweisen. So schreibt Hanns Lilje (Präsident des Lutherischen Weltbundes, 1952 – 1957) in seiner Lutherbiografie:
Verständlich wird die Veränderung der Totenmaske nur, wenn die Berichte über Luthers schrecklichen Tod mit dem schwarzen, verdrehten Gesicht den Tatsachen entsprechen.
Welch eine verderbliche Auswirkung seine Lehre hat, sah Luther selbst noch zu Lebzeiten. Trotzdem schwören heute alle auf Luther, weil er mit einem kühnen Befreiungsschlag das Seelenheil von der Institution Kirche abgekoppelt und allein von CHRISTUS abhängig gemacht hatte (solus CHRISTUS). Soweit war die Reformation gut. Doch dabei ist es nicht geblieben. Luther ging, nachdem er seine eigene Kirche gegründet hatte, wieder zurück ins katholische Fahrwasser, und machte das Seelenheil genauso von der Institution Kirche abhängig, nur nicht von der römischen, sondern von der lutherischen. Denn auch Luther lehrte, dass zum Erlangen des Seelenheils die Gnadenmittel (Sakramente) Taufe und Abendmahl nötig seien, die aber nur ein ordinierter evangelischer Pfarrer spenden könne. Somit ist auch in der evangelischen Kirche das Heil an die Institution Kirche gebunden. Das Ergebnis der Reformation ist also nicht die Reformierung der katholischen Kirche, sondern deren Duplizierung zu einer weiteren Kirche, oder mit den Worten der Bibel ausgedrückt: Die große Mutterhure Babylon hat eine Tochter geboren (Offenbarung 17,5), die es noch schlimmer treibt als die Mutter.
Das Seelenheil ist in Wirklichkeit nicht abhängig von Gnadenmitteln (Sakramente). Das einzige „Sakrament“ ist JESUS SELBST:
1. Timotheus 2, 5
denn EINER ist GOTT und einer ist MITTLER ‹zwischen› GOTT und Menschen, ein Mensch: CHRISTUS JESUS …
Quelle: Glaubensnachrichten Juli/August 2018, S. 2f.
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