Die ausgelöschte Handschrift

[ads_custom_box title=“Kolosser 2, 8-15″ color_border=“#e87e04″]Sehet zu, dass euch niemand beraube durch die Philosophie und leeren Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Grundsätzen der Welt und nicht nach CHRISTUS. Denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr habt alles völlig in Ihm, Welcher das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist. In Ihm seid ihr auch beschnitten mit einer Beschneidung, die ohne Hände geschehen ist, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung CHRISTI, indem ihr mit Ihm begraben seid in der Taufe, in welchem ihr auch mit auferstanden seid durch den Glauben an die Kraftwirkung GOTTES, Der Ihn von den Toten auferweckt hat. Auch euch, die ihr tot waret durch die Übertretungen und den unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, hat er mit Ihm lebendig gemacht, da Er euch alle Übertretungen vergab, dadurch, dass Er die gegen uns bestehende Schuldschrift, welche durch Satzungen uns entgegen war, auslöschte und sie aus der Mitte tat, indem Er sie ans Kreuz heftete. Als Er so die Herrschaften und Gewalten auszog, stellte Er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben.[/ads_custom_box]

JESUS sucht & rettet das VerloreneSchauen wir uns den Kontext an, in dem unser Text steht: Der Gemeindebau in Kolossä war durch einige große Gefahren bedroht, nämlich dass man das Heil nur durch das Ausüben von gesetzlichen Vorschriften erreichen kann. Diese Ansicht gab es nicht nur in Kolossä, sondern sie ist überall dort zu finden, wo es Menschen gibt. Ein weiteres biblisches Beispiel ist die Geschichte vom Pharisäer und Zöllner (Lukas 18,9-14). Die Versuchung durch das Gesetz ist sehr alt.

Persönlich hatte ich erlebt, dass ein Prediger von der Kanzel predigte, dass ein Christ nie eine Jeans anziehen würde. Leider trug ich an diesem Tag eine Jeans. Nach dem Gottesdienst bin ich ganz schnell verschwunden…..

Auch heute lassen sich Menschen von den Philosophen und Philosauphen durchlöchern. Es wird versucht, daß alles harmonisiert wird, damit sie nicht von den Philosophen belächelt werden.

Die Liberalisten schließlich sagen, dass alles erlaubt ist, denn es gibt keine Regel mehr. Hauptsache wir glauben an Jesus und dann ist alles in Ordnung. Das ist eine schlimme Sache, denn:

Christsein ohne nachzufolgen hat schlimme Folgen!

Das waren die Probleme. Was macht jetzt Paulus mit einer Gemeinde, die durch diese 3 Strömungen stark beeinflusst wird? Die Gemeinde steht in Gefahr, dem Evangelium zu entgleiten, da die Ältesten (oder „Aufseher”) ihren Dienst in dieser Gemeinde nicht getan haben. Wie bringt Paulus die Leute wieder zum Evangelium zurück?

Er hebt nicht den Finger und läßt ein gewaltiges Donnerwetter los. Er führt sie zurück zur Quelle ihres Heils, indem er folgendes mit ihnen bespricht: Wie seid ihr gerettet worden? Wie ist die Fülle GOTTES? Wie erlangt ein Mensch die Vergebung seiner Sünden und wie kommt er zu einer Neugeburt?

All das ist ein Werk der Gnade, indem die Erlösung, die der HERR JESUS CHRISTUS für uns erwirkt hat, angenommen wird. Das Halten der Gebote, das „philosauphische” Grübeln und die „große Freiheit” konnten das nicht erwirken. Deshalb gilt auch heute noch der Satz:

Ein Gotteskind auf Knien sieht mehr Realität als ein Philosoph auf Zehenspitzen.

Beginnen wir mit Vers 14. Die Bibel berichtet, daß es eine Handschrift gibt, die gegen jeden Menschen zeugt. Interessant ist der griech. Ausdruck („CHEIROGRAPHON”), der hier benutzt wird. Wörtlich übersetzt bedeutet dieser, dass es sich um eine eigenhändige   Handschrift handelt. Nicht irgend eine Person hat etwas gegen mich geschrieben (also keine menschliche Maul- und Klauenseuche), sondern meine eigene Handschrift zeugt gegen mich, dass ich die Satzungen Gottes übertreten habe.

Stelle dir einmal einen Gerichtssaal vor. Dort gibt es meistens Zeugen (manchmal auch „gekaufte”) und Indizien (die trotz aller Eindeutigkeit falsch leiten können). Wenn der Richter aber die eigenhändige Handschrift des Angeklagten vorliegen hätte, die alle Übertretungen bezeugt und der Angeklagte würde die Vorwürfe dennoch bestreiten. Der Richter wird den Angeklagten nach vorne bitten und ihm die Liste zeigen mit dessen eigener Handschrift. Das bedeutet, dass die eigene Handschrift gegen ihn zeugt und absolute Beweiskraft besitzt!

Die Bibel berichtet, daß es einmal so sein wird, wenn wir vor GOTT stehen. Wir werden auf tausend nicht eins zu antworten wissen. Gegen uns zeugt unser Leben (wie wir sind und wie wir uns geben; wie wir handeln und wie wir unsere Ziele stecken). Unser Leben schreibt eine Handschrift und ist unwiderlegbar vorhanden! Kein Rechtsanwalt und „Linksanwalt” kann dagegen etwas tun. Die Angelegenheit ist eindeutig und unwiderrufbar!

Die eigenhändig geschriebene Urkunde ist durch unsere Sünden geschrieben und sie wird gegen uns zeugen. Der HERR JESUS spricht davon:

[ads_custom_box title=“Matthäus 12, 36″ color_border=“#e87e04″]ICH sage euch aber, dass die Menschen am Tage des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben[/ads_custom_box]

Hier haben wir solch eine Handschrift – unsere Worte werden uns entgegentönen.

Was können wir denn tun bei einer solch belasteten Vergangenheit? Eins steht fest: Wir können unserer Vergangenheit, unserer Gegenwart und unserer Zukunft nicht entfliehen, wenn wir eines Tages offenbar werden vor dem grossen Richter. In der letzten Zeit werden nicht nur die Toten auferstehen, sondern auch unsere Taten. Alles wird lebendig. Wie wollen Sie vor dem lebendigen GOTT bestehen? Mit Ihrem Brav-Sein; mit Ihrem Image, das Sie vor den Menschen aufgebaut haben? Wollen Sie damit vor dem lebendigen GOTT bestehen? Die Bibel betont, dass wir solch eine Handschrift haben. Paulus konnte sagen: „Die nach dem Gesetz geforderte Gerechtigkeit erfülle ich” – er sagt aber auch: „Ich habe auch solch eine Handschrift, die gegen mich zeugt”.

Wer kann solch eine Handschrift beseitigen? Wie werde ich sie los?

Interessant ist, daß Paulus mitten im Text einen Stilbruch begeht. Jeder Lehrer hätte seinen Rotstift gezückt und eine entsprechende Bemerkung an den Rand geschrieben. Aber so ist es im geistlichen Leben:

[tds_info]Wo die Gnade hinkommt, geschieht ein Stilbruch im Leben! Mit dem alten Stil geht es nicht mehr weiter![/tds_info]

Dies wird auch im Bibeltext deutlich:

[ads_custom_box title=“Kolosser 2, 13″ color_border=“#e87e04″]Auch euch, die ihr tot waret durch die Übertretungen und den unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, hat er mit ihm lebendig gemacht…..[/ads_custom_box]

Paulus führt die Kolosser auf den Boden ihres Heils zurück. Dann kommt der Stilbruch: Paulus sagt erst „ihr” und „euch” und plötzlich:

[ads_custom_box title=“Kolosser 2, 14a“ color_border=“#e87e04″]dass Er die gegen   u n s   bestehende Schuldschrift ….[/ads_custom_box]

Warum begeht Paulus diesen Stilbruch? Stelle dir einmal vor, wie Paulus diesen Brief geschrieben hat. Er schrieb diese wunderbaren Wahrheiten nieder und war plötzlich überwältigt von der Gnade GOTTES. Deshalb schreibt Paulus, wenn er von dem Auslöschen der Schuldschrift spricht nicht mehr „ihr”, sondern „uns”. Sein Herz jubelt, weil er weiß, er gehört dazu. Nicht nur für euch, sondern für uns! Hier riskiert Paulus einen Stilbruch und lässt sich vielleicht von ein paar „Klügeren” zurechtweisen, aber er muss sich mit einschließen. Aus der Wahrheit wird Bekenntnis,  aus der Wahrheit wird Zeugnis.

Ein Verkündiger des Evangeliums, der es nicht selbst erlebt hat und nicht mitbezeugen kann, ist am falschen Platz. Ein Verkündiger des Evangeliums, der nur „ihr” und „euch” sagen kann, ist deplaziert. Wer das Heil verkündigt, muß das Heil erlebt haben. Bei Paulus sehen wir, dass er es erlebt hat. Paulus war nach dem Gesetz unsträflich. Das Gesetz regelt Äußerlichkeiten und er wußte, dass in ihm nichts Gutes wohnt.

Draussen schimmert’s – drinnen wimmert’s!

Er wusste, dass seine Sünden vergeben sind, weil seine Handschrift vernichtet worden ist. Diese Wort gilt auch uns: Unsere ganze Vergangenheit ist ausgelöscht:

[ads_custom_box title=“Kolosser 2, 14″ color_border=“#e87e04″]dass er die gegen uns bestehende Schuldschrift … auslöschte und sie aus der Mitte tat …[/ads_custom_box]

Einige Bibelübersetzungen übersetzen hier lediglich:

[tds_warning]aus der Mitte weggetan,[/tds_warning]

doch diese Übersetzung reicht nicht aus. Im Grundtext steht das grch. Wort EXALEIPSAS und bedeutet wörtlich „ausgelöscht” oder „weggewischt”, d. h. nicht mehr existent. Warum benutzt der Apostel diesen Begriff?

Die damaligen Schreibmittel hatten eine solch zeitenüberdauernde Schreibkraft, so dass sie nicht mehr gelöscht werden konnten. Damals gab es zwei Arten von Tinte: pflanzliche und metallische Tinte. War diese Tinte erst einmal eingetrocknet, dann war sie nicht mehr zu löschen. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Es wurden Handschriftenreste im Wüstensand des Nils gefunden, die etwa 2.000 Jahre alt sind – und die Handschriften sind heute noch immer lesbar. Wenn wir heute einen Text mit Tinte anfertigen und ihn einige Wochen in die Sonne legen, dann ist diese ganz schnell verblasst. Die Tinte von damals hatte eine ganz andere Qualität als unsere heutige Tinte. Wenn man versucht hätte, den Text zu überschreiben, wäre die alte Schrift dennoch durchgekommen. Es gab damals keine einzige Chemikalie, die die Handschrift hätte löschen können.

Paulus sagt jetzt: Der HERR hat die Handschrift, die gegen uns zeugt, ausgelöscht. In der damaligen Zeit schüttelten die Leute nur den Kopf, wenn sie solch eine Botschaft gehört haben: „Das gibt es doch gar nicht. Was geschrieben ist, bleibt geschrieben.” Das Wort GOTTES sagt dennoch, dass die Schuldschrift ausgelöscht ist.

Wenn zur damaligen Zeit Urkunden als ungültig erklärt werden sollten, wurden sie mit einem großen „X” überschrieben. Wenn ein Steuerschuldner seine Schuld nicht zahlen konnte, wurde der Schuldschein mit einem „X” durch- gestrichen und somit hatte er seine Gültigkeit verloren. Warum benutzt Paulus nicht das gr. Wort für „ungültig erklären“ („X”), sondern er sagt ausgelöscht? Die Wirkung ist z. T. die gleiche: Eine durchgestrichene Handschrift konnte nicht mehr als Anklagematerial verwendet werden. Trotzdem gibt es einen Unterschied: Obwohl die Schuldschrift durchgestrichen war, konnte jeder noch den Inhalt lesen. Der Bericht war zwar ungültig, dennoch war er vorhanden. Unsere Schuldschrift dagegen ist ausgelöscht – in alle Ewigkeit wird unserer Sünde nicht mehr gedacht.

Wenn GOTT vergibt, vergisst ER!

ER gedenkt nicht mehr unserer Schuld; das Alte ist vergangen und Neues geworden. Wenn unser Gewissen oder der Feind alte Dinge wieder hervorkramen, dann wissen wir: Bei GOTT sind sie ausgelöscht. Sie existieren nicht mehr.

ER hat die Handschrift an das Kreuz genagelt und ausgelöscht!

Wer will die „Herausgerufenen” (gr. „EKKLESIA”) verklagen? Wir können uns das auch bildlich vorstellen:

Der Verläger der Brüder hat bergeweise Belastungsmaterial vorliegen. Das Hohe Gericht fordert ihn auf die Anklage vorzutragen. Er öffnet die Unterlagen und findet nur weisses Papier. So hatte ich mir die ganze Sache früher vorgestellt. Heute weiss ich, dass das Papier nicht leer ist. Es ist neu beschrieben:

Wir sind ein Brief CHRISTI, geschrieben durch den Heiligen Geist und für jedermann lesbar!

Es wurden nicht nur negative Dinge entfernt, sondern Positives steht jetzt drin!

Dies kennzeichnet auch den Unterschied zwischen „vergessen” und „vergeben”. „Vergessen” bedeutet, daß ich wieder an den Vorfall erinnert werde und die Wut steigt in mir hoch. „Vergeben” heisst, daß ich wieder an den Vorfall erinnert werde, aber ich habe keinen Groll in mir.

Ein biblisches Beispiel für „Vergebung” steht in

[ads_custom_box title=“Apostelgeschichte 7, 60″ color_border=“#e87e04″]Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: HERR, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.[/ads_custom_box]

Stephanus (der Name bedeutet „Krone”) war ein griechisch sprechender Jude (Hellenist). Er wurde als Diakon für die Armenversorgung eingesetzt. Weil er das Evangelium seinen Zeitgenossen verkündigte, wurde er wegen Gotteslästerung angeklagt. Die Juden rasten vor Zorn. Stephanus bat um Vergebung für seine Mörder, während er starb. Ich bin sicher, daß er damals einen Stachel in das Herz des Saulus setzte.

Vergeben heisst:

  • Ich überlasse die Vergeltung GOTT (Röm. 12,19)
  • Ich trete meine Ansprüche an GOTT ab
  • Ich beginne, meinen Schuldner zu lieben (1.Petr. 4,8)
  • Ich trage die Schuld nicht nach (Joh. 21, 15-17)
  • Eine neue Vertrauensbasis ist entstanden

[tds_note]Vergeben ist göttliche Möglichkeit in Menschenhand gegeben![/tds_note]

 


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