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Darum erhöhte GOTT IHN auch über die Maßen und gab IHM ‹aus Gnaden› [den] Namen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen JESU sich alle Knie beugen, derer im Himmel und derer auf der Erde und derer unter der Erde, und jede Zunge das Bekenntnis zum Ausdruck bringe, dass JESUS CHRISTUS HERR sei, zur Verherrlichung GOTTES, des VATERS.

(Philipper 2, 9–11)
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Afterrede

Wenn heute Gläubige zusammenkommen, wissen sie sich so allerhand zu erzählen über den Bruder XY und die Schwester YZ. Da heißt es: „Ich will ja nicht richten, aber …“ und dann wird eben doch gerichtet.

Anstatt zu singen vom Sieg in den Hütten der Gerechten, redet man von den Niederlagen nicht anwesender Geschwister, vielleicht nicht gerade böse, aber doch abfällig und abwertend. Dies ist alles Teufelsdienst! Sogar auf der Straße, wenn man sich begegnet, weiß man nichts Besseres zu tun, als über Geschwister herzuziehen. Da gibt es zwar eine lautstarke Begrüßung, doch dann kommt man sehr schnell zur Sache: „Ja, der Bruder XY, ich dachte mir schon immer, dass es bei dem nichts stimmt“ usw.

Die Bibel nennt das Afterrede. Afterrede meint hinter dem Rücken des anderen Schlechtes über ihn zu reden, während sich der andere weder verteidigen noch etwas richtigstellen kann. Ein wesentliches Merkmal der Afterrede ist, dass das Gespräch nicht dazu beiträgt, das Problem der betroffenen Person zu lösen. Afterrede bleibt daher problem- und nicht lösungsorientiert. Jakobus warnt:

Jakobus 4, 11

Redet nicht gegeneinander, Brüder. Wer gegen den Bruder redet und seinen Bruder richtet, redet gegen das Gesetz und richtet das Gesetz. Aber wenn du das Gesetz richtest, bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter.

„Redet nicht gegeneinander, Brüder“ = oder: „Afterredet nicht untereinander, Brüder“

Wenn heute Gläubige zusammenkommen, wird nicht der HERR JESUS gepriesen, sondern man tratscht und trinkt Bohnenkaffee. Bei solchen Bohnenkaffeeorgien geht es schlimm zu. Man hat das Herz voll Neuigkeiten, Neugierde und Richtgeist und der Mund geht wie geschmiert. Damit das Ganze doch noch etwas geistliches Gepräge behält, hängt man am Schluss einen frommen Schwanz an: Jeder trägt sein obligatorisches „Gebetchen“ vor, und die Sitzung ist beendet. Was war das für eine Sitzung? Eine Teufelsmesse!

Wenn du nicht aufhörst, über deine Geschwister hinter deren Rücken schlecht zu reden, bist du „verkehrten Sinnes“. So sagt es uns GOTTES Wort. Wenn du dich an Afterrede beteiligst, entscheidest du dich dafür, den von GOTT für dich vorgegebenen Weg zu verlassen. Diese pathologische Entwicklung sieht man bei vielen Gläubigen; auf der einen Seite häufen sie immer mehr Bibelwissen und Erkenntnis an, doch auf der anderen Seite verharren sie in den Sünden und dies führt geradlinig in den Ungehorsam. Und Ungehorsam ist wie Zaubereisünde. Afterreden ist daher nicht nur eine „kleine Sünde“, wie wir uns manchmal einreden wollen. Das biblische Zeugnis ist ganz klar:

Das Zeugnis der Heiligen Schrift:

3. Mose 19, 16: Gehe nicht mit Verleumdung umher unter deinen Volksgenossen.

Psalm 101, 5: Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ICH vertilgen*. Wer hoher Augen und aufgeblasenen Herzens ist, den will ICH nicht dulden.
„vertilgen“ = oder: stumm machen [nämlich für immer]

Sprüche 8, 13: Die Furcht JaHWeHs ist: das Böse hassen. –
Hochmut und Stolz und bösen Weg und trügerischen Mund* hasse ICH.

„trügerischen Mund“ = eigtl.: Mund der Verdrehungen/Falschheiten

1. Timotheus 5, 13: Zugleich aber auch lernen sie, Müßige [zu sein], gehen als solche umher zu den Häusern, aber nicht nur Müßige, sondern auch Geschwätzige und auf fragwürdige Weise Beschäftigte, reden Dinge, die sich nicht gehören.

Römer 1, 28-32: Und gleichwie sie es nicht für gut fanden, GOTT in Erkenntnis zu haben, gab GOTT sie dahin in einen verwerflichen* Denksinn, zu tun, was sich nicht geziemt, [als Menschen] erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, [mit] Unzucht, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit; [als Menschen] voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; [als] Flüsterer*, [als] solche, die üble Nachrede betreiben, [als] Gott-Hassende, Freche, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, [den] Eltern Ungehorsame; [als] Unverständige, Treulose, ohne natürliche Zuneigung, Unversöhnliche, Unbarmherzige, die, nachdem sie das von GOTT geforderte Gerechte erkannt haben, dass die, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen haben an denen, die es tun.
„verwerflichen“ = oder: nicht gutzuheißenden; unbewährten
„Flüsterer“ = d. h.: heimliche Verleumder

Vielleicht denkst du jetzt: „Es entspricht alles der ‚Wahrheit‘ und deshalb kann ich alles erzählen, wem ich will.“ Lass dich an dieser Stelle warnen: Wer die Wahrheit mit den falschen Motiven weitergibt, kann sogar mehr zerstören als ein Lügner. Also, auch wenn du nur die Wahrheit weitergibst, kann dies Afterrede sein.

Oder du bist der Meinung, dass du in Ruhe deinen Bohnenkaffee trinkst und „nur“ zuhörst. Dann hast du ja mit der Afterrede nichts zu tun. Mit dieser Meinung bist du leider auf dem „Holzweg“:

Sprüche 17, 4

Ein Bösgesinnter hört ‹gespitzt› auf Lippen, die Unheil bringen*.
Ein Lügner schenkt Gehör der Zunge des Verderbens.

„auf Lippen, die Unheil bringen“ = eigtl.: auf die Lippe des Unheils

Auch wenn du dich ausschließlich passiv verhältst und „nur“ zuhörst, beteiligst du dich an der Afterrede. Wie solltest du dich verhalten? Sage einfach: „Du sprichst von Dingen, die mich nichts angehen. Geh damit zu GOTT und zu denen, die es betrifft…“ Ein solcher Hinweis stoppt die Afterrede schon im Ansatz. Irgendwann werden die Leute aufhören, dich damit zu beschmutzen. Die Bibel warnt uns davor, uns mit Verleumdern einzulassen (Sprüche 20,19).

Wie soll es sein, wenn man zusammenkommt? Paulus sagt:

Epheser 5, 19

… und redet zu euch untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem HERRN in euren Herzen …

Das muss immer in der Mitte sein. Daneben kann man sich natürlich auch austauschen über die Missstände in der Christenheit, über die Verweltlichung der Gemeinden. Man kann auch ein Klagelied anstimmen über all die Abtrünnigkeit; denn die Liebe freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich der Wahrheit (1. Korinther 13,6). Diese gemeinsame Klage über die Gottlosigkeit ist erlaubt, ist sogar laut Hesekiel 9,4f. ein Zeichen der Gottesfurcht und schafft eine Gemeinsamkeit, die stärkt, eine geschlossene Frontlinie gegen die vordringende Verweltlichung.

Paulus redet auch negativ, z. B. über den Schmied Alexander (2. Timotheus 4,15), und der HERR SELBST redet negativ und pejorativ über die Pharisäer hinter deren Rücken:

Matthäus 15, 14

„Lasst sie! Sie sind blinde Leiter von Blinden. Wenn ein Blinder einen Blinden leitet, werden beide in eine Grube fallen.“

Wir müssen immer ganz eng an der Schrift bleiben und dürfen keine Philosophien entwickeln, auch nicht aus dem „Richtet nicht“. Das Anprangern der Verführer und Irrlehrer ist sogar geboten (1. Timotheus 5,20).

Doch rede niemals schlecht über Glaubensgeschwister. Das ist Selbstverstümmelung, weil sie Glieder an dem gleichen Leib sind, an dem auch du Glied bist. Wer Geschwister richtet, zerstört sich selbst. Wenn du mit der Hand auf den Fuß schlägst, fügst du dir nur selbst Schmerzen zu. Ein Glied am Leib CHRISTI darf nicht gegen das andere Glied sein. Der Leib CHRISTI, an dem wir Glieder sind, ist GOTTES Tempel. Und wer GOTTES Tempel zerstören will, bekommt es mit GOTT persönlich zu tun (1. Korinther 3,17).

Quelle: Herausforderung an die verweltlichte Christenheit, Band 1, 3. Auflage 2010, S. 24 ff. (ergänzt und erweitert)