Allsehendes Auge

Immer wieder stößt man auf das okkulte Symbol des „All-Seeing Eye“ („Allsehendes Auge“ oder auch “Auge der Vorsehung”), das in der Freimaurerei den „Großen Baumeister“ symbolisiert. Deshalb wird es hier auch „Auge des Horus“ genannt. Horus ist der Sohn der Himmelskönigin Isis und des Totengottes Osiris. Das Symbol hat seinen Ursprung in der frühen ägyptischen Mythologie, wo das Sonnenauge des Re z.B. in oder über einer nach Osten gerichteten Scheintür dargestellt wurde. In der ägyptischen Mythologie wird dieses Symbol auch gerne als „Isis mit dem Horusknaben“ bezeichnet, ein Motiv, an das sich das katholische Madonnenbild anlehnt.

In der indischen Mythologie erscheint das Sonnenauge in Gestalt der Gottheit Surya, im Zoroastrismus als Auge Mithras.

Das Auge der Vorsehung wird auch in der Freimaurerei und bei den Illuminaten verwendet.

Das Allsehende Auge ist ein Symbol, das gewöhnlich als das allsehende Auge Gottes interpretiert wird. Es wird als ein von einem Strahlenkranz umgebenes Auge dargestellt und ist meist von einem Dreieck umgeben, das auf die Dreifaltigkeit hinweisen soll.

Das Gemälde Abendmahl in Emmaus von Jacopo da Pontormo zeigt bereits 1525 das von einem Dreieck umschlossene Auge Gottes als Symbol der Dreifaltigkeit.

Dass die Kirchen das okkulte Symbol des „allsehenden Auges“ übernahmen, ist nicht verwunderlich, haben sie doch auch sonst reichlich aus dem Heidentum geschöpft. Bedauerlich ist jedoch, dass sich auch gläubige Menschen aus Unwissenheit dieser Symbole bedienen. So findet sich dieses Teufelsauge auch auf dem bekannten Bild des „Schmalen und Breiten Weges“ von Johannes Goßner (1773-1858) als Symbol für Gott.

Residenz in Würzburg:

– Nightflyer ( Diskussion ) 18:11, 26. April 2017 (UTC), CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0, via Wikimedia Commons

Quellen:
– https://de.wikipedia.org/wiki/Auge_der_Vorsehung
– Stuhlfauth, Georg: Das Dreieck – Die Geschichte eines religiösen Symbols. Stuttgart 1937
– Henning, Aloys: Zur Symbolsprache des Auges in Mythologie und Geschichte. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 24, 2005, S. 329–340


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