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Darum erhöhte GOTT IHN auch über die Maßen und gab IHM ‹aus Gnaden› [den] Namen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen JESU sich alle Knie beugen, derer im Himmel und derer auf der Erde und derer unter der Erde, und jede Zunge das Bekenntnis zum Ausdruck bringe, dass JESUS CHRISTUS HERR sei, zur Verherrlichung GOTTES, des VATERS.

(Philipper 2, 9–11)
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1.Mose 18, Vers 21

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Da Roland mich ermutigt hat, auch mal selbst Fragen einzustellen, versuche ich es mit einem weiteren Thema.

In der oben genannten Stelle steht in der Bibel, daß Gott zu Abraham sagt, er habe das Geschrei über Sodom und Gomorah gehört und kam herab auf die Erde um zu sehen, ob es sich so verhalte. So ganz verstehe ich die Stelle nicht, da mir nicht klar ist, daß ein allmächtiger und allwissender Gott doch auch vom Himmel her alles sieht, hört usw. Wieso bemüht sich Gott auf die Erde zu kommen um zu überprüfen? Über eine Antwort freue ich mich, da mir beim besten Willen keine Antwort bis heute eingefallen ist. Liebe Grüße Karin

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Roland

Hallo Karin,

wie Abels Blut (1. Mose 4,10), so schrie die „vergewaltigte Umgebung“ zum Himmel. Der Begriff „Geschrei“ (hebräisch: זעק [za’ak])

„ist ein Fachausdruck der Rechtssprache und bezeichnet den Hilferuf, den der in einem Recht gewaltsam Benachteiligte ausstößt“ (Rad, G. v.: Das erste Buch Mose, ATD 2-4, Göttingen 1961, S. 179).

Ganz nebenbei (ist jetzt nicht so wichtig, aber ich finde es interessant): za’ak bildet ein Wortspiel mit dem hebräischen Begriff für „Gerechtigkeit“ (tzedakah). Statt tzedakah (Gerechtigkeit) liegt za’ak (Klagegeschrei) vor, weil ihre Sünde sehr schwer ist.

GOTT hört das Rufen der Vergewaltigten und greift als Richter ein. Obwohl GOTT allwissend ist, will Er als Richter untersuchen, ob die Sodomiter sich wirklich ganz so verhalten, wie die Vergewaltigten in ihren Hilferufen klagen.

Es geht hierbei nicht darum, dass GOTT erst Informationen einholen muss, sondern ER will dem Abraham (und natürlich auch uns) zeigen, dass ER jede Kleinigkeit sorgfältig in Augenschein nimmt. Später lesen wir ja, dass die Bestrafung erst nach einer höchst vollständigen Untersuchung und Vorlegung der Tatsachen erfolgte.

Für mich zeigt diese Bibelstelle, dass GOTT nicht nur allwissend, sondern auch gerecht (= gerechter Richter) ist.

Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was JaHWeH von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem GOTT? (Micha 6, 8)

Ja Roland, da kann ich Dir zustimmen.

Allerdings ist es keine Antwort auf meine Frage. Warum mußte Gott hierfür selbst auf die Erde kommen? Er hätte es doch vom Himmel tun können, weil er doch alles sieht, hört usw. , das war meine Frage.

Nachtrag: Es ging aber nicht nur um die Sodomiter, sonder auch um Gomrra! (Vers 20)

Hallo Karin,

besten Dank für Deine Antwort.

„Warum mußte Gott hierfür selbst auf die Erde kommen? Er hätte es doch vom Himmel tun können, weil er doch alles sieht, hört usw. , das war meine Frage.“

In der Bibel steht nicht geschrieben, dass GOTT auf die Erde kommen musste, sondern Gott wollte vom Himmel herabsteigen, um als ein anthropomorpher Richter zu fungieren.

Natürlich hätte GOTT „von oben herab“ aus dem Himmel ein Urteil sprechen können. ER kannte ja die Fakten. Das hätte jedoch zur Folge gehabt, dass GOTT die oben beschriebene Absicht nicht hätte verwirklichen können.

JaHWeH erscheint in der Gestalt eines idealen, von Voreingenommenheit freien Richters, der nicht auf fremdes Gerede hin verurteilt.

Und hier ist der Denkfehler, der  Dir zu schaffen macht: Du bist der Meinung, dass GOTT erst durch Besichtigung die Wahrheit ausfindig machen kann und das steht im Widerspruch zur Allwissenheit GOTTES.

Dass es GOTT nicht darum geht, erst einmal die Fakten und Informationen zu sammeln, kannst Du daran erkennen, dass Abraham sein fürbittendes Gespräch mit JaHWeH hält, ehe diese Männer nach Sodom herabgestiegen sind. In dem Dialog zwischen GOTT und Abraham kann man genau erkennen, dass JaHWeH genau weiß, wie es in Sodom steht, dass dort keine 50, keine 40, keine 20,  ja keine 10 Gerechte vorhanden sind.

Die anthropomorphe Art, in der GOTT nach dem Bilde eines idealen gerechten menschlichen Richters auftritt, war notwendig, um Abraham in der dargestellten Weise Fürsprache einlegen zu lassen und zu zeigen, dass GOTTES Gerechtigkeit nicht nach einem kalten und abstrakten Gesetz richtet und straft, sondern getragen ist von nachsichtigem Wohlwollen und lebendiger Güte.

Shalom
Roland

Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was JaHWeH von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem GOTT? (Micha 6, 8)

Hallo Roland!

Du schreibst:

Und hier ist der Denkfehler, der Dir zu schaffen macht: Du bist der Meinung, dass GOTT erst durch Besichtigung die Wahrheit ausfindig machen kann und das steht im Widerspruch zur Allwissenheit GOTTES.

Ich habe nicht den aller leisesten Zweifel dran, daß Gott allwissend ist. Ich glaube auch nicht, daß Gott sich erst durch Besichtigung  überzeugen muß. Da unterstellst Du mir etwas total falsches. Oder, deshalb stell ich ja auch so ungern Fragen, ich hab mich nicht richtig ausgedrückt.

Ich versuchs nochmal: Gott hätte das Ganze auch vom Himmel her wirken können. Keine Frage. Welchen Sinn macht es, daß er sagt:“….so will ich hinabgehen und sehen, ob sie nach ihrem Geschrei, daß vor mich gekommen ist, völlig getan haben. und wenn nicht, so will ich es wissen!“

Also wir wissen, daß er es ja schon im Himmel gesehen und gehört hat. Ganz klar. Aber welchen Sinn hat es, daß er dennoch sich auf die Erde begibt und sehen will? Das ist meine Frage. LG Karin

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birnbaum

Hat niemand eine Antwort? Karin

birnbaum hat auf diesen Beitrag reagiert.
birnbaum

Ich las eben diesen euren Diskurs quer – ganz spontan kam mir,
daß Gott zu Moses redet in Exodus 3:14, als der ihn nach Seinem Namen fragt:
»Gott sprach zu Mosche:
Ich werde dasein (!), als der ich dasein (!) werde.
Und er sprach:
So sollst du zu den Söhnen Jisraels sprechen:
ICH BIN DA (IHWH) schickt mich zu euch.«
(Buber & Rosenzweig, 5 Bücher der Weisung)
Das Tetragramm IHWH weist auf das Dasein Gottes bei den Menschen hin,
denn es erscheint zuerst im Zusammenhang mit der Geschichte Adams & Evas im Paradies,
nicht mit der Schöpfung.
Schon im Garten Eden wandelte Gott bei seinen Kindern.

Irgendwo in Jesaia oder so steht, dass er kein ferner, sondern ein naher Gott ist.
Noch näher kann er nicht kommen, denn er will ja Abraham ein Gegenüber sein.
Ultimativ kam er als Mensch in der Gestalt von Jesus.

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Roland

Hallo Birnbaum!

Sei mir  nicht böse, aber ich habe ein Problem, Deinen Text aus der Bibel zu verstehen. Und es sind etliche Fremdwörter darin und ich mag nicht googlen, was das bedeutet. Geht es vielleicht etwas verständlicher und mit einfachen Worten? Ich bin auch nicht in etlichen Bibeln bewandert, ich habe nur Schlachter und Elberfelder. LG Karin

Hallo Simon,

„Das Tetragramm IHWH weist auf das Dasein Gottes bei den Menschen hin,
denn es erscheint zuerst im Zusammenhang mit der Geschichte Adams & Evas im Paradies,
nicht mit der Schöpfung.
Schon im Garten Eden wandelte Gott bei seinen Kindern.“

Das ist ein schöner Gedanke. Man könnte also zusammenfassen, dass GOTT als anthropomorpher Richter fungiert, weil ER Seinem Bundesnamen treu bleibt.

Danke für den Hinweis.

Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was JaHWeH von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem GOTT? (Micha 6, 8)
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