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Joyce-Meyer-"Bibel": Die erste "Bibel", in der Gott sich widerspricht

„Volxbibel“, „Bibel in gerechter Sprache“, „Gerechtigkeitsbibel“: Und schon wieder gibt es eine neue Bibelausgabe. Man könnte sie kurz die „Joyce Meyer-Bibel“ nennen, doch auf dem Einband steht „Die Bibel – Lesen. Glauben. Leben. Mit Impulsen von Joyce Meyer“. Herausgegeben haben diese Bibelausgabe der Verlag SCM R. Brockhaus und das Missionswerk Joyce Meyer Ministries Deutschland (Hamburg). Als Grundlage des Bibeltextes wurde die Version der „Neues Leben. Die Bibel“ gewählt, eine sogenannte kommunikative Bibelübersetzung, die das Verständnis des Textes in den Mittelpunkt stellt.

In dieser neuen Bibelausgabe sind zu vielen Textpassagen sogenannte „Impulse“ der amerikanischen TV-Predigerin Joyce Meyer eingearbeitet. Es sind kleine Aufsätze, in denen die ehemalige Pastorin theologische wie psychologische Erklärungen sowie eigene Lebenserfahrungen weitergibt. Wer diese studiert, muss stutzig werden. Denn manches von dem ist gar nicht biblisch – widerspricht sogar der Bibel. So berichtet sie in einem „Impuls“ zum Römer-Brief Kapitel 5, dass Gott sie dazu gedrängt habe, biblische Lehren weiterzugeben. Er habe ihr persönlich Folgendes gesagt: „Du wirst mein Wort in der ganzen Gegend lehren und einen großen Kassettendienst betreiben.“ In einem anderen „Impuls“ schreibt die heute 76-Jährige: „Schließlich sprach Gott zu mir: ‚Geh mit deinem Verkündigungsdienst nach Norden, Süden, Osten und Westen.‘“

Meyers „Impulse“ unterbrechen regelmäßig den fortlaufenden Bibeltext, einen Bibeltext, der in der „eigenen“ Meyer-Bibel im 1. Timotheus-Brief Kapitel 2 Vers 11 anordnet: „Ich erlaube der Frau nicht, zu lehren oder über den Mann zu herrschen; sie soll sich still zurückhalten.“ Wer Meyers TV-Auftritte z. B. in Bibel TV kennt, wird nicht auf den Gedanken kommen, dass sich dort eine Frau in stiller Zurückhaltung übt. Meyer macht oft auf Show. Und vor allem, was ist das für ein Gott, der in seinem Wort untersagt, dass Frauen das Evangelium öffentlich verkündigen und lehren sollen, aber einer Joyce Meyer das genaue Gegenteil aufträgt?

Zu solchen Widersprüchen kommt hinzu, dass die Amerikanerin mit ihren „Impulsen“ die Bibeltexte in ein charismatisches Fahrwasser drängt. Immer wieder empfiehlt sie, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen und mit ihm Kontakt aufzunehmen. Zum Thema „Bibellesen“ erklärt sie: „Bitten Sie den Heiligen Geist, Sie mitten im Alltag an Bibelstellen zu erinnern, damit sie über sie nachsinnen können.“ Fakt ist: Nirgendwo im Neuen Testament (NT) werden Gläubige dazu aufgefordert, sich direkt an den Heiligen Geist zu wenden, den Joyce Meyer respektlos als „Gentleman“ bezeichnet. Meyer geht in ihren „Impulsen“ im Zusammenhang mit dem NT mehr auf den Heiligen Geist ein als auf Jesus. Dabei ist der Heilige Geist derjenige, der Jesus Christus groß macht, deshalb steht seine Nennung im NT in Bezug auf Jesus im Verhältnis von etwa 1 zu 20. Wer den theologischen Scheinwerfer zu sehr auf den Heiligen Geist ausrichtet, trägt dazu bei, eine Blickrichtung vorzugeben, die das NT nicht hat.

Auch das Hauptmotto von Meyers TV-Auftritten kommt immer wieder durch: „Das Leben genießen“. Gleich im ersten „Impuls“ zum 1. Mose-Buch meint Joyce Meyer, dass Gott seine Schöpfung genossen habe, und folgert daraus: „Meine Arbeit zu genießen und mich anzunehmen, war meine beste Entscheidung … Fangen Sie an, sich anzunehmen und sich selbst zu genießen, wo sie jetzt stehen …“ Sich selbst als sündigen Menschen genießen? Dieses Lebensmotto verkündet das NT nicht. Bei einer solch völlig unbiblischen „Inspiration“ stellt sich auch die Frage: Kann Gott die „Joyce-Meyer-Bibel“ überhaupt nutzen, um sich über sein Wort original und ungestört mitzuteilen? Viel zu oft quatscht Meyer nämlich mit ihren menschlichen „Impulsen“ Gott in sein heiliges Wort hinein.

Quelle: TOPIC  Nr. 09/2019

TOPIC-Herausgeber : Ulrich Skambraks (verantwortlich)
Verlag und Redaktion: Postfach 101544, D-57206 Kreuztal,
Telefon 02732/791859, FAX 02732/74677

Hildegard hat auf diesen Beitrag reagiert.
Hildegard
Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was JaHWeH von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem GOTT? (Micha 6, 8)

Also Joyce Meyer ist wirklich ein Thema für sich.

Vor 15 Jahren hat sie völlig anders gesprochen. Dann ist sie wohl vor einigen Jahren zu den charismatischen Pfingstlern gegangen.

Predigen soll sie ja nicht, aber sie braucht wohl Zuhörer und macht das eben auf ihre Art und Weise.

Vor einiger Zeit las ich als Überschrift auf Ihrer eigenen Zeitschrift „Ich will sein wie GOTT“.

Eigentlich gibt sie fast überwiegend so Ehefrau/Hausfrau-Weisheiten von sich.

Und eigentlich tut sie mir leid, und ihr Mann, der wohl auf ihren „Zug“ aufgesprungen ist, und das alles mit seiner Präsenz mitmacht, auch.

Ich kann das ganze nicht verstehen, und halte sie, wie alle anderen Irrlehrer für gefährlich.

Vielleicht geht es ja nur noch ums Geld.

 

 

 

 

Roland und Hildegard haben auf diesen Beitrag reagiert.
RolandHildegard