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Erscheinen meines GOTTES Wege

Das Gedicht schrieb ein danach gefallener Soldat in Stalingrad. Ein wunderschönes Gedicht:

Erscheinen meines Gottes Wege mir seltsam, rätselhaft und schwer,
und gehen Wünsche, die ich hege, still unter in der Sorgen Meer:
Will trüb und schwer der Tag verrinnen, der mir nur Schmerz und Qual gebracht,
dann darf ich mich auf eins besinnen: dass Gott nie einen Fehler macht!

Wenn mir zu hoch des Herrn Gedanken, zu tief die Brunnen seiner Huld,
wenn alle Stützen haltlos wanken, die Kraft mir fehlt und die Geduld,
wenn gar mein Blick kein Ziel mehr findet, in banger tränenreicher Nacht –
ein Glaubensfünkchen dennoch kündet: dass Gott nie einen Fehler macht!

Wenn über ungelösten Fragen mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
an Gottes Liebe will verzagen, weil sich der Unverstand erhebt,
dann darf ich all mein müdes Sehnen in Gottes Rechte legen sacht
und leise sprechen unter Tränen: dass Gott nie einen Fehler macht!

Drum still mein Herz und lass vergehen, was irdisch und vergänglich heißt,
im Lichte droben wirst du sehen, dass gut die Wege, die Er weist,
Und müsstest du dein Liebstes missen, ja ging’s durch kalte, finstere Nacht,
halt fest an diesem selgen Wissen: dass Gott nie einen Fehler macht!

 

Von dem Soldaten Herbert Sack. 1943 hat er den Text geschrieben. Die Schlacht von Stalingrad begann im August 1942 mit einem Angriff der Deutschen auf Stalingrad und war eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkrieges. Aber ab 31. Januar 1943 ergaben sich die Reste der deutschen Armee im Kessel der völlig zerstörten Stadt. Dieses Ereignis markierte den für das Dritte Reich symbolischen Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs. Die traurige Bilanz der Schlacht um die Wolgastadt: Eine halbe Million russische und 150.000 deutsche Soldaten sterben. Von den 91.000 deutschen Kriegsgefangenen kehren nur 6.000 bis 1956 nach Deutschland zurück. So endete das von den Nazis ausgerufene „Tausendjährige Reich“. Am Schlimmsten waren neben der russischen Bevölkerung die einfachen Soldaten und Offiziere betroffen. Bei einer täglichen Lebensmittelration von zwei Scheiben Brot und ein wenig Tee starben unzählige Soldaten an Erschöpfung und Unterernährung. Tausende Wehrmachtsoldaten erfroren bei Temperaturen von minus 40 Grad. Und in all dem ist Herbert Sack mitten drin gewesen und lässt die einzelnen Verse seines Gedichts immer wieder in die Worte einmünden: „dass Gott nie einen Fehler macht“. Was für eine Haltung dieses Mannes. (Text ERF)

Ein bei den Arbeiten eingesetzter Kriegsgefangener nahm den Text an sich und brachte ihn 1953 mit nach Deutschland.

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Hildegard und Heide Nyaga haben auf diesen Beitrag reagiert.
HildegardHeide Nyaga
Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was JaHWeH von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem GOTT? (Micha 6, 8)