Forum

Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Der Weg dem Lamme nach – von Georg Steinberger

VorherigeSeite 2 von 2

Fortsetzung: Du ziehst dich zurück, denn wie du sagst, versteht man dich nicht! Was heißt das anderes, als das Kreuz verkleinern? Trotzdem die Juden Jesus steinigen wollten, ging er wieder zu ihnen. Und als die Jünger ihn erstaunt fragten: „Wilst du wieder dahin gehen?“ antwortete er: „Wer des Tages wandelt, der stößt sich nicht“ (Joh. 11). Winde dich nicht aus den rauhen Händen. Und rauhe Hände braucht Gott, um uns vollkommen und schön zu machen. Wir lesen von Jesus: Die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt (Joh. 19). „Er hielt seinen Rücken dar denen, die ihn schlugen, und sein Angesicht verbarg er nicht vor Schmach und Speichel“ (Jes. 50). Er hätte die Macht gehabt, sich selber zu helfen; aber er hat es niemals getan.

Eine weitere häßliche Gestalt des eigenen Ichs ist

„Selbstsucht“

Fortsetzung folgt

Fortsetzung:

„Selbstsucht“

Was ist Selbstsucht? We das Wort sagt: Suchen für sich selbst. Sie ist das Gegenteil von Selbstlosigkeit. Der Selbstsüchtige ist ein Räuber; er stiehlt Gott das Seine und bringt an sich, was anderen gehört. Nicht nur auf dem Weltmarkt treibt die Selbstsucht ihr unseliges Spiel, sondern auch in den Versammlungen der Frommen, in den Hütten der Gerechten, in den Herzen derer, die dem selbstlosen Jesus nachfolgen wollen. Selbstsucht ist es, wenn man frömmer sein will als andere, schöner beten will als andere, wenn man beständig den Vorzug und Vorteil auf seiner Seiter haben will. Die Schrift aber sagt:  „Verflucht ist der Vorteilische“ (Mal. 1,14).

Viel Trennung unter dem Volk Gottes rührt her von der Selbstsucht, diesem finsteren Despoten. Der Himmel wäre schon auf Erden, wenn die Selbstsucht von ihrem Thron entsetzt wäre.

„Gehe hin zur Ameise und lerne von ihr“, sagt Salomo. Was kann ich vor allem lernen? Selbstlosigkeit! Wie kann der Weinstock fruchtbar werden? Nur durch Selbstlosigkeit, indem er seinen Saft der Rebe gibt und sie ihn zur Frucht reift. O wie viele Kräfte, Gaben und Gnaden werden verschlungen von der Selbstsucht! Wie viele Arbeit bleibt ungetan um der Selbstsucht willen! Wie viele Seelen gehen verloren, wie viele Erweckte schlafen wieder ein um der Selbstsucht ihrer Führer willen!

Die Selbstsucht kann nur dann etwas tun, wenn es etwas Großes ist, und erwartet nur von großen Leuten etwas. Das Motto der Selbstsucht heißt: „Ich fühl´s ich kann für mich nur sein!“ Alles muss für mich sein, sonst hat es für mich keinen Wert. Aber wenn die Liebe in uns erwacht, dann stirbt die Selbstsucht, dann herrscht nicht mehr das Gesetz des Fleisches, sondern das Gesetz des Geistes. Und dieses heißt: „Ich fühl´s, ich kann für dich nur sein!“ Dann fragen wir nicht mehr: Wieviel muss ich aufgeben um Jesu willen?, sondern: Wieviel darf ich aufgeben für den, der mich geliebt und sich selbst für mich dargegeben hat? Selbstsucht ist das Gegenteil von Hingabe. Es hat jemand gesagt: „Wahre Hingabe trachtet immer danach, aufgeben zu dürfen, und achtet alles für Verlust, was um Jesu willen nicht aufgegeben werden kann.“

Fortsetzung folgt

Fortsetzung:

Selbstsucht ist es, wenn man das Mitleid der Menschen erregen will, wenn man noch beleidigt werden kann, wenn man Dank von Menschen erwartet, wenn man sich nicht dienen lassen will. Das eigene Ich spielt vor allem gern den Selbstlosen, der aber doch immer acht gibt, ob auch jedes Auge auf ihn sehe und jedes Ohr auf ihn höre, den Dulder, und der es doch nicht verstehen kann, dass ihn nicht jederman bemitleidet. Das deutlichste Zeichen der Selbstsucht ist das Klagen über andere.

Weißt du, was das Geheimnis des Lebens Abrahams war, wie sein Lebensmotto hieß? Es besteht in drei Worten und heißt: „Nichts für mich!“ (1.Mose 14,23). Wie er dies praktisch bewies in seinem Leben, ist uns zur Genüge bekannt. Da habt ihr auch die Lösung des Geheimnisses, warum Gott zu ihm sagt: „Ich will dir einen Namen machen!“ „Durch dich und deinen Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“ „Das Land, darauf du stehst, will ich dir und deinem Samen geben ewiglich!“ Warum konnte Gott dies tun? Oh, Araham suchte nichts für sich. Er war los von sich! Und das ist doch gewiss die schönste Frucht des Glaubens. Groß war sein Glaube, aber noch größer war seine Selbstlosigkeit. Selbstlosigkeit ist Liebe. Denn in der Liebe handelt es sich ja bekanntlich nicht um das „Ich“, sondern um das „Du“. Und wenn Paulus 1.Korinther 13, das Kapitel der Liebe, schreibt, meint man fast, er habe die Gestalt Abrahams gezeichnet, ohne seinen Namen zu nennen. Denn die Summe dieses Kapitels:

„Die Liebe trägt alles,

sie glaubt alles,

sie hofft alles,

sie duldet alles“,

auf wen passt sie besser als auf ihn! O lasst uns heute das Motto seines Lebens zu dem unseren machen, und wir haben einen praktischen Segen aus diese Stunde!

Die vierte Gestalt des „eigenen Ich“ ist der

„Selbstwille“

Fortsetzung folgt

Fortsetzung:

„Selbstwille“

Das Beste, was wir Gott geben können, ist unser eigener Wille. „Ich habe meine beste Kraft Gott gegeben; aber was es mir schwer macht, ist mein guter Wille“, sagte mir kürzlich ein Reichsgottesarbeiter. „Nein“, sagte ich, „da haben Sie Ihr Bestes noch nicht Gott gegeben, wenn Sie Ihren eigenen Willen noch haben. Das größte Opfer, das ein Mensch Gott geben kann, ist sein eigener Wille. An allen anderen Opfern hat Gott keinen Gefallen, solange wir im eigenen Willen beharren. Lesen Sie, bitte, Hebräer 10, 6-10: „An Schlachtopfern und Speiseopfern und Brandopfern und Opfer für die Sünde hast du keinen Gefallen gefunden. Da sprach ich: Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun. Nicht Opfer will Gott von uns, sondern unseren Willen. Wissen Sie, welches die erste Frage war, die Paulus an Jesus richtete: „Herr, was willst du?“

Die wahre Bekehrung besteht doch gewiss in nichts anderem als in dem Entschluss, ein für allemal den eigenen Willen aufzugeben und in allen Dingen Gottes Willen zu tun. Und unsere ganze Lebensaufgabe besteht doch darin, nicht dieses und jenes für Gott zu tun und zu geben, sondern Gottes Willen zu erfüllen.

O wieviel Eigenwille in der Arbeit für den Herrn, ja sogar in den Gebeten! Man macht Pläne und legt sie Gott vor und sagt: „Siehe, lieber Herr, das möchte ich jetzt für dich tun, unterschreibe es!“ Nein, lass Gott die Pläne machen und lass dich von Gottes Geist in Gottes Wege führen. Die Bergpredigt handelt von der „tieferen Reinigung“, und dort ist auch von der Reinigung von falschen Gebeten die Rede und uns ein Mustergebet gegeben, in dem es heißt: „Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden.“

Jakobus sagt nicht: „So der Herr es zulässt“, sondern: „So der Herr will!“ Darin liegt ein großer Unterschied. Auch ist ein Unterschied darin, ob ich mich Gottes Willen unterwerfe, ob ich mich darein ergebe, oder ob ich denselben mit Freuden tue.

 

Fortsetzung: Das Lamm lehrt uns den Willen Gottes mit Freuden tun. Es zeigt uns, dass wir nur darum einen Willen haben, um mit diesem Willen Gottes Willen zu tun. Gethsemane ist der Tiefpunkt und Höhepunkt seines Lebens, und dort sprach er: „Vater, nicht mein Wille!“ Er verließ die Freude und erwählte das Kreuz, weil es dem Vater so wohlgefiel (Herbr. 12). In allem sprach er: „Ja Vater, also ist es wohlgefällig gewesen vor dir; es gefällt mir, weil es dir gefällt.“ Er hatte nie einen Gedanken oder einen Wunsch, der nicht in vollkommener Übereinstimmung gewesen wäre mit dem Willen seines Vaters. Das war sein „Joch“. Daher erfreute er sich einer ununterbrochenen, vollkommenen Ruhe. Und er lädt auch uns ein, sein Joch auf uns zu nehmen, damit auch wir Ruhe finden für unsere Seelen. „Ich ruhe auf einem dreifachen Kissen“, sagt Pearson, nämlich „der unendlichen Liebe, Weisheit und Macht Gottes“. Für ihn war Gottes Wille gleichbedeutend mit Gottes Liebe, Weisheit und Macht, darum seine tiefe Ruhe.

Wer gerne Frieden hätt,

der breche seinen Willen;

sonst kann dich weder Gott

noch alle Himmel stillen.

Israel nahm seinen Eigenwillen mit aus Ägypten, darum konnte es nicht zu seiner Ruhe kommen (Hebr. 3).  Denn etwas wollen, was Gott nicht will, bringt unserem Inneren viel Zerrüttung, Unruhe und Schmerz und bewirkt Trennung von Gott. Der eigene Wille ist nicht ein „Armes und Weniges“, wie es in einem Lied heißt, sondern ein Tyrann. Aus dem Eigenwillen kommt der Eigensinn, und aus dem Eigensinn der Irrsinn. Viel mehr, als wir meinen, hat der Eigensinn ins Irrenhaus gebracht. Der Eigenwillen ist der Ruhestörer nicht nur in der Familie und in der Gemeinschaft, sondern auch im Herzen. Wie Gott den Eigenwillen ansieht, sehen wir aus 1. Samuel 15,23, wo Samuel zu Saul sagt: „Eigenwille ist Abgötterei und Götzendienst.“ Saul hat seinen Willen und Gottes Willen miteinander vermischt und hat dann gesagt: „Ich habe des Herrn Willen erfüllt!“ Darum wurde er verworfen. Der Eigenwille brachte ihn um sein Königreich.

Eine weitere Gestalt des „eigenen Ich“ ist das

„Selbstgefallen“

Fortsetzung folgt 

Fortsetzung: In Römer 15, 1-3 lesen wir: „Wir aber, die Starken, sind schuldig, die Schwachheiten der Schwachen zu tragen, und nicht uns selbst zu gefallen. Denn auch Christus hat sich nicht selber zu Gefallen gelebt.“

Nach diesen Versen hat das Selbstgefallen seine Wurzeln in der Selbstkraft und im Selbstkönnen. Petrus hat seine Netze aufgegeben und konnte sagen: „Wir haben alles verlassen!“ Aber sich selbst und besonders seine eigene Kraft hatte er nicht verlassen. Dies musste er erst nach seinem Fall lernen. Es sagt jemand: „Wie wir mit unserer eigenen Gerechtigkeit zuschanden geworden sind bei unserer Bekehrung und die Gerechtigkeit Christi angenommen haben, so müssen wir früher oder später mit unserer Selbstkraft zuschanden werden, damit die Kraft Christi in uns wohne.“ O dass Kinder Gottes es verstehen möchten, dass einer ihrer größten Feinde ihre eigene Stärke ist! O dass Reichsgottesarbeiter es verstehen möchten, dass die eigene Stärke das größte Hindernis ist, für Gott Frucht zu bringen! Gottes Kraft kann niemals anders vollendet werden als in unserer Schwachheit (2.Kor. 12,9).

Gottes Kraft kann in einem gewissen Maß neben meiner Kraft und mit meiner Kraft zusammen wirken; aber vollendet wird sie erst dann, wenn wir das „Schwache Gottes“ geworden sind (1.Kor. 1,25). Darum sagt David: „Er zerbricht meine Kraft – und gürtet mich mit seiner Kraft.“ Gott führt solche, die er brauchen will, immer in Schwachheit hinein. Den Vollkommensten seiner Diener führt er in die größte Schwacheit. Tieferes als das Kreuz gab es nicht mehr, und dahin führte ihn Gott.

Wie sehr Christus von allem Selbstgefallen los war, sehen wir am besten, wenn wir Hebräer 1,3 und Jesaja 53,3 nebeneinander schreiben: „Der Abglanz der Herrlichkeit Gottes“ und „der Allerverachtetste“. Die Macht, die Gott seinem Sohne gab, bestand darin, der Allerverachtetste zu werden, und sein Gebot, das er ihm gab, hatte den Inhalt, sein Leben zu lassen (Joh. 10, 17.18). Nun haben wir eine praktische Auslegung für den bekannten Spruch Johannes 1,12: „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht? Ja, das ist des Lammes Macht! Ihr Leben zu lassen! Ist das Macht? Ja, das ist des Lammes Macht! Und diese allein hat den Sieg davongetragen. Demnach bedeutet, „weiterführen“ nichts anderes als „tieferführen“, und wenn wir bitten: „Herr, stärke mich!“ muss der Heilige Geist vor dem Throne übersetzen: „Herr, zerbrich mich!“ (Röm. 8, 26+27).

Fortsetzung folgt

Roland hat auf diesen Beitrag reagiert.
Roland

Fortsetzung: Du ziehst dich zurück, denn wie du sagst, versteht man dich nicht! Was heißt das anderes, als das Kreuz verkleinern? Trotzdem die Juden Jesus steinigen wollten, ging er wieder zu ihnen. Und als die Jünger ihn erstaunt fragten: „Willst du wieder dahin gehen?“ antwortete er: „Wer des Tages wandelt, der stößt sich nicht“(Joh. 11). Winde dich nicht aus den rauhen Händen. Und rauhe Hände braucht Gott, um uns vollkommen und schön zu machen. Wir lesen von Jesus: Die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt (Joh. 19). „Er hielt seinen Rücken dar denen, die ihn schlugen, und sein Angesicht verbarg er nicht vor Schmach und Speichel“(Jes.50). Er hätte die Macht gehabt, sich selber zu helfen; aber er hat es niemals getan.

 

Eine weiter häßliche Gestalt des eigenen Ichs ist die

„Selbstsucht“

Fortsetzung folgt

Fortsetzung

Was ist Selbstsucht? Wie das Wort sagt: Suchen für sich selbst. Sie ist das Gegenteil von Selbstlosigkeit. Der Selbstsüchtige ist ein Räuber; er stiehlt Gott das Seine und bringt an sich, was anderen gehört. Nicht nur auf dem Weltmarkt treibt die Selbstsucht ihr unseliger Spiel, sondern auch in den Versammlungen der Frommen, in den Hütten der Gerechten, in den Herzen derer, die dem selbstlosen Jesus nachfolgen wollen.

Selbstsucht ist es, wenn man frömmer sein will als andere, schöner beten will als andere, wenn man beständig den Vorzug und Vorteil auf seiner Seite haben will. Die Schrift aber sagt: „Verflucht ist der Vorteilische“(Mal. 1,14).

Viel Trennung unter dem Volk Gottes rührt her von der Selbstsucht, diesem finsteren Despoten. Der Himmel wäre schon auf Erden, wenn die Selbstsucht von ihrem Thron entsetzt wäre.

„Gehe hin zur Ameise und lerne von ihr“, sagt Salomo. Was kann ich vor allem lernen? Selbstlosigkeit! Wie kann der Weinstock fruchtbar werden? Nur durch Selbstlosigkeit, indem er seinen Saft der Rebe gibt und sie ihn zur Frucht reift. O wie viele Kräfte, Gaben und Gnaden werden verschlungen von der Selbstsucht! Wie viele Arbeit bleibt ungetan um der Selbstsucht willen! Wie viele Seelen gehen verloren, wie viele Erweckte schlafen wieder ein um der Selbstsucht ihrer Führer willen!

Die Selbstsucht kann nur dann etwas tun, wenn es etwas Großes ist, und erwartet nur von großen Leuten etwas. Das Motto der Selbstsucht heißt: „Ich fühl´s, ich kann für mich nur sein!“ Alles muss für mich sein, sonst hat es für mich keinen Wert. Aber wenn die Liebe in uns erwacht, dann stirbt die Selbstsucht, dann herrscht nicht mehr das Gesetz des Fleisches, sondern das Gesetz des Geistes. Und dieses heißt: „Ich fühl´s, ich kann für dich nur sein!“ Dann fragen wir nicht mehr: Wieviel muss ich aufgeben um Jesu willen?, sondern: Wieviel darf ich aufgeben für den, der mich geliebt und sich selbst für mich dargegeben hat? Selbstsucht ist das Gegenteil von Hingabe.  Es hat jemand gesagt: „Wahre Hingabe trachtet immer danach, aufgeben zu dürfen, und achtet alles für Verlust, was um Jesu willen nicht aufgegeben werden kann.“

Fortsetzung folgt

Fortsetzung: Selbstsucht ist es, wenn man das Mitleid der Menschen erregen will, wenn man noch beleidigt werden kann, wenn man Dank von Menschen erwartet, wenn man sich nicht dienen lassen will. Das eigene Ich spielt vor allem gern den Selbstlosen, der aber doch immer acht gibt, ob auch jedes Auge auf ihn sehe und jedes Ohr auf ihn höre, den Dulder, und der es doch nicht verstehen kann, dass ihn nicht jedermann bemitleidet. Das deutlichste Zeichen der Selbstsucht ist das Klagen über andere.

Weißt du, was das Geheimnis des Lebens Abrahams war, wie sein Lebensmotto hieß? Es besteht in drei Worten und heißt: Nichts für mich!“ (1.Mose 14,23). Wie er dies praktisch bewies in seinem Leben, ist uns zur Genüge bekannt. Da habt ihr auch die Lösung des Geheimnisses, warum Gott zu ihm sagt: „Ich will dir einen Namen machen!“ „Durch dich und deinen Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“ „Das Land, darauf du stehst, will ich dir und deinem Samen geben ewiglich!“ Warum konnte Gott dies tun? Oh, Abraham suchte nichts für sich. Er war los von sich! Und das ist doch gewiss die schönste Frucht des Glaubens. Groß war sein Glaube, aber noch größer war seine Selbstlosigkeit. Selbstlosigkeit ist Liebe. Denn in der Liebe handelt es sich ja bekanntlich nicht um das „Ich“, sondern um das „Du“. Und wenn Paulus 1.Korinther 13, das Kapitel der Liebe, schreibt, meint man fast er habe die Gestalt Abrahams gezeichnet, ohne seinen Namen zu nennen. Denn die Summe dieses Kapitels:

„Die Liebe trägt alles,

sie glaubt alles,

sie hofft alles,

sie duldet alles“,

auf wen paßt sie besser als auf ihn! O lasst uns heute das Motto seines Lebens zu dem unseren machen, und wir haben einen praktischen Segen aus dieser Stunde!

Die vierte Gestalt des „eigenen Ich“ ist der

„Selbstwille“

 

Fortsetzung folgt

 

Fortsetzung: Das Beste, was wir Gott geben können, ist unser eigener Wille. „Ich habe meine beste Kraft Gott gegeben; aber was es mir schwer macht, ist mein guter Wille“, sagte mir kürzlich ein Reichsgottesarbeiter. „Nein“, sagte ich, da haben Sie Ihr Bestes noch nicht Gott gegeben, wenn Sie Ihren eigenen Willen noch haben. Das größte Opfer, das ein Mensch Gott geben kann, ist sein eigener Wille. An allen anderen Opfern hat Gott keinen Gefallen, solange wir im eigenen  Willen beharren. Lesen Sie, bitte, Hebräer 10, 6-10: „An Schlachtopfern und Speiseopfern und Brandopfern und Opfern für die Sünde hast du keinen Gefallen gefunden. Da sprach ich: Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun.“ Nicht Opfer will Gott von uns, sonder unseren Willen. Wissen Sie, welches die erste Frage war, die Paulus an Jesus richtete: Herr, was willst du?“

Die wahre Bekehrung besteht doch gewiss in nichts anderem als in dem Entschluss, ein für allemal den eigenen Willen aufzugeben und in allen Dingen Gottes Willen zu tun. Und unsere ganze Lebensaufgabe besteht doch darin, nicht dieses und jenes für Gott zu tun und zu geben, sondern Gottes Willen zu erfüllen.

Fortsetzung folgt

VorherigeSeite 2 von 2