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Balthasar Hubmaier ("Von der christlichen Taufe der Gläubigen")

„Am xi. tag des Heümonats Anno im M. D. xxv.“ (am 11. Juli 1525) vollendete Balthasar Hubmaier seine bemerkenswerte theologische Streitschrift „Von der christlichen Taufe der Gläubigen“.

Hubmaier ragte

„im Kampf um die Wahrheit des christlichen Glaubens und um die Erneuerung der Kirche im Bereich der süddeutschen Reformation als ein Mann von besonderen Begabungen und Fähigkeiten hervor, dem die aufkommende Täuferbewegung vor allem in ihrer Lehrentfaltung entscheidende Impulse und Prägungen verdankte. Gegnerische Zeitgenossen sahen in ihm den ‚Patron und ersten Anfänger‘, das ‚Haupt und den Fürnehmsten der Sekte der Wiedertäufer‘, zählten ihn zu den ersten ‚Vorstehern und Bischöfen der Täufer‘ und bescheinigten ihm seine […] Gelehrsamkeit und […] Eloquenz. Das tridentinische Konzil nennt ihn neben Luther, Zwingli, Calvin und Schwenckfeld: Hubmaier gehört zu den ‚Häresiarchen‘, deren Schriften verboten wurden. Das frühe Luthertum rechnet ihn kaum überraschend zu den ‚Schwärmern‘, die dort nahe beim Papsttum mit Orden und Sekten stehen. Seine Obrigkeit verfolgte ihn als Aufrührer. Im Bewußtsein seiner großen Bedeutung hielten ihn alle für einen Ketzer, den man möglichst bei der Gegenseite ansiedelte […]“

Quelle: Windhorst, Christof: Balthasar Hubmaier – in: Goertz, Radikale Reformatoren, C.H. Beck, 1978.

Noch eine kleine Ergänzung:

„Es kam zum endgültigen Bruch zwischen Hubmaier und Zwingli, nachdem Hubmaier in seiner wohl bedeutendsten Schrift „Vom christlichen Tauff der Gläubigen“ seine Taufauffassung gerechtfertigt hatte. Er wurde daraufhin in Zürich verhaftet und widerrief seinen täuferischen Standpunkt, nachdem er mit der Todesstrafe bedroht worden war. Im April 1526 konnte er Zürich verlassen und gelangte über Konstanz und Augsburg nach Nikolsburg. Dort stellte er sich gegen die in vielen Täuferkreisen gelehrte und praktizierte Gewaltlosigkeit. Er rief – seine Schutzherrschaft in Nikolsburg unterstützend – zum bewaffneten Widerstand gegen die „türkische Gefahr“ auf.

In Mähren verfasste Hubmaier weitere 18 Schriften, durch die er großen Einfluss auf die täuferischen Kreise ausübte. Diese Schriften kreisen thematisch um die bekannten täuferischen Lehrauffassungen: Ablehnung der Kindertaufe, Gemeindezucht und Ablehnung des Eides. Es wird berichtet, dass Hubmaier in Mähren mehr als 2000 Anhänger getauft habe.

Der Erzherzog von Österreich, Ferdinand I., sein alter Feind aus der Waldshuter Zeit, ließ ihn im Juli 1527 unter dem Vorwurf des Aufruhrs verhaften. Er wurde auf Burg Kreuzenstein bei Wien eingekerkert und zu Glaubensfragen verhört. Während seiner Haft schrieb er die an Ferdinand gerichtete Rechenschaft des Glaubens, in der er sich eindeutig als Täufer bekannte. Das Angebot eines Widerrufs schlug er aus und wurde am 10. März 1528 beim Stubentor in Wien als Aufrührer und Häretiker auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Drei Tage nach seiner Hinrichtung wurde seine Ehefrau in der Donau ertränkt. Das Trienter Konzil bezeichnet ihn als „Häresiearchen“ (Urheber einer Irrlehre).“

Quelle: Wikipedia

 

Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was JaHWeH von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem GOTT? (Micha 6, 8)